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Veröffentlicht am 16.04.2018

Wenn der Hoffnung Flügel wachsen

Wenn der Hoffnung Flügel wachsen
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"Alles im Leben hat seinen Preis. Oft bedeutet die Entscheidung, in eine bestimmte Richtung voranzugehen, dass man gezwungen ist, anderes loszulassen, darunter auch die Menschen, die einem am Herzen liegen.“(William ...

"Alles im Leben hat seinen Preis. Oft bedeutet die Entscheidung, in eine bestimmte Richtung voranzugehen, dass man gezwungen ist, anderes loszulassen, darunter auch die Menschen, die einem am Herzen liegen.“(William Thatcher)"

Janette Oke, die „Grande Dame“ der christlichen Siedler-Romane hat den Nachfolgeband von „Aufbruch ins Ungewisse“ gemeinsam mit ihrer Tochter Laurel Oke Logan geschrieben. Auf den ersten Buchseiten wird dem Leser ein kleiner Überblick über die handelnden Figuren und deren Funktionen gegeben – eine wertvolle Orientierungshilfe, die ich mir im Grunde für jedes Buch wünschen würde.

Im vorliegenden Buch „Wenn der Hoffnung Flügel wachsen“ kehrt Elizabeth Thatcher nach ihrem ersten Unterrichtsjahr als Lehrerin in der Kleinstadt Coal Valley für die Zeit der Sommerferien zu ihrer Familie nach Toronto zurück. Diese konfrontiert sie mit einer als Überraschung geplanten sechswöchigen Kreuzfahrt entlang der Ostküste, die Priscilla Thatcher gemeinsam mit ihren Töchtern Elizabeth, Margret und Julie unternehmen soll. Hierbei werden die Damen des Hauses Thatcher von Priscillas engster Freundin Edith Montclair und deren Tochter Victoria sowie zwei Bediensteten begleitet. Als Reisebegleiter sorgt William Thatchers Freund Emile Laurent für die Sicherheit der Reisegesellschaft, eine Aufgabe, die der sympathische ältere Herr sehr ernst nimmt.

Janette Oke beschreibt auf weit über 300 Buchseiten die Vorbereitungen und den Verlauf dieser Reise, bedient sich hierbei exzellent ausgearbeiteter handelnder Personen und besticht mit ihrem unvergleichlich schönen Schreibstil. Die gewählte Ausdrucksweise, die detaillierten und teilweise liebevollen Beschreibungen von Situationen und Landschaften und nicht zuletzt die Tatsache, dass der Glaube an Gott eine bedeutende Rolle spielt, tragen dazu bei, Janette Oke zu einer meiner favorisierten Autorinnen zu zählen. Obgleich ein Großteil der Handlungen ein gemächliches Tempo vorlegt, habe ich diese Lektüre aufgrund der bereits erwähnten Vorzüge des Schreibstils über alle Maßen genossen. Man erfährt zudem auch einiges über die Lebensart der Angehörigen der wohlhabenden Bevölkerungsschicht, wobei durch die vergleichenden Gedanken der Protagonistin Elizabeth Thatcher die Belanglosigkeit mancher „Sorgen“ im Vergleich zu deren Erfahrungen im armen Bergarbeiterort Coal Valley verdeutlicht werden. Man erfährt durch die drei Thatcher-Schwestern zudem einiges über die strenge Etikette, der die jungen Damen der höheren Gesellschaft unterlagen, sowohl was deren Erziehung, deren Auftreten in der Öffentlichkeit, deren Bildung, der Kleiderwahl, aber auch wichtigen Dingen wie der Wahl des zukünftigen Ehemannes betraf.

Im letzten Drittel des Buches erhöht sich dann der Spannungsaufbau durch einen eingebauten Kriminalfall, der bis zur letzten Seite für einige Aufregung bei den Thatchers sorgt.

Ich bedauerte lediglich, dass der sich anbahnenden zarten Liebesbeziehung zwischen Elizabeth Thatcher und „ihrem Mountie“ Jarrick Thornton äußerst wenig Raum gegeben wurde und sich die Kontakte der beiden lediglich auf Briefe, Telefonate und einen kurzen Auftritt Jacks beschränkte. Eine Tatsache, die den Lesegenuss zwar keinesfalls zu schmälern vermochte, die jedoch meine Erwartungshaltung auf den nächsten Band umso mehr steigerte.

