Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Erben von Snowshill Manor

Die Erben von Snowshill Manor
0

Die Erben von Snowshill Manor

„Heiraten ist eine Angelegenheit, die Eltern für ihre Kinder arrangieren müssen.“

Als die neunzehnjährige Catherine Satchmore sich zum ersten Mal verliebt, wird sie von ...

Die Erben von Snowshill Manor

„Heiraten ist eine Angelegenheit, die Eltern für ihre Kinder arrangieren müssen.“

Als die neunzehnjährige Catherine Satchmore sich zum ersten Mal verliebt, wird sie von ihrem Vater in harschen Worten auf die Aussichtslosigkeit ihrer Liebe hingewiesen. Die Standesunterschiede zwischen dem Sohn des Gärtnermeisters und der ältesten Tochter von Sir Jonathan Satchmore machen eine Verbindung schlichtweg unmöglich. Und so wird Catherine Percys Einflussbereich entzogen und kurzerhand zu Lord Riley Darabont, einem Freund ihres Vaters, geschickt. Lord Rileys Ehefrau Martha ist an den Rollstuhl gefesselt und benötigt dringend eine Gesellschafterin. Das Zusammensein mit der tyrannischen, ungerechten und oftmals sogar boshaften Lady stellt für die fröhliche, unkomplizierte Catherine keine einfache Aufgabe dar. Das Landkind aus den Cotswolds liebt die Natur und das Reiten, ihre Streifzüge in der wunderschönen Landschaft wechseln sich mit der Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen ab. Catherine merkt rasch, dass auf diesem Anwesen nichts so ist, wie es den Anschein hat. Snowshill Manor ist vielmehr „ein Haus, in dem sich ausgesprochene Lügen in Höflichkeiten wandeln“. Das scheinbar vergessene Bildnis einer wunderschönen jungen Frau in einem Winkel des Dachbodens weckt Catherines Interesse, doch sie stößt mit ihren vorsichtigen Nachfragen auf eine Mauer des Schweigens. Ihre unbändige Neugier spornt sie nur allzu bald an, tiefer zu bohren, und sie versucht unbeirrbar, hinter das Geheimnis um Snowshill Manor zu kommen.
Mit „Die Erben von Snowshill Manor“ schenkt Ingrid Kretz ihren Lesern einerseits ein romantisches Liebesabenteuer, bringt andererseits durch das Geheimnis eine gehörige Portion Spannung ins Buch ein. Das Rätsel um den verschwundenen Erstgeborenen beschäftigt nicht nur Catherine, es gibt zudem mysteriöse Gestalten im Hintergrund, die gefährliche Intrigen spinnen und für Aufregung sorgen. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten, erst auf den letzten Buchseiten offenbart sich die gesamte Tragweite von Ereignissen, die in der Vergangenheit vertuscht wurden.

Die handelnden Personen wurden glaubwürdig dargestellt. Man konnte sich als Leser gut mit ihnen identifizieren – man litt an Catherines Seite, begleitete sie bei ihren manchmal recht wagemutigen Recherchen, bedauerte den klugen, herzlichen und gottesfürchtigen Lord Riley, nahm Anstoß an dem Verhalten seiner launenhaften Ehefrau, Lady Martha. Meine gesamte Sympathie gehörte neben der Protagonistin Catherine jedoch Gabriel Harrington und seinen Pflegeeltern, Lord Richard und Lady Caren Boyle, während ich Mühe hatte, auch nur irgendetwas Liebenswertes an Callum Darabont zu finden.

Der christliche Glaube spielt in diesem Buch für einige der handelnden Personen eine wichtige Rolle – sie betrachten Gott als Wegweiser ihres Lebens und richten ihre Handlungen danach aus.

Die Gestaltung des Buchcovers ist dem Verlag hervorragend gelungen. Die Abbildung der Catherine Satchmore entspricht der inhaltlichen Beschreibung, eine geöffnete weiße Innentüre des Herrenhauses wirkt zwar einladend, der Nebel im Raum dahinter symbolisiert für mich aber bereits das Geheimnis, das es zu enthüllen gibt. Erwähnenswert ist auch die goldene Zeichnung einer Kutsche samt Pferd und Kutscher, die den Namen der Autorin optisch vom Buchtitel trennt.

