Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Es begann mit einem Gedicht…

Warum ich Religion hasse. Und Jesus liebe.
0

Es begann mit einem Gedicht…

„Was, wenn ich dir sage, dass Jesus Religion abschaffen wollte?
Was, wenn ich dir sage, welche Partei du wählst, spielt bei ihm keine Rolle.
Was, wenn ich dir sage, dass C ...

Es begann mit einem Gedicht…

„Was, wenn ich dir sage, dass Jesus Religion abschaffen wollte?
Was, wenn ich dir sage, welche Partei du wählst, spielt bei ihm keine Rolle.
Was, wenn ich dir sage, dass C heißt nicht, alles sind christlich.
Du hältst andre für blind, merkst aber nicht: Hast selbst keinen Durchblick.

Wenn Religion so gut ist, warum entstehen deswegen Kriege?
Warum hilft sie nicht den Armen und stiftet Friede?
Ihre Kirchen sind groß, aber drinnen ist nichts los.
Sie verurteilt Geschiedene, sagt, dass Gott sie nicht liebe,
wo doch Gott im Alten Testament die religiösen Führer Huren nennt.“


Es begann im Grunde mit einem Gedicht, das Jefferson Bethke schrieb und im Internet veröffentlichte. Nachdem es innerhalb weniger Stunden von Millionen Menschen gelesen wurde, erkannte der junge Mann verblüfft, welche Auswirkungen das schriftliche Festhalten seiner Gedanken hatte. Nach unzähligen Zuschriften von Personen, die von der Religion enttäuscht waren und sich nach dem „echten Jesus“ sehnten, entschloss er sich, das vorliegende Buch zu schreiben und gab ihm den provokanten Titel „Warum ich Religion hasse. Und Jesus liebe.“

In zehn Buchkapiteln spricht der junge Autor seine Leser sehr persönlich und eher salopp an, verfehlt dabei aber niemals sein Ziel: nämlich aufzurütteln, nachzudenken, und sich bewusst zu machen, was es bedeutet, Jesus nachzufolgen, und nicht bloß einen Haufen von Regeln zu befolgen. Er beginnt damit, ein wenig aus seinem eigenen Leben zu erzählen – vor allen Dingen seinen eigenen Erfahrungen mit der Religion sowie jenen seiner Mutter. Bethke gab in jungen Jahren aufgrund von Begegnungen mit konservativen Christen Gott auf – und sein Image, Beziehungen und Mädchen wurden kurzfristig zu seinem neuen Gott. Er gibt unumwunden zu, dass er selber erst ganz unten ankommen musste, um zu begreifen, dass er dem „falschen Jesus“ gefolgt war, nämlich einem selbsterfundenen, der mit jenem in der Bibel nicht viel zu tun hatte. Er beschreibt offen und freimütig seinen Ich-bezogenen Lebensstil am College, aber auch seinen Sinneswandel, als er den Unterschied zwischen dem Glauben an Jesus und dem „Falschen Christsein“, auf das er im Verlauf seines Buches detailliert eingeht, darlegt. Er schreibt wörtlich: „Wenn du mit Religion „Überzeugungen in Bezug auf das Universum, seine Entstehung, sein Wesen und seinen Sinn“ meinst, sage ich dazu Ja und Amen. Dann ist das Christentum eine Religion. Aber diese Definition trifft auch auf den Atheismus zu. Wenn wir Wenn wir aber unter „Religion“ das verstehen, „was jemand tun oder wie er sich verhalten muss, um vor Gott bestehen zu können“, dann ist das wahre Christsein keine Religion. Wahres Christsein dreht sich um die Gerechtigkeit von Jesus – um seine Taten und wie gut er ist. Religion heißt, wir versuchen, Gott DURCH unsere moralischen Bemühungen näherzukommen. Jesus hingegen ist Gott, der uns TROTZ unserer moralischen Bemühungen nachgeht.“

