Cover-Bild Das Meer löscht alle Spuren
4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783644402171
Lone Theils

Das Meer löscht alle Spuren

Kriminalroman
Ulrike Brauns (Übersetzer)

Wie viel ist ein Leben wert?
Auf der Flucht aus dem Iran wird der berühmte Dichter Manash Ishmail von seiner Frau getrennt. Während sich Aminas Spur in England verliert, landet er selbst in einem dänischen Auffanglager. Eine Vorzugsbehandlung erfährt der preisgekrönte Schriftsteller jedoch nicht. Zahlreiche Journalisten wollen ein Interview, doch Manash gewährt einzig Nora Sand ein Gespräch – im Gegenzug soll die London-Korrespondentin der größten dänischen Zeitung seine Frau ausfindig machen. Noras Suche führt sie tief in die Welt der illegalen Einwanderer und Behörden, zu skrupellosen Menschen, die aus der Not der Flüchtlinge Kapital schlagen wollen – und dabei über Leichen gehen.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Hat noch Luft nach oben ...

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Dieser Kriminalroman ist der zweite Fall für die dänische Journalistin Nora Sand. Die Autorin nimmt sich eines aktuellen Themas, nämlich der Flucht von gefährdeten Personen an.

Der berühmte iranische ...

Dieser Kriminalroman ist der zweite Fall für die dänische Journalistin Nora Sand. Die Autorin nimmt sich eines aktuellen Themas, nämlich der Flucht von gefährdeten Personen an.

Der berühmte iranische Dichter Manash Ishmail sieht sich plötzlich in seiner Heimat bedroht und flieht mit seiner Frau. Anstatt gemeinsam in London einzutreffen, werden sie unterwegs getrennt. Manash landet in einem Flüchtlingsheim in Dänemark. Seine Frau Amina scheint wohlbehalten in London angekommen zu sein. Dann, nach einem letzten Lebenszeichen, verliert sich ihre Spur.
Manash ist ein bescheidener Literat, der die Aufmerksamkeit der Presse scheut, dennoch bitter er die Journalistin Nora Sand, die als Auslandskorrespondentin einer dänische Zeitung in London lebt, um Hilfe.

Nora beginnt zu recherchieren. Doch bis sie endlich die Wege der verschwundenen Amina nachvollziehen kann, werden ihr mehr als nur Steine in den Weg gelegt. So wird ihr Computer gehackt, Informanten bedroht und ermordet. Auch sie selbst gerät mehrmals in akute Lebensgefahr. Immer wieder kommt sie um ein bisschen zu spät. Doch nicht nur ihr berufliches Leben läuft aus dem Ruder, sondern auch ihr Privatleben scheint chaotisch.

Welche Rolle spielt Andreas, der Lebenspartner, der sich nicht zwischen seiner Ex-Frau Brigitte, die gerade ein Kind von ihm erwartet (?) und ihr entscheiden kann?

Steckt Brigitte hinter dem gehackten Computeraccount und dem mysteriösen Verschwinden von Daten? Immerhin ist sie Mitarbeiterin im Geheimdienst. Die Schwangerschaft und der Kampf um Andreas wären auch ein gutes Motiv. Doch begeht Brigitte damit nicht Amtsmissbrauch, der in Dänemark sicherlich auch unter Strafe stehen wird?

Und, wie hängt das mit dem Ehepaar Ishmail zusammen?


Meine Meinung:

Da ist gleich an erster Stelle der Titel, den ich völlig unpassend finde. Auf Dänisch heißt das Buch nämlich „Den blå digters kone“ was mit „Des blauen Dichters Frau“ übersetzt werden könnte. So ein Titel hätte Charme, den ich bei „Das Meer löscht alle Spuren“ vermisse.

Dass sich Manash, der Medien gegenüber sehr zurückhaltend ist, Nora Sand um Hilfe bittet, ist vermutlich dem ersten Fall („Die Mädchen von der Englandfähre“), in dem sie einen cold case aufklärt und ihrem Arbeitsplatz in London geschuldet.

