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Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein atemberaubender Pageturner!

Die Kreuzträgerin
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Ein atemberaubender Pageturner!

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien.“

Ein Kreuzzeichen und elf Worte in schwungvoller Handschrift auf einem kleinen weißen Stück Papier, ...

Ein atemberaubender Pageturner!

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien.“

Ein Kreuzzeichen und elf Worte in schwungvoller Handschrift auf einem kleinen weißen Stück Papier, überreicht durch einen schmutzigen, verwahrlost aussehenden Mann ohne Beine. Eine Begegnung, die das Leben einer zwanzigjährigen Apollinerin im Europa einer fernen Zukunft, im Jahre 331 Anno Illumini, Stück für Stück bis in ihren Grundfesten erschüttert. Die Welt der Anna Tanner ist ein „Freies Europa“, wo Frieden, Gleichheit, Toleranz und Freiheit als erreichtes Ideal gelten. Die vollständig reglementierte Gesellschaft basiert auf einem dualistischen System, bei dem junge Menschen ab sechzehn Jahren entweder die apollinische, oder die dionysische Laufbahn anstreben. Studentische Aussteiger, die Peacemen genannt werden, demonstrieren für ihre Grundsätze der Toleranz und des Friedens, werden jedoch kaum ernst genommen. Psychische Krankheiten, aber auch Geiseln der Menschheit wie Aids und Krebs, gelten als ausgerottet, es gibt auch keine alten Menschen mehr. Alles scheint reglementiert, perfekt, und lückenlos überwacht zu sein.

In diesem Umfeld lebt Anna Tanner in einer kleinen Wohnung in der Rabengasse, wobei kein Mensch erfahren darf, dass auch ihre schwermütige Mutter, Priscilla Tanner, bei ihr wohnt. Dieses Geheimnis könnte Anna nicht nur ihre apollinische Laufbahn, sondern sogar ihr Leben kosten. Bereits ihr Vater Reinhold und ihr Bruder Michael verschwanden auf seltsame Art und Weise. Annas Tagesablauf ist von Angst und stetem Leistungsdruck geprägt, und das schüchterne Mädchen hat nur einen einzigen „echten“ Freund: Felix Livingstone. Der dunkelhäutige junge Mann mit den pechschwarzen krausen Haaren und dem offenen Lächeln bringt Fröhlichkeit und Abwechslung in Annas Leben. Als Anna und Felix ihren Dozenten für Geschichte kennen lernen, stockt dem jungen Mädchen der Atem: der Humanitus Perfectus trägt einen Namen, der sein Äußeres bereits zu definieren scheint: Adonis Magellan – ein charismatischer, braungebrannter Schönling aus einflussreichem und wohlhabendem Elternhaus. Anna verliebt sich Hals über Kopf in ihren Dozenten und möchte mit einer ganz besonderen Studienarbeit seine Aufmerksamkeit erringen. Sie plant, dem Geheimnis des Kreuzes und der Schrift auf dem Stück Papier des Bettlers auf den Grund gehen – und begibt sich dabei ohne es zu ahnen in akute Lebensgefahr…

Spätestens ab diesem Augenblick verlor ich mich vollständig in dieses Geheimnis, vermeinte oftmals, mit angehaltenem Atem neben Anna einher zu hasten, war in diesem einsamen, kalten und fremdbestimmten Leben an ihrer Seite, und durfte nach und nach immer tiefer in die Hintergründe eintauchen. Ich staunte über die Dinge, die sich mir im Verlauf der Geschichte offenbarten und konnte das Buch schlichtweg nicht mehr aus der Hand legen.

Ich empfand den Roman „Die Kreuzträgerin“ als anrührende, traurige, aber dennoch auch hoffnungsvolle Geschichte mit schillernden und sehr authentisch gezeichneten handelnden Personen. Das Buch hat meine Gedanken nicht mehr los gelassen, was im Endeffekt dazu führte, dass ich in einem halsbrecherischen Tempo durch den Plot raste. Der ansprechende Schreibstil und die gewählte Ausdrucksweise haben mir bei diesem Buch außerordentlich gut gefallen, und durch die Person des Peaceman und schrägen Vogels „Norbert Parzival Bonifaz Fritzius der Vierte“ kam auch eine Prise Humor ins Spiel.

