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Veröffentlicht am 17.04.2018

Zons - Gegenwart und Vergangenheit begegnen sich mit MORD

Knochenschrei: Thriller
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Kommissar Oliver Bergmann wird in ein sehr altes Haus in Zons gerufen, da man in dem alten Gemäuer bei Renovierungsarbeiten ein altes Skelett, eingemauert vor Jahrhunderten, gefunden hat. Auf den ersten ...

Kommissar Oliver Bergmann wird in ein sehr altes Haus in Zons gerufen, da man in dem alten Gemäuer bei Renovierungsarbeiten ein altes Skelett, eingemauert vor Jahrhunderten, gefunden hat. Auf den ersten Blick kein Fall für den Kommissar, aber bei näherem Umsehen fällt ihm eine frisch verputzte Wand ins Auge, und als man diese frei legt, befindet sich dahinter eine erst kürzlich verstorbene Person, auf grausamste Weise zu Tode gekommen, denn sie wurde lebendig eingemauert. In ihrem Unterleib findet man eine codierte Nachricht aus der man zu entnehmen glaubt: ....es wird weitere Morde geben......

Äußerst gekonnt verbindet Catherine Shepherd die Gegenwart mit der Vergangenheit, indem sie auf einen Leichenfund kommt, der sich 500 Jahre zuvor ereignet hat. In dem uralten Gewölbekeller des Klosters wurde die verweste Leiche einer Nonne gefunden, die eigentlich zuhause in ihrem Elternhaus sein sollte, da sie damals des Klosters verwiesen wurde. In der Vergangenheit ermittelt der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg in diesem und weiteren Fällen.

Sehr eindringlich und einfühlsam beschreibt uns die Autorin die Ermittlungen in diesen Fällen, indem sie zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und herspringt, was der Geschichte eine unglaubliche Intensität und Spannung verleiht. Hautnah vermittelt sie dem Leser durch ihre unglaublich ausgefeilte und facettenreiche Schreibweise die Emotionen, die auch ihre Protagonisten durchleben müssen, lässt sie dadurch mitten in die Geschichte eintauchen, und erzeugt dabei ein kribbelndes Gänsehautfeeling bei ihren Lesern.

Und das ist ihr bestens gelungen. Mich hat sie mit ihren listig gelegten falschen Spuren, den verschiedenen Zeitebenen, den beiden Ermittlern und dem Schauplatz Zons total in den Bann gezogen und fasziniert, obwohl ich mit diesem Zons-Krimi meinen ersten Fall mit Oliver Bergmann gelesen habe.

Aber jetzt bin ich richtiggehend infiziert, werde mir auch den einen oder anderen Vorgänger besorgen und hoffe inständig, bei dem nächsten Zons-Krimidabei zu sein.

Absolut spannend, lesens- und empfehlenswert und 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Spannende Ereignisse und Mord im Havelland

Tiefe Havel
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Dies war mein erster Krimi um Toni Sanftleben und seine Ermittlungen und ich kam auch ohne vorherige Kenntnisse sehr gut in die Geschichte hinein.


Hier entführt uns der Autor, Tim Pieper, in das Havelland ...

Dies war mein erster Krimi um Toni Sanftleben und seine Ermittlungen und ich kam auch ohne vorherige Kenntnisse sehr gut in die Geschichte hinein.


Hier entführt uns der Autor, Tim Pieper, in das Havelland und in die Welt der Binnenschiffer und ihrer Mannschaften. In diesem Fall geht es um den Kapitän Jürgen Seitz, der in Profimanier ermordet wurde, das Genick wurde ihm gebrochen. Und dies alles unbemerkt von dem stark alkoholisierten schlafenden Bootsmann, der sich auch auf dem Schiff befand.

Welches Motiv dieser grausamen „Hinrichtung“ zugrunde liegt bleibt lange im Verborgenen.

Toni Sanftleben ist einer dieser Ermittler, bei denen es privat so gar nicht rund läuft, er ist zudem trockener Alkoholiker und hat gerade erfahren, dass seine Frau, die seit einiger Zeit aus dem gemeinsamen Hausboot ausgezogen ist, ein Verhältnis mit einer Frau hat. Dies hat ihn schwer geschockt, aber er ist trotz allem Profi genug, dass es seine Ermittlungen nicht überschattet. Dem Privaten wird zwar genügend Raum gegeben, aber der Fall bzw. die Fälle stehen immer im Vordergrund.

Die Ereignisse werden sehr spannend geschildert, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und auch die verschiedenen Schauplätze entstehen durch die bildhafte Beschreibung detailgetreu vor unserem inneren Auge. Dies macht unter anderem den Reiz dieses Krimis aus, man findet sich in Handlung und Landschaft wieder.

