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Veröffentlicht am 16.04.2018

Wir schaffen das! Schaffen wir das?

Bürgerlich, christlich, sucht ...
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Wir schaffen das!
Schaffen wir das?

Der deutsche Journalist, Publizist und Medienunternehmer Klaus Kelle befasst sich in seiner Neuerscheinung „Bürgerlich, christlich, sucht…“ mit der Entfremdung der ...

Wir schaffen das!
Schaffen wir das?


Der deutsche Journalist, Publizist und Medienunternehmer Klaus Kelle befasst sich in seiner Neuerscheinung „Bürgerlich, christlich, sucht…“ mit der Entfremdung der bürgerlichen Mitte von ihren Parteien, vom Staat und seinen politischen Repräsentanten. Er macht alles, was derzeit in die falsche Richtung geht, zu einem Thema dieses über 250 Seiten zählenden und zwölf Kapitel umfassenden Buches.

Der Autor geht unter anderem auf die latent wachsende Bedrohung unserer Freiheit, den Verlust der Werte, dem Vertrauensverlust etablierter Medien und den Großangriff auf die traditionelle Familie durch die Gendertheologie ein. Auch der Politik wird großzügig Raum gegeben – Klaus Kelle beschäftigt sich mit dem Verhalten der einzelnen Parteien und deren Repräsentanten. Ein Abschnitt dieses Buches ist verschiedenen terroristischen Angriffen gewidmet, wo seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 der IS „als größte Selbstmörder-Veranstaltung auf diesem Planeten“ auch in Europa Angst und Schrecken verbreitet. Der Autor prangert das Versagen von Staat und Polizei an und hinterfragt die Grenzöffnung im September 2015, die als „Merkels Grenzöffnung“ und „zweiter Mauerfall“ bekannt wurde. Als Journalist weiß er auch um die Macht der Medien und befasst sich zudem mit dem Einfluss des Internets und sozialer Plattformen.
Klaus Kelle ist ehemaliger evangelischer und zur katholischen Kirche konvertierter Christ. Er widmet sich unter anderem auch dem Versagen des Verwaltungskirchenapparates und stellt fest, dass immer mehr andere Religionen es schaffen, Fuß zu fassen. Ein äußerst interessanter Abschnitt dieses Buches waren die Ausführungen des Autors über die aktuellen Entwicklungen des Christentums und der katholischen Kirche. Durch die Wiedergabe eines Telefonats einer Bürgerin mit einer Polizeiwache veranschaulicht er den Niedergang des christlichen Glaubens in Deutschland.

Doch Klaus Kelle beschränkt sich nicht nur auf ein kritisches Beobachten. In seinem letzten Kapitel lässt er seinen Gedanken freien Lauf und liefert eigene Ideen und Verbesserungsvorschläge unter der Kapitelüberschrift „Was ich ändern würde“.

Die optische Gestaltung des Covers ist originell und zum Beruf des Autors passend - der Buchtitel wurde auf einer fiktiven Zeitungsseite in schwarz-weißer Optik mit einem Farbstift eingekreist dargestellt. Zwischen den einzelnen Buchkapiteln befindet sich jeweils ein ganzseitiges Zitat in Fettdruck. Es handelt sich hierbei um eine kritische Fragestellung des Autors, die sich auf das Thema im nächsten Abschnitt bezieht. Ich möchte zudem auch die lesefreundliche Schriftgröße und den angenehmen Zeilenabstand hervorheben, die abgesehen vom höchst interessanten Inhalt ebenfalls zu einem uneingeschränkten Lesevergnügen beitrugen.

Fazit: „“Bürgerlich, christlich, sucht…“ war eine sehr interessante, vielseitige und aus der Sicht eines deutschen Journalisten geschriebene Abhandlung über brandaktuelle Probleme. Der Autor hinterfragt kritisch, befasst sich mit sensiblen Themen, weist auf Missstände hin, liefert aber auch Ansätze zur möglichen Veränderung. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Meine Zeit steht in deinen Händen

Time Travel Girl: 1989
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Meine Zeit steht in deinen Händen

Nach der Erfolgsserie „Maya und Domenico“ blickte ich der neuen Zeitreise-Trilogie von Susanne Wittpennig bereits voller Vorfreude entgegen – und ich möchte gleich vorweg ...

Meine Zeit steht in deinen Händen

Nach der Erfolgsserie „Maya und Domenico“ blickte ich der neuen Zeitreise-Trilogie von Susanne Wittpennig bereits voller Vorfreude entgegen – und ich möchte gleich vorweg anmerken, dass die Autorin mich keineswegs enttäuscht hat. Im Gegenteil! Mit „Time Travel Girl 1989“ startet Susanne Wittpennig mit vielen neuen Ideen, Abenteuer, Schwung, Elan und einer Prise Romantik in ihre neue Buchreihe.