Bethke wendet sich im gesamten Buch gegen eine weichgespülte, fadenscheinige und kulturelle Religiosität und prangert das „Weihnachtsmann-Christentum“ an. Der Autor zieht für seine Ausführungen auch Bibelstellen heran. Er weist beispielsweise darauf hin, wie Jesus alle sozialen, geschlechtsspezifischen und wirtschaftlichen Denkmuster durchbrochen hat, wie er auf Randgruppen zuging und es für ihn einfach keine Schranken gab. Er schreibt über die Gemeinde bzw. wie eine Gemeinde aussehen sollte, über das Thema Homosexualität, von dem er auch in seinem privaten Umfeld betroffen ist, er erzählt von Schuld und Gnade, der Freundschaft, der Hoffnung und der Liebe. Und er gibt dabei ganz gewaltige Denkanstöße, die mich als Leser sehr nachdenklich machten und nicht nur viele Fragen aufwarfen, sondern auch einige beantworteten. Die nachstehenden Passagen für mich besonders beeindruckend:

„Gott liebt uns, weil er Liebe IST. Er liebt uns nicht, weil wir so liebenswürdig wären. Das ist ein riesiger Unterschied.“

„Wenn du begreifst, wie groß das Geschenk ist, das Jesus dir gemacht hat, kannst du gar nicht anders, als ihm nachzufolgen. Weil er sein Leben für dich gegeben hat, kannst du gar nicht anders, als ihm deines zurückzugeben.“

„Du kannst Gott ehren, wo auch immer er dich hingestellt hat. Du musst kein schlechtes Gewissen haben, weil du Koch bist oder weil du malst. Nur zu oft begreifen Christen nicht, dass ihr Missionsfeld dort ist, wo sie gerade sind.“


Ich könnte hier an dieser Stelle noch unzählige Zitate aus diesem Buch anführen. Ein Buch, das in einfacher Sprache verfasst wurde und mich so tief zu beeindrucken vermochte. Aus dem Leben gegriffene Beispiele, grundlegende Wahrheiten aus der Bibel, in schlichten Worten ohne „Schönrederei“ dargelegt. Worte, die stark berühren und nachdenklich machen. Jefferson Bethke hat die Gabe, seinen Gedanken unverblümt Ausdruck zu verleihen und dabei andere zu begeistern. Zumindest ist ihm dies bei mir gelungen. Ich kann dieses Buch wirklich jedem Christen weiter empfehlen, dem daran liegt, Jesus nahe zu sein, verändert zu werden und andere Menschen neugierig zu machen. Das Buch kann auch dazu beitragen, das eigene Leben zu verändern, ihm eine neue Richtung zu geben. Denn Jefferson Bethke fragt ganz konkret, wie unser eigenes Leben aussieht, wo Gott uns hingestellt hat, und ob wir seinen Plan erfüllen, oder aber versuchen, vor ihm wegzulaufen.

Im Schlusswort fordert der Autor seine Leser dazu auf, sein Leben Jesus anzuvertrauen, ihm nachzufolgen: „Wirst du dich ihm anvertrauen? Ich weiß nicht, wo du gerade stehst oder von wo du kommst, aber ich weiß, dass Jesus einen besseren Plan für dein Leben hat als du. ER hat dein Leben besser im Griff, wenn du ihn lässt, als du selbst. Niemand hat mir mehr Verletzungen, Scham, Schuldgefühle und Schmerz zugefügt als sich selbst. Er weiß das und befreit mich davon. Das kann er auch für dich tun. Komm einfach so, wie du bist.“


Veröffentlicht am 16.04.2018

Abrams Töchter - Das Gelübde (Band 1)

Das Gelübde
0

Beverly Lewis vermittelt dem Leser in diesem ersten Band der Reihe um „Abrams Töchter“ einen tiefen Einblick in das Familienleben der Ebersols, die der amischen Kirche angehören und ihre Kinder zwar streng ...