Die vehemente Verfolgung der Christen und das strikte Verbot der „Jesus-Religion“ waren Kernthemen dieses Buches. Die brutale Verfolgung der überlebenden Christen im Untergrund, die einen harten Kampf gegen Kälte, Hunger und Verfolgung führen und trotz der Umstände christliche Gemeinschaften gründen, wird mit dem schrecklichen Vernichtungsfeldzug gegen die Juden in der Zeit des Weltkrieges verglichen. Da nimmt es nicht Wunder, dass nach dem fulminanten Ende ein bitterer Beigeschmack und ein klein wenig Angst zurückbleiben – die Angst davor, dass die Geschichte von Lydia Schwarz einen kleinen Funken Wahrheit beinhalten könnte und dieses Szenario ähnlich tatsächlich irgendwann in ferner Zukunft schreckliche Realität werden könnte.

Ein faszinierendes, hoch spannendes, und rasantes Buch mit eindrucksvollen Protagonisten und sehr einnehmendem Schreibstil, das mit einem hohen Unterhaltungswert aufwartet und eine sehr ernste Thematik beinhaltet.

Einzige Kritikpunkte meinerseits waren die sehr kleine Schriftgröße, die engen Zeilenabstände und die Seitenzahlen, die sich an den Buchrändern links und rechts neben dem Text befanden… damit konnte ich mich bis zur letzten Seite nicht recht anfreunden.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Für einen Zimmermann kann er erstaunlich gut reden!

Der den Sturm stillt
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„Für einen Zimmermann kann er erstaunlich gut reden!“

Ich habe bereits sehr viel von Titus Müller gehört und auch einige Leseempfehlungen erhalten. Mit „Der den Sturm stillt“ vertiefte ich mich zum ersten ...

„Für einen Zimmermann kann er erstaunlich gut reden!“

Ich habe bereits sehr viel von Titus Müller gehört und auch einige Leseempfehlungen erhalten. Mit „Der den Sturm stillt“ vertiefte ich mich zum ersten Mal in ein Buch dieses Autors, und war sofort durch den einnehmenden Schreibstil gefesselt. Was den Inhalt betrifft, verraten bereits Buchtitel und Klappentext. Es handelt sich hierbei um einzelne Erzählungen aus der Bibel, die Titus Müller neu beleuchtet und den Lesern auf diese Art und Weise durch einen etwas anderen Zugang präsentierte.

Die fünfundzwanzig Erzählungen behandeln Begegnungen mit Jesus in chronologischer Reihenfolge seines Lebens, beginnend mit der Geburt im Stall von Bethlehem. Der Autor erzählt beispielsweise die Geschichte des Sterndeuters Bel-Assar oder der Hirten Joel und Ruben, die sich unabhängig voneinander aufmachen, um den neugeborenen Erlöser aufzusuchen. In anderen Kapiteln widmet er sich vielen Menschen, die Jesus von ihren Krankheiten geheilt, oder sie gar vom Tode auferweckt hat. Viele Geschichten, die man aus der Bibel kennt, durfte ich bei dieser Lektüre aus einer etwas anderen Perspektive betrachten – besonders positiv in Erinnerung blieben mir das familiäre Umfeld im Hause des Petrus, oder aber der Einzug des auf einem Esel reitenden Jesu in Jerusalem. Nachdenklich stimmte mich hingegen der Verrat durch Judas – auch hier wird eine Perspektive aufgezeigt, die mir völlig neu war. Oder aber die großzügige Einladung an den Zollbeamten Matthäus, Jesu nachzufolgen – wodurch in Folge das größte Abenteuer seines Lebens beginnt.

„Wenn dieser Jesus wüsste, was er angerichtet hat! Statt das Volk und den Glauben zu schützen, hatte er im unbeschnittenen Heiden einen Bruder gesehen. Er lobte den Glauben eines römischen Hauptmanns und führte Samariter als Beispiel für Barmherzigkeit an, sogar notorischen Sündern reichte er die Hand, Prostituierten, Betrügern.“

Das Buchcover hat mir sowohl in seiner Gestaltung, als auch in der Farbgebung sehr gut gefallen. Weniger ansprechend fand ich jedoch die Schwarz-Weiß-Variante dieses Bildes als jeweiligen Hintergrund für die Kapitelüberschriften – sie wirkten dadurch düster und für meinen Geschmack viel zu dunkel. Überaus hilfreich zum schnellen Auffinden der entsprechenden Bibelstellen, auf denen die einzelnen Erzählungen basieren, war die Auflistung im Anhang dieses Buches, ein Detail, das es jedem Leser relativ einfach macht, den Originaltext nachzulesen und mit der Auslegung von Titus Müller zu vergleichen.

