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Veröffentlicht am 16.04.2018

Öffne uns die Augen, damit wir sehen.

AHA
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Öffne uns die Augen, damit wir sehen.

„Veränderung oder Tod. Was wäre, wenn Sie vor dieser Alternative stünden? Was wäre, wenn eine anerkannte Kapazität eines bestimmten Fachgebietes Ihnen mitteilen würde, ...

Öffne uns die Augen, damit wir sehen.

„Veränderung oder Tod. Was wäre, wenn Sie vor dieser Alternative stünden? Was wäre, wenn eine anerkannte Kapazität eines bestimmten Fachgebietes Ihnen mitteilen würde, dass Sie Ihre Art zu denken und zu handeln, tief greifend und dauerhaft verändern müssten? Und wenn nicht, dann würde sich Ihre Zeit auf der Erde bald ihrem Ende zuneigen – und zwar viel früher als eigentlich notwendig. Könnten Sie sich verändern, wenn es wirklich darauf ankommt? Wenn es um Leben oder Tod geht?“

Kyle Idleman ist Pastor der Southeast Christian Church in Louisville, Kentucky. Nach einigen einleitenden Worten über das so genannte „AHA-Prinzip“ erzählt er in insgesamt drei Buchkapiteln Details über das „Aufwachen (plötzliche Erkenntnis) – Hingucken (schonungslose Ehrlichkeit) – und Anpacken (sofortiges Handeln)“, den drei Komponenten dieses Prinzips. Das Aha-Prinzip bedeutet für Kyle Idleman „ein plötzliches Aufblitzen, das zu einem Moment führt, in dem wir uns gegenüber ganz ehrlich sind, was dauerhafte Veränderungen nach sich zieht. Genau zur richtigen Zeit kollidiert das Leben eines Menschen mit dem Wort Gottes und der Kraft des Heiligen Geistes, und alles verändert sich.“

In seinen Ausführungen liefert der Autor dazu einige Geschichten aus der Praxis, zitiert und deutet aber auch Begebenheiten aus der Bibel. So zieht sich beispielsweise die Geschichte vom verlorenen Sohn, oder auch die Prophezeiung des Untergangs der Stadt Ninive wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Kyle Idlemans Schreibstil ist flüssig und einnehmend. Die Lektüre wird durch die immer wieder mit dem Inhalt verwobene, teilweise mit Humor dargebrachten Erzählungen aus seinen persönlichen Lebenserfahrungen und den vielen Querverweisen auf Bibelzitate nie langweilig. Eine hilfreiche Zusammenfassung und Anregung zur Selbstreflektion stellen die Fragen zum Text am Ende des Buches dar. Hier bietet der Autor zu jedem einzelnen Kapitel zielgerichtete Fragen sowie einen kleinen Lösungsansatz als Hilfestellung an.

Am meisten beeindruckte mich die Reaktion der Eltern eines seiner Freunde, als jener in vielen Lebensbereichen versagte und sich letztendlich hilfesuchend an sie wandte – ein junger Mann, dessen AHA-Erlebnis spät, aber nicht zu spät, kam:

„Meine Eltern hörten mir zu, und dann sagten sie drei Worte. Sie sagten nicht: „Dann ändere dich.“. Sie sagten nicht: „Bring’s in Ordnung.“ Sie sagten nicht: „Hol dir Hilfe.“ Sie sagten nicht: „Lös deine Probleme.“ Sie sagten nicht: „Wir lieben dich.“ Sie sagten nicht: „“Wir vergeben dir.“ Es war noch viel besser. Sie sagten zu mir: „Komm nach Hause.“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Skarabäus und Schmetterling

Skarabäus und Schmetterling
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„Skarabäus und Schmetterling“, das neueste Werk aus der Feder der Autorin Elisabeth Büchle, besticht bereits mit seiner Optik. Majestätische Pyramiden im Wüstensand, in goldenes Licht getaucht, als Hintergrund ...

„Skarabäus und Schmetterling“, das neueste Werk aus der Feder der Autorin Elisabeth Büchle, besticht bereits mit seiner Optik. Majestätische Pyramiden im Wüstensand, in goldenes Licht getaucht, als Hintergrund dezente, aber gut erkennbare Hieroglyphen – all das verführt regelrecht dazu, das Buch zur Hand zu nehmen und sich in den Klappentext zu vertiefen. Spätestens dann ist es um Fans dieser Autorin geschehen: die Aussicht auf ein grandioses Abenteuer, das einen Erzählzeitraum von beinahe einhundert Jahren umfasst, in dem das historisches Großereignis der Entdeckung der geheimnisumwitterten Grabanlage des Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige eine tragende Rolle spielt, ist zu verlockend, um es wieder wegzulegen. Die Lektüre dieses in drei Zeitebenen spielenden Romans entpuppte sich für mich als atemberaubend. Der rätselhafte Prolog, der ein Ereignis in Ägypten im Jahre 1327 andeutet, bei dem eine junge Ägypterin und ihr Geliebter ihre Heimat verlassen und sich auf die Suche nach dem Gott der Hebräer machen, vollendet sich erst ganz zum Schluss, am Ende des Buches, in Form eines entschlüsselnden Epilogs.