Beverly Lewis vermittelt dem Leser in diesem ersten Band der Reihe um „Abrams Töchter“ einen tiefen Einblick in das Familienleben der Ebersols, die der amischen Kirche angehören und ihre Kinder zwar streng im Glauben, aber mit sehr viel Liebe erziehen. Sadie, die älteste Tochter, ist gerade „flügge“ geworden und die Zeit des „Rumschpringe“ hat begonnen. Bei gemeinsamen Fahrten zum Singen treffen sich die Jugendlichen der Amisch-Gemeinde und nicht selten werden hierbei bereits zarte Bande geknüpft und Paare bilden sich. Sadie jedoch lehnt sich gegen die strikten Regeln auf und trifft sich heimlich mit dem Engländer Derek Schwartz, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Sie ist hin- und hergerissen zwischen der aufregenden, abenteuerlichen Welt der Engländer, und jener ihrer traditionsbewussten Familie und Freunde, der Amisch. Die zierliche Schönheit Sadie rebelliert, wird launenhaft, und verstrickt sich tief in ein schlimmes Geheimnis, dem sie wohl nicht mehr zu entrinnen vermag. Sie vertraut es nicht einmal ihrer Schwester Leah an, die bislang stets ihre engste Vertraute war. Leah, ein praktisch veranlagtes Mädchen, das stets als eine Art „Sohn Ersatz“ mit ihrem Vater im Stall und auf den Feldern gearbeitet hatte, vermisst die schwesterlichen Bande sehr, zumal auch sie sich bereits der Zeit des „Rumschrpinge“ nähert und Zuspruch und Rat benötigt. Leah hatte sich bereits im Alter von zehn Jahren in ihren Vetter Jonas Mast verliebt, und auch nach einigen Jahren scheint die Zuneigung der beiden zueinander ungebrochen. Jonas Masts Bemühungen um seine Tochter Leah sind Abram Ebersol zwar ein Dorn im Auge, er hat jedoch nicht das Herz, ihr eine Partnerwahl aus Liebe zu verbieten. Beverly Lewis konzentriert sich im ersten Band dieses bezaubernden Familienepos auf die beiden ältesten Töchter Abrams, und geht dabei besonders auf deren Erwachsenwerden und Gefühlswelt ein. Die Autorin vergisst dabei aber nicht, ihren Lesern auch die anderen Familienmitglieder nahe zu bringen – die Zwillingstöchter Hannah und Mary Ruth, die Eltern Abram und Ida, sowie die fröhliche, herzliche Lizzie, Idas Schwester. Diese berührende Familiengeschichte hat mich dermaßen in ihren Bann gezogen, dass ich dem zweiten Band beinahe schon entgegen fiebere. Wie wird es mit den Mädchen weiter gehen? Welche Wege werden sie einschlagen? Welche Abenteuer werden sie erleben, wie wird es um ihre Gefühls- und Gedankenwelt bestellt sein? Ich kann es kaum erwarten, anhand der exzellent gezeichneten Mitglieder der Amisch-Familien mehr aus ihrem Alltagsleben, ihren Sitten und Bräuchen zu lesen, und den Fortgang der Geschichte in Erfahrung zu bringen.

(Rezension zum Printexemplar)

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der Garten meiner Großmutter

Der Garten meiner Großmutter
0

Als Emile de Bonnery erfährt, dass er mit seiner Mutter nach Amerika ziehen wird, bricht für den Dreizehnjährigen seine eigene, kleine heile Welt zusammen. Emile hat sich bereits daran gewöhnt, seinen ...

Als Emile de Bonnery erfährt, dass er mit seiner Mutter nach Amerika ziehen wird, bricht für den Dreizehnjährigen seine eigene, kleine heile Welt zusammen. Emile hat sich bereits daran gewöhnt, seinen Vater nicht allzu oft zu Gesicht zu bekommen, doch sein plötzliches endgültiges Verschwinden verunsichert den Jungen. Er hasst es, seine französische Großmutter, Mamie Madeleine, seine Freunde, die gewohnte Umgebung und das Chalet, in dem sie wohnen, verlassen zu müssen. Als der tieftraurige Junge mit seiner Mutter Janie in Amerika eintrifft, hasst er zunächst alles Fremde um ihn herum. Ihm fehlen die Freunde, das französische Leben und seine gewohnte Routine im Alltag. Am meisten aber fehlt ihm sein Vater. Jean-Baptiste de Bonnery hat Emile bereits als Kind Geschichten der Résistance erzählt, wo er als flinker, wacher Junge bereits aktiv beteiligt war. Seine eigenartigen Geschenke zu Emiles Geburtstagen haben allesamt einen tieferen Hintergrund, und Emile hütet diese Dinge wie seine kostbarsten Schätze. In Amerika wird er aufgrund seines französischen Akzents zunächst als Außenseiter behandelt, und ein Junge namens Ace McClary macht ihm zu schaffen. Als Emile auf Eternity Jones trifft, ändert sich das Leben beider jungen Menschen zum Guten, und eine lebenslange, innige Freundschaft findet ihren Anfang.

