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Veröffentlicht am 16.04.2018

Was habe ich eigentlich aus dem gemacht, was mir geschenkt worden ist?

Nur noch eine Tür
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Was habe ich eigentlich aus dem gemacht, was mir geschenkt worden ist?

„Ich weiß nicht, ob ich auf mein eigenes Sterben vorbereitet bin. Ich hoffe es. Was ich gelernt habe, ist, dass ich nichts verschiebe. ...

Was habe ich eigentlich aus dem gemacht, was mir geschenkt worden ist?

„Ich weiß nicht, ob ich auf mein eigenes Sterben vorbereitet bin. Ich hoffe es. Was ich gelernt habe, ist, dass ich nichts verschiebe. Ist man gesund und munter und jung genug, will man von diesem Thema nichts wissen, es ist zu weit weg. Ist man selbst Mittelpunkt des Themas, gibt es kein Später oder Irgendwann.“

Der Journalist und Autor Uwe Schulz, der zudem auch als Radiomacher und Medientrainer tätig ist, befasst sich in seinem Buch „Nur noch eine Tür“ mit einem Thema, das alle Menschen früher oder später betrifft. Er präsentiert seinen Lesern wahre Geschichten – Geschichten vom Sterben und vom Tod, vermeidet es hierbei jedoch, ermahnend oder belehrend zu wirken. Der Tod ist ein Thema, das die meisten meiden, mit dem sie sich erst dann auseinander setzen, wenn die Situation sie dazu zwingt. In insgesamt siebzehn Kapiteln lässt der Autor Interviewpartner zu Wort kommen, die er zu diesem Thema befragte, und zum Teil sehr tiefe Einblicke in ihr Gefühls- und Gedankenleben gaben, zum Teil sogar posthum durch Tagebucheinträge aus den letzten Tagen ihres Lebens. Durch die größtenteils emotionalen Berichte und Erzählungen erfährt man über eine breite Gefühlspalette, die Ratlosigkeit, Trauer, Unruhe, Verwirrung sowie die Angst vor dem Kontrollverlust im letzten Lebensabschnitt umfasst. Seine Interviews behandeln auch die ewige Frage nach dem, was nach dem Tod kommen mag, dem Sinn und dem Ziel des Lebens. Der Glaube spielt in vielen Fällen eine tragende Rolle und es gibt Todeskandidaten, die sich plötzlich der Religion zuwenden. Uwe Schulz thematisiert den christlichen Glauben an die Auferstehung, und die Befragten erzählen über ihre Ansichten und Erfahrungen. So verschieden die Charaktere der Menschen und ihre Ansichten, ihre Art zu Leben sind, so verschieden ist auch ihr Umgang mit dem Thema Sterben. Manche wehren sich bis zu ihrem Tod dagegen, diesem offen zu begegnen und sich damit auseinander zu setzen.

Die Interviewpartner des Autors sind sowohl Glaubende, als auch Agnostiker, er befragte junge Menschen, die ihr Leben erst begonnen hatten, wie sehr alte Menschen, die bereits auf ein reiches und erfülltes Leben zurück blicken durften. Uwe Schulz schloss auch jene Personen, die in der Betreuung und Pflege in Krankenhäusern und Hospizen tätig sind, in seine Interviews ein und durfte einiges aus deren reichem Erfahrungsschatz an seine Leser weiter geben. So erzählt beispielsweise ein beinahe siebzigjähriger ehrenamtlicher Sterbebegleiter von seiner Beobachtung, dass es Sterbende nicht mehr interessiert, ob sie beruflich oder finanziell etwas im Leben erreicht hatten. Diese Menschen lehrten ihn seiner Meinung nach Demut, Vertrauen und Milde. Er ist nach seiner jahrelangen Erfahrung felsenfest davon überzeugt, dass man sich der Konfrontation mit Krankheit und Sterben nicht entziehen sollte.