Die sechzehnjährige Protagonistin dieses Buches ist intelligent und ungewöhnlich technikinteressiert. Als Einzelgängerin verbringt Lisa Lambridge ihre Zeit am liebsten mit Computern. Ihr großes Ziel ist es, Informatik zu studieren. Das junge Mädchen träumt davon, irgendwann einmal spannende Computerspiele zu produzieren. In dem zerstreuten Wissenschaftlerjungen Zachary Silverman findet sie einen hochbegabten Freund, dessen Gehirn in sehr komplexen Sphären arbeitet. Zac ist es doch tatsächlich gelungen, eine Zeitmaschine zu erfinden, die so genannte „Wurmlöcher“ öffnen und Menschen in die Zukunft zu schicken vermag. Zacs erstes Versuchsobjekt dabei ist seine Klassenkameradin Lisa. Dass die beiden sich damit nicht nur zustimmendes Wohlwollen einhandeln, steht bereits von Beginn an fest. Unterstützung finden sie jedoch bei Zacs Vater, der eine beachtliche Karriere als Wissenschaftler aufzuweisen hat und bereits mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Der einzige Wermutstropfen in Lisas Leben ist die Tatsache, dass Morgan Kendall, ihr ehemals bester Freund aus Jugendtagen, nichts mehr von ihr wissen möchte. Aus dem süßen braungelockten Jungen mit dem engelsgleichen Gesicht und dem einzigartigen Lachen wurde ein verwöhnter Langweiler, der Lisa nicht mehr beachtet. Lisa leidet unter dieser Situation, zumal sie bereits seit langer Zeit in ihren „Momo“ verliebt ist. Wird es für sie noch eine Möglichkeit geben, ihre ehemalige Freundschaft wieder aufleben zu lassen? Oder muss Lisa die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Momo begraben?

Mit „Time Travel Girl 1989“ hat die Autorin einen spannenden und unterhaltsamen Jugendroman geschrieben. Sie thematisiert die aufregenden Zeit des Erwachsenwerdens, die Sorgen und Probleme der Jugendlichen und versetzt ihre Leser in den Alltag der Tomsbridge School. Die Faszination von der Möglichkeit von Zeitreisen und deren Paradoxien sind das Kernthema dieses Buches. Susanne Wittpennig weist auf die große Macht und damit auch die Verantwortung der Zeitreisenden hin, die sowohl Zukunft, als auch Vergangenheit zu beeinflussen vermögen. In abenteuerlichen Passagen wird über die Vorbereitungen und die Versuche mit dem so genannten „Time Transmitter“ berichtet, wobei mich Zac Silverman und dessen Vater ein klein wenig an Marty McFly und Dr. Emmett L. „Doc“ Brown aus der Science-Fiction-Film-Trilogie „Zurück in die Zukunft“ erinnern. Der lockere und einnehmende Schreibstil des Buches ist der Sprache der Zielgruppe angepasst und enthält viele „flapsige“ Ausdrücke der Jugendlichen beziehungsweise der Dialektsprache.

Die handelnden Personen empfand ich als sehr gut dargestellt, die meiste Aufmerksamkeit wurde der Protagonistin Lisa zuteil, deren Gedanken und Emotionen überzeugend Ausdruck verliehen wurde. Der große, schlaksige Freak namens Zac mit einem Kopf voller verrückter Ideen hat ebenfalls sofort meine Sympathie gewonnen. Der Antagonist dieses Buches tritt in Form des ehrgeizigen und machtbesessenen Professors namens Ash auf, der trotz seiner ungewöhnlichen Fachkompetenz ein äußerst verhasster Lehrer in der Tomsbridge School ist. Seine äußerliche Erscheinung, sein derber Umgang mit den Schülern und sein von Eifersucht zerfressenes Verhalten wirken düster und bedrohlich.

Fazit: „Time Travel Girl 1989“ war ein sehr überzeugendes, spannendes und überaus unterhaltendes Jugendbuch, das mich ausgezeichnet unterhalten hat. Der Epilog hat bereits große Neugier auf die Fortsetzung dieser Geschichte in mir geweckt, auf deren Neuerscheinung ich mich bereits jetzt sehr freue.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Und Gott sah, dass es gut war

Vom Frauenschuh zum Känguru
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Und Gott sah, dass es gut war

„Groß sind die Werke des Herrn; wer sie erforscht, der hat Freude daran“ (Ps 111,2)

Der Theologe und Pastor Dr. Joachim Cochlovius teilt seine Liebe zur Natur mit seiner ...