Ich möchte bewusst nicht näher auf den Inhalt dieses einzigartigen Buches eingehen, und es auf diese Weise jedem Leser ermöglichen, unbefangen darauf zuzugehen. Der Inhalt ist sehr tiefgründig, und der Ausgang sehr überraschend. Elizabeth Mussers flüssiger Schreibstil und die lebendigen Schilderungen von Orten und Personen nehmen rasch für den Roman ein. Die Geschichte wird aus der Sicht des dreizehnjährigen Jungen Emile erzählt, der in kleinen Rückblenden immer wieder Geschichten seines Vaters, Jean-Baptiste de Bonnery, einbringt. Wie diese Erzählungen aus der Vergangenheit letztendlich mit der Gegenwart verschmelzen und zum Verständnis beitragen, erzählt der vorliegende Roman in einnehmender Art und Weise.

Das erste Drittel des Buches entbehrt zwar jeglicher Spannung, ist aber für das Verständnis unbedingt erforderlich. Es bildet die Grundlage der Geschichte um Emile und seiner Familie, deren tragische Ausmaße man erst gegen Ende des Buches deutlicher werden. Wundervolle Charaktere und die Einbindung des Glaubens machen diesen Roman zu einem wahren Kleinod unter den Büchern, und ich habe jede einzelne Zeile davon genossen. Ich habe mit den Protagonisten gebangt, mit ihnen gehofft, und ich habe ihre kleinen Erfolge lächelnd mitverfolgt, und letztendlich auch geweint. Meine Sympathie für die handelnden Personen stieg mit jeder einzelnen Seite, und zum Schluss hatte ich sogar die strenge Mamie Madeleine vollends in mein Herz geschlossen. Ich habe selten ein derart berührendes Buch mit derart tragischem Hintergrund gelesen, und die Tatsache, dass die Autorin es sich nicht leicht gemacht und einfach ein kitschiges Happy end gezaubert hat, hat mich vollends von diesem Buch überzeugt. Elizabeth Musser werde ich unbedingt im Auge behalten, und ihr bewegendes Buch „Der Garten meiner Großmutter“ kann ich jedem nur ans Herz legen. Was für ein Buch!!!

Veröffentlicht am 16.04.2018

„NICHTS AN DEM FALL IST SO, WIE ES SCHEINT!“

Der Klon
0

„NICHTS AN DEM FALL IST SO, WIE ES SCHEINT!“

„Ich will einfach nicht glauben, dass du das Down Syndrom hast, aber selbst wenn das der Fall sein sollte, weiß ich, dass alles gut wird. Ich weiß, dass du ...

„NICHTS AN DEM FALL IST SO, WIE ES SCHEINT!“

„Ich will einfach nicht glauben, dass du das Down Syndrom hast, aber selbst wenn das der Fall sein sollte, weiß ich, dass alles gut wird. Ich weiß, dass du einzigartig und bezaubernd und etwas ganz, ganz Besonderes bist. Du bist vollkommen, mein kleiner Schatz, ob du das Down Syndrom nun hast, oder nicht – denn der eine, der dich geschaffen hat, hat dich vollkommen gemacht. Es lässt sich nicht in Worte fassen, wie sehr ich dich schon jetzt liebe“