Fazit: ein edles Buchcover, das nicht zu viel verspricht, und das bereits eine leise Ahnung auf den romantischen, geheimnisumwobenen Inhalt vermittelt. Ich durfte mit „Die Erben von Snowshill Manor“ ein paar Stunden lang pures Lesevergnügen erleben und kann den Roman jedem weiter empfehlen, der eine Vorliebe für historische Liebesromane mit einer Prise Spannung hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die charmante Kidnapperin und der steinharte Kopfgeldjäger

Entführerin wider Willen
0

Die charmante Kidnapperin und der steinharte Kopfgeldjäger

„Er mochte denken, dass er sie in die Enge getrieben hatte, doch wenn sie eins gelernt hatte, dann das, dass man immer eine Wahl hat. IMMER.“

Als ...

Die charmante Kidnapperin und der steinharte Kopfgeldjäger

„Er mochte denken, dass er sie in die Enge getrieben hatte, doch wenn sie eins gelernt hatte, dann das, dass man immer eine Wahl hat. IMMER.“

Als Sullivans Akademie für außergewöhnlich begabte Kinder und Jugendliche ihre Pforten schließt, wird die achtundzwanzigjährige Musiklehrerin Charlotte Atherton arbeitslos. In einer Nacht- und Nebelaktion verschwindet sie mit drei ihrer Schüler und verbirgt sich auf einem kleinen Anwesen in Madisonville. Der zwölfjährige Stephen Farley ist ein Technik-Genie, der siebenjährige John Chang ein hochbegabter Klavierspieler mit absolutem Gehör, und die neunjährige Lily Dorchester besitzt ein fotografisches Gedächtnis und zitiert den exakten Wortlaut von Büchern, die sie ein einziges Mal gelesen hat. Während Stephens Eltern in Europa weilen und John ein Waisenkind ist, reagiert Lilys Großvater Randolph Dorchester unverzüglich auf diese Entführung. In Stone Arthur Hammond engagiert er den besten Kopfgeldjäger von ganz Texas – einen Einzelgänger mit steinhartem Äußeren, der sich rühmen darf, noch niemals ohne seine „Beute“ zurück gekehrt zu sein. Es dauert auch gar nicht lange, bis Stone die Flüchtigen aufgestöbert hat, doch was dann folgt, erstaunt sogar den hartgesottenen rauen Jäger…

Karen Witemeyers Markenzeichen sind unterhaltsame, lockere Liebesromane mit christlichem Bezug und einigen amüsanten Turbulenzen. Und auch diesmal hat die Autorin mich nicht enttäuscht. Auf knapp dreihundert Buchseiten erzählt sie die Geschichte dieser eigentümlichen Entführung, lässt ihre beiden charakterstarken Protagonisten aufeinander treffen, und verwickelt sie in aufregende Verfolgungsjagden. In Stone Hammond hat sie einen riesenhaften Mann mit rauem Charme erdacht, in der großgewachsenen, eleganten und kultivierten Charlotte findet er eine ebenbürtige „Gegnerin“, deren makellosen Charakter und ruhige Autorität er ebenso bewundert wie ihren Mut. Stones Freund Daniel Barrett, der Hausmeister Dobson und der Kopfgeldjäger Walt Franklin sind gewichtige Nebenfiguren in dieser Handlung, wobei ich Daniel und den schrulligen Dobson besonders ins Herz geschlossen habe.

Der christliche Glaube spielt wie auch in den anderen Büchern von Karen Witemeyer eine bedeutende Rolle. Die Gedanken bzw. Stoßgebete der Protagonisten wurden immer wieder in kursiver Schrift zu Papier gebracht.

Der „Entführungsfall“ um die drei Kinder erzeugt einen Spannungsbogen, der bis zum packenden Finale aufrechterhalten bleibt. Dabei kommt jedoch auch der Humor im gesamten Buch nicht zu kurz. Die in die Handlung integrierten kleinen, amüsanten Zwischenfälle bzw. Wortgeplänkel schätze ich mittlerweile ebenso sehr an den Romanen Karen Witemeyers, wie ihren einnehmenden, leicht-lockeren Schreibstil.

Bei der Gestaltung des Buchcovers blieb der Verlag dem bisherigen Stil treu – eine Szene zwischen den beiden Hauptfiguren des Buches, die teils romantisch, teils humorvoll dargestellt wird, eine wunderschöne Landschaft im Hintergrund, und eine wirklich gelungene farbliche Gestaltung.