Und Gott sah, dass es gut war

„Groß sind die Werke des Herrn; wer sie erforscht, der hat Freude daran“ (Ps 111,2)

Der Theologe und Pastor Dr. Joachim Cochlovius teilt seine Liebe zur Natur mit seiner Ehefrau Lieselotte, ihre ganz besondere Leidenschaft galt hierbei wild wachsenden Orchideen. Im Zuge etlicher Orchideen- und Vogelexkursionen erwachte im Autor ein Entdeckerdrang und vor allen Dingen auch die Freude an der gesamten Schöpfung. Bald erkannte er überall die Spuren der Intelligenz und der Genialität des Schöpfers sowie dessen Fürsorge für die kleinsten und größten Lebewesen.

In diesem prachtvollen Bildband „Vom Frauenschuh zum Känguru“, der als Entdeckungshilfe für die Schönheit der Schöpfung fungieren soll, präsentiert er beeindruckende Aufnahmen aus mehreren Jahrzehnten. Der Aufbau richtet sich nach dem biblischen Schöpfungsbericht, was ich als äußerst originelle Umsetzung empfand. Im Vorwort gibt der Autor Einblicke in die Entstehungsgeschichte dieses Buches. Anschließend ist jedem der sieben Tage der Schöpfung ein Kapitel gewidmet. So steht das Kapitel für den ersten Tag für Wasser und Licht, der zweite Tag thematisiert Erdatmosphäre und Wasserscheidung, der dritte Tag Meer und Land, der vierte Tag Lichtträger und Zeiteinteilung, der fünfte Tag Wassertiere und Vögel, der sechste Tag Landtiere und den Menschen, und der siebente Tag schließlich Ruhe und Freude. Im Anhang beschäftigt Dr. Cochlovius sich mit dem Schöpfungszeugnis des Neuen Testaments.

Zwar handelt es sich um einen großformatigen Bildband, in dem die prachtvollen Aufnahmen eine zentrale Rolle spielen, dennoch wird dem Leser auch ein richtiger kleiner Wissensschatz vermittelt. Die Erläuterungen zu Erscheinungen in der Natur wie beispielsweise das Blau des Himmels, Morgen- und Abendrot, das perfekte Design in der gesamten Pflanzen- und Tierwelt und deren Lebensraum sind faszinierend. Der Autor weist auf unglaubliche Leistungen der Tiere und Pflanzen hin, und allein der Aufbau und die verschiedenen Funktionen einer winzigen Vogelfeder, um nur ein Beispiel zu nennen, erwecken eine tiefe Ehrfurcht vor dem, der dies alles erschaffen hat.

Der informative und zugleich sehr einnehmende Schreibstil des Autors sorgt dafür, dass diese Lektüre keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Seine Begeisterung für die Schönheit der Schöpfung und seine Ehrfurcht davor sind auf jeder einzelnen Seite dieses Buches spürbar. Die Bilder in diesem Buch sind in vielen Fällen wahre Kunstwerke. Für einige Motive musste Dr. Cochlovius stundenlang geduldig ausharren, andere wiederum verdankte er der Hilfe verschiedener Naturexperten aus Neuseeland und Südwest-Australien.

Im Klappentext wird keineswegs übertrieben, wenn es heißt, dass es sich um einmalige Bilder von seltener Schönheit handelt, die dieses Buch zu einem „Staunbuch“ über die Schöpfung für Jung und Alt machten. Auch ich habe diese Lektüre über alle Maßen genossen und mich mit großer Freude in die wunderschönen Bilder und den höchst interessanten Begleittext dazu vertieft. Ich empfand „Vom Frauenschuh zum Känguru“ als richtigen kleinen Wissensschatz, der mich begeistert und eine tiefe Ehrfurcht vor dem Schöpfer dieser Welt in mir hervorgerufen hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Meine Zeit… in seiner Hand

Sehnsucht nach Heilung
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Meine Zeit… in seiner Hand

„Dass es Leid gibt, stellt heute und seit Generationen zweifelsohne die größte Herausforderung für den christlichen Glauben dar.“ (John Stott)

Die Referentin, christliche Autorin ...

