Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gott hat einen Plan und ein Ziel für dein Leben. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen.

Töchter der Küste
0

Gott hat einen Plan und ein Ziel für dein Leben. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen.

„Am Vorabend meines fünfzehnten Geburtstags zertrümmerte ein riesiger Ziegelstein das Fenster in Papas Druckerei ...

Gott hat einen Plan und ein Ziel für dein Leben. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen.

„Am Vorabend meines fünfzehnten Geburtstags zertrümmerte ein riesiger Ziegelstein das Fenster in Papas Druckerei und beendete meine Kindheit.“

Die Ich-Erzählerin Geesje berichtet von ihrer Kindheit und dem Leben mit ihrer Familie in einem Ort namens Leiden in den Niederlanden. Aufgrund ihres Glaubens war die Gemeinde der Separatisten starken Anfeindungen ausgesetzt. Als die anfänglichen Drohungen und Einschüchterungsversuche schließlich eskalierten, entschlossen sich Geesjes Eltern, auszuwandern. Die damals siebzehnjährige Geesje war verzweifelt, da diese Emigration sie von ihrer großen Liebe trennte. Der junge Mann versprach Geesje jedoch, so rasch wie möglich nachzukommen und sie in Amerika zur Frau zu nehmen.

Der zweite Erzählstrang dieses Buches spielt am Lake Michigan in einer Stadt namens Holland, im Jahre 1897 und stellt die Gegenwart der Erzählung dar. Geesje ist bereits Mitte bis Ende sechzig, verwitwet und wird gebeten, anlässlich der Feier des 50jährigen Bestehens der Stadt ihre Lebensgeschichte als eine der ersten Siedlerinnen niederzuschreiben. Ihr Sohn Jakob und der Nachbarsjunge Derk tragen dazu bei, Geesje für diese Aufgabe zu gewinnen. Hierbei werden jedoch jahrelang verschlossen gehaltene Erinnerungen und Emotionen wieder freigesetzt.

In den zweiten Handlungsfaden wird auch die Geschichte der dreiundzwanzigjährigen Anna Nicholson verwoben, die aufgrund ihrer gelösten Verlobung an den Lake Michigan kam, um sich über ihre Gefühle und Pläne Klarheit zu verschaffen. Anna entstammt wohlhabenden Verhältnissen, fühlt aber eine unerklärliche Einsamkeit und Leere in ihrem Inneren.

Lynn Austin hat mit ihrem neusten Roman „Töchter der Küste“ eine atemberaubende Geschichte erzählt, die einen Zeitraum von drei Generationen umfasst und dabei viele historische Details über die Gründung der Stadt Holland in Michigan liefert.

Die liebenswerte Protagonistin Geesje entpuppt sich im Verlauf des Buches als faszinierende und tapfere Frau, die trotz vieler Schicksalsschläge ihren tiefen Glauben an Gott in sich bewahrte. Geesje wurde dabei stets von ihrer Familie und der Gemeinde der Separatisten unterstützt und entwickelte sich zu einer Frau mit großer Kraft und starkem Glauben, wuchs an den schweren Zeiten ihres Lebens.

Wie auch Geesje wurden Maarten, Hendrik und Anna wundervoll charakterisiert und von der Autorin regelrecht zum Leben erweckt. Ich durfte aufgrund des einnehmenden Schreibstils und dieser exzellent gezeichneten Charaktere tief ins Geschehen eintauchen und Geesjes Weg mit verfolgen.

Lynn Austin bietet in ihrer Geschichte Raum für etliche Nebenfiguren, wobei ich vor allen Dingen von Derk eingenommen war. Der freundliche, gütige junge Mann spielt im zweiten Abschnitt dieses Buches eine bedeutende Rolle und wurde neben Geesje für mich beinahe zu einem zweiten Protagonisten.

Diese faszinierende Lebensgeschichte stellt den Glauben an Gott ins Zentrum. Die Autorin hat ihre Geschichte sehr überzeugend fortgesetzt und für meinen persönlichen Lesegeschmack ein sehr überzeugendes, den Werten der handelnden Figuren entsprechendes, sehr authentisches Ende geschrieben.

