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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Recht wenig Spannungsentfaltung und Lokalkolorit, einfacher Stil

Venezianische Intrigen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 5)
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Die Sozialarbeiterin Loredana Bermani bricht auf offener Straße tot zusammen. Sie ist an einem allergischen Schock gestorben, doch Commissario Brassoni glaubt nicht an ein Versehen, sondern wittert einen ...

Die Sozialarbeiterin Loredana Bermani bricht auf offener Straße tot zusammen. Sie ist an einem allergischen Schock gestorben, doch Commissario Brassoni glaubt nicht an ein Versehen, sondern wittert einen Mord. Und dem Täter reicht ein Opfer nicht...

Der Fall hatte einige Wendungen, wurde jedoch nie wirklich spannend. Zwar hätte die Geschichte einiges an Spannungspotenzial zu bieten, aber dieses konnte sich bei mir nicht entfalten. Auch der Showdown konnte mich nicht wirklich fesseln. Den Täter hatte ich lange vorher schon im Verdacht und sein Motiv ist ein häufig in Krimis verwendeter Beweggrund.

Der Bezug zu Venedig kam mir etwas zu kurz. Ich habe das Gefühl, dass in dieser Reihe immer wieder dieselben bekannten Orte und Probleme in wenigen Sätzen in die Geschichte gequetscht werden, ohne speziellen Bezug und ohne Neues zu berichten.

Der Erzählstil ist einfach. Dies macht es leicht, der Geschichte zu folgen, war mir aber stellenweise zu plakativ.

Das Privatleben des Commissarios wird wie in den Vorgängerbänden mit in die Geschichte einbezogen. In diesem Teil erfahren wir Näheres über die ersten Monate mit seinem Sohn Luis. Auch alte Bekannte, wie der neugierige Journalist Caruso, tauchen wieder auf.

Fazit: Ein Venedig-Krimi, der es leider nicht schafft, sich von der Masse abzuheben, recht wenig Spannungsentfaltung und Lokalkolorit, einfacher Stil, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Eher Fantasy/ Horror als Krimi

Die Maske der Angst (Die Bragolin-Reihe 2)
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Achtung: Bei "Die Maske der Angst" handelt es sich um den zweiten Teil der Bragolin-Reihe, der nahtlos an die Geschichte aus dem ersten anknüpft. Um die Handlung zu verstehen, sollte man den ersten Band ...

Achtung: Bei "Die Maske der Angst" handelt es sich um den zweiten Teil der Bragolin-Reihe, der nahtlos an die Geschichte aus dem ersten anknüpft. Um die Handlung zu verstehen, sollte man den ersten Band bereits gelesen haben. Im dritten Band wird die Geschichte weitergeführt.

Inhaltlich geht es wie im ersten Band weiterhin um die Suche nach den noch fehlenden Gemälden Bragolins und um die Bedrohung, die von den Bildern auszugehen scheint.

Die Geschichte bekommt zunehmend fantastische Züge, sodass ich sie nicht unbedingt wie auf dem Cover angegeben als Krimi bezeichnen würde, sondern eher bei Fantasy/ Horror einordnen würde. Die Grenzen zwischen Realität und Einbildung der Protagonisten verschwimmen. Eine logische Auflösung ohne übersinnliche Elemente halte ich zunehmend für unwahrscheinlich, was ich schade finde.

Wie schon im ersten Teil ist die Geschichte stellenweise sehr spannend, aber teilweise auch arg in die Länge gezogen. Ich hätte es besser gefunden, die Handlung zu straffen und ein dickeres Buch anstelle einer Trilogie daraus zu machen. Der Schreibstil des Autors holpert gelegentlich, was meinen Lesefluss stört.

Fazit: Zunehmend eher Fantasy/ Horror als Krimi, teils spannend, teils langatmig, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 26.12.2017

Eher ein Familiendrama als ein Thriller

Euer dunkelstes Geheimnis
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Nach dem Tod ihrer Mutter steht Bellas Leben Kopf, denn sie erfährt, dass nichts in ihrer Familie so war, wie sie immer glaubte...

Die Bezeichnung "Thriller" auf dem Cover finde ich irreführend, denn ...