Meine Zeit… in seiner Hand

„Dass es Leid gibt, stellt heute und seit Generationen zweifelsohne die größte Herausforderung für den christlichen Glauben dar.“ (John Stott)

Die Referentin, christliche Autorin und Künstlerin Joni Eareckson Tada macht die Frage, weshalb Gott Leid zulässt, zum zentralen Thema ihres Buches „Sehnsucht nach Heilung“. Seit ihrem tragischen Badeunfall im Alter von 17 Jahren ist sie Tetraplegikerin und dient Gott seither durch ihr Schreiben, ihre Vorträge, das Malen, das Singen, die Seelsorge und die Fürsprache für Behinderte. Das von ihr gegründeten christlichen Hilfswerk „Joni and Friends International Disability Center“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, andere Behinderte mit Gottes liebevoller Güte zu erreichen. Joni organisiert unter anderem seelsorgerliche Beratung und sammelt und restauriert durch die „Wheels fort he World-Aktivitäten“ Rollstühle für die Dritte Welt. Ich selber wurde durch den grandiosen Titelsong zum gleichnamigen Film „Alone yet not alone“ auf diese unglaublich starke und mutige Frau mit der Stimme eines Engels aufmerksam.

Im vorliegenden Buch erlaubt Joni Eareckson Tada Einblicke in ihre zahlreichen Aktivitäten, schreibt zugleich aber auch in sehr offenen Worten über ihr Leben im Rollstuhl, ihren Umgang mit ihren Kämpfen, ihre Beeinträchtigung durch schier nie enden wollende chronische Schmerzen und ihren Tiefpunkten. Ich durfte Joni auf einer sehr persönlichen Reise begleiten, in der sie zu grundlegenden Fragen über das Leben und Heilung, über Leiden und Durchhaltevermögen, Kummer und Hoffnung Stellung nimmt. Joni ist von einem tiefen Glauben erfüllt und liefert immer wieder Beispiele, wie sie bislang Hilfe durch Gott erfahren durfte. Sie berichtet von seinem Eingreifen und von Veränderungen der Perspektive, gibt praxisbezogene Anleitungen, um Gott die Ehre zu geben. Sehr berührend fand ich die Geschichten über ganz besondere Begegnungen mit Menschen im Zuge ihres Dienstes, als sie mit ihrem „Wheels-Team“ unterwegs war, um Rollstühle an arme behinderte Menschen zu verteilen. Jonis Vision ist es, die Gute Nachricht weiterzugeben und Gemeinden weltweit darin auszubilden, Behinderte zu erreichen, ihnen zu helfen, geistlich zu wachsen. Im Inhalt dieses Buches zitiert sie unter anderem Corrie ten Boom und schreibt: „Wenn Gott uns auf steinige Wege schickt, gibt er uns auch die richtigen Schuhe.“ Soweit ich das nach der Lektüre dieses Buches zu beurteilen vermag, hat Gott Joni mit einer überreichen Fülle von Gaben ausgestattet, mit denen sie trotz – oder gerade wegen - ihrer eigenen Einschränkungen andere Menschen berührt, ihnen Glauben, Mut und Hoffnung gibt.

„Als Gott entschied, mich nicht zu heilen, sah er Tausende, vielleicht Millionen andere, die ich nie diesseits des Himmels treffen werde, deren Leben irgendwie durch die Geschichte eines gelähmten Mädchens in ihrem Rollstuhl berührt wurde. Und wenn ich daran denke, dann werde ich mit Ehrfurcht erfüllt und sage wieder: „Danke, Gott, für diesen Rollstuhl.“ (Joni Eareckson Tada)

Fazit: Ich empfinde Joni Eareckson Tadas unerschütterlichen Glauben an Gott, verbunden mit ihrem uneingeschränkten Vertrauen in den Schöpfer, ihre Kraft, ihren Optimismus und ihre Stärke in höchstem Maße bewundernswert. In schonungsloser Offenheit erlaubt die Autorin ihren Lesern einen Einblick in ihren von manchmal beinahe unerträglichen Schmerzen begleiteten Alltag, lässt sie an ihrer reichen Gedankenwelt teilhaben und vermittelt dabei eine innere Zufriedenheit von jemandem, der tief in sich ruht und felsenfest auf Gott vertraut. Jonis nachfolgende Aussage erschien mir besonders angesichts ihrer körperlichen Einschränkungen und Schmerzen überwältigend: „Ich meine die folgenden Worte genau so, wie ich alle meine Worte je gemeint habe: Ich bin zufrieden!“

Eine unglaublich fesselnde, zutiefst authentische und Mut machende Lektüre einer faszinierenden und großartigen Persönlichkeit!


Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Schweiz und ihr Geheimnis

Die Schweiz und ihr Geheimnis
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Die Schweiz und ihr Geheimnis

„Nur wer weiß, woher er kommt und wovon er geprägt wurde, kann überzeugend seine Zukunft gestalten. Darum wurde dieses Buch geschrieben.“ (Dr. Marco Gmür)

Abgesehen von ...

