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Veröffentlicht am 16.04.2018

Der grandiose dritte Teil der Hochwald-Saga

Ehrlicher Schwindler
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Der grandiose dritte Teil der Hochwald-Saga

„Belügt einander nicht.“ (Kolosser 3 Vers 9)

Michael Meinert, der Autor der Hochwald-Saga, katapultiert seine Leser mit seinem dritten Band „Ehrlicher Schwindler“ ...

Der grandiose dritte Teil der Hochwald-Saga

„Belügt einander nicht.“ (Kolosser 3 Vers 9)

Michael Meinert, der Autor der Hochwald-Saga, katapultiert seine Leser mit seinem dritten Band „Ehrlicher Schwindler“ in das Jahr 1877 in die Provinzhauptstadt Breslau in Schlesien, nur 100 km vom kleinen Dorf Wölfelsgrund entfernt, das eingebettet in den Bergen der Sudeten liegt und bereits Schauplatz der Vorgängerbücher war. Im Schneeberger Forst kommt es bei einem Beinahe-Kutschenunfall zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Ferdinand Grüning, dem fünfundzwanzigjährigen Sohn des Oberförsters, und zwei jungen hübschen Damen adeliger Herkunft. Der gut aussehende Student der Forstwissenschaften kann nur mit knapper Not ein Unglück verhindern, und seine Gedanken kreisen von diesem Augenblick an nur noch um Helena und Stefanie von Hohenau. Und so schmiedet der übermütige junge Mann einen verwegenen Plan, zu dessen Mithilfe bei der Umsetzung er seinen adeligen Kommilitonen Maximilian Bassewitz mit allen Mitteln der Überredungskunst drängt. Als die beiden Hohenau-Schwestern in die Gesellschaft eingeführt werden und ihnen zu Ehren ein Ball gegeben wird, betritt der Förstersohn als „bayrischer Graf Ferdinand von Wedell“ an der Seite von Maximilian Bassewitz den Ballsaal. Er darf zwar die Bekanntschaft mit den beiden entzückenden jungen Damen vertiefen, verstrickt sich jedoch immer weiter in seinen Schwindel, bis es scheinbar keinen Ausweg mehr zu geben scheint…

Michael Meinert hat es mit diesem Buch wieder einmal geschafft, mich für die Dauer einiger Stunden vollständig der Realität zu entziehen. Er entführte mich einerseits in die schlichte, stille Welt des Hochwaldes, wo der Oberförster Albert Grüning mit seiner adeligen Ehefrau Rahel seit bald drei Jahrzehnten eine glückliche und zufriedene Ehe führt. Andererseits stellt er mir den Flitterglanz des Adels vor, wo jedoch im Hintergrund eifrig tückische Intrigen und Ränke geschmiedet werden. Ich durfte vielen bekannten Gesichtern aus den beiden Vorgängerbüchern wiederbegegnen und lernte mit den beiden Hohenau-Schwestern zwei sehr gegensätzliche neue Protagonistinnen kennen. Helena, die schlichte, gottesfürchtige junge Frau mit den leuchtenden braunen Augen und dem langen dunklen Haar verschwindet oft im Schatten ihrer lebhaften, fröhlichen und unkonventionellen Schwester Stefanie, einem blonden, modischen jungen Mädchen mit azurblauen Augen. Doch der Autor konzentriert sich keineswegs nur auf seine Hauptfiguren, sondern widmet sich mindestens genauso seinen Nebenfiguren – den Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten der Protagonisten. Die liebevoll gezeichneten Figuren seiner Bücher sowie der wunderschöne Sprachstil und das große Augenmerk auf den christlichen Glauben empfinde ich mittlerweile bereits als Markenzeichen dieses Autors. Im vorliegenden Buch bedient er sich unter anderem dem bayrischen Dialekt, was in Kombination mit dem zugrunde liegenden Schwindel um den Grafen von Wedell für Authentizität sorgt. Amüsiert durfte ich feststellen, dass auch der brillante Wortwitz von Meinert in diesem dritten Band nicht zu kurz kam und mir die Lektüre wieder einmal allergrößtes Lesevergnügen bereitet hat. Durch die Folgen des Schwindels, den Intrigen im Hintergrund und den damit verbundenen Konsequenzen wurde auch eine gehörige Portion Spannung eingebracht, die sich bis zum Ende des Buches sogar noch erheblich steigerte. Da auch Liebe und Romantik nicht zu kurz kamen, war „Ehrlicher Schwindler“ wieder einmal ein richtiges Glanzstück aus der Feder Michael Meinerts, bei dessen Lektüre ich jede einzelne Seite zutiefst genossen habe und das ich sehr gerne weiterempfehle. Ich freue mich jetzt bereits auf die Fortsetzung dieser Saga!