Wie auch beim ersten Band ist dem Verlag auch hier die Gestaltung des Buchcovers vortrefflich gelungen. Die sehr authentisch dargestellte Protagonistin Elizabeth Thatcher wird der Beschreibung im Roman voll und ganz gerecht, sowohl ihre Haarfarbe und die Angewohnheit, ihr Haar stets aufgesteckt zu tragen, als auch ihre Kleidung hätte nicht treffender abgebildet werden können. Die elegante junge Frau steht an der Reling eines Kreuzfahrtschiffes, das Gesicht dem Betrachter halb zugewandt, während im Hintergrund ein majestätisches Herrenhaus und ein in warmen Farbtönen gestalteter Himmel zu sehen ist. Allein die Optik verleitet bereits dazu, dieses Buch zur Hand zu nehmen…

Fazit: „Wenn der Hoffnung Flügel wachsen“ ist ein Roman einer meiner Lieblingsautorinnen, den ich kaum zur Seite legen konnte und der mir ausnehmend gut gefallen hat. Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der ein Faible für Siedler-Romane hat und für den christliche Werte in einem Buch von maßgeblicher Bedeutung sind.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gott im Leid begegnen

Gott im Leid begegnen
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Gott im Leid begegnen

„Alles ist nützlich, was Gott uns schickt; nichts kann gut für uns sein, was er uns verweigert.“ (John Newton)

Der Autor und zugleich Pastor der Redeemer Presbyterien Church in ...

Gott im Leid begegnen

„Alles ist nützlich, was Gott uns schickt; nichts kann gut für uns sein, was er uns verweigert.“ (John Newton)

Der Autor und zugleich Pastor der Redeemer Presbyterien Church in Manhattan hat sich in seinem Buch „Gott im Leid begegnen“ mit einem Thema befasst, das wir – sofern es uns nicht gerade selber betrifft - gerne verdrängen, oder dem wir uns erst dann stellen, wenn wir dann tatsächlich einmal damit konfrontiert werden.

Die vierhundert Seiten dieses Buches bestehen aus drei Teilen, die ihrerseits wieder in verschiedene Kapitel gegliedert sind. Gleich zu Beginn beschäftigt sich Timothy Keller mit den Sichtweisen der verschiedenen Kulturen auf das Leid, er betrachtet es auch aus säkularer Weltsicht und vergleicht dazu die christliche Kultur des Leides. Das Leid ist lediglich die Titelüberschrift, das eigentliche „Kernthema“. Timothy Keller bringt jedoch eine große Menge anderer Themen in seine Abhandlung ein, die allesamt hoch interessant und sehr vielschichtig sind. So befasst er sich beispielsweise mit der Theodizee, der Rechtfertigung der Wege Gottes mit den Menschen und der Auferstehung. Er schreibt zudem ausführlich über den Säkularismus, beleuchtet das Leid aus der Sicht des Buddhismus, führt die Karma-Lehre an und befasst sich intensiv mit dem Sterben am Kreuz und der Auferstehung Jesu. Dieses Buch birgt eine wahre Fülle an Informationen, die konzentriert gelesen werden möchten. Um seine theoretischen Ausführungen aufzulockern, lässt der Autor in seinem Buch immer wieder Menschen zu Wort kommen, die aus ihrem Leben erzählen. Sie berichten vom Leid, dass sie ertragen mussten und ihren Umgang damit.

Der letzte Abschnitt des Buches befasst sich mit einem der größten Trostbücher der Weltgeschichte, dem Buch Hiob. Hier geht der Autor sehr ausführlich darauf ein und bezeichnet die Geschichte Hiobs sogar als „Miniaturversion von dem, was Gott in unserem Leben und in der Weltgeschichte tut. Gott hat einen Plan für diese Welt, in den er auch das Böse eingebaut hat. In Büchern wie dem Buch Hiob zieht Gott den Vorhang einen Augenblick lang zur Seite, um uns zu zeigen, dass er das Böse nur so zulässt, dass es das Gegenteil von dem erreichen muss, was es will.“

„Gott im Leid begegnen“ ist ein Buch, das bereits im Vorfeld durch seine optische Aufmachung beeindruckt. Auf dem tiefschwarzen Umschlag erscheint ein heller, weißer Riss, in dessen Zentrum in großen, roten und erhabenen Lettern das Wort „Gott“ geschrieben steht. Eine sehr symbolträchtige Gestaltung, die durch ihre schlichte, edle Optik elegant und vor allen Dingen enorm ansprechend wirkt. Der Inhalt hält, was das Äußere verspricht: Timothy Keller liefert klare Fakten, mit vielen Bibelstellen unterlegt und durch in kursiver Schrift gehaltene Zitate bereichert. Die Themenfülle ist gewaltig, und die bereits zuvor erwähnten Tatsachenberichte sowie einige persönliche Erlebnisse des Autors tragen zu einer lockeren Gestaltung des Inhalts bei.