Fazit: Bei „Entführerin wider Willen“ handelt es sich um eine romantische Entführungsgeschichte, die in Amerikas Süden – in Texas im Jahre 1891 - spielt. Ich empfand es als ideale Lektüre für einen gemütlichen Nachmittag auf der Lesecouch – ein vergnügliches Abenteuer, das mit Spannung, Romantik und einer Prise Humor aufwartet.

Veröffentlicht am 16.04.2018

„Distanz, Overtree, Distanz…“

Die Ehre der Sophie Dupont
0

„Distanz, Overtree, Distanz…“

Als der schöne Herzensbrecher Wesley Dalton Overtree der Tochter des Malers Claude Dupont in Lynmouth begegnet, scheint es ihm unmöglich, die nötige Distanz zu der attraktiven ...

„Distanz, Overtree, Distanz…“

Als der schöne Herzensbrecher Wesley Dalton Overtree der Tochter des Malers Claude Dupont in Lynmouth begegnet, scheint es ihm unmöglich, die nötige Distanz zu der attraktiven zarten Sophie Dupont zu halten. Der junge Adonis überredet sie, ihm Modell zu sitzen und verführt die unschuldige junge Frau. Sophie verliebt sich in den Maler, für den seinerseits stets die Kunst an erster Stelle steht. Nachdem sich ihm eine Mitreisegelegenheit bietet, verschwindet der charmante und leichtlebige Mann jedoch nach Italien und hinterlässt Sophie lediglich ein paar nichtssagende Zeilen zum Abschied. Nachdem kurz darauf unvermutet Wesleys Bruder Stephen in Lynmouth auftaucht, trifft er anstatt seinen Bruder nur dessen kompromittierte Geliebte an. Als Captain der britischen Armee und gottesfürchtiger Mann mit großem Ehrgefühl bietet er Sophie Dupont einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage an und stürzt sie damit in einen großen emotionalen Konflikt…

Bereits der Klappentext verspricht eine tief romantische Geschichte mit einigen Verwicklungen. Julie Klassens wunderschöne Sprache und die Handlung dieses Buches erinnern ein klein wenig an die Romane Jane Austens, worauf sie sich im Nachwort auch bezieht. Der erlesene Schreibstil, die exzellente Wortwahl und die behutsam beschriebenen Emotionen der handelnden Personen haben mich zutiefst berührt. Julie Klassen versteht es ausgezeichnet, ihren Figuren Leben einzuhauchen. Im vorliegenden Buch hat sie sowohl ihre Protagonisten, als auch die Nebenfiguren äußerst überzeugend dargestellt. Im grimmig erscheinenden Stephen Overtree mit seinem markanten Gesicht, seiner grüblerischen Persönlichkeit, seiner ruhigen Selbstsicherheit und der ihm eigenen tiefen Religiosität kreierte sie eine starke Kontrastfigur zu dessen leichtlebigen, sorglosen und das Abenteuer suchenden Bruder Wesley. Abgesehen von Kate Overtree und Sophies Freundin Mavis Thrupton waren meine favorisierten Nebenfiguren definitiv Stephens schrullige alte Kinderfrau Winnie Whitney und Stephens warmherziger Großvater, Colonel George Horton. Die größte charakterliche Entwicklung durchlebte die Person des Carlton Keith. Der ehrenhaft entlassene Leutnant ohne eigenes Vermögen, der sich an der Seite seines Freundes Wesley dem Laster des Trinkens hingab, erstaunte mich im Verlauf des Buches durch seine Läuterung und Umkehr.

Das Buch verdeutlicht die schwierige und schier aussichtslose Lage einer kompromittierten jungen Frau im England Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Gesellschaftliche Konventionen werden zwar ebenso thematisiert, bleiben jedoch eher dezent im Hintergrund. Ehre und Pflichterfüllung spielen eine gewichtige Rolle, und zu meiner großen Freude hatte auch der Glaube an Gott hat eine wichtige Position im Buch inne. Speziell bei Stephen Marshall Overtree stellen das Gebet und sein christlicher Glaube wichtige Indikatoren bei all seinen Entscheidungen dar. Durch den Beruf von Wesley, Sophies Vater und Sophies eigener Mitarbeit in der Royal Academy of Arts in Lynmouth wird auch auf die Malerei großes Augenmerk gelegt.