Tief berührt hat mich das Schicksal einer bewundernswerten mutigen jungen Frau, die durch eine fortschreitende Muskelerkrankung ans Krankenhausbett gefesselt ist, Licht und Geräusche meiden muss, und deren gesamte Welt sich nur noch auf wenige Quadratmeter beschränkte. Trotz ihres unabwendbaren Schicksals lässt sie sich nicht entmutigen, sondern kämpft für ihre Träume. Sie studierte unter schwersten Bedingungen, wurde Bestseller-Autorin und ist der Überzeugung, dass man im Inneren zu Sterben beginnt, sobald man aufhört, sich selber Ziele zu setzen.

Besonders erwähnenswert finde ich auch eine leitende Palliativärztin und eine Sozialarbeiterin, die gemeinsam als Team in einem Hospiz in Kentucky arbeiten. Beide erzählen aus ihren Erfahrungen, und die Sozialarbeiterin betont ganz besonders die Wichtigkeit, geliebten Menschen zu sagen, was sie einem bedeuten bzw. dass man sich bemühen sollte, eine etwaige Kluft möglichst zu überbrücken, bevor es dazu zu spät sein könnte. Sie glaubt, dass es im Kern um die Persönlichkeit geht, um den ganz persönlichen Glauben und die innere Kraft. Und dass unsere Art zu leben auch unsere Art zu Sterben beeinflussen würde. Die Ärztin hingegen weist auf die Macht der Berührung hin und erzählt, dass es ihren Patienten sehr viel bedeuten und eine Berührung weit mehr ausdrücken würde, als die besten Worte es vermögen. „Wer es versteht, zu lieben, versteht auch zu sterben“ ist ihre feste Überzeugung.

Dieses Buch bietet eine solche Fülle an Erfahrungsschätzen, dass es eine echte Bereicherung bedeutet, sich darin zu vertiefen, von den einzelnen Schicksalen, die beispielhaft für Tausende andere stehen, zu lesen. Einer Statistik zufolge sterben global mehr als 56 Millionen Menschen pro Jahr – ein Schicksal, das jedes Lebewesen auf dieser Erde zu 100% betrifft. Und genau aus diesem Grund ist es vielleicht ratsam, sich irgendwann im Laufe seines eigenen Lebens einmal damit zu beschäftigen… um Ängste zu verringern, Streit und Unfrieden rechtzeitig zu beenden, oder Vorkehrungen treffen zu können. Vielleicht aber auch, um Wünsche nicht endlos hintan zu stellen und Dinge, die man gerne tun würde, immer wieder aufzuschieben. Um sich im Hier und Jetzt Zeit für die Menschen zu nehmen, die man liebt, und zu erkennen, was die echten Werte des Lebens sind, um die es in den letzten Stunden unseres Lebens geht: nämlich um Glaube, Liebe und Beziehungen.

Ganz besonders berührt haben mich folgende Aussagen in diesem Buch:

„Manchmal wünsche ich mir, jemand würde mich an die Hand nehmen und mich führen, so wie mein Vater das getan hat.“

„Trauern ist eine sehr einsame Angelegenheit“ (Clive Staples Lewis)

„Was habe ich eigentlich aus dem gemacht, was mir geschenkt worden ist?“


Fazit: „Nur noch eine Tür“ ist ein Buch, das sehr viele Aspekte des Sterbens aufzeigt, mit einem reichen Erfahrungsschatz Betroffener aufweisen kann, und dem Leser auf interessante Art und Weise dargeboten wird. Besonders berührend fand ich den letzten Teil, in dem der Autor anstelle eines Nachwortes über seine eigenen, persönlichen Erfahrungen mit dem Tod seiner Mutter schreibt. Eine ausführliche und empfehlenswerte Lektüre, die das Thema Sterben aus sehr vielen Perspektiven beleuchtet.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Phänomen der Hochsensibilität in der Partnerschaft

Hochsensible in der Partnerschaft
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Das Phänomen der Hochsensibilität in der Partnerschaft

Die psychologische Beraterin und Buchautorin Brigitte Schorr hat mir mit „Hochsensible in der Partnerschaft“ einen kostbaren Wegbegleiter mit auf ...

