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Veröffentlicht am 16.04.2018

Beauty – Schönheit statt Asche. Lebenskrisen und neue Perspektiven

Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge
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Beauty – Schönheit statt Asche. Lebenskrisen und neue Perspektiven

„Du musst einfach glauben, dass Gott einen Plan für dich hat.“

Vom erfolgreiche Leben der Karrierefrau Rebecca Ilene Moore scheint nur ...

Beauty – Schönheit statt Asche. Lebenskrisen und neue Perspektiven

„Du musst einfach glauben, dass Gott einen Plan für dich hat.“

Vom erfolgreiche Leben der Karrierefrau Rebecca Ilene Moore scheint nur noch ein Scherbenhaufen übrig geblieben zu sein. Nach zehnjährigem Einsatz für ihren Dienstgeber, verbunden mit massiven Überstunden und dem Verzicht auf einen Großteil ihres Privatlebens, verliert Becca ihren Job. Zeitgleich wird sie mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr attraktiver, gut betuchter Freund Chris sie mit einer seiner ehemaligen Studentinnen betrügt. Um das Maß voll zu machen ersucht man Becca als erfolgreichste ehemalige Schülerin, beim diesjährigen Klassentreffen eine Rede zu halten. Eine Offenlegung ihrer aktuellen Situation vor ihren einstigen Mitschülern empfindet sie jedoch als beschämend und als drastischen Imageverlust. Sie fühlt sich leblos und ausgelaugt, hat das Gefühl, dass ihr etwas Bedeutendes im Leben fehlt. In ihrer tiefsten Verzweiflung öffnen sich ihr jedoch plötzlich verschiedene Türen: neben der Aussicht auf eine lukrative neue Anstellung im gehobenen Management begegnet sie auch ihrem damaligen High-School-Schwarm Dylan, der mit seinem betörenden Lächeln und seiner mitfühlenden, teilnahmsvollen Art ihr Herz erneut im Sturm erobert. Und dann unterbreitet Beccas Vater ihr ein äußerst großzügiges Angebot. Wie wird Becca sich letztendlich entscheiden? Wird sie den logischen Argumenten und dem Ruf einer steilen Karriere in der Großstadt folgen, oder ihr Herz sprechen lassen und in ihre Heimatstadt Beauty zurückkehren?

Was ich zunächst als leichten Liebesroman einschätzte, entpuppte sich als tiefgründige Geschichte über eine Frau, die zielstrebig ihren Weg ging, dabei die Beziehung zu Gott immer mehr vernachlässigte, und letztendlich vor den Scherben ihres Lebens stand. Doch Gott war schon immer gut darin, aus Scherben etwas Neues zu gestalten. Und so geschah es auch bei der Protagonistin dieses Romans. Die Geschichte wird dem Leser durch Rebecca Moore als Ich-Erzählerin und im Präsens dargeboten. Der lockere, flüssige Schreibstil trug dazu bei, ihre Schilderungen unterhaltsam und an manchen Stellen sogar mit einer Menge Situationskomik zu gestalten. Die Autorin versteht es jedoch zugleich sehr gut, den Emotionen und inneren Beweggründen ihrer Figuren Ausdruck zu verleihen. Die handelnden Personen waren allesamt authentisch und sehr gut ausgearbeitet. Rachel Hauck stellt Rebecca sympathische und aussagekräftige Nebenfiguren zur Seite, die sie letztendlich erkennen lassen, was im Leben wirklich zählt. Neben der überzeugenden Protagonistin haben mich die Person des Surfers Drag sowie Beccas Nachbarin Elaine am meisten berührt. Drag findet durch Becca nicht nur zum Glauben, sondern wird sich auch seiner eigenen Ziele und Prioritäten im Leben bewusst. Besonders von der reizenden, aber sehr einsamen älteren Dame mit ihrer Eleganz und vornehmen Zurückhaltung hätte ich zu gerne noch mehr gelesen.