Besonders beeindruckt hat mich ein Zitat des Autors im Zuge seiner Analyse der Josefsgeschichte (Buch Hiob): „Gott gibt uns sehr oft nicht das, um was wir ihn bitten, sondern das, um was wir ihn gebeten hätten, wenn wir alles gewusst hätten, was er weiß.“

Ich empfand die Lektüre dieses Buches als fesselnd und überaus bereichernd. Trotz des ernsten Kernthemas ist es ein Buch, das keine Resignation oder gar Angst vermittelt, sondern Hoffnung und Zuversicht verspricht. „Gott im Leid begegnen“ war für mich ein sehr wertvolles Sachbuch, das jedem ans Herz legen möchte, der sich mit dem Thema „Leid“ beschäftigt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Liebe ist die Entscheidung, andere gut zu behandeln

Mit Liebe gelingt dein Leben
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Liebe ist die Entscheidung, andere gut zu behandeln

Aussagen dieses Buches, wie die beiden nachfolgenden, haben etwas an sich, das uns betroffen macht, uns aufwühlt und in unserem tiefsten Innersten berührt: ...

Liebe ist die Entscheidung, andere gut zu behandeln

Aussagen dieses Buches, wie die beiden nachfolgenden, haben etwas an sich, das uns betroffen macht, uns aufwühlt und in unserem tiefsten Innersten berührt:

„Viele Menschen sind abgehetzt und überlastet und pflegen sogar mit den besten Freunden und der eigenen Familie nur oberflächliche Beziehungen“.

„Das perfekte Buch für alle, die von der Hektik ihres Alltags genervt sind“


Chip Ingram spricht hier ein Thema an, das wohl einen Großteil der Menschen unserer heutigen Zeit betrifft, und zwar die Tatsache, dass unser Leben von Geschäftigkeit und Hektik bestimmt ist und für soziale Kontakte und die Liebe zum Mitmenschen kaum bis gar keine Zeit mehr bleibt. Der Autor, der zugleich auch als Pastor einer Gemeinde in Kalifornien und als Präsident einer internationalen Organisation tätig ist, versteht in diesem Zusammenhang unter „Liebe“ jedoch nicht die romantisch-verklärte Seite bzw. die mit diesem Begriff sehr oft in Verbindung gebrachte Emotion. Vielmehr bezieht er sich in diesem Buch stark auf 1. Korinther 13 – jenem Abschnitt aus der Bibel, der das vielbeschäftigte, verdrehte, überforderte und irregeleitete Leben der Christen in Korinth korrigieren sollte. In insgesamt acht Kapiteln befasst er sich mit den Aussagen dieser bekannten Bibelstelle und zieht Parallelen zum Alltagsleben der heutigen Zeit. Chip Ingram thematisiert unter anderem die Einstellung der Menschen im westlichen Kulturkreis, wo es heißt: „Größer, Besser, Schneller, Mehr“. Unserer Gesellschaft stehen immer mehr Möglichkeiten offen, sie ist zugleich aber immer größerem Druck ausgesetzt. Man ist oftmals getrieben und erschöpft, tanzt auf vielen Hochzeiten zugleich und ist permanent gestresst.

In „Mit Liebe gelingt dein Leben“ möchte der Autor seinen Lesern die Augen öffnen und eine Hilfestellung anbieten, im Alltag lieben zu lernen und der Liebe auf diese Weise so viel Bedeutung zu verleihen, dass sie oberste Priorität in unserem Leben innehat.

Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Slogan in englischer Sprache, mit dem der Autor sich im Anschluss näher befasst. Wichtige beziehungsweise prägnante Aussagen werden in etwas größerer Schriftform und visuell vom Rest des Textes getrennt am Buchrand in Form eines „Merk-Kästchens“ wiederholt angeführt, und am Ende eines jeden Kapitels ermutigt Chip Ingram durch Fragen zum gelesenen Inhalt, darüber nachzudenken. Einzelne Bibelstellen und Beispiele aus dem Umfeld des Autors tragen zu einer abwechslungsreichen und interessanten Gestaltung bei.

