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Veröffentlicht am 16.04.2018

Beten. Eine Sehnsucht

Beten: Eine Sehnsucht
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_„Das Gebet ist die stärkste Form von Energie, die man erzeugen kann, so real wie die Schwerkraft“ (Alexis Carrel)

„Treten Sie ein in ein unaufhörliches Gespräch mit dem einen, der Sie aus Liebe gemacht ...

_„Das Gebet ist die stärkste Form von Energie, die man erzeugen kann, so real wie die Schwerkraft“ (Alexis Carrel)

„Treten Sie ein in ein unaufhörliches Gespräch mit dem einen, der Sie aus Liebe gemacht hat, der Sie voll Liebe anschaut und auf nichts sehnlicher wartet, als dass Sie seine Nähe und Freundschaft suchen.“

Bernhard Meuser ist davon überzeugt, dass Beten der schnellste Weg ins Herz des Universums ist. Mit seinem Buch „Beten. Eine Sehnsucht“ möchte er diese Aussage bekräftigen und begründen. Zudem versucht er, seinen Lesern Lust auf das Beten zu machen, das er selber als tief, klar, voller Liebe und mit Kraft gesegnet empfindet. Seine großen Vorbilder dabei sind unter vielen anderen auch Teresa von Avila, Therese von Lisieux, Charles de Foucauld oder Mutter Teresa. In seinem Buch schreibt er über einige Größen und Heilige der Vergangenheit, zitiert Menschen aus der ganzen Welt und erzählt über die Vielfalt des Betens. Auch einzelne Gebete werden wieder gegeben. Der Autor berichtet von seinen eigenen Anfängen im Bereich des Betens und den Ratschlägen eines guten Freundes, dessen Verheißungen Stück für Stück Meusers Perspektiven veränderten. Beten wurde für ihn zu seiner Lebensmitte, er bezeichnet es sogar als „Herz- und Schaltstelle seines Lebens“. Fühlung mit Gott im Gebet aufzunehmen ist für Bernhard Meuser das Größte im Leben und er bekennt ganz freimütig, dass seine Motivation dafür in einer tiefen, inneren Sehnsucht begründet ist, er aus eigenem Antrieb und natürlicher Bewegung seines Herzens in den Dialog mit Gott tritt. Er beschreibt, wie er betet, aber auch jene Orte, an denen er die Stille und das Gebet sucht. In einem kleinen gedanklichen Streifzug durch die ganze Welt berichtet er von seinen Erfahrungen mit dem Gebet der Menschen verschiedenster Kulturen und Religionen. Der starke Bezug zum Katholizismus zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, die Marienverehrung der katholischen Kirche sowie das Verhältnis zur Mutter Jesu und Marias eigene Jesusbeziehung werden ebenso angesprochen wie das Rosenkranzgebet. Meuser betrachtet seinen eigenen Worten zufolge das Gebet als Weltverantwortung durch Selbstverantwortung, spricht ihm Kraft zu, die weit über das menschliche Ermessen hinausgeht. Er ist davon überzeugt, dass die vertrauensvolle Übergabe unserer Untragbarkeiten an Gott in Form des Gebets entlastend und befreiend wirkt.

Lassen Sie sich anstecken von Meusers Begeisterung und tauchen Sie ein in dieses Buch, bilden Sie sich ihre eigene Meinung dazu. Der Schreibstil sowie die Berichte über beispielsweise Sartre und einige katholische Heilige wirkten zwar an manchen Stellen eher langatmig, die knapp 190 Buchseiten sind aber dennoch relativ rasch gelesen, werden sie doch durch den überdurchschnittlich großen Abstand an allen Seitenrändern der einzelnen Buchseiten, dem großen Zeilenabstand und den vielen abgedruckten Gebeten ein wenig aufgebläht. Die optische Aufmachung des Buches erscheint bereits auf den ersten Blick gefällig. Das in Schwarz-Weiß gehaltene Profil eines Mannes mit geschlossenen Augen vermittelt dein Eindruck tiefster Konzentration und ein „In-sich-gehen“, die spielerische Gestaltung des Hintergrunds sowie Nennung des Autors und des Buchtitels in grauer und pinkfarbener Schrift auf weißem Hintergrund wirken anziehend und Interesse weckend. Ein gut gewähltes Cover, das auf den Inhalt neugierig macht.