Veröffentlicht am 16.04.2018

„Ich glaube, es gibt dort Menschen, denen ich etwas geben kann.“

Stille Nacht
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„Ich glaube, es gibt dort Menschen, denen ich etwas geben kann.“

Diese Worte richtet der Musiker, Theologe, Dichter und Hilfspriester Joseph Mohr bei einem Besuch an seine an Lungentuberkulose erkrankte ...

„Ich glaube, es gibt dort Menschen, denen ich etwas geben kann.“

Diese Worte richtet der Musiker, Theologe, Dichter und Hilfspriester Joseph Mohr bei einem Besuch an seine an Lungentuberkulose erkrankte Mutter. Der ausgeglichene, freundliche Mann mit der wunderschönen Stimme hat seine Liebe zur Musik von seinem Vater Franz geerbt, den er niemals kennenlernen durfte. Joseph Mohrs zwangloser Umgang mit der Bevölkerung ist vor allem seinem direkten Vorgesetzten ein Dorn im Auge, und dieser begegnet ihm mit starkem Argwohn und Ablehnung. Doch Mohrs Predigten vermögen es, die Menschen für ihn zu begeistern…

„Vielleicht ist das Leben mit Gott wilder und abenteuerlicher, als wir denken. ER verspricht keine Sicherheit und keinen behäbigen Komfort. Der Großteil unserer Gebete drehte sich darum, aber Jesus sagt: Es bringt nichts, wenn ihr euch den ganzen Tag Sorgen über das Morgen macht. Euch entgeht dabei der Blick auf das Größere auf dieser Erde, der Blick auf Gott.“

Auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist Joseph Mohr das große Glück beschert, seinen gleichnamigen Großvater Joseph zu finden, den er in Folge so oft wie möglich in seiner kleinen Keusche in den Bergen besucht. Während sein Enkel ihm zur Hand geht, legt der schweigsame Greis seine ruppige Art nach und nach ab und lässt diesen an den Erinnerungen teilhaben, erzählt von seinem Sohn Franz und dessen große Verbundenheit mit der Musik. Den beiden Männern waren einige wenige kostbare Wochen des Kennenlernens und der Gemeinsamkeit vergönnt, bevor der alte Mann starb. Nach dessen Tod entsteht in einer stillen, einsamen Stunde im Pfarrhaus und in Gedanken an Weihnachten der Text zu einem Lied, das in Folge überall in der Welt von Millionen Menschen gesungen wird.

Im Buch wird dem Leser auch der Musiker und Organist Franz Gruber vorgestellt, der zum einzigen und besten Freund Joseph Mohrs werden sollte. Er war es auch, der diesem weltberühmten Text eine Melodie schenkte, und gemeinsam tragen sie das Lied im Anschluss an einen Weihnachtsgottesdienst zum ersten Mal der Bevölkerung vor.

Titus Müller bringt in diese Erzählung auch die Geschichte einer zerrütteten Ehe ein, in der Joseph Mohr in seiner Funktion als Priester versucht, die beiden Eheleute Sophie und Karl Jüttner zur Versöhnung zu bewegen. Durch diesen Erzählstrang erfährt man viel vom harten, entbehrungsreichen Leben der Bevölkerung, insbesondere vom Leben der Schiffer, zu denen auch Karl zählt.

„Stille Nacht“ nimmt nicht nur durch seine Geschichte über die Entstehung des berühmtesten Weihnachtsliedes, sondern auch durch seinen wunderschönen Schreibstil für sich ein. Am Ende des dünnen Büchleins berichtet der Autor über die historischen Hintergründe und gibt einige Fakten preis. Hier erfährt der Leser biografische Details, die Titus Müllers Geschichte perfekt abrunden.

Ich kann diese Erzählung, die noch dazu mit einem ansprechenden und edel wirkenden Buchcover aufwartet, jedem weiter empfehlen, der sich für die Entstehungsgeschichte dieses Liedes sowie dessen „Geburtshelfer“ interessiert. „Stille Nacht“ war eine eindrucksvolle und sehr informative Lektüre, die zudem auch das Herz berührt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein gelungener zweiter Teil!

