guter Fitzek-Thriller - diesmal ohne ausgeschmückte Gewaltszenen
Die Vorgeschichte: Mats ist nach Argentinien ausgewandert, seit er den Tod seiner geliebten Frau nicht verkraftet hat. Seine Tochter Nele lebt weiterhin in Deutschland. Nun ist sie hochschwanger und bittet ...
Die Vorgeschichte: Mats ist nach Argentinien ausgewandert, seit er den Tod seiner geliebten Frau nicht verkraftet hat. Seine Tochter Nele lebt weiterhin in Deutschland. Nun ist sie hochschwanger und bittet ihn, zu ihm zu reisen. Diesen Wunsch kann er ihr nicht ausschlagen und setzt sich trotz seiner immensen Flugangst in Bewegung, um sie zu besuchen.
Die gesamte Story findet jedoch an Bord des Flugzeugs statt und beginnt mit Mats' Einstieg in das Flugzeug. Nach kurzer Zeit erhält er einen Anruf eines Unbekannten, der ihm eröffnet, dass sich auch ein ehemaliger Patient an Bord befindet. Jemand, den Mats einst von mörderischen Gewaltphantasien befreite. Und den er nun dazu bringen soll, über 600 Passagiere und sich selbst in den Tod zu reißen!
Mehr kann eigentlich auch gar nicht erzählt werden, sonst würden wichtige und spannende Puzzleteile vorweggenommen werden: Wer bereits einige von Fitzeks Thrillern gelesen hat, weiß, dass sich immer erst nach und nach eins nach dem anderen zusammenfügt. Auch bei Flugangst 7A bedient sich Fitzek seiner altbekannten Schreibweise, zwischen Perspektiven der wichtigsten Protagonisten zu wechseln und immer wieder vor einem solchen Wechsel den Leser mit einem (kleinen) Cliffhanger zurückzulassen.
Wer das mag, kommt auch bei Flugangst 7A auf seine Kosten. Wer jedoch auch ausgeschmückte Gewaltszenen etc. aus ist, kommt hier nur bedingt auf seine Kosten. Vielmehr spielt sich die Spannung dieser Story auf kognitiver Ebene ab, denn den psychischen Distress den Mats (und auch seine Tochter am anderen Ende der Welt) erleiden müssen, ist zwischen den Zeilen förmlich spürbar. Es werden viele weitere Thematiken am Rande der eigentlich Story aufgegriffen, die dem ganzen Spektakel noch eine besondere Brisanz verleihen. Allerdings fand ich es ausnahmsweise ein bisschen "zu viel des Guten".
Auch die Auflösung der Entführung, den Gründen dafür, die Hintergründe der Erpessung von Mats an Bord war für meinen Geschmack etwas überladen, aber bleibt dennoch durchaus schlüssig.
Das Ende von Flugangst 7A lässt überraschend Raum für Interpretationen, für meinen Geschmack sehr erfrischend!
Insgesamt ein Thriller nach Fitzek-Manier, der mich als Fan zwar durchaus abgeholt, aber nicht vollends begeistert hat. Dennoch blieb es wie gewohnt durchgehend absolut spannend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und in seinen Bann gezogen wurde. Groß "nachhallen" tut es aber nicht, daher ein Sternchen Abzug.