Der Glaube spielt in diesem Buch eine sehr bedeutende, zentrale Rolle. Becca muss einsehen, dass ihre eigenen Bestrebungen sie bislang nicht ans Ziel geführt hatten und sie bei ihrer Suche nach den Antworten des Lebens „irgendwo da draußen“ unmöglich fündig werden konnte. Erst als sie erkennt, dass man mit einem hoch dotierten Job und einem Leben auf der Überholspur keine Liebe, keinen Frieden und keine Zufriedenheit kaufen kann, hört sie auf, gegen Gottes Pläne für ihr Leben anzukämpfen. „Schon komisch, wie eine Krise einen dazu bringt, das Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten und die Sehfähigkeit des Herzens wiederzugewinnen.“

Fazit: „Becca. Liebe ist nichts für Feiglinge“ war wider Erwarten keine leichte Lektüre für ein paar unterhaltsame Stunden auf der Lesecouch. Es handelt sich vielmehr um eine sehr berührende, tiefsinnige und zu Herzen gehende Geschichte über das Wirken Gottes in unserem Leben. Für mich persönlich ein sehr wertvolles Lesehighlight, das lange nachwirkt und das ich uneingeschränkt und aus ganzem Herzen weiter empfehle.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Menschsein bedeutet, für das einzustehen, was richtig ist

Nur wenn ich fliehe
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Menschsein bedeutet, für das einzustehen, was richtig ist

„Der Psychopath ist entweder meine Informationsquelle oder mein Zielobjekt. Ich muss nur noch herausfinden, was.“

Dieser hochspannende Roman ...

Menschsein bedeutet, für das einzustehen, was richtig ist

„Der Psychopath ist entweder meine Informationsquelle oder mein Zielobjekt. Ich muss nur noch herausfinden, was.“

Dieser hochspannende Roman aus der Feder der amerikanischen Bestseller-Autorin Terri Blackstock startet gleich zu Beginn mit jenem Mordfall, der die Grundlage für die gesamte Handlung dieses Buches darstellt. Die Ich-Erzählerin Casey Cox befindet sich an dessen Schauplatz, das Mordopfer ist ihr bester Freund und Vertrauter Brent. Gebrandmarkt als Mörderin ist sie ab diesem Zeitpunkt auf der Flucht vor dem Gesetz, die Feinde ihres Vaters sind mit gnadenloser Brutalität und Skrupellosigkeit hinter ihr her. Zwar arbeitet die Polizei von Shreveport intensiv an der Aufklärung dieses Verbrechens, die finanziellen Ressourcen reichen jedoch für eine Ausweitung der Suche nach der potenziellen Verdächtigen nicht aus. Brent Paces Eltern engagieren daher einen ehemaligen Militär-Kriminalpolizisten, der zugleich auch ein sehr guter Freund der Familie und ehemaliger Schulkamerad des Opfers war. Casey ist als Tochter eines Polizisten sehr geschickt darin, spurlos zu verschwinden, die Gesetzeshüter sind nicht in der Lage, sie aufzuspüren. Der ermittelnde Polizeibeamte Gordon Keegan setzt daher seine Hoffnungen auf Dylans Erfahrungen bei der Militärpolizei. Eine rasante Flucht und eine abenteuerliche Verfolgungsjagd beginnen, und dieser Fall ist lediglich die Spitze eines Eisberges. Als Dylan tiefer zu bohren beginnt, kommen unfassbare Dinge ans Tageslicht, die nicht nur Caseys, sondern auch sein eigenes Leben in große Gefahr bringen.

Terri Blackstock erzählt diese atemberaubende Geschichte abwechselnd aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten als Ich-Erzähler. Die Handlung ist mit einem sehr großen Spannungsbogen versehen, der sich ab der Mitte des Buches steigert und zuletzt in einem fulminanten Finale eskaliert. Die Protagonistin verstand es exzellent, ihre Spuren zu verwischen und erschwerte es ihren Verfolgern, sie aufzustöbern. Der erfahrene Ermittler Dylan heftet sich auf Caseys Fersen, möchte jedoch mehr über seine „Jagdbeute“ in Erfahrung bringen. Was hierbei ans Tageslicht kommt, ist brisant – und tödlich.