Der Traum von einem Studium und einer Tätigkeit als Lehrerin im freien Amerika platzt für die illegal auf einem koreanischen Flüchtlingsfrachter ins Land gekommene Kambodschanerin Maryna Sareth wie eine Seifenblase. Erst nach jahrelanger Unterdrückung und Ausbeutung durch ihre damaligen „Fluchthelfer“ gelingt es der 21jährigen hübschen Frau, ihren Peinigern zu entkommen. Durch eine Leihmutterschaft für die berühmte Zeitungskolumnistin Cameron Davenport-Brown und ihren sterbenskranken reichen Ehemann Dr. Nathan Brown möchte sie ihrem Ziel, zu studieren und Selbständigkeit zu erlangen, näher kommen. Nach Entnahme der Eizellen bei Cameron werden zusätzlich Klone produziert, während das Einsetzen einer befruchteten Eizelle bei der Leihmutter Maryna von Erfolg gekrönt ist. Dr. Nathan Brown stirbt jedoch kurz danach, und beim ungeborenen Baby wird Down Syndrom diagnostiziert. Diese Tatsache löst eine Lawine von Ereignissen aus, die sich zu überschlagen scheinen. Zunächst reicht Cameron, die Tochter des Anwalts für Personenschäden, Billy „The Rock“ Davenport, Klage ein. Cameron bekämpft das Testament ihres verstorbenen Ehemannes Nathan, der die Klone nach seinem Ableben der Firme GenTech gespendet und für Forschungszwecke vermacht hatte. Vertreten durch Nora Gunther vom National Right to Choose Committee möchte sie gerichtlich die Abtreibung des offensichtlich behinderten Kindes und eine Neueinpflanzung „ihrer“ Klone erzwingen. Als Gegenspieler tritt der kompromisslos agierende Verhandlungstaktiker und Anwalt Winsted Aaron Mackenzie IV auf, der Dr. Nathan Browns Testament überarbeitet hat und dies nun im Auftrag der Firma GenTEch mit aller Macht durchsetzen möchte. Dr. Blaine Richards, Geschäftsführer der GenTech-Kinderwunschklinik erschafft im Labor mit seinen Händen eine Chance auf Leben durch den Vorgang der künstlichen Befruchtung. Er ist es aber auch, der um die Zuerkennung der Klone kämpft, und dabei skrupellos alle Register zieht. Und schließlich ist da noch Mitchell Taylor, ein frisch gebackener Anwalt mit hervorragenden Noten, überzeugender Arbeitsmoral und dem großen Traum, später einmal für die Staatsanwaltschaft zu arbeiten. Mitchell ist davon überzeugt, dass die Embryos, ob nun Klone oder nicht, menschliche Wesen mit einem Recht auf Schutz sind. Das Klonen ist für Mitchell ein Gräuel und widerspricht allem, woran er glaubt…

Anhand dieser brillant ausgearbeiteten Mitstreiter in einem Gerichtsprozess, bei dem es nicht nur um Recht, sondern auch in gravierendem Ausmaß um Ethik geht, rollt Randy Singer nach und nach die Hintergründe dieses spektakulären Falles auf. Der Autor geht dabei intensiv auf seine handelnden Personen ein, beschreibt sie dermaßen lebhaft und detailliert, dass man nicht umhin kann, sich vollständig in sie hinein zu versetzen. Sympathie und Antipathie – je nach Protagonist – wechseln in rasender Abfolge. Der durchgehend hohe Spannungsfaktor sorgt dafür, dass man es nicht schafft, diese Lektüre aus der Hand zu legen. Randy Singers Schreibstil erinnert ein wenig an die Gerichtsthriller John Grishams… die er aber meiner Meinung nach im Schreibstil und Spannungsaufbau bei weitem übertrifft. Zudem gibt Randy Singer dem Glauben an Gott in diesem Buch großem Raum, das mich zusätzlich für ihn einnimmt. Zusammen mit seinen authentischen Figuren sorgte er dafür, dass ich von Beginn an emotional tief in seine Geschichte involviert war und überraschte mich mit einem explosiven Finale, mit dem ich nicht einen Augenblick lang gerechnet hatte.

Ich kann diesen hoch spannenden Thriller mit dem brisanten Thema des Klonens uneingeschränkt weiter empfehlen und freue mich, in Randy Singer einen für mich „neuen Autor“ entdeckt zu haben, dessen Werke ich nun unbedingt weiter verfolgen möchte. Erstklassige Unterhaltung mit großem Tiefgang – und unbedingte fünf Bewertungssterne für „Der Klon“ von Randy Singer!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Geerbtes Glück

Geerbtes Glück
0

Eine tüchtige und willensstarke junge Dame namens McKenna Ashford verlässt nach dem tragischen Verlust ihres Elternhauses und einem dunklen Schatten in der Vergangenheit ihres 14jährigen Bruders Robert ...