Fazit: „Mit Liebe gelingt dein Leben“ ist ein Buch, das durch seinen locker-leichten Schreibstil trotz des tiefgründigen Inhalts leicht zu lesen ist. Das Kernthema, nämlich die Liebe, wird aus acht verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet und wurzelt in einer wichtigen Bibelstelle, nämlich in 1. Korinther 13. Ich empfand diese Lektüre als große Bereicherung und vergebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung und fünf Bewertungssterne dafür!


Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Gemeindebauer der anderen Art

Irritation Jesus
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Ein Gemeindebauer der anderen Art

Steve Timmis empfindet sich selbst als „Ein Gemeindebauer der anderen Art“ und bezieht sich hierbei auf sein starkes Engagement für das Evangelium des Wortes und der ...

Ein Gemeindebauer der anderen Art

Steve Timmis empfindet sich selbst als „Ein Gemeindebauer der anderen Art“ und bezieht sich hierbei auf sein starkes Engagement für das Evangelium des Wortes und der Gemeinschaft, die beide in ihrem Wesen nach missionarisch sind. Die Nachfolge Jesu ist das zentrale Thema dieses Buches, und er macht auch keinen Hehl aus den „lästigen und nervenraubenden“ Aspekten dieser Nachfolge. Timmis bezeichnet Jesu Worte als „Augenöffner, die uns darlegen, dass die Weltsicht unserer heutigen Gesellschaft nicht mit den Ansprüchen von Jesus konform geht“.

Im vorliegenden Buch thematisiert er zehn ausgewählte Aussagen Jesu, die unser Leben auf den Kopf stellen. Er skizziert Jesus als „unbequemen Zeitgenossen, dessen Worte aufwühlen“. Jedem seiner beispielhaft angeführten Aussagen der Bibel hat der Autor in diesem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet. Diese thematisieren Selbstverleugnung, Feindesliebe, Vergebung, Götzendienst, Wachsamkeit, Nächstenliebe, Verfolgung, Jesu Definition von Familie, Zorn und Evangelisation.

Steve Timmis hat einen engagierten, mitreißenden und überzeugenden Schreibstil. Seine Ausführungen sind praxisorientiert – er verdeutlicht die Aussagen Jesu durch viele Beispiele aus dem Alltagsleben. Er besitzt zudem die Fähigkeit zu motivieren – seine Begeisterung wirkte ansteckend auf mich. Die Praxis-Tipps des Autors sind zugegebenermaßen „unbequem“, jedoch durchaus alltagstauglich und umsetzbar. So plädiert er beim Thema Evangelisation beispielsweise nicht dafür, Heim und Familie zu verlassen und Missionar in einem fremden Land zu werden („one-way-ticket“). Vielmehr verleiht er seinen Vorstellungen Ausdruck, wie Evangelisation im alltäglichen Umfeld, sei es im Privatbereich oder am Arbeitsplatz, umgesetzt und gelebt werden kann.

In den einzelnen Kapiteln bezieht er sich auf das jeweilige Schlagwort (Kapitelüberschrift bzw. Thema), nennt konkrete Bibelstellen und zitiert sie auch, und geht anschließend näher darauf ein. Er weist hierbei jedoch immer wieder sehr offen und freimütig auf die Probleme mit einer wirklichen Nachfolge im Sinne der Bibel hin und konkretisiert diese manchmal sogar anhand seiner eigenen Person. Ehrlich, offen, ungeschönt – und vor allen Dingen sympathisch - berichtet der Autor, wie schwer es ist, die Theorie in die Praxis umzusetzen – und das nicht nur am Beispiel der Feindesliebe.

Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches zutiefst genossen und zähle es zu einen der Lese-Highlights dieses Jahres. „Irritation Jesus“ ist ein Buch, das ich jedem Christen, der sich mit schwierigen und unbequem erscheinenden Aussagen Jesu beschäftigen möchte, ans Herz legen. Für mich erhält dieses Buch eine unbedingte Höchstbewertung – und ich werde es mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen.

Im Anschluss möchte ich noch die gefällige Gestaltung des Buchcovers hervorheben, das mich sowohl durch seine symbolische Aussagekraft, als auch in der Farbgestaltung stark angesprochen hat. Umrahmt von dunklem Hintergrund (Holz!) blickt der Leser auf den imposant gedruckten Buchtitel, der im Zentrum einer Sprechblase steht. Diese öffnet sich nach hinten hin zu einem wunderschönen Wolkenhimmel… für meine Person hat dieser Ersteindruck gehalten, was er versprochen hat – ein wirklich sehr beeindruckendes Lese-Erlebnis!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Super vernetzt

Super vernetzt – oder doch ganz allein?
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„Mir ist alles erlaubt, aber ich will mich nicht von irgendetwas beherrschen lassen“ (1. Korinther 6,12)

„Super vernetzt – oder doch ganz allein? Die Kunst, mit Smartphone klug zu leben.“ Bereits der ...