Die Lektüre dieses Buches war faszinierend und wunderschön. Der Autor präsentierte darin unzählige liebevoll skizzierte Details, die Bibelgeschichte für den Leser beinahe „hautnah erlebbar“ machen. Ein wundervolles Buch, das mich regelrecht dazu verführt, mehr von Titus Müller zu lesen. Meine Erwartungshaltung ist nun entsprechend hoch.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Beten

Beten
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Klaus Douglass, langjähriger Gemeindepfarrer und derzeit Theologischer Referent hat bereits einige erfolgreiche Bücher geschrieben. Mit dem vorliegenden Buch „Beten“ machte er sich auf eine „spirituelle ...

Klaus Douglass, langjähriger Gemeindepfarrer und derzeit Theologischer Referent hat bereits einige erfolgreiche Bücher geschrieben. Mit dem vorliegenden Buch „Beten“ machte er sich auf eine „spirituelle Reise“ und testet in einem Selbstversuch fünfzig Tage lang ebenso viele verschiedene Arten zu Beten. Dies dokumentiert er tagebuchartig. Er widmet jedem dieser fünfzig Arten zu Beten ein Buchkapitel und möchte seine Leser an seinen Erfahrungen teilhaben lassen. Beten soll für ihn nach seinen eigenen Worten „keine fromme Pflicht, sondern eine natürliche Lebensäußerung – wie etwa das Atmen, Lernen, Lachen oder Lieben“ – sein. Er bezeichnet sein Werk auch nicht als hochtheologisch und tiefgehend, auch nicht objektiv oder gar humorfrei. Doch gerade das ist es, was mir an diesem Buch gefallen hat. Klaus Douglass schlägt einen lockeren Ton bei ernsthaften Themen an, berichtet von seinen erfolgreichen, aber ganz freimütig und offen auch den weniger positiven Versuchen. Die stete Gleichförmigkeit im Gebet bezeichnet er als Killer jeglicher lebendigen Kommunikation mit Gott. Zwar listet er im Anhang dieses Buches über hundert Weisen zu beten auf, beschränkt sich in seinem Buch jedoch auf fünfzig davon. So individuell wie die Menschen untereinander kommunizieren, so unterschiedlich sind für ihn auch die Arten, mit Gott zu sprechen. Er möchte dem Leser durch seine Anregungen und Erfahrungsberichte helfen, seine ganz eigene persönliche Weise für das Beten herauszufinden. Und tatsächlich präsentiert er eine Vielzahl von Gebetsformen, wobei ich als Beispiele das Beten voller Sehnsucht, das Beten mit dem Vaterunser, das Bittgebet, das Beten in Gemeinschaft, die Anbetung als tiefste innigste Form der verbalen Kommunikation mit Gott, das Beten mit der Bibel, Beten für andere („Fürbitten“) oder das Dankgebet als eine der grundlegendsten Gebetsformen anführen möchte. Der Autor wollte in seinem Selbstversuch erreichen, sich selber auszuloten, neue Möglichkeiten zu entdecken und Grenzen zu überschreiten. Er rät, sich nicht festzulegen und seine eigenen Standpunkt sowie die eigene Sicherheitszone zu verlassen, sich zu neuen Ufern aufzumachen. Auf welche Art und Weise ihm dies durch die fünfzig Varianten zu Beten gelungen ist, erzählt er freimütig, oftmals mit einem kleinen Schmunzeln und einer Prise Selbstironie, was dem Buch eine humorvolle Note verleiht. In jedem Kapitel widmet sich der Autor nach der Erläuterung der aktuellen Gebetsform seinen Erfahrungen, führt reflektierende Gedanken an und fasst seinen Versuch anschließend in einigen Schlagwörtern zusammen, wobei er auch seine persönlichen Erfahrungen damit benotet. Die Grundthese dieses Buches lautet: „Gebetsformen, die für die einen gut sind, müssen dies nicht unbedingt für die anderen sein.“ Und er hat Recht. In einigen Kapiteln würde ich seiner Benotung keinesfalls zustimmen, manche Arten zu Beten wie beispielsweise das Reden in Zungen wirkten überaus befremdend auf mich. An einer anderen Stelle positioniert er sich klar und deutlich und gibt zu, die Bibel nicht für „Gottes unverfälschtes Wort“ zu halten. Er bezieht sich auf viele Irrtümer, Widersprüche und Boshaftigkeiten und nennt es unter“ anderem ein eigenartiges Buch“. Er vergleicht es mit einer dicken Schicht aus Schlamm, Steinen und Geröll, worunter man das ein oder andere Goldkorn finden kann. Der Autor bezeichnet zudem Lobpreis als emotional verdichtetes, intensives Gespräch mit Gott und empfiehlt, „die Kirche rocken zu lassen“. Er bevorzugt „saugute Rockmusik, verbunden mit innigen Gebetstexten“ und ist der Ansicht, dass klassische Kirchenmusik wie Chor oder Orgelmusik am Lebensgefühl der meisten Menschen weitgehend vorbei geht. Irgendwie habe ich den Eindruck, der Autor befürwortet es, sich nach dem aktuellen Lebensgefühl, dem aktuellen Musiktrend zu richten, um die Menschen in die Kirche zu holen… „Kirche als Unterhaltung“? Ich kann ihm da nicht ganz zustimmen. Klaus Douglass schreibt: „Wenn die Musik für die Menschen nicht stimmt, geht ein Gottesdienst bereits in seinem Ansatz an ihren innersten Empfindungen vorbei und die Menschen bleiben fern, weil sie die Musik dort „uncool“ finden. Irgendwie vermittelt sich mir hier der Eindruck, dass der Gottesdienst sich nach aktuellen Trends richten sollte… muss ein Gottesdienst wirklich „cool“ sein?