Fazit: ein Buch über das Beten, dessen Schwerpunkt wohl eher der katholischen Kirche zuzuordnen ist, dessen Lektüre jedoch durchaus einige interessante Lesestunden zu bereiten vermag.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor

Volldampf voraus!
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Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor

Karen Witemeyer, die Autorin historischer Romane mit überzeugender christlicher Botschaft und einer Happy-End-Garantie hat es mit ihrem aktuellen Buch ...

Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor

Karen Witemeyer, die Autorin historischer Romane mit überzeugender christlicher Botschaft und einer Happy-End-Garantie hat es mit ihrem aktuellen Buch „Volldampf voraus!“ erneut geschafft, mir einige äußerst vergnügliche Lesestunden zu bereiten. Diesmal sind ihre Protagonisten tief mit der Dampf- bzw. Fluss-Schifffahrt im Amerika des Jahres 1849 verbunden. Als einzige Tochter und Erbin von Renard Shipping durfte Nicole Renard eine exzellente Ausbildung in einem Mädchenpensionat genießen. Zudem brachte ihr Vater ihr nicht nur alles bei, was es über die Schifffahrt zu wissen gab, sondern ermöglichte ihr zudem auch noch Unterweisungen im Gebrauch von Waffen. Eine ernsthafte Erkrankung von Anton Renard veranlasste die hübsche junge Frau mit den braunen Locken und goldbraunen Augen dazu, sich mit dem kostbaren Familienschatz aufzumachen, um ihren zukünftigen Ehemann auszuwählen. Ihre Pläne wurden jedoch durchkreuzt, und sie landete aufgrund einer Stellenanzeige unvermittelt in Oakhaven, wo sie Darius Thornton kennen lernte, einen exzentrischen Mann mit nachlässigem Äußeren, der gefährliche Experimente betrieb, um Dampfschiffe sicherer zu machen. Darius mag Menschen, die unverblümt ihre Meinung äußern und sagen, was sie denken. Dieser Eigenschaft war es wohl zu verdanken, dass er damit bei Nicole an der richtigen Adresse war. Die intelligente junge Frau hingegen ergriff wider Erwarten nach ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Darius nicht unverzüglich die Flucht, sondern stellte sich der Herausforderung. Zudem gab Nicole ihrem Vater ein Versprechen, und ihre Ehre gebot es ihr, dieses auch zu halten…

In diesem turbulenten, romantischen, vor Humor und Charme sprühenden Buch mit den einnehmenden Protagonisten und den sympathischen Nebenfiguren wird es keine Sekunde langweilig. Abwechselnd darf man amüsiert lächeln, eine aufkeimende, zarte Liebesgeschichte beobachten, die durch eine Familienfehde hervor gerufene Spannung auskosten, und zu guter Letzt das unweigerliche Happy-End, das bei Romanen dieser Autorin bereits garantiert ist, genießen. Zwar handelt es sich bei der Wahl der beiden Hauptfiguren um die dem Klischee entsprechenden „jungen, begüterten und schönen“ Menschen, Karen Witemeyer hat ihnen jedoch einige Macken und Kanten zuerkannt. Eine höchst erfreuliche Bereicherung bildet das Ehepaar Wellborn, die als Butler und Haushälterin bei Darius Thornton wunderbare Nebenfiguren darstellen. Der stoische, jedoch tief in seinem Herzen butterweiche Butler und die Frau an seiner Seite mit dem köstlichen Humor trugen viel dazu bei, diese Lektüre zu einem Vergnügen zu machen.