Das Buch wurde in zwei Teile mit insgesamt 54 Kapiteln gegliedert, wobei es zunächst den Anschein hat, als handle es sich um zwei völlig verschiedene Geschichten. Doch sehr rasch erkennt man, wie sehr die beiden Teile ineinander überfließen, sie sich ergänzen bzw. aufeinander Bezug nehmen.

Im ersten Teil stellt die Autorin den Lesern ihre 20jährige Protagonistin Sarah Hofmann vor, die bei der besten Freundin ihrer Mutter aufwuchs. Die verwitwete Lady Alison Clifford mit dem exzentrischen Lebensstil, dem großen Wissen und der Begeisterung für alles Geheimnisvolle weckte mit ihrer unkonventionellen energischen Art das schüchterne Mädchen nach und nach aus ihrer Lethargie. Aus dem zurückgezogenen, sanften und freundlichen stillen Kind wurde eine feinfühlige junge Dame, die durch die richtigen Kontakte und das Ansehen ihrer Ziehmutter in der Aristokratie ein Leben in Sorgenfreiheit führte. Die britische Countess vermittelte dem ihr anvertrauten Kind auch ihren unerschütterlichen Glauben und liebte Sarah wie eine Tochter. Als Lady Alison erfuhr, dass der befreundete Lord Carnavon eine neuerliche Ausgrabung in Ägypten unter der Leitung des Archäologen Howard Carter finanzieren würde, ließ sie sich nicht davon abbringen, den Earl gemeinsam mit Sarah ins Tal der Könige zu begleiten. Bereits auf der Überfahrt trafen die beiden Damen auf einen lebenslustigen Abenteurer aus Deutschland, der sich als Andreas Sattler vorstellt. Er und sein Reisegefährte, der zuvorkommende höfliche Antiquitätenhändler namens Jacob Miller boten sich den beiden alleine reisenden Frauen als Begleiter an. Als es in Ägypten zu einigen gefährlichen und beinahe tödlichen Zwischenfällen kam, die sich auffallend auf Sarah konzentrieren, weckte dies nicht nur in Andreas den Beschützerinstinkt. Eine junge Ägypterin und das Geheimnis um ihren verschollenen Vater Martin Hofmann sowie das Rätsel um die Identität ihres unerbittlichen Verfolgers ließen Sarah nicht zu Atem kommen…

Im zweiten Teil des Buches wurde ich mit neuen Protagonisten und unbekannten Namen sowie einem Thriller konfrontiert, dessen Spannungsbogen kontinuierlich zunahm. Im London des Jahres 2011 wurde der angehende Kriminologe und Mitarbeiter des Scotland Yard, Duke Taylor, für Ermittlungen rekrutiert, die sich mit dem plötzlichen Auftauchen von Originalen aus dem Grab Tutenchamuns befassten. Der muskulöse Polizist internationaler Herkunft sollte der Familie der 21jährigen Studentin Rahel Höfling auf den Zahn fühlen, in deren Besitz Scotland Yard wertvolle Artefakte aus dem Pharaonengrab in Millionenhöhe vermutete. Der charmante Ermittler heftete sich an Rahels Fährte und fungierte schon bald als deren Beschützer gegen Anschläge, eine Situation, die jener ihrer Ururgroßmutter Sarah frappierend ähnelte. Die zierliche und intelligente Studentin konnte zudem auf ihre guten Freunde zählen, die unerschütterlich zu ihr standen, nämlich das Ehepaar Emma und Daniel Ritter sowie Rahels ehemaligen Klassenkameraden und „großen Bruder an ihrer Seite“, Falk Jäger. Gemeinsam mit ihnen versuchte Rahel, hinter die Beweggründe für die Anschläge zu kommen und wurde immer tiefer in ein Gespinst von Lügen, Geheimnissen und Abenteuer verwickelt…