Ich empfand „Töchter der Küste“ als beeindruckende Leseerfahrung, die mir viele berührende Momente bereitet hat. Es handelt sich hierbei um eine tief vom Glauben geprägte Lebenserinnerung, gepaart mit einer faszinierenden Geschichte über eine mutige Gemeinde, die schließlich am Lake Michigan Fuß fasste und die Stadt Holland gründete.

Fazit: ein erstklassiger Roman einer begnadeten christlichen Autorin, den ich uneingeschränkt weiter empfehle!

Veröffentlicht am 16.04.2018

52 Impulse zum Wochenbeginn

Montagsgedanken
0

52 Impulse zum Wochenbeginn

Seit ich durch eine liebe Freundin die Zeitschrift „Lydia“ als Geschenkabonnement erhalten habe, bin ich auch regelmäßige Bezieherin der wöchentlichen E-Mail mit den „Montagsgedanken“, ...

52 Impulse zum Wochenbeginn

Seit ich durch eine liebe Freundin die Zeitschrift „Lydia“ als Geschenkabonnement erhalten habe, bin ich auch regelmäßige Bezieherin der wöchentlichen E-Mail mit den „Montagsgedanken“, deren Lektüre mir stets Freude bereitet. Pünktlich zum Wochenstart trifft jeden Montag der jeweilige „Montagsgedanke“ in meinem Postfach ein. Auch wenn es aufgrund eines aufreibenden Alltags an Lesezeit mangelt, kann dieser meist kurze Beitrag zeitlich in den Tag integriert werden und liefert einen inhaltlich wertvollen Input für einen positiven Start in eine neue Woche – ein kurzes Anhalten mitten in der Geschäftigkeit.

Im Vorwort erzählt Roswitha Wurm hierzu beispielhaft die biblische Geschichte der gestressten Martha und deren Empörung über die ihrer Meinung nach „faule Schwester Maria“, die auf ihre alltäglichen Pflichten vergisst und stattdessen zu Jesu Füßen sitzt und seinen Worten lauscht. Roswitha Wurm vergleicht die damalige Situation mit der heutigen Zeit und den Anforderungen an eine Frau in der modernen Welt mit Berufstätigkeit, Haushalt, Ehemann, Kindern. Sie weist darauf hin, dass die Ursachen eine falsche Lebensweise und ein falscher innerer Druck sind, denen man ausgesetzt ist. Sie plädiert für das Schaffen von „Auszeiten“ für die Begegnung mit Jesus, der Lektüre der Bibel, dem Gebet und der Gemeinschaft mit anderen Christen.

Die jeweils nur zwei bis drei Seiten füllenden Beiträge – die insgesamt 52 „Montagsgedanken“ beginnen stets mit einer fortlaufenden Nummer und einer fett gedruckten Überschrift in großen Lettern. Zwei ineinander gestapelte Tassen, wie man sie bereits auf dem Buchcover erkennt, zieren die Überschriften. Nach dem Text folgen der Name des Autors sowie ein Bibelzitat mit Quellenangabe. Die jeweiligen Autoren der einzelnen „Montagsgedanken“ werden zudem im Anhang kurz vorgestellt.

Fazit: „Montagsgedanken“ ist eine liebevolle Zusammenfassung der Beiträge, die mir als Abonnentin des Lydia-Newsletters jeden Wochenbeginn bereichernde und wertvolle Gedanken schenken – ein tolles Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ganzheitlich leichter leben

Body, Spirit, Soul
0

Ganzheitlich leichter leben

Heike Malisic, Pastorenfrau, freiberufliche Ernährungsberaterin und fünffache Mutter hat mit Beate Nordstrand, die ebenfalls mit einem Pastor verheiratet ist und als selbständige ...

Ganzheitlich leichter leben

Heike Malisic, Pastorenfrau, freiberufliche Ernährungsberaterin und fünffache Mutter hat mit Beate Nordstrand, die ebenfalls mit einem Pastor verheiratet ist und als selbständige Diätassistentin arbeitet, ein weiteres Buch herausgegeben. Die beiden Autorinnen haben darin die Inhalte ihrer Workshops zum Thema „Body, Spirit, Soul“ festgehalten. In ihren Ausführungen weisen sie darauf hin, wie wichtig ein ganzheitlicher Lebensstil ist, sie möchten zudem ihre Leserschaft dazu inspirieren, selber auf eine gute Ausgewogenheit zwischen Körper, Seele und Geist zu achten.