Der hohe Spannungsfaktor sorgte dafür, dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zudem begeisterten mich die sehr gut ausgearbeiteten handelnden Personen. Die Protagonistin Casey wird besonders detailliert beschrieben, sie hat mich am meisten für sich eingenommen. Ihre tragische Vergangenheit und das Trauma ihrer Kindheit haben es letztendlich nicht geschafft, ihr liebenswertes, aufrichtiges, stets optimistisches und gutherziges Wesen zu verändern. In Dylan Roberts könnte Casey einen Seelenpartner gefunden haben – wäre es nicht jener Mann, der sie unerbittlich quer durch das Land verfolgt. Auch Dylan trägt eine Last mit sich und ist meines Erachtens ein interessanter Charakter. Der Antagonist dieses Buches ist hingegen eiskalt, vollkommen skrupellos und trägt beträchtlich dazu bei, das Buch zu einem Page Turner zu machen. Als besonders liebenswürdig empfand ich eine der Nebenfiguren dieses Buches, die großmütterliche und freundliche Lucy, die mich mit ihrem starken Glauben begeisterte, an dem sie trotz ihrer tragischen Vergangenheit und der schweren Bürde, die ihrer Familie auferlegt ist, unerschütterlich festhält.

Fazit: Diese Buch hat mir alles geboten, was ich mir von einem guten Spannungsroman erwarte: eine rasante und gut konstruierte Handlung, authentische Charaktere, großes Augenmerk auf zwischenmenschliche Werte und einen hohen Stellenwert des christlichen Glaubens. „Nur wenn ich fliehe“ war ein außergewöhnliches Lese-Erlebnis, das ich uneingeschränkt weiter empfehle und dessen Fortsetzung ich bereits ungeduldig herbei sehne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine romantische Komödie à la “Pretty Woman“

Braut auf Zeit
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Eine romantische Komödie à la “Pretty Woman“

„Ich möchte, dass das Märchen wahr wird. Ich wünsche mir einen Prinzen, der mit mir auf einem weißen Pferd in den Sonnenuntergang reitet.“

Jen Turano schreibt ...

Eine romantische Komödie à la “Pretty Woman“

„Ich möchte, dass das Märchen wahr wird. Ich wünsche mir einen Prinzen, der mit mir auf einem weißen Pferd in den Sonnenuntergang reitet.“

Jen Turano schreibt humorvolle romantische Geschichten mit skurrilen Charakteren und spannenden Verwicklungen. Im vorliegenden Buch präsentiert die Autorin einen Roman, der inhaltlich sehr stark an den Kultfilm „Pretty Woman“ erinnert und auffallend viele Parallelen dazu beinhaltet.

Die hübsche, aber arme Protagonistin Hannah Peabody arbeitet im Hut Salon von Mrs. Feinman. Seit sie mit ihrer Tante Jane gebrochen hat, ist die selbstbewusste, attraktive und gebildete Waise auf sich allein gestellt. Bei einem Botengang für ihre herrische Vorgesetzte gerät sie mitten in ein Wortgefecht zwischen dem begehrten Junggesellen Oliver Addleshaw und seiner Verlobten, der hysterischen und aufbrausenden Lily Birmingham. Zwar gelingt es Hannah nicht, die Situation zu entschärfen, Oliver Addleshaw bietet ihr jedoch an diesem Tag ein äußerst lukratives geschäftliches Arrangement an, ein Angebot, dem Hannah aufgrund der in Aussicht gestellten hohen Entlohnung unmöglich widerstehen kann. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf – und eine romantische Verwicklungskomödie ihren Anfang...