Auch die Gestaltung des Buchcovers ist dem Verlag meiner Meinung nach vortrefflich gelungen. Es zeigt die vor einem weißen Fenster stehende, im Profil abgebildete Sophie Dupont bei ihrer Arbeit an einer Portraitskizze, wobei die äußerlichen Beschreibungen der Protagonistin im Buch detailliert umgesetzt wurden.

Fazit: Dieser Roman stellt eine exzellente Unterhaltung für Liebhaber historischer Romane mit christlichem Bezug dar, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann! Ich empfand „Die Ehre der Sophie Dupont“ als wundervolle, herzerwärmende Lektüre und habe jede einzelne Seite davon zutiefst genossen. Für mich persönlich war dies das bislang beste Buch aus der Feder Julie Klassens und es fiel mir wirklich schwer, mich nach knapp fünfhundert Seiten von den mir vertraut gewordenen Figuren verabschieden zu müssen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die romantischen Folgen einer Verwechslung

Der vertauschte Bräutigam
0

Die romantischen Folgen einer Verwechslung

„Ich glaube, ich habe immer schon zu dir gehört. Ich habe zu Jeremiah Calhoun gehört, bevor ich ihn je gekannt habe.“

Die hübsche blonde Krankenschwester Abigail ...

Die romantischen Folgen einer Verwechslung

„Ich glaube, ich habe immer schon zu dir gehört. Ich habe zu Jeremiah Calhoun gehört, bevor ich ihn je gekannt habe.“

Die hübsche blonde Krankenschwester Abigail Stuart befindet sich in einer Zwickmühle, als ein kriegsgefangener Südstaatensoldat ihr auf dem Sterbebett einen Heiratsantrag macht. Die mitfühlende junge Frau hat wegen der Probleme mit ihrem Stiefvater keine Heimat mehr, in die sie nach Kriegsende zurückkehren kann, sie zögert aber dennoch, Jeremiah Calhouns ungewöhnliches Angebot anzunehmen. Der heitere Mann mit den braunen Augen und der warmherzigen Art möchte auf diese Art und Weise die Versorgung seiner Mutter, die Pflege seiner schwerkranken Schwester, und die Bewirtschaftung seiner Farm sicherstellen. Als Tochter eines Pferdezüchters versteht Abigail etwas von ihrem Fach, und in Missouri angekommen, macht sie sich unverzüglich daran, bei den Calhouns eine neue Zuchtlinie aufzubauen. In Jeremiahs sanfter, liebenswürdiger Mutter findet sie herzliche Aufnahme, während die kranke Schwester ihres verstorbenen Ehemannes ihr mit Misstrauen und einer harten Zunge begegnet. Große Schmerzen und die Angst vor den Folgen ihrer Krankheit haben Rachel Calhoun zu einer schwierigen Frau mit einer sehr harten Schale gemacht. Als Abigail eines Tages unvermutet einem Fremden mit einem verkrüppelten Bein und durchdringenden Augen begegnet, die sie voller Misstrauen mustern, wird sie mit der Tatsache konfrontiert, dass der „echte“ Jeremy Calhoun vor ihr steht. Dieser ist alles anderes als begeistert von Abigails Anwesenheit, und gewaltiger Ärger scheint vorprogrammiert…

Regina Jennings erzählt diese romantische Liebesgeschichte in äußerst einnehmendem Schreibstil. Die handelnden Personen sind sehr gut charakterisiert, wobei auch einige sehr sympathische Nebenfiguren auftauchen. Die beiden Huckabee-Kinder Josiah und Betsy sorgten zudem für eine Prise Humor im Buch, doch auch die Dialoge der Protagonisten bringen den Leser wiederholt zum Schmunzeln. Die Handlung und das unvermeidliche „happy end“ sind zwar vorhersehbar, diese Tatsache vermochte jedoch mein Lesevergnügen in keiner Weise zu schmälern. Da auch der christliche Glaube einen gewissen Stellenwert im Buch erhielt, kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiter empfehlen und es Leserinnen ans Herz legen, die sich besonders für romantische Liebesabenteuer aus den Südstaaten erwärmen.