Das Phänomen der Hochsensibilität in der Partnerschaft

Die psychologische Beraterin und Buchautorin Brigitte Schorr hat mir mit „Hochsensible in der Partnerschaft“ einen kostbaren Wegbegleiter mit auf meinen Lebensweg gegeben. Obgleich ich mir bereits Lektüre dieses Thema betreffend zu Gemüte geführt habe, konnte ich hier ganz besonders ausgeprägt meine Gedanken, mein Empfinden, ja sogar mein Verhalten in den insgesamt vier Kapitel wiedererkennen. Was dieses Buch von anderen unterscheidet, ist der starke Fokus, der auf die Beziehungsebene gerichtet wird. Brigitte Schorr geht zwar sehr detailliert auf die Merkmale und Begleitumstände von Menschen mit HSP in allen Lebensbereichen ein, konzentriert sich aber in erster Linie auf die Auswirkungen einer hochsensitiven und hochsensiblen Veranlagung in einer Partnerschaft. Nachdem sie die Veranlagung hochsensibler Menschen erläutert hat, zeigt sie dem interessierten Leser (und meist auch Betroffenen) Wege auf, wie man seine Hochsensibilität in der Partnerschaft zu einer Bereicherung für beide Partner machen kann. Ihr erstes Kapitel mit Erklärungsansätzen der Autorin über die Bedeutung der Hochsensibilität lieferte mir auch völlig neue Aspekte, von denen ich nie zuvor gehört hatte, nämlich die verschiedenen Ausprägungen im Bereich der Wahrnehmung. Die Begriffe „sensorisch hochsensibel“, „empathisch hochsensibel“ und „kognitiv hochsensibel“ waren Neuland für mich – umso mehr schätzte ich die detaillierten Informationen in diesem Buch dazu. Auch zum Begriff „High Sensation Seeker“ musste ich mich zunächst in das betreffende Kapitel vertiefen, um eine Vorstellung von diesem Phänomen zu bekommen. Das Buch ist nicht nur ein wahrer Schatz von Informationen zu diesem Thema, sondern bietet eine ganze Menge praktischer Hinweise zum Umgang mit Hochsensibilität. Die beiden Fragebögen im Anhang des Buches „Bin ich hochsensibel?“ sowie „Sind Sie ein High Sensation Seeker?“ fand ich inhaltlich wie auch optisch sehr gut dargestellt.

Ich möchte „Hochsensible in der Partnerschaft“ wirklich jedem ans Herz legen, der entweder selber hochsensibel bzw. hochsensitiv ist, oder aber normalsensiblen Menschen mit einem hochsensiblen Partner. Diese Lektüre kann ein Augenöffner und eine große Bereicherung für jemanden sein, der sich mit diesem Thema bislang nicht beschäftigt hat. Für meine Person stellt „Hochsensible in der Partnerschaft“ einen Ratgeber dar, der mich begleiten, vielleicht ab und zu auch anleiten, darf. Ich werde dieses Buch wohl noch sehr oft zur Hand nehmen und mich darin vertiefen, meine unzähligen Randnotizen vielleicht ergänzen oder im Laufe der Zeit korrigieren.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und fünf Bewertungssterne für die bislang beste Lektüre zum Thema HSP, die ich bislang in Händen hielt!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Krieg und Gefahr, Geheimnisse und Spione

Das Hugenottenkreuz
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Krieg und Gefahr, Geheimnisse und Spione

„Einige Fußspuren verschwinden nie. Du musst Spuren hinterlassen, denen zu folgen sich lohnt.“

Elizabeth Musser entführt ihre Leser in das kleine südfranzösische ...