„Mir ist alles erlaubt, aber ich will mich nicht von irgendetwas beherrschen lassen“ (1. Korinther 6,12)

„Super vernetzt – oder doch ganz allein? Die Kunst, mit Smartphone klug zu leben.“
Bereits der aussagekräftige Buchtitel weist den Leser auf das zentrale Thema dieses Buches hin: den klugen Umgang mit der virtuellen Welt, speziell dem Smartphone.

Craig Groeschel behandelt in acht Buchkapiteln und auf über dreihundert Buchseiten die Annehmlichkeiten der vernetzten Welt, weist zugleich aber auch auf deren Schattenseiten hin. Er nennt hier beispielsweise die permanente Erreichbarkeit, den Einfluss auf unser Leben, unsere Beziehungen, unseren Glauben, die Suchtgefahr sowie Cybermobbing. Groeschel spricht seine jugendliche Zielgruppe mit der vertrauten Anrede „Du“ an und gesteht freimütig ein, dass auch er selber bereits ein Suchtverhalten hinsichtlich Smartphone, apps und soziale Medien an sich feststellen durfte.

Anhand von acht biblischen Werten analysiert er anschließend, wie man eine Balance im Leben finden und eine ungesunde Technik-Abhängigkeit vermeiden beziehungsweise beenden kann. Es sind dies: Zufriedenheit, Vertrautheit, Authentizität, Barmherzigkeit, Integrität, Ermutigung, Anbetung und Ruhe. Analog dazu hat er auch seine acht Buchkapitel benannt und er widmet jedes seiner Kapitel einem dieser Themen. Seine theoretischen Ausführungen sind stets von vielen Praxisbeispielen und Erfahrungsberichte untermalt, auch eigene Erlebnisse des Autors durften in das Buch einfließen.

Groeschel ist der Meinung, dass die technischen Möglichkeiten es den Menschen zwar einfacher machen, miteinander in Kontakt zu bleiben, dieser Kontakt jedoch seiner Ansicht nach keinesfalls mit zwischenmenschlichen Beziehungen und gemeinsamen Erlebnissen in der realen Welt vergleichbar sei. Es bestehe vielmehr die Gefahr, durch permanente Kontakte in der virtuellen Welt die wahre Nähe zu anderen Menschen zu vernachlässigen. Er sieht zudem einen starken Zusammenhang zwischen dem Teilen populärer Ideen und dem Niedergang des Mitgefühls, einen drastischen Rückgang der Empathie. Craig Groeschel ist der Meinung, dass die sozialen Medien die Menschen dazu bringen, ichbezogener zu werden und abzustumpfen. „Die vernetzte Welt formt ein Paradox: Wir leben in einer kontaktreichen Beziehungsarmut!“

Der Autor stellt jedoch nicht nur Behauptungen auf, sondern belegt seine Ausführungen wie bereits erwähnt mit Erfahrungsberichten. Die beispielhaft angeführte tragische Geschichte des Teenagers Amanda Todd zum Thema „Cybermobbing“ führt klar und deutlich die unheilvollen Schattenseiten der vernetzten Welt vor Augen.

„Super vernetzt – oder doch ganz allein?“ ist in einem fesselnden und lockeren Schreibstil verfasst und aufgrund des hoch aktuellen Themas ein regelrechter „Page Turner“. Obgleich ich selber bereits vor einiger Zeit die „Notbremse gezogen“ und einige von Groeschels beispielhaft angeführten „Schutzmaßnahmen“ umgesetzt habe, fand ich immer noch neue, interessante Anregungen in diesem Buch. Der Autor versucht, einen vernünftigen Mittelweg zwischen Gebrauch – und Missbrauch – der vernetzten Welt aufzuzeigen. Durch seine sympathische Art und die Tatsache, dass er zwar untersucht und bewertet, aber nicht generell verurteilt, ist ihm dies mit seinem Werk meines Erachtens vortrefflich gelungen.

Craig Groeschel schreibt: „Es ist an der Zeit, die Technik in ihre Schranken zu weisen! „Wir sind nicht geschaffen, um geliked zu werden, sondern um Liebe zu zeigen.“

Ich finde, er hat absolut Recht!