Nach dem Tod ihrer Mutter steht Bellas Leben Kopf, denn sie erfährt, dass nichts in ihrer Familie so war, wie sie immer glaubte...

Die Bezeichnung "Thriller" auf dem Cover finde ich irreführend, denn das Buch ist eher ein Familiendrama als ein Thriller. Der Grundton ist insgesamt recht düster, auch wenn das letzte Kapitel versöhnlich stimmt.
Die Hauptperson Bella ist eine durch und durch fremdbestimmte Person. Was sie nach dem Tod ihrer Mutter über ihre Eltern erfährt, stürzt sie in eine tiefe Identitätskrise. Sie möchte ihr bisheriges Leben nicht fortführen. Bellas chaotische Gefühlswelt nimmt viel Raum ein.
Die Geschichte ist zum Großteil recht vorhersehbar, nur kurz vor dem Ende gibt es eine echte Überraschung.

Fazit: Wer einen spannenden und fesselnden Thriller erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Als düstere Familiengeschichte ist es jedoch durchaus zu empfehlen. Ich vergebe drei bis vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Etwas vorhersehbar

Nachts am Brenner
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"Nachts am Brenner" war mein erster Südtirol-Krimi von Lenz Koppelstätter. Die Hauptfiguren und ihre Geschichten werden für neue Leser verständlich eingeführt, sodass es kein Problem ist, die Reihe mit ...

"Nachts am Brenner" war mein erster Südtirol-Krimi von Lenz Koppelstätter. Die Hauptfiguren und ihre Geschichten werden für neue Leser verständlich eingeführt, sodass es kein Problem ist, die Reihe mit Band drei zu beginnen.

Das Positive zuerst: Die Einblicke in das Leben in Südtirol nahe der österreichischen Grenze fand ich interessant, ebenso die wohldosierten historischen Ausflüge in die Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der Kriminalfall nimmt einige Wendungen und der Epilog bietet nochmals eine Überraschung. Der Täter war für mich jedoch leider schon früh klar. Der Showdown erschien mir reichlich übertrieben und die Zusammenhänge des Falls etwas unglaubwürdig.

Fazit: Interessantes Setting in Südtirol, aber leider recht vorhersehbarer und übertriebener Kriminalfall. Ich vergebe dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Spannend, aber recht brutal

Blutebbe
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Bei dem Thriller "Blutebbe" von Derek Meister kann man das Lesevergnügen nicht verderben, indem man den Namen des Mörders verrät, denn dieser ist ab der ersten Seite bekannt. Darunter leidet die Spannung ...

Bei dem Thriller "Blutebbe" von Derek Meister kann man das Lesevergnügen nicht verderben, indem man den Namen des Mörders verrät, denn dieser ist ab der ersten Seite bekannt. Darunter leidet die Spannung aber keineswegs. Der verrückte Rutger kommt oft in Knuts und Helens Nähe, ohne das diese es bemerken. Der Leser begleitet Rutger in zahlreichen Einblendungen und versteht so die Beweggründe seiner Taten immer besser. Bei diesem Thriller ist der Leser oft informierter als die Ermittler. Erst gegen Ende erkennen diese die Zusammenhänge und es kommt zu einem aufregenden Showdown. Leider lässt das recht abrupte Ende zu viele offene Fragen für meinen Geschmack.
Vorher führen die Ermittlungen zu einem Mord in der Vergangenheit und wenden sich mystischen Themen zu. Knuts und Helens vorsichtige Beziehung entwickelt sich weiter, während Helen von ihrer Vergangeheit in den USA eingeholt wird. Knut muss gleich zwei persönliche Dramen verkraften. Damit werden die Nebenstränge aus den ersten beiden Bänden weitergeführt. Am Anfang des Buches gibt es ausreihend Informationen, um sich wieder hineinzufinden.
Insgesamt ist dieser Thriller brutaler als die beiden Vorgänger. Für mich wird in diesem Buch eine Grenze überschritten, weshalb ich nicht sicher bin, ob ich weitere Bände lesen möchte.

Mein Fazit:
"Blutebbe" war sehr spannend, aber besonders im letzten Abschnitt zu brutal für meinen Geschmack. Das recht offene Ende lässt mich unzufrieden zurück. Deshalb vergebe ich nur dreieinhalb von fünf Sternen.