Sie war das Einzige, was mir geblieben war – die Hoffnung!
Sie war das Einzige, was mir geblieben war – die Hoffnung!
„Manchmal kann eine Minute alles in unserem Leben verändern. Uns zerbrechen, zerstören, uns jegliche Chance und Hoffnung rauben.“
Ein paar wenige ...
Sie war das Einzige, was mir geblieben war – die Hoffnung!
„Manchmal kann eine Minute alles in unserem Leben verändern. Uns zerbrechen, zerstören, uns jegliche Chance und Hoffnung rauben.“
Ein paar wenige Minuten veränderten das Leben der fünfjährigen Nadia und beendeten eine Kindheit voller Liebe, Glück und Geborgenheit. Als das Mädchen ihrem Vater, den sie über alles liebte, brutal entrissen wurde, zerbrach nicht nur Nadias glückliche Kindheit, sondern auch ihr Herz. Die rücksichtslose Vorgehensweise von Nadias Mutter Hania bei der Trennung von ihrem Ehemann Jakub lässt das Kind in einem regelrechten Schockzustand verfallen. Hania heiratet sofort nach der Scheidung wieder und arrangiert es geschickt, dem leiblichen Vater ihres Kindes ab sofort jeglichen Kontakt zu untersagen. Nadia führt fortan ein Leben voller Angst, Schmerzen und schwerer Misshandlungen. Ihr Stiefvater Milan ist ein brutaler Schläger und die Torturen, denen das Kind fortan ausgesetzt ist, sind unbeschreiblich. Nadias einziges Ziel ist es, eines Tages ihren geliebten Papi wiederzufinden.
Nach dem grandiosen Werk „Stärker als der Tod“ hat die Autorin sich erneut einer wahren Geschichte angenommen, sie zu Papier gebracht und auf diese Art und Weise auf das Leben einer tapferen jungen Frau aufmerksam gemacht. Ihre Geschichte stellt einen erschreckenden, realistischen Einblick in die tiefe Hölle einer Kindheit dar, die mit Worten kaum zu beschreiben ist. Lidia Czyz ist es dennoch gelungen, das Martyrium von Nadia einfühlsam und auf eindrucksvolle Weise zu Papier zu bringen. Sie beginnt ihre Erzählung mit der glücklichen Kindheit in Polen, berichtet von den prägenden Szenen während der Trennung ihrer Eltern und der Flucht ihres Vaters nach Amerika, nachdem der Bürgerkrieg in Polen ausbrach. Sie schreibt von den fürchterlichen körperlichen und seelischen Torturen, denen das Kind ausgesetzt war und von ihrer Flucht nach dem Erreichen ihrer Volljährigkeit. Doch mit dem Entkommen aus dem Haus ihres gewalttätigen Stiefvaters und ihrer skrupellosen Mutter beginnt ein weiterer schmerzhafter Abschnitt ihres Lebens. Lidiy Czyz erzählt von Nadias Versuchen, im Ausland ihr Glück zu finden und ihrem Scheitern, wobei die Spirale der Gewalt, der physischen und psychischen Folter, sich fortsetzt. Die Schilderungen von Nadias Kampf um das nackte Überleben machen dieses Buch zu einer schwer verdaulichen Lektüre – das Entsetzen und Grauen angesichts der Dinge, die Nadia angetan wurden, ließen mich an sehr vielen Stellen fassungslos zurück. Umso mehr bewundere ich diese tapfere Frau, die dem Schicksal mutig die Stirn zeigte und sich ihren Weg ins Leben zurück kämpfte. Eine Frau, deren innigster Herzenswunsch letztendlich in Erfüllung ging, als sie ihren Vater in Amerika ausfindig machte. „Papi!“ Ich sagte es in Polnisch. Er antwortete mir: „Ich bin da, Liebes!“ Auf diesen Moment hatte ich fünfundzwanzig Jahre lang gewartet. Fünfundzwanzig Jahre.
„Es blieb mir nur die Hoffnung“ ist in seiner Eigenschaft als Biografie und angesichts der Torturen, denen Nadia ausgesetzt wurde sowie dem verzweifelten Festhalten an der lebenslangen Sehnsucht eines Kindes nach ihrem geliebten Papi, ein äußerst emotionales Buch. Lidia Czyz hat eine wahre Begebenheit zu Papier gebracht, die tief berührt und die man nicht wieder vergessen kann.