Der vierte Band der Hochwald-Saga
Der vierte Band der Hochwald-Saga
„Sicherheit ist nicht Abwesenheit von Gefahr, sondern Gottes Gegenwart.“
Der vierte Band dieser beeindruckenden Saga startet in Schlesien, wo man auf einige bekannte ...
Der vierte Band der Hochwald-Saga
„Sicherheit ist nicht Abwesenheit von Gefahr, sondern Gottes Gegenwart.“
Der vierte Band dieser beeindruckenden Saga startet in Schlesien, wo man auf einige bekannte Gesichter der Familie Grüning aus den Vorgängerbänden trifft. Doch bereits nach kurzer Zeit entführt Michael Meinert seine Leser dann in einen anderen Kontinent, nämlich nach Deutsch-Ostafrika, wo gerade unruhige Zeiten herrschen und ein Aufstand droht.
Die Protagonistin des vorliegenden Buches ist Franziska Elisabeth von Wedell, die Tochter Ferdinand Grünings. Ihr männlicher Gegenpart, der schmächtige Offizier Moritz von Schenck, weilt mit seiner Kompanie aufgrund eines Spezialauftrags in Wölfelsgrund und trifft dort auf Franziska. Die freiheitsliebende junge Frau begehrt gegen die Pläne ihres Vaters auf, der ihr zudem die Erfüllung ihres größten Traumes verweigert: Franziska möchte Ärztin werden und auf dem Kontinent ihrer Träume etwas gegen das Leid in der Welt unternehmen. Der Traum, Afrika zu bereisen, rückt in greifbare Nähe, als ihre beste Freundin Julie von Götzen Franziska einlädt, sie zu ihrem geliebten Onkel zu begleiten. Graf Gustav Adolf von Götzen lebt in Daressalam und ist Gouverneur des Schutzgebietes Deutsch-Ostafrika.
Bereits zu Beginn dieser abenteuerlichen Reise werden den Mädchen Hindernisse in den Weg gelegt, die im Verlauf des Buches überwunden werden müssen. Nach einer langen Schiffsreise bleibt ihnen jedoch die erwartete freudige Aufnahme in Deutsch-Ostafrika verwehrt – und anstelle der vermeintlichen Sicherheit unter der Obhut des Onkels geraten die beiden rebellischen Komtessen mitten in gefährliche Auseinandersetzungen…
Michael Meinert hat mich durch den wunderschönen und erlesenen Schreibstil von Beginn an mit seiner Geschichte gefangen genommen. Bereits das Vorwort weckt Neugier und lädt dazu ein, sich auf das Abenteuer der beiden Komtessen einzulassen. Der in goldenes Licht getauchte Gipfel des Kilimandscharo-Massivs auf dem Buchcover lässt zudem bereits auf den ersten Blick die Schönheit jenes Landes erahnen, welches der Autor im Verlauf der weit über sechshundert Buchseiten in bestechenden Einzelheiten zu beschreiben versteht.
Die handelnden Personen wurden ausgezeichnet charakterisiert. Man kann zudem besonders bei Franziska von Wedell und ihrem Vater Ferdinand eine positive Veränderung und Weiterentwicklung beobachten, die zum einen auf die Einwirkung von Franziskas herzlicher, liebevoller Großmutter Rahel Grüning, als auch auf einer tiefen Selbsterkenntnis von Vater und Tochter begründet ist. Franziskas beste Freundin Julie von Götzen sowie Doktor Theodor Langenburg – „Doktor Quasi“ – sind äußerst sympathische Nebenfiguren, die mir im Verlauf der Handlung ebenfalls ans Herz gewachsen sind. Eine etwas kleinere Nebenrolle spielt Franziskas gut aussehender älterer Bruder Oberstleutnant Claus Ferdinand, dessen Zuneigung zur Kellnerin Pauline ein Dorn im Auge seines gräflichen Vaters ist.
Ich erachte es bereits als Markenzeichen dieses Autors, dass er dem Glauben an Gott stets einen sehr hohen Stellenwert in seinen Büchern einräumt. Michael Meinert versteht es auf exzellente Weise, christliche Werte in seine stets gründlich recherchierten Romane zu historischen Ereignissen einzubinden und diese Werte durch seine handelnden Figuren überzeugend zu leben. Das große Augenmerk auf den Glauben sowie der wunderschöne Schreibstil waren für mich bei allen Büchern des Autors stets ein Garant für allerhöchsten Lesegenuss.
Als historische Hintergründe wählte der Autor die Ereignisse rund um den Maji-Maji-Aufstand in Deutsch-Ostafrika im Jahre 1905, auf die er im Nachwort auch ein wenig eingeht. Er verweist hier auch auf die historisch korrekten Namen und Daten, erklärt aber zugleich auch, welche Personen seiner kreativen Schaffenskraft entsprungen sind. Abschließend findet man noch eine Übersetzung der im Buch verwendeten Suaheli-Wörter und eine Erläuterung zu den Namen der Eingeborenen. Eine Landkarte von Deutsch-Ostafrika sowie eine Auflistung der militärischen Grade runden das informative Begleitmaterial dieses Buches ab.
FAZIT
Diese neueste Kreation aus der Feder von Michael Meinert hat mir ausgezeichnet gefallen, mich an sehr vielen Stellen tief bewegt, und besonders bei den Ereignissen in Deutsch-Ostafrika für hoch spannende Unterhaltung gesorgt. Ich kann „Im Aufstand“ uneingeschränkt weiterempfehlen – eine Kenntnis der Vorgängerbände wird das Lesevergnügen meiner Meinung nach zudem noch steigern. Ein großartiges Buch aus einer beeindruckenden Saga, auf deren Fortsetzung ich mich bereits jetzt über alle Maßen freue!