Krieg und Gefahr, Geheimnisse und Spione

„Einige Fußspuren verschwinden nie. Du musst Spuren hinterlassen, denen zu folgen sich lohnt.“

Elizabeth Musser entführt ihre Leser in das kleine südfranzösische Städtchen Castelnau, wo sie gleich zu Beginn ihre Protagonistin Gabrielle Madison präsentiert. Die 21jährige hübsche Missionarstochter mit der auffallenden roten Haarmähne und den strahlenden blauen Augen kommt im Herbst 1961 von der afrikanischen Westküste, um sich in Frankreich ihrem Studium zu widmen.

Mutter Jeanette Griolet, oder „Mère Griolet“, wie die liebenswürdige alte Nonne genannt wird, ist Leiterin des franko amerikanischen Austauschprogramms in Castelnau und betreut bereits seit vielen Jahren das Waisenhaus der Kirche St. Joseph.

Der Botschaftersohn und brillante Dozent namens David Hoffman unterrichtet nach seinem Studienabschluss an einer amerikanischen Eliteuniversität an der Universität in Castelnau Kunst, Geschichte und Literatur aus Frankreich und England. Der charmante, groß gewachsene Mann mit den durchdringenden schwarzen Augen scheint etwas zu verheimlichen, er beunruhigt Mutter Griolet ein wenig mit seinem geheimnisvollen Gehabe.

Die junge Mutter Anne-Marie Duchemin verhilft ihrer kleinen Tochter Ophélie im allerletzten Augenblick durch ein Fenster zur Flucht, kurz bevor sie selbst überfallen und nach Algerien verschleppt wird.

Die Handlungsstränge dieses Romans scheinen gleich zu Beginn überwältigend, die Schauplätze und Namen etwas unüberschaubar. Die Autorin besitzt jedoch die exzellente Fähigkeit, ihre Leser innerhalb kürzester Zeit durch ihren einnehmenden Schreibstil, durch gut ausgefeilte Protagonisten und ebenso exzellent dargestellte Nebenfiguren, und vor allen Dingen durch einen sehr hohen Spannungsfaktor an das Buch zu fesseln. Einmal aufgeschlagen ist es nur schwer möglich, „Das Hugenottenkreuz“ aus der Hand zu legen.

Die Autorin verrät im Verlauf der insgesamt 34 Kapitel dieses Buches die Zusammenhänge der Geschichten ihrer handelnden Figuren, die sie sehr lebendig und interessant dargestellt hat und deren Gedanken- und Gefühlswelt sie auf berührende Art und Weise Ausdruck verleiht. Eine zentrale Rolle spielen der Algerienkrieg und damit verbunden die grausamen Foltermethoden und Morde der Front de Libération Nationale, der sozialistischen Partei in Algerien, deren Ziel die Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich war. Einer der beiden Schauplätze dieses Buches ist Castelnau, wo Gabrielle Madison auf Mère Griolet und David Hoffman trifft. Der zweite Schauplatz der Handlung befindet sich in Kasbah, einem alten Stadtviertel in Algier, das zugleich als Hauptquartier der Front de Libération Nationale gilt. Die Autorin versteht es, die Örtlichkeiten lebendig zu beschreiben, und vermittelt ihren Lesern auf diese Weise beinahe das Gefühl, sich mitten in der Handlung zu befinden, selber atemlos die engen Gassen des Kasbah entlang zu laufen, oder etwa zweitausend Kilometer entfernt die beschauliche Region in Südfrankreich zu erkunden.

Elizabeth Musser bringt in diesem Buch aber auch ein weiteres wichtiges Thema ein, nämlich die Geschichte der ersten französischen Protestanten, die verfolgt und vertrieben wurden und zu Tausenden als Märtyrer für ihren Glauben starben. Das Hugenottenkreuz spielt eine bedeutende Rolle und wird im Verlauf der Handlung zu einem wichtigen Schlüsselsymbol.