Diese bis ins Detail perfekt gelungene Melange aus hervorragend recherchierten historischen Ereignissen, Abenteuer und Liebe, gewürzt mit einer kräftigen Portion Humor bescherte mir ein unvergessliches Lesevergnügen und es war schlichtweg unmöglich, es wieder aus der Hand zu legen. Ein Buch mit vorprogrammiertem Suchtfaktor, das für meine Person besonders mit hervorragend ausgearbeiteten, vielschichtigen und zutiefst einnehmenden handelnden Personen glänzt – etwas, das ich durchaus als eines von Elisabeth Büchles Markenzeichen benennen würde. Jene Figuren sind es auch, die meines Erachtens diesem Buch Leben einhauchen und es zu einem mitreißenden Epos machen, dessen Sogwirkung man sich einfach nicht entziehen kann. Die Autorin hat nicht nur die äußerlichen Erscheinungsmerkmale ihrer Personen, sondern auch deren Charaktereigenschaften liebevoll und detailliert gezeichnet, so dass sie mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz wuchsen. Den größten Lesegenuss empfand ich bei den unzähligen Wortgeplänkeln, ausgelöst durch die raubeinige Suffragette Lady Alison, Rahels ehemaliger Lehrerin Emma, sowie Rahels Klassenkamerad Falk. Eine beeindruckende und nicht minder humorvolle Nebenfigur bietet die schrullige Kakteenliebhaberin Mary, Rahels Großmutter. Abgerundet wird das Ganze durch eine Beschreibung der Landschaft, insbesondere der Grabstätten im Tal der Könige, die einem den Eindruck vermittelte, selber vor Ort zu sein und das Gelesene auch tatsächlich „mit zu erleben“.

Elisabeth Büchle brilliert in diesem Roman nicht nur durch einen in äußerst einnehmendem Schreibstil präsentierten, ausgefeilten Plot, sondern hat neben ihrer Generationen umfassenden Geschichte voller Spannung, Romantik und Humor auch christliche Werte, wie den Glauben an Gott und die Kraft der Vergebung, in ihr Buch verwoben.

„Skarabäus und Schmetterlinge“ ist eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann, ein Buch, das für meinen Lesegeschmack bislang den Höhepunkt von Elisabeth Büchles Werken darstellt. Ein grandioses Familienepos, das man in atemloser Spannung und mit tiefen Emotionen verfolgt und nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Macht des Gebets in der Ehe

Mein Gebet macht uns stark
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„Die Macht des Gebets in der Ehe“

„Das Gebet stellt eine ganz besondere Form der Kommunikation dar, die über unseren menschlichen Verstand hinausgeht.“

Während es Stormie Omartian in ihrem Buch „Mein ...

„Die Macht des Gebets in der Ehe“

„Das Gebet stellt eine ganz besondere Form der Kommunikation dar, die über unseren menschlichen Verstand hinausgeht.“

Während es Stormie Omartian in ihrem Buch „Mein Gebet macht mich stark“ um betende Frauen geht, konzentriert sie sich im vorliegenden Buch „Mein Gebet macht uns stark“ auf deren Ehemänner. Gleich zu Beginn weist die Autorin darauf hin, dass sie das Gebet für den Ehemann „als Kanal betrachtet, durch den die Kraft Gottes in dessen Leben fließen kann“. Sie plädiert dafür, der Macht des Gebets zu vertrauen, unter alle eigenen Bemühungen und Wünsche einen Schlussstrich zu ziehen und sich ausschließlich auf die Kraft Gottes zu verlassen. Stormie Omartian bestätigt zugleich aber auch, dass es nicht immer leicht ist, Rücksichtslosigkeit, Beleidigungen, Gleichgültigkeit, irritierendes oder gar nachlässiges Verhalten zu verzeihen und für diese Person zu beten. Jedoch stellen Verhaltensweisen wie permanente Argumentationen, Ignorieren, Aus-dem-Weg-gehen, Diskutieren oder Beleidigt sein ihrer Meinung nach ebenfalls keine Lösungen dar. Sie meint vielmehr, dass eine Voraussetzung dafür, für den eigenen Ehemann zu beten, nicht nur ein zeitlicher Faktor ist, sondern dass man vielmehr darum bitten sollte, dass die eigenen negativen Emotionen wie beispielsweise Bitterkeit, Groll oder Zorn aus unsern Herzen genommen werden sollen. Es umfasst auf alle Fälle die Bereitschaft zuzulassen, sich selbst zu verändern.