Ein zweiter Erzählstrang befasst sich mit einem Ex-Häftling namens Sandro, der derzeit auf einem Pferdehof arbeitet und sein mageres Gehalt gelegentlich mit diversen Gefälligkeiten Damen gegenüber aufbessert. Auch scheint er in kriminelle Machenschaften verwickelt zu sein und wurde seinerzeit von Toni ins Gefängnis gebracht. Was aber hat er sonst noch auf dem Kerbholz und – hängen die Fälle irgendwie zusammen? Dies gilt es nun herauszufinden und Toni kann sich dabei voll auf sein Team verlassen, das voll hinter ihm steht und sehr sympathisch ist.

Die Spannung nimmt kontinuierlich zu, wird rasant und endet in einem fulminanten Show-Down, gespickt mit falschen Fährten und unvorhersehbaren Wendungen, die einem manchmal den Atem rauben.

Tolle Geschichte, toller Krimi und hat mich bestens unterhalten. Diesen Krimi empfehle ich gerne weiter, und denke, dass es auch mit der ganzen Reihe so sein wird.

Wie wird es nun weitergehen, nachdem Toni sich entschlossen hat, erst einmal mit seinem Hausboot auf Reisen zu gehen? Wird er den endgültigen Verlust seiner Frau je verwinden? Das verraten uns auch seine letzten Gedanken nicht: „ Momentan wusste er nicht viel. Momentan wusste er nur eins: er würde sie immer lieben.“


Autor: Tim Pieper
Buch: Tiefe Havel

Veröffentlicht am 16.04.2018

Geld regiert die Welt

Offshore
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Till Berger hat hier einen Wirtschaftskrimi geschrieben, der meiner Meinung nach seinesgleichen sucht. Es geht um den Mord an einem Wissenschaftler, der eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat und den ...

Till Berger hat hier einen Wirtschaftskrimi geschrieben, der meiner Meinung nach seinesgleichen sucht. Es geht um den Mord an einem Wissenschaftler, der eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat und den Vertreter der Bundesregierung, der extrem komplizierte Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht hat.
Das Verhandlungsthema drehte sich um die Tiefseeförderung von Manganknollen, die in Chile in großer Menge vorhanden sind und daher auch zu erschwinglichen Preisen gefördert werden können.
Doch lange kann Paul Margis, so heißt der Verhandlungsführer, sich seines Erfolges nicht erfreuen. Denn aus heiterem Himmel wird er verhaftet und beschuldigt, den Wissenschaftler ermordet zu haben.
In Deutschland wird unterdessen Anna Kolping, eine Spezialistin des BND, damit beauftragt, den Tod von Eduard Mainings zu untersuchen. Sie scheint dadurch auch in die Lage versetzt zu werden, eine alte, noch offene Rechnung zu begleichen. Die Charaktere, auch die Nebenfiguren, sind sehr prägnant und bildhaft beschrieben und entstehen problemlos vor unserem inneren Auge.
Sehr spannend bewegt sich die Geschichte dann weiter auf dem Parkett der Hochfinanz, dem Autor gelingt es meisterhaft auch die komplexesten Zusammenhänge gut und allgemein verständlich darzustellen und den Leser in diese Welt einzuführen, die alles und jeden korrumpieren kann, sofern die Interessen es als wünschenswert erachten.
Es ist schon sehr erschreckend, wenn man sieht, inwieweit Politiker, erpress- und manipulierbar sind und wie intrigiert, manipuliert und gelogen wird. Und dies alles ohne jedweden Skrupel. Nur um sich einen kleinen Vorteil zu ver- schaffen, manchmal sind es nur Sekunden, die aber horrende Geldsummen wert sein können.

Dieser Krimi ist an Spannung kaum zu überbieten, allerdings muss man sich die Zeit dafür nehmen, denn man muss schon voll konzentriert lesen, da sich die Schauplätze rasant schnell ändern und das Tempo der Handlung extrem hoch ist.
Mir hat die Story ausnehmend gut gefallen und ich empfehle sie gerne weiter und dies mit 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Wenn die Justiz versagt greifen manche zu drastischen Mitteln

Skatspieler sind erbarmungslos: Ein Pfalz Krimi
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Ein Pfalzkrimi von Angelika Godau der unter die Haut geht !! Ein brisantes und immer aktuelles Thema, ein interessantes Skatspieler-Quartett, ein Privatdetektiv der das erste, grausam zur Schau gestellte, ...