„Das Hugenottenkreuz“ hat mich unverzüglich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Sowohl die sehr gut recherchierten historischen Hintergründe, die eingebaute sich anbahnende Liebesgeschichte, als auch die spannende Haupthandlung mit ihren überzeugenden Figuren, und nicht zuletzt der ausgeprägte tiefe Glaube der Autorin, der sich in diesem Buch widerspiegelt, haben mich vollständig für das Buch eingenommen. Ein Bestseller, der diesen Namen zu Recht trägt - ein beeindruckendes Leseerlebnis, dessen Fortsetzung ich bereits jetzt mit großer Vorfreude entgegen sehe, eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehle.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Für meinen Geschmack bislang Randy Singers bester Thriller!

Der Doktor
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Für meinen Geschmack bislang Randy Singers bester Thriller!

Der kleine Joshua Caleb Hammond, liebevoll Joshie genannt, ist schwer krank. Der Junge hat hohes Fieber, einen aufgeblähten Bauch und leidet ...

Für meinen Geschmack bislang Randy Singers bester Thriller!

Der kleine Joshua Caleb Hammond, liebevoll Joshie genannt, ist schwer krank. Der Junge hat hohes Fieber, einen aufgeblähten Bauch und leidet sichtlich große Schmerzen. Als seine Eltern, Thomas und Theresa Hammond das Kind nach drei Tagen endlich ins Tidewater General Hospital bringen, ist er bereits lethargisch, hypotonisch und in extrem schlechter Verfassung. Die Bemühungen der Notärzte um das Leben von Joshua sind vergebens, der Junge erliegt einem Multiorganversagen in Folge eines septischen Schocks, hervorgerufen durch eine akute und zu spät behandelte Blinddarmentzündung. Da der behandelnde Notarzt zudem vermeint, Spuren von Misshandlung am Körper des Kindes zu entdecken, erstattet er Anzeige gegen die gebrochenen Eltern.

Randy Singer, der exzellente Autor spannender Justizthriller, schickt in seinem neuesten Werk mehrere Größen ins Rennen. Zunächst erscheint der Anwalt und Professor an der Rechtsfakultät der Regent Universität, Charles Arnold, auf der Bildfläche. Der junge Schwarze mit den durchdringenden braunen Augen und dem beeindruckenden Lächeln widmet sich seit seiner Bekehrung zum christlichen Glauben privat dem geistlichen Amt und hält Straßenpredigten.

Seine Gegenpartei im Kampf um die Gerechtigkeit ist die stellvertretende Oberstaatsanwältin Rebecca Crawford, eine äußerst disziplinierte, streitlustige Frau, die ihrem Beinamen „Die Königskobra“ gerecht wird. Rebecca kämpft mit harten Bandagen, hat sehr ehrgeizige Pläne und betrachtet den Hammond-Fall als Wendepunkt ihrer Karriere.

Dr. Sean Armistead, jener Notarzt, der den Stein durch seine Anzeige ins Rollen brachte, verbirgt hinter seinem perfekten Auftreten und der vornehmen Fassade ein tristes Privatleben.

Nicht zuletzt treffen wir die exotische Lateinamerikanerin Nikki Moreno wieder, die uns Randy Singer bereits in einem seiner vorangegangenen Bücher über den Weg gelaufen ist. Die attraktive Rechtsanwaltsgehilfin bei Carson & Assocoiates scheint ein wahres Energiebündel zu sein, ist klug und gewitzt und steckt ihre ganze Energie in diesen Fall.