Das Buch ist in einem locker-leichten Schreibstil verfasst, Heike Malisic und Beate Nordstrand sprechen ihre weibliche Leserschaft mit dem vertrauten „Du“ an. Die theoretischen Ausführungen wurden mit persönlichen Erfahrungsberichten untermalt, auch Bekannte der Autorinnen kamen zu Wort.

Themenbereiche dieses Buches sind beispielsweise das Zusammenspiel zwischen seelischen Problemen und deren körperlichen Auswirkungen und ein gesunder Lebensstil mit ausreichender Bewegung. Dazwischen werden immer wieder persönliche Erfahrungen der Autorinnen erzählt und man erfährt einiges über das Leben der beiden sympathischen Damen.

Der Glaube spielt in diesem Buch eine tragende Rolle. Heike Malisic und Beate Nordstrand ermutigen dazu, einen Glaubensschritt zu gehen und den Geist in sich selber zu erkennen. Ihre Worte sind mit vielen Bibelzitaten untermalt. Beide Autorinnen stammen aus einem katholischen Umfeld und beschreiben ihren eigenen Weg zum lebendigen Glauben an Gott. Sie geben hierzu auch Anregungen in Form eines Übergabe-Gebets und betonen die Wichtigkeit des Gebets und der regelmäßigen Beschäftigung mit der Heiligen Schrift. Zudem plädieren sie für eine tägliche Lektüre der Bibel und eine Gemeinschaft von Gläubigen.

Der Verlag hat bei der optischen Gestaltung dieses Buches hervorragende Arbeit geleistet. Überschriften und wichtige Wiederholungen werden im Buch in grüner Farbe gedruckt, Zusammenfassungen mit grüner Farbe hinterlegt. Dies harmoniert hervorragend mit dem Buchcover, bei dem ebenfalls die Farbe Grün dominiert. Die lesefreundliche Schriftgröße mit angenehmem Zeilenabstand erleichtern zudem den Lesefluss.

Fazit: Ich empfand die Lektüre des Buches „Body Spirit Soul“ als große Bereicherung. Heike Malisic und Beate Nordstrand haben mich auf vieles hingewiesen, mich zum Nachdenken und Reflektieren motiviert – ein wertvoller, positiver, überzeugender und lebensbejahender Ratgeber, den ich uneingeschränkt weiterempfehle!


Veröffentlicht am 16.04.2018

JESUS LEBT

Osteraugen
0

JESUS LEBT

„War das alles wirklich nötig? Gab es nur diesen einen Weg?“

Mit „Osteraugen“ durfte ich bereits dem fünften Buch aus der Feder des „postmodernen Chillosophen“ Raphael Müller in Händen halten, ...

JESUS LEBT

„War das alles wirklich nötig? Gab es nur diesen einen Weg?“

Mit „Osteraugen“ durfte ich bereits dem fünften Buch aus der Feder des „postmodernen Chillosophen“ Raphael Müller in Händen halten, der mich mit seiner Autobiografie „Ich fliege mit zerrissenen Flügeln“ tief beeindruckt, und mir mit seinen Romanen um die Zwergenzwillinge „Asa und Gasa“ großes Lesevergnügen bereitet hat. In der vorliegenden Neuerscheinung befasst der sympathische junge Autor sich mit der Auferstehung Jesu Christi, die er aus der Sicht verschiedener biblischer Zeitgenossen darstellt – und zwar nicht nur menschlicher Natur. Das Leben, Sterben und die Auferstehung Jesu erzählen beispielsweise der kleine Esel Hamor, der davon träumte, in seinem Leben als Lastenträger eine wirklich sinnvolle, wichtige Aufgabe zu erfüllen. Oder aber die Turteltaube Jonas, die gemeinsam mit ihrer gefiederten Gefährtin Noun im Vorhof des Tempels den Nazarener dabei beobachtete, wie er im Vorhof des Tempels „aufräumte“. Der alte Olivenbaum Oli im Garten Gethsemane, die Pflastersteine Lapidibus, Petra, Saxum und Granite an der Via Dolorosa, oder das Zedernholz-Kreuz Lignum haben einiges zu berichten. In Raphael Müllers Buch kommen aber auch historische Persönlichkeiten zu Wort. So erfährt der interessierte Leser die Ostergeschichte aus der Sicht von beispielsweise Malchus, Pilatus, Kaiphas, bestimmten Aposteln und weiteren Zeitzeugen. Der Protagonist dieses Buches ist – klarerweise – Jesus von Nazareth, der in einem Kapitel sogar selbst zu Wort kommt.