Dünnes Eis
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Ein gelungener zweiter Teil!

Mit ihrem Buch „Dünnes Eis“ schließt Dani Pettrey an ihren Vorgängerroman „Wilde Wasser“ an. Die Autorin gibt den Figuren aus dem ersten Band der Alaska-Reihe erneut großen ...

Ein gelungener zweiter Teil!

Mit ihrem Buch „Dünnes Eis“ schließt Dani Pettrey an ihren Vorgängerroman „Wilde Wasser“ an. Die Autorin gibt den Figuren aus dem ersten Band der Alaska-Reihe erneut großen Raum und so begegnet man den sympathischen Familienmitgliedern der McKennas im vorliegenden Buch wieder.

Während der zarte Keim der Liebe zwischen Piper McKenna und dem gut aussehenden Deputy Landon Grainger scheinbar auf Eis gelegt scheint, feiern Cole McKenna und seine geliebte Bailey ihre Verlobung. Gage McKenna hingegen hat nach einer großen Enttäuschung und einem tragischen Verlust der Liebe abgeschworen. Auch Reef McKenna, der kleine und risikofreudige Bruder mit dem verantwortungslosen Lebenswandel, taucht in diesem Band auf und ist Gast auf der Verlobungsfeier. Als Profi-Snowboarder führt er ein unstetes Leben und ist nirgendwo sesshaft. Reefs Anwesenheit in seinem Heimatort Yancey in Alaska hat jedoch noch einen weiteren Grund, nämlich den in Yancey stattfindenden „Freeride-Wettkampf“. Bei der Midnight Sun Extrem-Sportveranstaltung wird jedoch in der Umkleidekabine im Translide Lodge Karli Davis, eine Teilnehmerin des Skiwettbewerbes, ermordet aufgefunden. Zeugen sahen Reef McKenna mit der Mordwaffe in der Hand am Tatort, alles scheint gegen ihn zu sprechen. Reef wird des Mordes angeklagt.

Der ermittelnde Polizeibeamte Deputy Landon Grainger ist jedoch gründlich, und allein deshalb, weil die McKennas wie eine Familie für ihn sind, hofft er, Reefs Unschuld beweisen zu können. Und das, obgleich zunächst alles gegen Reef zu sprechen scheint. Landon gibt sich nicht mit anfänglichen Indizien zufrieden, und zieht im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten auch keine voreiligen Schlüsse.

Die Mitglieder des McKenna-Clans denken hingegen nicht im Traum daran, die Aufklärung dieses Mordfalls in die Hände der Justiz zu legen. Und so beginnen Piper, Cole, Gage, Jake, Bailey, Kayden und die Reporterin Darcy, sich an den Ermittlungen zu beteiligen und ahnen dabei nicht, in welch tödliche Gefahr sie sich dadurch begeben…

Ich empfand „Dünnes Eis“ als wunderbare Fortsetzung eines Familien-Epos, in der ich den lieb gewordenen handelnden Figuren aus dem ersten Band wieder begegnen durfte. Die Autorin konstruierte einen komplizierten Mordfall, den es an der Seite von Deputy Landon Grainger und der Mithilfe der McKennons aufzurollen galt. Gezielt eingesetzte Spannungselemente sowie Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Vergangenheitsbewältigung und Trauer, Enttäuschung und nicht zuletzt Hoffnung und Liebe sind die Themenfülle, die Dani Pettrey ihren Lesern darbietet. Dabei spielt für einige Mitglieder der Familie McKennon auch der Glaube an Gott eine nicht unbedeutende Rolle.

Fazit: Bei „Dünnes Eis“ handelt es sich um eine abenteuerliche und mit Emotionen gespickte Geschichte, deren Lektüre mir großes Lesevergnügen bereitet hat. Ich kann dieses Buch jedem Leser des Vorgängerbandes nur ans Herz legen und freue mich bereits jetzt auf den dritten Band aus der Alaska-Reihe Dani Pettreys.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Asa und Gasa 2 – die Abenteuer gehen weiter!

Asa und Gasa 2
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Asa und Gasa 2 – die Abenteuer gehen weiter!

Eine Parabel auf das gelungene Miteinander und die Inklusion unterschiedlichster Charaktere in der Gesellschaft

„Man sollte sein Gegenüber niemals unterschätzen! ...

Asa und Gasa 2 – die Abenteuer gehen weiter!