Wie ich es bereits von diesem Autor gewohnt war, wartet auch dieser Justizthriller mit einem hoch spannenden Plot auf, in dem es einige Verknüpfungen zu lösen und Geheimnisse zu lüften gibt. Das zentrale Thema des Buches ist die Weigerung des Protagonisten, Thomas Hammond, seinen stark fiebernden Sohn ins Krankenhaus zu bringen. Hammond hält nichts von Ärzten. Er wendet sich lieber an Jesus, als an Ärzte, und besitzt einen felsenfesten Glauben an Wunder. Seine Kirche lehrt, dass Heilung nur durch die Hand Gottes, und nicht durch die Hand des Menschen gewährt wird. Randy Singer beleuchtet die starken Glaubensmotive des Mannes, erzählt in seiner Geschichte von dessen dramatischer Inhaftierung, von Bekanntschaften, die er im Verlauf des Prozesses und während seiner Haft machen wird, und vom Kampf gegen die in erster Linie auf ihre eigene Karriere bedachte Staatsanwältin, die die Familie Hammond auseinander zu reißen droht.

Randy Singers Markenzeichen sind jedoch nicht nur exzellente und hoch spannende Thriller, sondern auch seine Begabung, seinen handelnden Figuren Leben einzuhauchen, sie derart gut zu charakterisieren, dass man als Leser nicht umhin kann, sich vollständig auf sie einzulassen. Er widmet sich akribisch sowohl den Protagonisten, als auch zahlreichen Nebenfiguren dieser Handlung, wirkt Sympathie – oder wie im Falle der kalten Staatsanwältin – Antipathie erweckend. Anhand der Figur des Buster Jackson, dem schwarzen Anführer einer Gefängnisclique, bringt er auch das Thema Bekehrung ins Spiel. Der christliche Glaube hat ohnedies einen hohen Stellenwert in diesem Buch, und es wird auch auf einzelne Bibelstellen eingegangen – ebenfalls eine Angewohnheit des Autors, die mir sehr gut gefallen hat.

Das in düstere Farben gehaltene Coverfoto mit dem nachdenklichen Arzt im hellen Scheinwerferlicht sehe ich als symbolisch für die Handlung dieses Buches. Es soll wohl den Notarzt Dr. Armistead darstellen, der eine rasche Entscheidung treffen muss.

Detaillierter auf den Inhalt dieses Buches einzugehen wäre wohl eine Vorwegnahme der hochgradigen Spannung und des außerordentlichen Lesevergnügens, was ich keinem Leser zumuten möchte. Ich kann diesen Justizthriller aus der Feder des Autors uneingeschränkt weiterempfehlen und würde ihn für mein Empfinden als bislang bestes Werk des Autors bezeichnen. Ein emotionsgeladenes, hoch spannendes Buch um ein Thema, das wohl niemanden unberührt lässt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gib dich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden

Kopf hoch, lächle und sei, wie du bist
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Gib dich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden. Lebe deine Schönheit! Sei du selbst!

Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen ...

Gib dich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden. Lebe deine Schönheit! Sei du selbst!

Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz. (1. Samuel 16,7; Hfa)