Der zu Grunde liegende Inhalt dieses Buches ist nicht neu. „Osteraugen“ stellt jedoch auch keine herkömmliche Nacherzählung der biblischen Ereignisse dar. Raphael Müller bemüht sich vielmehr, das Geschehen aus einer etwas anderen, ungewöhnlichen Sichtweise wiederzugeben. Seine Worte berühren, regen sehr oft zum Nachdenken an. Der einnehmende Schreibstil ist an mancher Stelle sogar mit einer feinen Prise Humor versehen.

Das Buch ist in lesefreundlicher Schriftgröße und entsprechendem Zeilenabstand gedruckt – eine Gestaltung, die ich in Büchern generell schätze. Das Coverfoto zeigt eine Erhöhung mit drei Kreuzen vor einem goldenen, jedoch mit dunklen Wolken verhangenen Himmel. Das kleine Bild des Autors in der linken unteren Ecke des Buches empfinde ich bereits als kleines Markenzeichen von Raphael Müller, das bei seinen Sachbüchern in Form einer Fotografie, bei seinen Büchern um die Zwergen-Zwillinge Asa und Gasa in Form einer Zeichnung im Zentrum des Buches platziert ist. Zwischen den einzelnen Buchkapiteln wurden zum Thema passende Schwarz-Weiß-Fotos eingefügt. Im Buch werden auch einige speziell zum Ostergeschehen passende Gedichte in Reimform präsentiert.

Fazit: Raphael Müller ist es wieder einmal gelungen, mich zu überraschen. Nach der Lektüre seiner Autobiografie entführte er mich in weiterer Folge mit seinen Geschichten von Asa & Gasa in eine märchenhafte Zauberwelt. Im Buch „Osteraugen“ schlägt er nun wieder eine vollkommen neue Richtung ein und schreibt aus der Sicht von Zeitzeugen, die nicht immer menschlicher Natur sind, Tiefgründiges zur Passionsgeschichte. Die Lektüre seiner Neuerscheinung hat mich tief beeindruckt, teilweise zum Nachdenken gebracht, mich jedoch voll und ganz überzeugt. Uneingeschränkte Leseempfehlung für „Osteraugen“ und ein ganz großes Kompliment an den Autor für dieses bemerkenswerte Buch, das mir sehr gut gefallen hat!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Beitrag zu einer Mission der Zufriedenheit

In frohen und in müden Zeiten
0

Ein Beitrag zu einer Mission der Zufriedenheit

Ottilie Wildermuth war eine der einflussreichsten und meistgelesen christlichen Schriftstellerinnen Deutschlands im 19. Jahrhundert, deren Werke weltweit ...

Ein Beitrag zu einer Mission der Zufriedenheit

Ottilie Wildermuth war eine der einflussreichsten und meistgelesen christlichen Schriftstellerinnen Deutschlands im 19. Jahrhundert, deren Werke weltweit gelesen wurden. Ich habe es dem SCM-Verlag zu verdanken, dass ich durch die aktuelle Neuerscheinung „In frohen und in müden Zeiten“ diese beeindruckende Autorin kennenlernen durfte. Im vorliegenden Buch präsentieren die Herausgeber anlässlich des 200. Geburtstages Texte mit geistlichem Tiefgang, untermalt mit zeitgenössischen Details. Ottilie Wildermuth war von einem tiefen christlichen Glauben und einer Liebe zur Bibel geprägt, was in ihren Texten deutlich zum Ausdruck gebracht wird.