Hinsichtlich Inhalt und Romantik wurden meine Erwartungen an diese Neuerscheinung aus der Feder Jen Turanos voll und ganz erfüllt. Der leichte, lockere Schreibstil und die vielen humorvollen Dialoge machen das Lesen zu einem Vergnügen. Der Traum eines jeden jungen Mädchens wird in den Mittelpunkt der Handlung gerückt: junges, armes, wunderschönes Mädchen trifft auf schönen, reichen Prinzen, die beiden verlieben sich und steuern auf ein Happy End zu. Im vorliegenden Buch kommt es jedoch zu turbulenten Verwicklungen und es müssen zunächst einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, bevor der Prinz das Herz des Mädchens gewinnt.

Obgleich mich die Tatsache, dass in diesem Buch sehr viele Passagen aus dem Film „Pretty Woman“ einfach übernommen wurden, ein wenig gestört hat, habe ich die Lektüre dennoch genossen. Wie auch im Film liegt bei „Braut auf Zeit“ eine geschäftliche Vereinbarung zwischen einem armen, wunderschönen Mädchen und einem reichen Junggesellen zugrunde. Wie schon Julia Roberts als „Vivian Ward“ wird auch Hannah Peabody in den Modesalons aufgrund ihrer Herkunft und ihres Aussehens gedemütigt, und Oliver Addleshaw springt als Retter in der Not ein. Er begleitet Hannah bei ihren Einkäufen, versteckt sich manchmal wie Richard Gere alias „Edward Lewis“ dabei hinter seiner Zeitung, und signalisiert den Verkäufern, dass Geld keine Rolle spielt und Hannah alles angeboten werden soll, was ihr Herz begehrt. Die berühmte Szene mit der Schnecke wird im vorliegenden Buch in Form eines Zwischenfalls mit einer Auster nachgestellt, die Tischmanieren und der Umgang mit den verschiedenen Bestecken bringt Hannah Olivers Großvater bei – eine Rolle, die im Film vom Hotelmanager namens Bernard Thompson besetzt war. Unter Hannahs Freundinnen findet sich eine Figur, die Kit de Luca sehr stark ähnelt, und sogar Vivian Wards Wünsche nach einem Happy End mit einem Prinzen auf einem weißen Pferd im Sonnenuntergang (Zitat zu Beginn meiner Rezension) und die unvergesslichen Szene, als dieser dann tatsächlich erscheint und zu ihr hochklettert, wurden mit nur ganz geringfügigen Änderungen übernommen.

Ob mein großes Lesevergnügen sich nun auf der frappierenden Ähnlichkeit mit dem weltberühmten Kultfilm, oder aber den humorvollen und lockeren Schreibstil der Autorin begründet, fand ich im Grunde jedoch nicht so wichtig. „Braut auf Zeit“ hat mir auf alle Fälle großes Lesevergnügen bereitet – es handelt sich um ein romantisches Märchen für Erwachsene, in dem zwar jegliches Klischee bedient wurde, das aber dennoch für höchst unterhaltsame Stunden auf der Lesecouch sorgte.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein weiteres rasantes Abenteuer des McKenna-Clans

Tödliche Frist
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Ein weiteres rasantes Abenteuer des McKenna-Clans

Dani Pettrey startet mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Tödliche Frist“ in ein neues, rasantes Abenteuer des sympathischen McKenna-Clans. Diesmal agieren ...

Ein weiteres rasantes Abenteuer des McKenna-Clans

Dani Pettrey startet mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Tödliche Frist“ in ein neues, rasantes Abenteuer des sympathischen McKenna-Clans. Diesmal agieren der ehemalige Playboy Reef McKenna und die selbstbewusste Tierärztin Kirra Jacobs als Protagonisten und wie bereits in den Vorgänger-Büchern werden durch ihren starken Zusammenhalt sämtliche McKenna-Geschwister ins turbulente Geschehen involviert. Als Kirra Jacobs von der Entführung ihrer Cousine Meg Weber und damit verbunden der Erpressung von deren Vater Frank erfährt, beginnt sie gemeinsam mit Reef, Nachforschungen anzustellen. Ihre Recherchen bleiben jedoch nicht unbemerkt, und bald werden Kirra und Reef verfolgt und massiv bedroht. Die Hintergründe in diesem Wettlauf gegen die Zeit bleiben lange Zeit im Dunkeln, aber wie immer verstehen die McKennas es durch ihre Zusammenarbeit meisterhaft, die Dinge ans Licht zu bringen.