Laut Autor ist es das Ziel dieser Lektüre, „empfänglicher für die Gegenwart Gottes in unserem Leben zu werden, uns mit Gott in Berührung zu bringen, und sie an der Fülle dessen teilhaben zu lassen, was Gebet sein kann.“ Dieses Ziel hat Klaus Douglass bei mir auf jeden Fall erreicht. Es gab für mich persönlich viele verschiedene Anregungen, die ich sehr gerne umsetzen werde, die neu für mich waren und die ich meinerseits in Selbstversuchen ausprobieren möchte. Insgesamt betrachtet empfand ich „Beten“ als einen inspirierenden Bericht über den Selbstversuch des Autors Klaus Douglass, und ich kann dieses Buch wärmstens weiter empfehlen.

Ich möchte abschließend noch ein großes Kompliment für das Buchcover aussprechen – die Optik und Haptik der Umschlaggestaltung wirkt sehr edel, zwar schlicht, aber elegant. Ein kleines, optisch wunderschönes Büchlein mit über vierhundert Seiten äußerst interessantem Inhalt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Akte Jillian

Die Akte Jillian
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Randy Alcorn, langjähriger Pastor und Lehrender an einer Bibelschule, hat in seiner Tätigkeit als bekannter Autor erstmals mit seinen beiden Töchtern Angela und Karina gemeinsam ein Buch geschrieben. Mit ...

Randy Alcorn, langjähriger Pastor und Lehrender an einer Bibelschule, hat in seiner Tätigkeit als bekannter Autor erstmals mit seinen beiden Töchtern Angela und Karina gemeinsam ein Buch geschrieben. Mit „Die Akte Jillian“ präsentieren sie ein Werk, dessen Zielgruppe zwar hauptsächlich Jugendliche darstellt, dessen Botschaft sich aber meiner Meinung nach an alle Altersgruppen richtet.

Als Einstieg wählt das Autoren-Trio den Jahreswechsel, die Nacht des 31. Dezembers, und macht seine Leser mit einer der Protagonisten dieses Buches bekannt, der siebzehnjährigen Jillian Flechter, die kurz vor ihrem Schulabschluss steht und mit ihrer besten und zugleich einzigen Freundin Brittany eine Party besucht. Im Gegensatz zu ihrer lebenslustigen und wilden Freundin ist Jillian eher zurückhaltend, sie hat zudem den Unfalltod ihres Vaters Jordan vor einigen Monaten immer noch nicht überwunden. Während Brittany auf der Party ihre Beziehung mit ihrer alten Flamme Ian Stewart wieder aufzufrischen versucht, wird Jillians Interesse auf Ians Freund Roberto Gonzales gelenkt. Als Student der Portland State Universität engagiert er sich in der Bibelgruppe und hat, ebenso wie Jillian, für die stattfindenden Alkohol-, Drogen- und Sex-Exzesse sowie für die okkulten Praktiken nichts übrig.