Nora als Enthüllungsjournalistin und Aufdeckerin? Sie wirkt zwar sympathisch, doch ob sie das Zeug zur Privatermittlerin hat, bin ich nicht sicher. Spätestens bei der zweiten verschwundenen Email hätten die Alarmglocken läuten müssen. Sie tauscht das Mobiltelefon nicht? Das klingt jetzt nicht ganz so tough. Wenn ich die Vermutung hätte, dass jemand meinen Account gehackt hat, so wäre ich entweder völlig Netzabstinent oder hätte ein Prepaid-Handy. So bringt sie sich und andere völlig unnötig in Gefahr.

Auch ihr verwirrendes Privatleben stört mich ein wenig. Vielleicht fehlen mir auch nur die Informationen aus dem Vorgänger, den ich nun im Anschluss lesen werde. Die Rolle von Andreas bzw. Brigitte in diesem Dramadreieck ist mir jetzt nicht ganz klar. Welches Spiel spielt Brigitte?

Noras häufiger Blick in den leeren Kühlschrank ist meiner Ansicht nach überflüssig. Einmal ist es ganz witzig, doch die Häufigkeit mit der sie davor steht, zeugt nicht von Organisiertheit. Wenn sie selbst keine Zeit zum Einkaufen hat, so gibt es doch sicherlich Lieferservices, bei denen man Lebensmittel ordern kann.

Dass private Sicherheitsdienste für ehemals staatliche Aufgaben wie Gefängnisaufsicht u.ä. nicht das Gelbe vom Ei sind, ist schon von vornherein klar. Dass es um Billigst- statt um Bestbieter geht, auch. Die Billiganbieter holen sich ihr Geld eben auf andere Weise zurück. Dass sich Großkonzerne wenig um den einzelnen Menschen kümmern, ist jetzt auch nichts Neues.

Der Krimi liest sich stellenweise spannend. Unterbrochen wird der Spanungsbogen durch dieses merkwürdige Privatleben. Außerdem frage ich mich, warum die Polizei eine so seltsame Rolle spielt? Überforderung? Die Polizisten nehmen z.B. den Einbruch bei Corinne auf und zucken anschließend mit den Schultern. Es kann schon sein, dass es einzelne korrupte Beamte gibt, aber gleich die ganze Polizei?

Ganz warm bin ich mit der Autorin, die selbst als Auslandskorrespondentin in London lebte, noch nicht geworden.

Fazit:

Ein Krimi, der noch Luft nach oben hat. 3 Sterne.




Veröffentlicht am 20.04.2018

fade

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Der Roman ist sicher nicht schlecht, aber er bleibt doch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das liegt zum einen daran, dass die geweckte Erwartung, dass es um einen iranischen Flüchtling geht, nicht ...

Der Roman ist sicher nicht schlecht, aber er bleibt doch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das liegt zum einen daran, dass die geweckte Erwartung, dass es um einen iranischen Flüchtling geht, nicht erfüllt wird. Aber auch an der relativ schwachen Hauptfigur, der Journalistin Nora Sand, die dann doch zu offensichtlich an das große Vorbild Annika Bengtzon von Liza Marklund angelehnt ist. Doch mit der kann Nora Sand nicht mithalten, sie ist nicht so tough, dafür gefühlvoller.
Leider ist “Das Meer löscht alle Spuren” schon Teil 2 einer Reihe, ohne dass der Leser das so ohne weiteres erkennen konnte. Wie Nora mit Andreas zusammengekommen ist, erfährt man nicht, aber eine große Lovestory spüre ich hier nicht. Eher laue Gefühle und Beziehungsfrust!

Der Roman ist relativ fade geschrieben, mit schwachen Dialogen und sprachlich limitiert.
Der Kriminalfall ist zu konstruiert und kann nicht faszinieren.
Ich kann das Buch nicht empfehlen!