Ein Pfalzkrimi von Angelika Godau der unter die Haut geht !! Ein brisantes und immer aktuelles Thema, ein interessantes Skatspieler-Quartett, ein Privatdetektiv der das erste, grausam zur Schau gestellte, Mordopfer findet und die Mordkommission Ludwigshafen K11. Das sind die Hauptakteure dieses absolut spannenden Krimis. Ach ja, und natürlich nicht zu vergessen: Dackel Alli, der wie alle Dackel seinen eigenen Kopf hat und total verliebt ist in Tabea Kühn, ihres Zeichens Oberkommissarin im K11. Womit er seinem Herrchen nacheifert. Detlef Menke ist ein Dürkheimer Privatdetektiv, der von einem Klienten engagiert wird, selbigen zu beobachten weil er sich bedroht fühlt. Aber von wem und warum? Dies erschließt sich Menke auch noch nicht, als er beim Öffnen seiner Haustür selbigen entdecken muss, grausam zugerichtet und mit Kabelbindern an ein Stoppschild gefesselt.. Detlef informiert sofort die Polizei, die auch kurze Zeit später dort eintrifft. Relativ schnell wird bei den akribischen Ermittlungen klar, dass es sich bei dem Ermordeten um einen Pädophilen handelt, der sein eigenes Kind anbietet. Durch den Hinweis eines Beteiligten erfährt man außerdem, dass es sich bei den Mördern um sogenannte selbsternannte "Vollstrecker" handelt, also Personen, die die Gesetze als zu lasch erachten, und sich anmaßen, gleichzeitig Richter und Henker zu sein. Als das nächste Opfer mit dem gleichen Hintergrund gefunden wird, ist schnell klar, dass man die Ermittlungen, koste es, was es wolle, so schnell wie möglich vorantreiben muss, um weitere Morde zu verhindern. Angelika Godau gelingt es vortrefflich die Spannung aufzubauen und zu halten, obwohl dem Leser die sogenannten Vollstrecker sehr schnell bekannt sind. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Täter planen minutiös, recherchieren ihre Opfer sehr genau, und nur durch einen kleinen Fehler gelingt es den Ermittlern, ihnen auf die Spur zu kommen, Dackel ALLI und Menke sind hierbei sehr hilfreich. Die Protagonisten sind sehr glaubhaft und agieren sehr authentisch, und man kann sie sich durch die bildhafte Schilderung der Autorin gut vorstellen. Ein sehr gut zu lesender Schreibstil und eine kleine Portion Erotik runden das Ganze hervorragend ab und die Autorin punktet trotz des ernsten Themas mit Situationskomik und Humor. Diesen Krimi empfehle ich sehr gerne mit 5 Sternen. [ ^ ]

Veröffentlicht am 08.04.2018

Toter Hund im Kühlraum - Toller Auftakt für Fellinger

Eiskalter Hund
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Wie gut, dass Fellinger ein Typ ist, den so schnell nichts von seinem Weg abbringt. Das gelingt auch seinem Spezl, dem Lechner nicht, der den örtlichen Polizeiposten leitet. Denn eines ist sicher, niemals ...

Wie gut, dass Fellinger ein Typ ist, den so schnell nichts von seinem Weg abbringt. Das gelingt auch seinem Spezl, dem Lechner nicht, der den örtlichen Polizeiposten leitet. Denn eines ist sicher, niemals hätte die Helga Poschinger ihren Hund, den Beaver, von der Leine gelassen, damit dieser dann überfahren wird. Und dass er jetzt tot und zum Verzehr bereit im Kühlhaus des „Peking“ hängt – da kann etwas nicht stimmen. Und so fängt Fellinger an zu ermitteln und entdeckt so manches Geheimnis das die Betroffenen lieber unter den Teppich gekehrt hätten.

Oliver Kern hat mit seinem Fellinger einen liebenswert skurrilen Charakter geschaffen, den man als Leser sofort in sein Herz schließt. Die Gedankengänge und Ansichten seines Protagonisten sind so typisch und nachvollziehbar, er agiert so unglaublich authentisch, dass man ihm alles abnimmt , auch die skurrilsten Situationen voller Situationskomik. Wie eine Bulldogge verbeißt er sich in „seinen“ Fall und lässt nicht locker, auch als es ihm persönlich an den Kragen geht. Stoisch erträgt er die Blessuren, die ihm während seiner Recherchen im Sinne der Gerechtigkeit zugefügt werden.

Ein erfrischend anderer Ermittler, den uns der Autor hier präsentiert und einen Fall, der zwar wenig an Grausamkeiten und rasanten Action- und Verfolgungsszenen bietet, dafür aber mit ausgefeilten Dialogen, einem spannenden Fall und einer Auflösung, die so ganz und gar nicht vorhersehbar ist, punktet,.

Der Krimi hat mich bestens unterhalten, mir vergnügliche Lesezeit bereitet und ich empfehle ihn gerne und mit 5 wohlverdienten Sternen weiter.

Hoffentlich gibt es bald mehr von Fellinger zu lesen – ich bin sofort dabei.



Autor: Oliver Kern