Diese vier Protagonisten stehen aber nicht nur im Mittelpunkt der Geschichte, die Alcorn seinen Lesern erzählen möchte. Jillian, Rob, Brittany und Ian sind auch das zentrale Thema in einer umfassenden Korrespondenz zwischen Prinz Ishbane und Graf Moderthal, deren vorrangiges Ziel es ist, den Auftrag Beelzebubs zu erfüllen, und sich deren Seelen zu bemächtigen. Jedes der fünfzig Kapitel wird mit einem Auszug aus besagter Korrespondenz vervollständigt, die laut Autor in Anlehnung an C. S. Lewis‘ „Dienstanweisung für einen Unterteufel“ entstand. In diesen Briefen wird Gott als „Der Feind“ bezeichnet, in ihnen finden sich große Weisheit, kluge Erkenntnisse und im Grunde die Basis des christlichen Lebens wieder. Der raffinierte und ausgeklügelte Plan Satans, Jillian und ihre Freunde zu Fall zu bringen, wird von Moderthal und Ishbane akribisch vorangetrieben.

„Die Akte Jillian“ präsentiert seine handelnden Personen derart authentisch, dass es unmöglich erscheint, sich nicht auf die eine oder andere Weise mit ihnen zu identifizieren. Ihre Sorgen, Ängste, Zweifel, ihr Glaube und ihre Hoffnungen, vor allem aber die bedeutende Entwicklung dieser Personen im Verlauf der Geschichte sind erstklassig dargestellt. Besonders fasziniert haben mich Vielschichtigkeit und Tiefe der Figuren, sowie die Art und Weise, wie die drei Autoren sich nach und nach in deren Innerstes vorwagen, geduldig und langsam die Bürde, die jeder mit sich herumschleppt, zu Vorschein bringt.

In den Gesprächen, aber auch im Briefwechsel zwischen Moderthal und Ishbane, werden Argumente für und gegen den Glauben behandelt. Das Buch enthält eine umfassende Fülle von biblischer Weisheit, basierend auf dem Buch, das Beelzebub stets als „das Verbotene Buch“ bezeichnet. Der Glaube und dessen Umsetzung im Alltag, die Probleme, mit denen junge Menschen konfrontiert werden, weiters Themen wie Computersucht, Mobbing, Drogen, Alkohol, Okkultismus, Homosexualität, Sex vor der Ehe und der Wert einer wahren Freundschaft – dies alles macht dieses Buch zu einer beeindruckenden Lektüre, die ich jedem Jugendlichen dringend ans Herz legen möchte. Nicht weniger wichtig dürfte es für junge Erwachsene, und vor allem auch Eltern sein, die ihren rebellierenden Kindern im Teenager-Alter angesichts mancher Konflikte oftmals ratlos gegenüber stehen.

„Letztlich haben wir sowieso nie etwas unter Kontrolle. Wir können nur tun, was wir tun können. Wir ziehen nicht die Fäden. Es ist ein bisschen so, als würden wir auf einem großen Dampfer übers Meer fahren. Wir können an Bord bestimmte Dinge tun - spazieren gehen, essen Sportmachen, flirten. Aber den Kurs des Schiffes können wir nicht bestimmen. Auch nicht verhindern, dass ein Sturm aufkommt und die Wellen über uns zusammenschlagen.“

Den Sturm und die Wellen vermögen wir wohl tatsächlich nicht zu verhindern, es ist uns jedoch möglich, den eigenen Umgang mit dessen Folgen zu steuern, immer wieder aufzustehen, für die christlichen Werte einzustehen und Gutes zu tun. DAS liegt sehr wohl in unseren Händen.

Mein herzlichster Dank gilt dem CLV-Verlag für die Zurverfügungstellung dieser wundervollen, über alle Maßen bereichernden und WERTvollen Lektüre, die ich nur allzu gerne weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen
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Die Geschichte von Vivian, dem Nesthäkchen der Sinclair-Schwestern

Nachdem ihr Vater ins Ausland auswandert, verlässt die achtzehnjährige Vivian Dee Sinclair ihre Heimat Portland, Maine. Auf Wunsch ihres ...