Ich kann „Volldampf voraus!“ als leichte, köstliche Unterhaltung für Fans historischer Romane auf alle Fälle weiterempfehlen. Ich empfand jedoch die Gestaltung des Buchcovers als enttäuschend. Sollte man die Romane dieser Autorin nicht bereits kennen und zu schätzen gelernt haben, erweckt das abgebildete Paar auf der Titelseite mit dem „einfältigen“ Gesichtsausdruck kaum das Bedürfnis, sich eingehender mit dem Buch zu beschäftigen. Nichts in der Mimik der jungen Frau mit dem wirren Haar lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine scharfsinnige kluge Dame aus gutem Elternhaus handelt – leider ist eher das Gegenteil der Fall. Zudem wirkt das im Inhalt als edel und kostbar beschriebene grüne Seidenkleid in der Abbildung dann doch ziemlich minderwertig, die grelle Farbgestaltung des gesamten Covers rundet meinen Eindruck noch ein wenig ab. Den Mann an der Seite der dunkelhaarigen Frau mit dem pinkfarbenen Lippenstift würde ich ebenfalls nicht als intelligenten Unternehmer einschätzen, auch er wird eher naiv gezeichnet. Wirklich schade!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Sturz ins Glück

Sturz ins Glück
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Adelaide Proctor, eine Waise aus der Kleinstadt Cisco in Texas, verlor ihre Mutter Anna infolge einer Fehlgeburt, als sie 2 Jahre alt war. Das hübsche junge Mädchen mit dem dicken, dunkelbraunen Haar und ...

Adelaide Proctor, eine Waise aus der Kleinstadt Cisco in Texas, verlor ihre Mutter Anna infolge einer Fehlgeburt, als sie 2 Jahre alt war. Das hübsche junge Mädchen mit dem dicken, dunkelbraunen Haar und den lebhaften braunen Augen wuchs in der liebevollen Obhut ihres Vaters auf einer Rinderranch zu einem unerschrockenen, tüchtigen und lebensfrohen Mädchen heran. Als sie 16 Jahre alt war, starb jedoch auch er, und nach seinem plötzlichen Tod wurde Adelaide ihrer Tante Louise anvertraut, die sie für die Dauer von vier Jahren nach Boston schickte, um sich Bildung und gesellschaftliche Umgangsformen anzueignen. Die wunderschöne weiße Stute „Saba“, ein Geschenk ihres Vaters und zugleich das letzte Bindeglied zu ihm, begleitete Adelaide in ihr neues Leben, wo sie als Lehrerin in ihrer Heimatstadt ihre berufliche Erfüllung im Unterrichten von Kindern fand. Ihr komfortables Leben fand ein jähes Ende, als sie sich in den falschen Mann verliebte, ihre Stellung aufgab und ihm nach Fort Worth folgte, wo sie schockiert feststellen musste, dass seine Versprechungen ein Gespinst aus Lügen waren. Henry Belcher war keineswegs der unbedarfte, freie Mann, den er stets dargestellt hatte. Als es zu einem zufälligen Zusammentreffen im Hotel Clark House kam und sich herausstellte, dass ihn dabei nicht nur seine Ehefrau Caroline, sondern auch sein Sohn begleiteten, bewarb Adelaide sich überstürzt auf eine im Hotel aufliegende Stellenanzeige hin um eine Anstellung als Gouvernante in Menard County, Texas. Als die junge Frau schließlich auf der Schaffarm ihres zukünftigen Arbeitgebers, Gideon Westcott, eintraf, eroberte sie das Herz der ihr anvertrauten Fünfjährigen im Sturm. Isabella, die sich nach dem Tod ihrer Eltern immer mehr zurück zog und verstummte, fasst sofort Vertrauen zu Adelaide. Doch auch Gideon verspürt große Sympathie für die neue Gouvernante seines Mündels, und Adelaide erwärmt sich ihrerseits immer mehr für den adeligen Engländer, der innerhalb von zwei Jahren nicht nur die Schafzucht von Grund auf erlernt hatte, sondern durch seinen Fleiß eine Ranch aufgebaut und das Vertrauen und die Freundschaft der Menschen in seiner Umgebung gewonnen hatte. Das sich zart anbahnende Glück und die Erfolge Adelaides, die durch das schlimme Trauma stumm gewordene fünfjährige Isabella, zum Sprechen zu bringen, werden durch ein drohendes Unheil überschattet: Lord Petchey, der hoch verschuldete und zutiefst skrupellose Onkel des Kindes, will Isabella in seine Gewalt bringen und scheint sich von nichts und niemandem dabei abhalten zu lassen.