Die Autorin betrachtete ihre Texte als Beitrag zu einer „Mission der Zufriedenheit“. Ottilie Wildermuth war es ein Anliegen, stets die hellen Punkte in einem dunklen Geschick zu entdecken – die stillen Gottesgaben, durch welche die scheinbare Härte und Ungleichheit des Geschicks ausgeglichen wird. Sie war der Meinung, dass ihre Worte ihr Ziel erreicht haben, wenn sie auch nur einem einzigen Herzen einen Faden bieten kann, an dem es sich leichter in einem anscheinend verwirrten Lebensweg zurechtfindet, nur einer Seele einen Wink geben kann, wie auch in das trübste Dasein ein Sonnenstrahl zu leiten. Eines ihrer Hauptanliegen war es aufzuzeigen, dass jeder seines Glückes Schmied ist, jeder Mensch entscheiden kann, ob er in seiner Situation zufrieden ist, oder sich dem Selbstmitleid hingibt.

In einer erlesenen, wunderschönen Sprache, mit tiefgründigem Inhalt und ergreifender Authentizität ging Ottilie Wildermuth in dieser Sammlung von Texten auf Themenbereiche ein, die stets aktuell waren – und es auch heute noch sind. Die Autorin schrieb von den verschiedensten Sorgen, Ängsten, Unsicherheiten, aber auch Sehnsüchten der Menschen.

Das Buch beinhaltet 14 Geschichten bzw. Gedichte. Zu Beginn einer jeden Geschichte findet sich das dekorative Blüten-Ranken-Motiv des Buchcovers wieder, Absätze werden optisch durch ein kleines Blütenornament gekennzeichnet. Die eindrucksvollen und lebendig wirkenden Schwarz-Weiß-Zeichnungen haben mich vollkommen in den Bann gezogen. Sie laden förmlich dazu ein, sich auch bildlich auf die Zeit der Handlung einzulassen. Den meist nur wenige Seiten zählenden Geschichten geht jeweils eine kursiv gedruckte Erläuterung voraus, einige Ausdrücke werden durch Fußnoten erläutert. Zu Beginn des Buches erhält der Leser einen ausführlichen Bericht über das Leben Ottilie Wildermuths sowie ein ganzseitiges Schwarz-Weiß-Portrait der Autorin.

Die Geschichte der drei tief gläubigen, einfältigen Pfarrerstöchter stellt eine der umfangreichsten Erzählungen dieses Buches dar. Die Autorin versinnbildlicht darin, wie gut Gott für seine Kinder sorgt und wie unnötig es im Grunde doch ist, sich um die Zukunft Sorgen zu machen. So schreibt sie nach ihren Ausführungen abschließend „Ich habe die tiefe Bedeutung des Gebets ums tägliche Brot verstehen gelernt: für heute Licht, für heute Stärke, für heute Trost. Das Morgen liegt in Gottes Hand. Wie dein Tag, so wird deine Kraft sein. Eine bessere Verheißung brauchen wir nicht.“

Ottilie Wildermuths Gedichte haben mich im Gegensatz zu ihren Geschichten nicht angesprochen – was vermutlich auf der Tatsache begründet ist, dass ich Gedichte in Reimform generell nicht mag. „Die Frau des Missionars“ hingegen war eine kurze, aber überaus berührende Erzählung über Mary Clinton, die auf einer wahren Begebenheit beruht – eine Lebensgeschichte, die Ottilie Wildermuth persönlich anvertraut wurde. Eine kleine Kostbarkeit stellen die Briefe Ottilies an ihre liebe Freundin Sophie von Wundt dar. Sie zeugen von herzlicher Zuneigung und liebevoll-fürsorglicher Verbundenheit, Freundschaft und tiefem Gottvertrauen. Das viele Seiten umfassende Kapitel über den „ersten Ehezwist“ lässt einiges über das Leben und die Stellung der Frau in der damaligen Zeit erahnen und zeugt zudem von großer Weisheit. Ottilie Wildermuth ließ darin einige Frauen zu Wort kommen, die von den ersten dunklen Wolken berichten, die einen jungen Ehehimmel verdunkelten und zum ersten Streit der Ehepartner führten.

Martha Krockenberger äußerte sich anlässlich des 50. Todestag Wildermuths im Jahre 1927 folgendermaßen: „Möchten doch einige wieder schöpfen lernen aus dem klaren Quell der Wildermuth’schen Erzählkunst, viel praktische Lebensweisheiten fänden sie darin – und das Beste, was unterhaltender Lesestoff bieten kann: den Hinweis auf den Quell des ewigen Heils!“

Ich kann Frau Krockenberger hier nur zustimmen und diese kleine Kostbarkeit uneingeschränkt weiter empfehlen!