Das romantisch gestaltete Buchcover passt perfekt zum Inhalt dieses Romans – es zeigt eine junge Braut mit blondem Haar, die ihren Brautstrauß wirft. Bereits diese Optik verspricht Romantik, Humor, eine gewisse Leichtigkeit und wahres Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gottes Plan für Jade McKinley

Eines Tages werden wir tanzen
1

Gottes Plan für Jade McKinley

Die dreiundzwanzigjährige Jade McKinley hatte ihrer Heimatstadt Chapel Springs den Rücken gekehrt und lebte in einer Wohngemeinschaft mit ihrer besten Freundin Izzy in Chicago. ...

Gottes Plan für Jade McKinley

Die dreiundzwanzigjährige Jade McKinley hatte ihrer Heimatstadt Chapel Springs den Rücken gekehrt und lebte in einer Wohngemeinschaft mit ihrer besten Freundin Izzy in Chicago. Sie arbeitete als Kellnerin in einem Café, komponierte Lieder und spielte in einem Bistro Gitarre. Eine unvorsichtige Einladung einer Zufallsbekanntschaft änderte das Leben der jungen, vertrauensseligen Frau grundlegend. Völlig am Boden zerstört beschloss sie, nach Hause zurück zu kehren und sich der Situation zu stellen. Ihr erster Besuch galt ihrem ältesten Freund und Vertrauten, Daniel Dawson, den sie als besten Freund ihres Bruders Ryan nun ebenfalls als Familienmitglied betrachtet. Daniel, inzwischen Bürgermeister von Chapel Springs, war bereits seit langem in Jade verliebt, hatte ihr seine Liebe jedoch bislang niemals gestanden. Es brach dem großzügigen und liebevollen Mann beinahe das Herz, als Jade ihn darum bat, einen Ehemann für sie auszusuchen. Jade wollte eine Zweckehe, einen Vater für ihre Kinder – aber keine Liebe. Das Dilemma, in welches Daniels sich nach und nach hinein manövrierte, schien ausweglos, doch Denise Hunter erdachte eine wundervolle Geschichte mit überraschenden Wendungen und einem romantischen Happy End für ihre Leserschaft.
Angesichts des Klappentextes und des Coverfotos fällt es wohl kaum unter den Begriff „Spoiler“, wenn ich verrate, dass diese Geschichte einen für alle Beteiligten zufriedenstellenden Ausgang nimmt. Interessant ist jedoch die Art und Weise, wie die Autorin es anstellt, das Verwirrspiel von Freundschaft, Familie und Liebe in die richtigen Bahnen zu lenken. Sie stellt zwei sehr gut gezeichnete Protagonisten ins Zentrum des Geschehens, umhüllt die beiden mit der familiären Zuneigung und dem unerschütterlichen Zusammenhalt der sympathischen Sippschaft der Dawsons, und lässt ihre Leserschaft regen Anteil am Geschehen nehmen. Man begegnet den Figuren aus dem ersten Teil wieder, kann die Geschichte aber meiner Meinung nach getrost auch ohne Kenntnis des Vorgängerbuches lesen. Ich hätte in diesem zweiten Band zu gerne noch ein wenig mehr über die Nebenfiguren der Handlung erfahren, nehme aber an, dass die Autorin diese bewusst ein wenig im Hintergrund hielt. Angesichts der Tatsache, dass diesem Band noch mindestens zwei weitere folgen werden, gehe ich davon aus, dass in diesen wohl jeweils abwechselnd andere Mitglieder der Dawson-Familie die Hauptrolle spielen werden.

Die Schilderungen von Denise Hunter wirken authentisch, manchmal sogar regelrecht mitreißend, der flüssige Schreibstil und eine kleine Prise Spannung runden das Ganze ab.

Dem Glauben wird in diesem Buch aus einem christlichen Verlag eher wenig Raum gegeben – Gottes Plan für Jade spielt darin jedoch eine Rolle.

Obgleich mit Sicherheit auch einige Klischees bedient werden, hat die Autorin mich vollends überzeugt und emotional mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle genommen.

„Eines Tages werden wir tanzen“ war ein wunderschönes Leseerlebnis, das ich keinesfalls missen möchte. Meines Erachtens hat dieses Buch seinen Vorgänger „Barfuß am See“ noch übertroffen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band!

Das Coverfoto dieses Buches erscheint mir zwar in seiner farblichen Gestaltung ein wenig blass und verwaschen, das abgebildete Paar drückt durch seine Haltung und Mimik jedoch innige Zuneigung aus und verspricht bereits vorab ein romantisches Leseabenteuer.