Eine Parabel auf das gelungene Miteinander und die Inklusion unterschiedlichster Charaktere in der Gesellschaft

„Man sollte sein Gegenüber niemals unterschätzen! Mir hat man es lange Zeit auch nicht zugetraut, dass ich lesen und schreiben kann!“

Raphael Müller legt mit „Asa und Gasa 2“ eine gelungene Fortsetzung seiner märchenhaften Erzählung über die Zwergen-Zwillinge Asa und Gasa vor und konnte mich diesmal mit einem erhöhten Spannungsbogen und einer abenteuerlichen Urlaubsreise mitreißen. Als ganz besonderes Extra habe ich die einleitende Seite empfunden, in der die Ereignisse des ersten Bandes in Kurfassung beschrieben werden. So hat der Leser die Möglichkeit, auch ohne Vorkenntnisse in diesen zweiten Band einzusteigen und an den Abenteuern des elfjährigen Tim teilzuhaben.

Wie bereits im ersten Teil hat mich die Geschichte sofort wieder an die Fantasiewelt meiner eigenen Kindheit erinnert. Ein flüssiger Schreibstil, einige äußerst humorvolle Passagen, die mich zum Schmunzeln brachten, andere wieder ließen mich sehr nachdenklich zurück. Raphael Müller schreibt über sein eigenes Leben, lässt durch seinen Protagonisten Tim und den autistischen Rollstuhlfahrer Daniel ein paar Einblicke in sein Empfinden und Erleben zu. Und er zeigt ganz deutlich, was Inklusion für ihn bedeutet.
Tim und der Zwerg Gasa planen diesmal eine gemeinsame Urlaubsreise in Zwergia. Der Autor stellt den beiden als Gesellschaft einen Elfenmann und seine Tochter, einen Gnom, einen Buchstabenmann, einen Weltenbummler und einen Drachenbändiger zur Seite. Mit dem Drachenwaldexpress geht es auf die abenteuerliche Reise zur Safari in den Drachenwald, vorbei an Limonadenseen und Bonbonplantagen. Dem Einfallsreichtum des jungen Autors scheinen keine Grenzen gesetzt, und seine grandiosen Einfälle tragen dazu bei, dass die Geschichte vor Lebendigkeit sprüht. Man wird mit verschiedenen Zeitformen wie der Elfen- und Zwergenzeit konfrontiert, trifft auf den furchterregenden Herrscher des Drachenwaldes – einer echsenhaften Bestie, die für Aufregung und Spannung sorgt. Eine abenteuerliche Jagd nimmt ihren Lauf und lässt den Leser tief in dieses tolle Jugendbuch eintauchen.

Wie bereits im ersten Band erfährt man auch durch diese Geschichte von dem großen Wunsch des Autors nach Inklusion, und er berichtet erstmals auch von verletzenden Reaktionen seiner Mitmenschen auf seine Person.

Einerseits ist „Asa und Gasa 2“ ein mit turbulenten Abenteuern bereichertes Buch, es regt jedoch zugleich auch dazu an, über Menschen wie Raphael Müller nachzudenken. Es animiert, seine Scheu abzulegen und offen und vorurteilsfrei auf seine Mitmenschen zuzugehen, ohne eine Behinderung als Barriere zu betrachten.

Die vortrefflich gelungene optische Gestaltung von Band 1 wird auch in Band 2 fortgesetzt, mit inhaltlich ähnlichem Cover und den wunderschönen Illustrationen im Buch.

Fazit: „Asa und Gasa 2“ ist ein überaus WERTvolles Jugendbuch, das ich hier in Händen halten und lesen durfte. Ich möchte ein großes Kompliment für den Autor aussprechen, der es wirklich versteht, mit Worten zu jonglieren, Lesevergnügen zu bereiten, und die Leser gleichzeitig dazu zu bringen, seine Einstellung zu überdenken. Es hat Spaß gemacht, Band 2 zu lesen – und ich freue mich bereits auf den dritten Band!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Geschichten eines hochbegabten Anderslebenden und Schubladenverweigerer

Asa und Gasa 1
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Geschichten eines hochbegabten Anderslebenden und Schubladenverweigerer

„Meine Möglichkeiten zu schenken sind begrenzt. Da ich weder über Geld noch über feinmotorische Fähigkeiten verfüge, gebe ich euch ...