Karen Witemeyer erzählt in ihrer Geschichte von einer sich zart anbahnenden, romantischen Liebe, bringt durch den Bösewicht Petchey Spannung ins Geschehen ein und bestückt ihren Plot mit einigen überaus sympathischen Charakteren. Erwähnenswert auch die Tatsache, dass es sich hierbei um eine „christliche Lektüre“ handelt, in der der Stellenwert des unerschütterlichen Glaubens an Gott, an die Gebete, an christliche Werte wie Menschlichkeit und Nächstenliebe hoch gehalten werden. Die Lektüre dieses Romans lässt einen wieder an das berühmte Licht der Hoffnung glauben, das auch in tiefster Verzweiflung und größter Not vorhanden ist, sei es noch so klein. Auch das schlimme Trauma der kleinen Isabella, die den gewaltsamen Tod ihres Vaters, und kurz darauf auch jenen ihrer Mutter, miterleben musste, stellt ein wichtiges Thema dieses Buches dar. Die Autorin zeigt auf, wie zerbrechlich Kinderseelen sind, und wie Liebe, Geduld und Zuwendung seelische Wunden zu heilen vermögen. „Sturz ins Glück“ ist zwar hinsichtlich bestimmter Passagen ein klein wenig klischeebehaftet, sorgt aber dennoch für ein Herz erwärmendes Leseerlebnis.

Das Bild, das ich mir angesichts des Inhalts dieses Buches von Adelaide Proctor machte, konnte ich im Coverfoto leider nicht wieder erkennen. Das junge Mädchen auf dem Foto, das in gekünstelt wirkender Pose auf einer Veranda steht und eine Strähne ihres Haares in ihrer rechten Hand, und lesend in eine Bibel in ihrer linken Hand vertieft scheint, erinnert mich so gar nicht an die mutige, unerschrockene Adelaide, wie Karen Witemeyer sie mir nahe brachte. Einzig das sonnengelbe Kleid, das die Lieblingsfarbe und das Gemüt der Protagonistin widerspiegeln soll, passte zu jener Adelaide, die ich im Plot kennen lernen durfte.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Zwischenmenschliche Konflikte...

Friede, Freude - Pustekuchen!
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Zwischenmenschliche Konflikte...

„Das, was der andere anders macht, ist kein Angriff gegen mich, sondern einfach seine Art, zu denken, zu handeln oder bestimmte Situationen zu gestalten.“

Astrid Eichler, ...

Zwischenmenschliche Konflikte...

„Das, was der andere anders macht, ist kein Angriff gegen mich, sondern einfach seine Art, zu denken, zu handeln oder bestimmte Situationen zu gestalten.“

Astrid Eichler, Pfarrerin, Gefängnisseelsorgerin und Buchautorin beleuchtet Konflikte aus biblischer Sicht – deren Ursachen, bestimmte Arten von Konflikten und den richtigen Umgang damit – und zwar mit besonderem Augenmerk auf Konflikte zwischen Christen. Mit diesem Buch möchte sie ihren Lesern eine Hilfestellung bieten, ermutigen und mögliche Lösungen thematisieren. Dazu betrachtet sie neun exemplarische Konfliktgeschichten.

Die Autorin bezieht sich auf die Tendenz der Menschen, sich mit dem eigenen Sein zu beschäftigen, was nicht selten zu einem Wettstreit ausarten und der Anlass für Konflikte sein kann. Sie schreibt über geistlichen Missbrauch, erzählt Konfliktgeschichten von Adam und Eva, Abram und Lot, Nehemia und den Juden in Jerusalem. Astrid Eichler beschreibt, was Worte in zwischenmenschlichen Beziehungen anrichten können, und untersucht die Ziele des Menschen – seine Motive. In diesem Zusammenhang bringt sie den Streit um „Haben oder Nichthaben“ ins Spiel, die grundlegende Wurzel vieler Auseinandersetzungen und Kriege. Den Konflikt um die Machtfrage sieht sie als zugrunde liegende Ursache der meisten Übel.

Astrid Eichler zitiert in ihrer einhundertfünfzig Seiten zählenden Abhandlung Ausschnitte aus der Bibel und analysiert darin beschriebene Konflikte. Sie weist insbesondere auf Großmut und Verzicht und gegenseitige Wertschätzung als Konfliktprävention hin, und untermalt auch dies mit biblischen Beispielen. In jedem der neun Buchkapitel präsentiert sie zudem eine kleine Zusammenfassung des vorangegangenen Inhalts und stellt Fragen, die zum Nachdenken und zum Gespräch anregen.