Die Themenvielfalt in diesem Buch ist groß. Stormie Omartian widmet sich der Beziehung, der Ehe, der Familie, der Sexualität, den Gedanken, Ängsten, Versuchungen, und vielen anderen Aspekten. Nach einigen einleitenden Worten geht die Autorin in insgesamt 31 Kapiteln jeweils auf ein bestimmtes Thema zunächst theoretisch und mit praktischen Beispielen verbunden ein, um anschließend einen dazu passenden Gebetsvorschlag zu präsentieren. Sie schließt jedes Kapitel mit Zitaten aus der Bibel und gibt stets auch einen Quellenverweis dazu an. In diesem Sinne würde ich dieses Buch weniger als Sachbuch, sondern vielmehr als Arbeitsbuch bezeichnen, das man immer wieder zur Hand nimmt, um nachzulesen und sich von Stormie Omartian inspirieren zu lassen. Ihre klugen Ausführungen und ihre wunderschön formulierten Gebetsvorschläge regen an, es ihr gleich zu tun und sich an eigenen Formulierungen zu versuchen.

Fazit: „Mein Gebet macht uns stark“ ist ein motivierender Ratgeber und wertvoller Lebens- bzw. Gebetsbegleiter für Frauen, der nicht nur die eigene Sicht auf Dinge verändern kann, sondern auch dazu in der Lage ist, eine Ehe stark zu machen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte

Finales Manifesto
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„Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte“

Der Prediger und Pastor Charles Haddon Spurgeons spricht in seinem Werk „Finales Manifesto“ über seinen Glauben. Im Grunde handelt es sich um eine ...

„Willkommen im größten Kampf der Menschheitsgeschichte“

Der Prediger und Pastor Charles Haddon Spurgeons spricht in seinem Werk „Finales Manifesto“ über seinen Glauben. Im Grunde handelt es sich um eine Botschaft, die 1891 in einem der letzten Predigerseminar-Konferenzen vom Autor gehalten wurden. Da dies meine erste „Begegnung“ mit Charles Haddon Spurgeon war, wusste ich abgesehen davon kaum, was mich erwarten würde. Ich muss gestehen, dass mich die Lektüre überraschte – sowohl seine Aktualität, als auch die direkten Worte, die der Autor an seine Leserschaft richtet. Deutlich und mitreißend spricht er aus, was ihm am Herzen liegt. Spurgeon liegt sehr viel an der Autorität der Schrift und der Rechtfertigung durch Glauben und er weist ganz klar auf Missstände hin. Er kritisiert die Übel der Zeit, die unersättliche Gier nach Unterhaltung, die Einzug in die Gemeinden gehalten hat, weist auf unfromme und nicht wirklich gläubige Prediger hin und nennt das Gebet eine Zuflucht und Hauptwaffe beim Schutz der Wahrheit. Spurgeon kämpft gegen falsche Lehre, Verweltlichung und Sünde und bezeichnet die Bibel als unsere Rüstkammer. Er predigt, „dass in der Heiligen Schrift alles offenbart wird, was der Mensch in geistlichen Fragen jemals brauchen könne, in ihr finde man Balsam für jede Wunde“, schreibt er. Demzufolge drängt er darauf, sich intensiver mit der Bibel zu beschäftigen, mehr Zeit damit zu verbringen, sie von Anfang bis zum Ende durchzulesen, und sie im geistlichen Beruf als alleinige Grundlage für Predigten zu verwenden.

Interessant waren auch seine Ausführungen zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Versuchen, Bibel und Wissenschaft miteinander in Einklang zu bringen, oder aber seine Meinung zur Säuglingstaufe. Spurgeon definiert das Wort „Kirche“ ebenso, wie er hinterfragt, was eine „Gemeinde“ eigentlich zur Gemeinde macht. Er weist zudem auf die Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets hin und spricht sich gegen Müßiggang und den Wunsch nach Unterhaltung in einer Gemeinde aus, wünscht sich vielmehr „wirkende Gemeinden“. Auch dem Heiligen Geist ist ein Abschnitt dieses Buches gewidmet, der lt. Spurgeon durch nichts zu ersetzen ist.

Ein dünnes Büchlein, mit beeindruckenden, klaren Worten und mitreißender Botschaft!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen!

Frauen beten anders
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„Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen!“

„Frauen beten anders“ – ein passender Titel für das Buch von Claudia Larsen und Zoe Bee, dessen optische Aufmachung atemberaubend ist. Auf ...

„Nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen lesen!“

„Frauen beten anders“ – ein passender Titel für das Buch von Claudia Larsen und Zoe Bee, dessen optische Aufmachung atemberaubend ist. Auf der Vorderseite der Hardcover-Ausgabe sieht man eine junge Frau in betender Haltung, eine Hand zum Himmel erhoben, abgebildet. Der zarte weiße Schleier, der sie umgibt, wirkt auf mich beinahe wie ein Weichzeichner, die Ornamente in Goldprägung am Buchrand sorgen für eine äußerst edle Optik. Die Buchrückseite liefert dem Leser bereits einen kleinen Einblick in dessen Inhalt – hier erkennt man zwei Film-Negativstreifen mit kleinen Fotos betender Frauen, Elemente, die dem Leser während der Lektüre auf sehr vielen Buchseiten wiederholt begegnen. Positiv hervorheben möchte ich auch die erstklassige Qualität – den starken Bucheinband und die stabilen, bunt bedruckten Seiten.

Der Inhalt dürfte aufgrund des gewählten Titels klar sein – hier stehen gläubige Frauen und deren Gebetsleben im Mittelpunkt. Das zentrale Thema sind Frauen, die sich dazu bereit erklärt hatten, sich jeweils dort ablichten zu lassen, wo sie sich Gott am nächsten fühlten, sei es in ihrem eigenen Zuhause, oder aber an bestimmten Plätzen und Orten bzw. in der freien Natur. Es werden keine perfekt gestylten Models, sondern 56 reale Frauen – aus dem Leben gegriffen – vorgestellt, und zwar genau so, wie sie sind, 56 Frauen jeder Herkunft, jeden Alters und jeden Berufes. Eine interessante Einleitung bietet die Ausführung über die Verschiedenartigkeit des Betens. von Frauen und Männern, ein viel diskutiertes Thema beim Entstehen dieses Bildbandes. Mir persönlich hat auch das Zitat in der Einleitung sehr gefallen, wo die Autorin meint: „Mögen sie eine Ermutigung sein für die Menschen, die dieses Buch in die Hände nehmen und mit den Augen und – viel mehr noch – mit dem Herzen lesen“.

So war ich dann natürlich auch nicht erstaunt, dass dieser Bildband mich stark berührte. Die Bandbreite der portraitierten Frauen ist erstaunlich groß, es wurden scheinbar bewusst viele verschiedene Altersgruppen und die verschiedensten Berufswege ausgewählt, auch die Art des Betens bzw. der Zugang dazu ist bei beinahe jeder der portraitierten Personen anders. Natürlich gab es für mich einige Präferenzen, und ich fand auch einige Bibelverse wieder, die ich ebenfalls sehr mag… meine Notizen ermöglichen es mir, immer wieder ganz bestimmte, beeindruckende Frauenportraits nachzuschlagen, die kurzen Bibeltexte und die Kurzvorstellung jener Person nachzulesen und die Fotos zu betrachten.

Der sprachliche Stil war im Grunde eine bunte Mischung, dargebracht durch gedruckte Interviews, in denen die befragten Personen zu Wort kamen, und wo sie ihrem Glaubensleben Ausdruck verliehen. Die Abbildungen im Buch fand ich sehr aussagekräftig und authentisch – sie vermittelten mir einen Eindruck zur „Person hinter den Worten“. Es gibt zu jeder Interviewpartnerin ein Bild, das diese während des Gebets – in ihrer eigenen Gebetshaltung – zeigt, manchmal auch ein Foto aus ihrem Alltag, ihrer Freizeit, oder aber die bereits erwähnte Grafik, bei der ein Negativstreifen mit mehreren kleinen Farbfotos aus ihrem Leben abgebildet wurde. Als „nettes kleines Extra“ empfand ich die letzten Seiten, wo ein „Liebesbrief Gottes an uns“ in Form von vielen kurzen Bibelzitaten, ein Gebet des Franz von Assisi, der bekannte Psalm 23, das „Vater unser“ sowie ein Übergabegebet diesem tollen Bildband den perfekten Abschluss verliehen. Die Begriffserklärungen im Anhang sowie der Raum für eigene Gedanken rundeten den positiven Gesamteindruck dieses Buches für mich ab.

Ich kann „Frauen beten anders“ als sehr beeindruckende Lektüre bezeichnen, bei der man sich nicht nur in die Geschichten und Bibelzitate bzw. Gebete der befragten Frauen, sondern auch in die ausdrucksvollen aussagekräftigen Fotos vertiefen kann. Der Bildband stellte für mich eine Leseerfahrung dar, die ich keinesfalls missen möchte, und ich kann sie uneingeschränkt weiter empfehlen. Fünf Bewertungssterne für tollen Inhalt, aussagekräftige kleine Einblicke in das Leben der interviewten Frauen, wertvolle Bibelzitate, und eindrucksvolle Aufnahmen.