Geschichten eines hochbegabten Anderslebenden und Schubladenverweigerer

„Meine Möglichkeiten zu schenken sind begrenzt. Da ich weder über Geld noch über feinmotorische Fähigkeiten verfüge, gebe ich euch das, was ich am besten kann, mein Wertvollstes: Geronnene Gedanken!“

Der elfjährige Protagonist Tim entdeckt beim Versteckspiel mit seinen Cousinen und Cousins auf dem Dachboden seiner Großeltern einen alten, verstaubten Kleiderschrank, wo er im Inneren die Bekanntschaft mit den Zwergen-Zwillingen Asa und Gasa macht. Die beiden quirligen Gesellen handeln mit selbst gebackenen Zwergen-Zauberkeksen und berichten von vielen interessanten Ländern und Erlebnissen. Als Asa und Gasa es Tim durch den Einsatz von Zaubersand ermöglichen, selber auf Zwergengröße zu schrumpfen und den Eingang zum Zwergenland zu passieren, beginnt für den Elfjährigen das Abenteuer seines Lebens…

Durch die Lektüre seines Erstlingswerkes „Ich fliege mit zerrissenen Flügeln“ wurde ich auf den jungen Autor Raphael Müller aufmerksam. Durch seine Autobiografie erhielt ich Einblicke in das Innenleben des Autisten und Rollstuhlfahrers, der seine gesamte Umwelt durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten erstaunt hatte. Seit seiner Kindheit benötigt er für jeden Handgriff Hilfe, wie er seine Mutter im Vorwort beschreibt, und kann sich erst durch die Entdeckung der gestützten Kommunikation mit seinen Mitmenschen verständigen. Ein kluger Kopf, der in einem störrischen Körper gefangen ist, ein Autist, der sich auf bewundernswerte Art und Weise seinen Weg zur Bildung und zu zwischenmenschlichen Kontakte erkämpft hat. Einer Schulaufgabe ist es zu verdanken, dass wir nun die Weiterentwicklung eines Aufsatzes in Form dieses Buches lesen dürfen, und wo sogar schon ein zweiter Band auf dem Buchmarkt angeboten wird.

Die zauberhafte Geschichte der Zwergen-Geschwister Asa und Gasa brachte mich geradewegs zurück in die Fantasiewelt meiner eigenen Kindheit, Raphael Müller vermischt hier eine märchenhafte Abenteuergeschichte mit faszinierenden und teilweise sehr berührenden Einblicken in seine eigene Welt des Autismus. Hierfür schuf er die Person des rollstuhlfahrenden Daniel, der – wie der Autor selber – Autist ist und durch seine Gedichte in der Schülerzeitung die Aufmerksamkeit des Protagonisten Tim auf sich zieht. In der Interaktion zwischen Tim und Daniel erfahren wir viele Einzelheiten über Raphael Müller und das Thema Inklusion. Auch der christliche Glaube spielt bei Raphael Müller eine bedeutende Rolle, und er nimmt auch im Buch einen gewissen Stellenwert ein.

Ein für meine Person wichtiges Element stellt auch das Vorwort von Raphaels Mutter dar, in denen Leser, die „Ich fliege mit zerrissenen Flügeln“ noch nicht kennen, ein wenig über den Autor erfahren dürfen. Das Glossar am Ende des Buches als wichtiger Informationsteil erläutert dem Leser einige Fachausdrücke, die in diesem Buch vorkommen.

Die optische Gestaltung dieses Jugendbuches ist bemerkenswert. Begonnen mit einem bezaubernden Buchcover, bei dem der Betrachter einen kleinen Einblick ins märchenhafte Zwergenland erhält, das farblich hervorragend abgestimmt ist und im Zentrum Tim und Daniel zeigt, wird dieser Eindruck in Folge auf den beiden Buchinnenseiten von weiteren malerischen Bildern einer Fantasiewelt fortgesetzt. Auch die Illustrationen von Susanne Bauermann haben mir ausgezeichnet gefallen – sie zeigen die beiden frechen Zwillinge Asa und Gasa, stellen einige Handlungen des Buches bildhaft dar, und leiten jedes einzelne Buchkapitel durch einen kleinen Jungen, der einen halb geöffneten Kleiderschrank vor sich her schiebt, ein.

Fazit: eine märchenhafte, wunderschöne Zwergen-Geschichte mit ganz viel Tiefgang, wo ein bemerkenswerter junger Autor nicht nur beste Unterhaltung bietet, sondern auch einiges über sich selber zu erzählen hat!