Die Geschichte von Vivian, dem Nesthäkchen der Sinclair-Schwestern

Nachdem ihr Vater ins Ausland auswandert, verlässt die achtzehnjährige Vivian Dee Sinclair ihre Heimat Portland, Maine. Auf Wunsch ihres Vaters zieht sie zu ihren drei Schwestern nach Cripple Creek, Colorado, um dort ebenfalls Fuß zu fassen. Gemeinsam mit ihrer Tante Alma Schindlebauer als Reisebegleiterin lernt sie bei einem versuchten Raubüberfall auf die Eisenbahn den leitenden Deputy des Sherrifs in Cripple Creek kennen. Der attraktive und charmante dunkelhaarige Mann mit den sympathischen braunen Augen und dem Sinn für Humor übt eine starke Anziehungskraft auf Vivan aus, sie glaubt jedoch, aufgrund ihrer Vergangenheit kein Recht mehr auf einen Ehemann, Liebe und eine eigene Familie zu haben. Doch auch bei Deputy Carter Alwin sorgen Schatten aus der Vergangenheit dafür, zu dieser zierlichen hübschen jungen Frau erst einmal vorsichtig auf Distanz zu gehen. Carter scheint aufgrund seiner Integrität, seines Mitgefühls und seines Gerechtigkeitssinnes prädestiniert für eine Position als Gesetzeshüter. Dennoch plagen ihn Zweifel ob seiner Berufswahl, und in seinem großen Vertrauen auf Gott übergibt er ihm die Führung in seinem Leben.

Die drei Sinclair-Schwestern Nell Jean Archer, Kat Cutshaw und Ida Marie Raines bereiten dem schmerzlich vermissten Nesthäkchen der Familie ein herzliches Willkommen in Cripple Creek und sind glücklich, endlich wieder alle miteinander vereint zu sein. Die temperamentvolle und widerspenstige Vivian möchte jedoch niemandem zur Last fallen und zieht in Miss Hatties Pension, wo ihre ein ebenso herzlicher Empfang beschieden ist. Die Suche nach einer Anstellung scheint jedoch nicht so einfach zu sein, wie Vivian sich dies vorgestellt hatte. Ihrem großen Traum, ihr Talent, Kleider zu entwerfen und zu zeichnen umzusetzen und Damenmode zu erschaffen, ist sie ferner als je zuvor. Als ihre bescheidenen finanziellen Mittel schließlich zur Neige gehen, trifft Vivian eine unkluge Entscheidung…


Begeistert vom Vorgängerbuch freute ich mich bereits auf die Fortsetzung dieser Buchreihe und wurde nicht enttäuscht. Mona Hodgson erzählt in äußerst einnehmendem, locker-leichtem Schreibstil die Geschichte der jüngsten der Sinclair-Schwestern und schaffte es von Beginn an, mich wieder in ihren Bann zu ziehen. Die romantische Liebesgeschichte wird durch immer wieder eingeflochtene Passagen über Vivians Schwestern bereichert, und auch in dieser Geschichte wird dem Glauben an Gott ein gewisser Stellenwert eingeräumt. Die liebevoll beschriebenen handelnden Personen sowie Geheimniskrämerei und ein spannendes Abenteuer sorgten dafür, mir die Lektüre dieses Buches zu einem Vergnügen zu machen.

Positiv hervorheben möchte ich auch die wunderschöne optische Gestaltung des Buchcovers, das vermutlich vor allem die weibliche Leserschaft dazu verführt, diesen Roman zur Hand zu nehmen. Eine junge Frau in weißem Brautkleid mit blauer Schärpe steht - dem Beobachter den Rücken zugewandt - und sieht in die Ferne. Die aufgesteckte Haarpracht wird durch einige lose Haarsträhnen aufgelockert, im Hintergrund erkennt man die Landschaft Colorados mit einer schneebedeckten Bergkette. Die Braut strahlt etwas Geheimnisvolles, Nachdenklichkeit, aber auch Hoffnung aus – eine Mischung, die unweigerlich auf den Inhalt dieses Buches neugierig macht. Sowohl die farbliche Gestaltung als auch die Aussagekraft empfand ich als wirklich gelungen!

Ich kann „Hochzeit mit Hindernissen“ wärmstens weiter empfehlen und es jedem Leser mit einem Faible für „Liebe, einer Prise Humor und einer christlichen Botschaft“ ans Herz legen.