Angefüllt mit schönen, berührenden und urkomischen Geschichten, beschreibt Eine Million Meilen in tausend Jahren, wie ein Mann die Gelegenheit bekommt, sein Leben zu überarbeiten, als wäre er eine Figur in einem Film. “Eine Million Meilen in tausend Jahren” schildert, wie man sein tatsächliches Leben zu einer besseren Geschichte machen kann, und fordert die Leser heraus, neu darüber nachzudenken, wonach sie im Leben streben. Das Buch zeigt, wie man im ersten Leben eine zweite Chance bekommt.
…soweit der Klappentext. Bevor ich mich entschied, "Eine Million Meilen in tausend Jahren" zu lesen, recherchierte ich ein wenig im Internet, fand jedoch kaum aussagekräftige Hinweise auf die zugrunde liegende Handlung. Leider muss ich sagen, dass ich dies nach weit über der Hälfte der Lektüre immer noch nicht in Erfahrung gebracht habe. Es ist nicht meine Art, rasch aufzugeben, ich kapituliere ungern vor den Herausforderungen, die ein schwieriges Buch an mich stellen. „Eine Million Meilen in tausend Jahren“ gehört für meine Person jedoch leider zu jenen Werken, bei denen ich mich von Seite zu Seite quäle, und an denen ich letztendlich scheitere.
Donald Miller empfindet sein Leben als eine Serie wahllos zusammengewürfelter Ereignisse. Nach Kontaktaufnahme seitens der Filmemacher Steve und Ben, die sein Memoirenbuch verfilmen möchten, sieht Don eine Chance, sein langweiliges Leben zu verändern. Durch Aussagen wie „Don glaubt an einen Autor außerhalb von sich selber, der an einer besseren Geschichte für ihn schreibt, eine bessere Geschichte in Form einer Begegnung ins Bewusstsein flüstert.“ scheint mir zumindest klar, in welche Richtung diese Geschichte führen soll. Dennoch waren es zu viele Dinge, die mich störten und die es mir letztendlich unmöglich machten, diese Lektüre zu beenden. Zur immer wieder kehrenden Bemerkung, dass sich in Dons Leben einfach nichts tut und wie langweilig es doch sei, kamen für meinen Geschmack uninteressante Aufzählungen alltäglicher Verrichtungen; ehrlich gesagt möchte ich in einem Buch nicht von einer Rolle Klopapier lesen, und es interessiert mich nicht, dass der Autor einen Roomba-Staubsaugerroboter kaufte, auf seinem Fahrrad fuhr und seinen Hintern kühlte.
Schreibstil und Sprache haben mir nicht gefallen. Zunächst war ich befremdet, dass Donald Miller sich in direkter Rede an seinen Leser wendet, wirklich störend empfand ich jedoch die vielen, permanent auftretenden Wortwiederholungen. Bei beispielsweise einer halben Seite (fünfzehn Zeilen) acht Mal das gleiche Wort zu lesen, empfinde ich als anstrengend. Beim Schreibstil bzw. der Ausdrucksweise wurden viele Ausdrücke im Dialekt verwendet, den Fäkaljargon (Scheißjob, kotzen, pinkeln, Vollidiot, Drecksarbeit usw.) fand ich ebenfalls deplatziert, ich versuche grundsätzlich, Bücher zu meiden, in denen solche Wortentgleisungen vorkommen. Der Schreibstil mutet seltsam an… hier wurde scheinbar im Originaltext im Dialekt formuliert, und dann wörtlich übersetzt. Zumindest hat dies den Anschein, wenn ich Sätze lese wie z.B. „Ich kriegte schon Kopfschmerzen davon, dahin zu schauen, wohin ich nicht schaute“ oder „Ich glaube, ich war von der Frau einfach so begeistert, dass ich ganz vergaß, dass ich nicht in der Form war, auf Bergen herumzukraxeln“.
Ich gebe unumwunden zu, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ich den Inhalt schlicht und einfach nicht verstanden bzw. sich mir gewisse Hintergründe nicht erschlossen haben. Ich habe diese Lektüre auch nicht leichtfertig abgebrochen und mich bemüht, zumindest mehr als die Hälfte zu lesen. Ich fühle mich leider außerstande, dieses Buch weiter zu empfehlen, wollte aber in meiner Rezension die Gründe dafür darlegen. Auf diese Weise kann ein potenzieller Käufer selber entscheiden, ob ihn die angeführten Dinge ebenfalls stören, oder er vielleicht sogar aus diesem Grund neugierig auf "Eine Million Meilen in tausend Jahren" wird.