Die handelnden Personen, die den Lesern bereits aus den vorherigen Bänden dieser Alaska-Reihe bekannt sein dürften, sind wie immer sehr sympathisch dargestellt. Das Hauptaugenmerk liegt diesmal auf das ehemals „schwarze Schaf“ der Familie, Reef McKenna. Der ehemals leichtsinnige Typ und Mädchenschwarm war in ihrer gemeinsamen Schulzeit Kirras Erzfeind, hat sich im Laufe der Jahre jedoch sehr zum Positiven verändert. Kirra, die Inhaberin einer Tierarztpraxis und des Heimes für Schlittenhunde namens „Nanook Haven“ ist aufgrund schlechter Erfahrungen vorsichtig und zurückhaltend geworden. Die junge Frau offenbart ihre Gefühle kaum und steht Reefs Hilfsangebote anfangs äußerst skeptisch gegenüber.

Der Entführungsfall als zugrunde liegendes Ereignis hält den Spannungsbogen in diesem Buch konstant aufrecht. Der christliche Glaube ist ein wichtiger Faktor für Kirra und Reef. Kirra hat mit starken Glaubenszweifeln zu kämpfen, während Reef hingegen in sich ruht und der Glaube ihm Kraft und Halt gibt.

Die optische Aufmachung ähnelt den Vorgängerbüchern und ist dem Verlag auch diesmal sehr gut gelungen. Das hübsche Gesicht von Kirra befindet sich im Vordergrund, der Buchtitel wird darunter in großen weißen Lettern dargestellt. Im Hintergrund erkennt man die eisige Landschaft Alaskas mit mehreren Schlittenhunden, die das zentrale Ereignis – das härteste Schlittenhunderennen der Welt – versinnbildlichen. Die in rotgoldenes Licht getauchten Nadelbäume mit den schneebedeckten Ästen tragen zum wunderschönen Gesamtbild bei. Ein Cover, das regelrecht dazu animiert, dieses Buch interessiert zur Hand zu nehmen.

Fazit: „Tödliche Frist“ stellt einen willkommenen und äußerst gelungenen Abschluss der wunderschönen Alaska-Reihe aus der Feder von Dani Pettrey dar – ein abenteuerlicher Roman mit viel Herz, großer Spannung und dem christlichen Glauben als wichtiges Element. Ich habe diese Lektüre genossen und kann sie uneingeschränkt weiter empfehlen. Eine Kenntnis der Vorgängerbände erscheint mir jedoch angeraten, da sämtliche McKenna-Geschwister in jedem Band erneut eine Nebenrolle spielen und auf deren Vorgeschichte nicht im Detail eingegangen wird.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gott hat einen Plan und ein Ziel für dein Leben. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen.

Töchter der Küste
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Gott hat einen Plan und ein Ziel für dein Leben. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen.

„Am Vorabend meines fünfzehnten Geburtstags zertrümmerte ein riesiger Ziegelstein das Fenster in Papas Druckerei ...

Gott hat einen Plan und ein Ziel für dein Leben. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen.