Mit diesem interessanten Buch hat die Autorin mir nicht nur einige Anregungen geliefert, sondern mir zudem auch vor Augen geführt, wie biblische Geschichten uns demonstrieren, wie wir uns am besten in Konfliktsituationen verhalten können.
Eine bereichernde Lektüre in verständlichem und flüssigem Schreibstil, mit sehr vielen klugen Denkansätzen und großem Potenzial für den eigenen Umgang mit Konflikten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Manchmal geschehen Dinge, die nicht in unserer Hand liegen

Die Erbin von Winterwood
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Manchmal geschehen Dinge, die nicht in unserer Hand liegen

Der Lebensweg der jungen Erbin von Winterwood Manor scheint bereits fest vorgegeben zu sein. Die attraktive und intelligente Amelia Jane Barrett ...

Manchmal geschehen Dinge, die nicht in unserer Hand liegen

Der Lebensweg der jungen Erbin von Winterwood Manor scheint bereits fest vorgegeben zu sein. Die attraktive und intelligente Amelia Jane Barrett mit den leuchtenden saphierblauen Augen und den goldblonden Locken steht nach dem Tod ihrer Eltern noch unter der Vormundschaft ihres Onkels George, der die Verlobung seiner Nichte mit dem attraktiven Edward Littleton arrangiert hat. Der charmante junge Mann scheint Amelia allem Anschein nach liebevoll zugetan, doch bereits in der Verlobungszeit bröckelt seine Fassade und es zeigt sich eine egoistische, skrupellose und durchaus berechnende Seite an dem ehrgeizigen Verehrer. Als er seine Weigerung kundtut, das mutterlose Kind von Amelias Freundin nach der Vermählung weiterhin unter dem Dach von Winterwood Manor wohnen zu lassen, begehrt seine junge Braut auf. Sie hatte Katherine Sterling auf deren Sterbebett versprochen, sich zeitlebens um die kleine Lucy zu kümmern. Das süße Mädchen mit den kupferfarbenen Locken und den großen braunen Augen, die ihrer Mutter so sehr ähnelte, war ihr in den vergangenen neun Monaten bereits wie eine eigene Tochter ans Herz gewachsen. Als der Marinekapitän Graham Canton Sterling Amelia bei einem Landurlaub aufsucht, um seine Tochter zum ersten Mal in die Arme zu schließen, erwartet die lebhafte Erbin ihn mit einem abenteuerlichen Plan und unterbreitet ihm ein verwegenes Angebot…

Ich denke, ich ging mit den richtigen Erwartungen an dieses Buch heran. Das Coverfoto und der Klappentext versprachen einen historischen Liebesroman und der Inhalt hat mich diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Zwar handelt es sich bei den Protagonisten um klischeebehaftete „junge, schöne, vermögende, erfolgreiche und äußerst charakterstarke Menschen“, dennoch konnte ich mich dem Zauber von Sarah Ladds Schreibstil nicht entziehen.

Es kämpfte Gut gegen Böse, wobei der Einsatz der Protagonisten in Form von klugen Schachzügen und Hartnäckigkeit sowie einer großen Portion des Glaubens an Gott und dessen hilfreichem Eingreifen letztendlich von Erfolg gekrönt wurde. Sarah Ladd brachte durch den Bösewicht des Buches einen beträchtlichen Spannungsfaktor ins Buch, der sich bis zum Ende hin noch gehörig steigerte und mich als Leser regelrecht mitfiebern ließ. Hierbei kam jedoch keinesfalls die Romantik zu kurz – und besonders Liebhaber historischer Romane, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielen, werden hierbei voll auf ihre Kosten kommen.

Fazit: Ein romantisches Liebesmärchen mit intriganten Verwicklungen und ungewöhnlich hohem Spannungsfaktor und einer Protagonistin, die zwar versucht, ihr Leben soweit wie möglich in ihre eigenen Hände zu nehmen, hierbei aber dennoch stets auf Gottes Plan für ihr Leben vertraut und letztendlich einsieht, dass seine Wege die besten sind.