Eine tüchtige und willensstarke junge Dame namens McKenna Ashford verlässt nach dem tragischen Verlust ihres Elternhauses und einem dunklen Schatten in der Vergangenheit ihres 14jährigen Bruders Robert gemeinsam mit ihm ihre Heimat. Nach dem Tod ihrer Eltern plant sie, sich in Copper Creek, Colorado, in der Nähe ihrer Cousine Janie niederzulassen. Die sanfte, liebenswürdige Verwandte war ihr im Laufe der Zeit zu einer Schwester im Herzen geworden, die den innigen Briefkontakt stets aufrecht erhalten hatte, als sie mit ihrem Ehemann Vince in Colorado eine Ranch gründete. McKenna, auch Kenny genannt, freut sich sehr auf das Wiedersehen mit Janie, muss jedoch zutiefst bestürzt feststellen, dass nicht nur der Ehemann und der neugeborene Sohn von Janie mittlerweile verstorben sind, sondern auch Janie selber im Sterben liegt. Den nahenden Tod vor Augen nimmt Janie ihrer Freundin und Verwandten das Versprechen ab, sich um die Farm, und ganz besonders jedoch um ihre kleine Tochter Emma zu kümmern. Das fünf Jahre alte Mädchen ist optisch das Ebenbild seiner hübschen Mutter, das mit dem blonden Haar und den blauen Augen unschuldigen Liebreiz ausstrahlt. Charakterlich ähnelt die Kleine jedoch eher der neu angekommenen Verwandten Kenny, die sich in bestimmten Verhaltensweisen des Kindes wiederzuerkennen vermeint.

Die Aufgaben, die Kenny damit aufgebürdet werden, sind schwer und manchmal kaum zu bewältigen. Auch ihr jüngerer Bruder Robert begehrt auf und macht der jungen Frau Schwierigkeiten. In ihrer tiefsten Verzweiflung taucht jedoch der US-Marshal Wyatt Caradon auf, der zwar selber eine schwere Last zu tragen hat, sich jedoch zugleich auch zu Kenny hingezogen fühlt. Doch Kenny versucht mit aller Macht, ihn zurückzuweisen. Zum Glück erweist sich die zufällige Begegnung mit der jungen Chinesin Mei als Beginn einer wundervollen Freundschaft, die Kenny in schweren Zeiten Stütze und Halt gibt…

Die Romane von Tamera Alexander wurden mir bereits oft ans Herz gelegt. Nun, nach Lektüre meines ersten Buches dieser Autorin, verstehe ich auch, weshalb. Der wundervolle, Herz erwärmende Schreibstil und die besonders intensiv ausgeprägten handelnden Personen ihrer Geschichte nahmen mich als Leserin sofort vollständig für sich ein. Ihr stark vom christlichen Glauben geprägter Roman weist neben einer liebevoll konstruierten Geschichte auch starken Tiefgang auf. Faktoren, die die Lektüre dieses Werkes zu einer reinen Freude machten. Ich möchte nicht noch mehr über den Inhalt dieses Buches verraten, weise aber darauf hin, dass die dramatischen Ereignisse, mit denen die Protagonistin konfrontiert wird, letztendlich zu einem guten Ende führen.

Zuletzt möchte ich noch kurz auf die Aufmachung des Buches eingehen, dessen verspielt-romantisches Coverfoto zuerst meine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Eine geheimnisvoll-zufrieden lächelnde Frau mit wehendem langen Haar und geschlossenen Augen im Vordergrund, und ein geheimnisvoller Reiter auf einem Pferd, dessen Gesicht zum Teil vom Hut verdeckt wird, sind Indizien, dass der Schauplatz dieses Romans eine Ranch ist. Nach der Lektüre möchte ich jedoch anmerken, dass ich mir die tüchtige, überall mit anpackende Protagonistin anders vorgestellt hätte… vielleicht weniger verspielt-mädchenhaft als auf dem Bucheinband abgebildet. Doch vielleicht sollte hier auch das Geheimnisvolle, das Weibliche betont werden, das die andere Facette von McKennas Wesen ausmacht?! Auf alle Fälle wird das Buch durch ein Bibelzitat in kursiver Schrift auf der ersten Seite, und überall im Buch eingebrachte, ebenfalls in kursiver Schrift verfasste, Gebete und christliche Gedanken bereichert, die insgesamt 45 kurzen Kapitel sorgen für übersichtlichen Lesefluss.

Ich habe dieses Buch über alle Maßen genossen und bedanke mich herzlich, sowohl beim Francke-Verlag, als auch bei Lovelybooks und den Organisatoren der Leserunde zu diesem Roman. Es war wirklich schön, und für meine Person äußerst bereichernd, dass ich dabei sein und eine neue Autorin kennen lernen durfte, von der ich unbedingt auch weitere Werke lesen möchte.

Ich vergebe für diesen wunderschönen historischen Roman eine uneingeschränkte Leseempfehlung und unbedingte fünf Bewertungssterne!