„Am Vorabend meines fünfzehnten Geburtstags zertrümmerte ein riesiger Ziegelstein das Fenster in Papas Druckerei und beendete meine Kindheit.“

Die Ich-Erzählerin Geesje berichtet von ihrer Kindheit und dem Leben mit ihrer Familie in einem Ort namens Leiden in den Niederlanden. Aufgrund ihres Glaubens war die Gemeinde der Separatisten starken Anfeindungen ausgesetzt. Als die anfänglichen Drohungen und Einschüchterungsversuche schließlich eskalierten, entschlossen sich Geesjes Eltern, auszuwandern. Die damals siebzehnjährige Geesje war verzweifelt, da diese Emigration sie von ihrer großen Liebe trennte. Der junge Mann versprach Geesje jedoch, so rasch wie möglich nachzukommen und sie in Amerika zur Frau zu nehmen.

Der zweite Erzählstrang dieses Buches spielt am Lake Michigan in einer Stadt namens Holland, im Jahre 1897 und stellt die Gegenwart der Erzählung dar. Geesje ist bereits Mitte bis Ende sechzig, verwitwet und wird gebeten, anlässlich der Feier des 50jährigen Bestehens der Stadt ihre Lebensgeschichte als eine der ersten Siedlerinnen niederzuschreiben. Ihr Sohn Jakob und der Nachbarsjunge Derk tragen dazu bei, Geesje für diese Aufgabe zu gewinnen. Hierbei werden jedoch jahrelang verschlossen gehaltene Erinnerungen und Emotionen wieder freigesetzt.

In den zweiten Handlungsfaden wird auch die Geschichte der dreiundzwanzigjährigen Anna Nicholson verwoben, die aufgrund ihrer gelösten Verlobung an den Lake Michigan kam, um sich über ihre Gefühle und Pläne Klarheit zu verschaffen. Anna entstammt wohlhabenden Verhältnissen, fühlt aber eine unerklärliche Einsamkeit und Leere in ihrem Inneren.

Lynn Austin hat mit ihrem neusten Roman „Töchter der Küste“ eine atemberaubende Geschichte erzählt, die einen Zeitraum von drei Generationen umfasst und dabei viele historische Details über die Gründung der Stadt Holland in Michigan liefert.

Die liebenswerte Protagonistin Geesje entpuppt sich im Verlauf des Buches als faszinierende und tapfere Frau, die trotz vieler Schicksalsschläge ihren tiefen Glauben an Gott in sich bewahrte. Geesje wurde dabei stets von ihrer Familie und der Gemeinde der Separatisten unterstützt und entwickelte sich zu einer Frau mit großer Kraft und starkem Glauben, wuchs an den schweren Zeiten ihres Lebens.

Wie auch Geesje wurden Maarten, Hendrik und Anna wundervoll charakterisiert und von der Autorin regelrecht zum Leben erweckt. Ich durfte aufgrund des einnehmenden Schreibstils und dieser exzellent gezeichneten Charaktere tief ins Geschehen eintauchen und Geesjes Weg mit verfolgen.

Lynn Austin bietet in ihrer Geschichte Raum für etliche Nebenfiguren, wobei ich vor allen Dingen von Derk eingenommen war. Der freundliche, gütige junge Mann spielt im zweiten Abschnitt dieses Buches eine bedeutende Rolle und wurde neben Geesje für mich beinahe zu einem zweiten Protagonisten.

Diese faszinierende Lebensgeschichte stellt den Glauben an Gott ins Zentrum. Die Autorin hat ihre Geschichte sehr überzeugend fortgesetzt und für meinen persönlichen Lesegeschmack ein sehr überzeugendes, den Werten der handelnden Figuren entsprechendes, sehr authentisches Ende geschrieben.

Ich empfand „Töchter der Küste“ als beeindruckende Leseerfahrung, die mir viele berührende Momente bereitet hat. Es handelt sich hierbei um eine tief vom Glauben geprägte Lebenserinnerung, gepaart mit einer faszinierenden Geschichte über eine mutige Gemeinde, die schließlich am Lake Michigan Fuß fasste und die Stadt Holland gründete.

Fazit: ein erstklassiger Roman einer begnadeten christlichen Autorin, den ich uneingeschränkt weiter empfehle!