Die Schweiz und ihr Geheimnis

„Nur wer weiß, woher er kommt und wovon er geprägt wurde, kann überzeugend seine Zukunft gestalten. Darum wurde dieses Buch geschrieben.“ (Dr. Marco Gmür)

Abgesehen von einigen wenigen Informationen aus meiner Schulzeit verband ich ehrlich gesagt bislang ebenfalls nur „Klischees“ mit der Schweiz. Die unvergessliche Kreation der „Heidi“, die bei ihrem Alpöhi und dem Geißenpeter lebte, begleitete meine frühesten Kindheitsjahre und weckte in mir bereits als kleines Mädchen eine große Begeisterung für die malerische Bergwelt der Schweiz und deren Bewohner. Auch die Schweizer Schokolade oder der Begriff der „neutralen Schweiz“ waren mir nicht unbekannt. Und dennoch hatte ich mich niemals intensiver mit diesem Land beschäftigt.

Im vorliegenden Buch von Kurt Beutler durfte ich nun tief in die Materie eintauchen und erstaunliche Dinge erfahren. Viele markante Persönlichkeiten und Organisationen der Schweiz werden dem Leser vorgestellt. Der Autor geht auf die jeweiligen Personen und Organisationen sowie deren Lebensgeschichten und Wirkungsbereiche ein. So schreibt er beispielsweise über Johanna Spyri, die mit ihrem bereits erwähnten Roman „Heidi“ eines der bekanntesten Kinderbücher der Welt schrieb, deren Originalfassung jedoch in einem ganz bestimmten Punkt erheblich von jener dem Leser zugänglich gemachten Inhalt abwich. Man liest von Henry Dunant, dem Gründer des „Roten Kreuzes“, der als Mann mit liebevollem und toleranten Wesen und einer unglaublichen Vision dargestellt wird. Dunant gilt noch heute als historischer Ausgangspunkt des humanitären Völkerrechts, und die Beschreibung, wie es zur Gründung dieser weltweiten Hilfsorganisation kam, hielt einige äußerst interessante Einzelheiten für mich bereit. Abgesehen von diesen beiden weltweit bekannten Persönlichkeiten bietet der Autor eine Fülle von Berichten über Menschen, die – jeder auf seine Art und Weise – Großartiges geleistet haben. Kurt Beutler beschäftigt sich mit dem großen Kinderfreund Heinrich Pestalozzi und seinem Konzept der ganzheitlichen Erziehung und erzählt vom größten Wissenschaftler der Schweiz namens Leonhard Euler und dessen Erfindung. Er thematisiert die Geschichte der Reformation durch Huldrych Zwingli und Johannes Calvin und erwähnt abgesehen von der Heilsarmee und dem „Blauen Kreuz“ auch Menschen, die während des zweiten Weltkrieges Rettungsaktionen von Juden durchführten.

Auf über zweihundert Seiten führt er eine Menge weiterer Beispiele vorbildhaften Wirkens an und erlaubt seinen Lesern Einblicke in das Leben dieser Menschen, deren Handeln von tiefer christlicher Nächstenliebe motiviert war. Er schreibt über die Einwanderung des christlichen Glaubens, die Befreiungskämpfe und wehrt sich gegen Vorverurteilungen angesichts historischer Gräueltaten, die im Namen Christi stattgefunden haben. Kurt Beutler befasst sich unter anderem mit den verheerenden Auswirkungen der Kreuzzüge, dem Papsttum der Renaissancezeit, der Verbrennung von Hexen oder der Verfolgung jener Menschen, die sich näher mit der Bibel beschäftigten und der Kirche aus diesem Grund misstrauisch gegenüber standen oder sie gar zu verurteilen wagten.

Dieses Buch enthält eine regelrechte Fülle von interessanten Informationen über die Schweiz. Der rote Faden, der sich jedoch durch den gesamten Inhalt zieht, ist auf jeden Fall der christliche Glaube und eine Vielzahl von Menschen, deren Handlung von ihrem unerschütterlichen Glauben motiviert wurde.

Die Covergestaltung dieses interessanten und informativen Buches ist schlicht, aber meiner Meinung nach perfekt: ein großes weißes Kreuz auf rotem Hintergrund, als weitere Blickpunkte lediglich Autorenname und Buchtitel in weißen Lettern. Schlicht, äußerst aussagekräftig und ein wahrer Blickfang! Ein Buch mit wunderschöner Optik und ausgezeichnetem Inhalt!