Als ich vor fünf Jahren das Buch der Schweizer Autorin Margrit Schriber mit dem Titel „Die hässlichste Frau der Welt“ las, war ich bis ins Innerste betroffen über die Grausamkeit, zu der menschliche Wesen fähig sind. Als ich nun von dieser Neuerscheinung aus dem Hause Gerth Medien erfuhr, die in einem You Tube Video mit demselben Titel ihren Ursprung fand, wurde ich zum ersten Mal auf Lizzie Velasquez aufmerksam. Lizzie hat eine seltene Krankheit, die verhindert, dass ihr Körper Fett ansetzt, allein die Tatsache ihrer Geburt sei ein Wunder, schreibt die Autorin. Noch eindrucksvoller ist jedoch das Wunder, wie dieses 23jährige texanische Mädchen es schafft, trotz permanenter Anfeindungen jeden Tag positiv und lächelnd durchs Leben zu gehen, es sogar fertigbringt, andere zu motivieren und Mobbingopfern zu helfen. In einer Welt, in der auf Äußerlichkeiten dermaßen viel Wert gelegt wird, eine heroische und zutiefst bewundernswerte Leistung. Die sympathische junge Frau schreibt in eindrucksvollen Worten über ihre Krankheit, ihr Leben, ihre Ängste, Sorgen und Nöte. Sie schreibt aber auch sehr viel über die täglichen kleinen Freuden in ihrem Leben, für tausend Kleinigkeiten, für die sie täglich dankbar ist. Lizzie kommt aus einer tief gläubigen katholischen Familie und der christliche Glaube begleitet sie bereits ihr ganzes Leben lang. Dieser unbeirrbare Glaube war es auch, der ihr in schweren Zeiten half, durchzuhalten, niemals die Hoffnung zu verlieren und sie zu jenem Menschen machte, der sie heute ist: eine äußerlich sehr zarte kleine Frau, jedoch mit enormer innerer Stärke und einen unbändigen Lebensmut. Eine fröhliche, offenherzige Amerikanerin, die der Welt die Stirn zeigte und den Menschen offenbart, auf welche Werte es im Leben wirklich ankommt. Lizzie erkannte nämlich, dass sich ihr Aussehen und das Verhalten der Menschen ihr gegenüber nicht von Zauberhand verändern würden und sie begann, sich selbst zu definieren, als cleveres, fröhliches, mutiges Mädchen, das ihr Aussehen akzeptierte und aufhörte, auf die Liebe der anderen zu warten. Sie begann, sich selber zu lieben und ihre Sicht auf das Leben zu ändern.

Lizzie hatte zudem das Glück, in der warmen Geborgenheit einer liebenden Familie aufwachsen zu dürfen. Sie verbrachte ihr ganzes Leben mit Menschen, die ihr Sicherheit vermitteln und Kraft geben, die sie lieben und an sie glauben. Einige der Abbildungen in diesem Buch zeigen die junge Autorin inmitten dieser Menschen, besonderes Augenmerk ist auch darauf zu richten, dass Lizzie stets zu lächeln scheint. Sie plädiert nicht nur für positives Denken und Handeln, sie lebt diese Dinge auch, und strahlt diese Einstellung durch ihre Persönlichkeit und ihr Auftreten aus.

Lizzies Ziel ist es, anderen Menschen zu helfen. So erzählt sie in ihren Reden nicht nur ihre eigene Lebensgeschichte, sondern äußert sich auch zu den Themen Mobbing, Selbstannahme und christlicher Glaube. Sie hat ihren Spöttern die Stirn gezeigt und geht unbeirrbar ihren Weg – sie ist Buchautorin, Rednerin und steht kurz vor ihrem Universitätsabschluss.

Lizzie weist auf die Wichtigkeit des Gebets hin und schenkt uns im Anhang ihres Buches ihre persönlichen sieben Gebete für die ganze Woche – ihre persönlichen Gedanken, Wünsche und Anliegen an Gott, die sie als Anleitung und Inspiration für ihre Leser zu Papier brachte. Sehr schön fand ich auch die sehr persönliche Ansprache ihrer Leserschaft mit dem in Amerika üblichen vertrauten „Du“ und den gezielt gestellten Fragen, für deren Beantwortung sie Raum in ihrem Buch geschaffen hat. Auf diese Weise machte dieses Buch auf mich weniger den Eindruck einer Biografie, als vielmehr den eines Lebensbegleiters.

Am Ende dieses Buches wird in einigen kurzen Sätzen Lizzies Biografie zusammengefasst. Hier erfährt der interessierte Leser Details über die Begleitumstände ihrer Geburt, über ihre Kindheit und Schulzeit, ihre Krankheit und ihren Glauben. Auch jenes Video auf You Tube über „Die hässlichste Frau der Welt“ ist ein Thema, eine abwertende und schmähende Aktion, die jedoch entscheidend zum Wendepunkt in ihrem Leben wurde.

Zitat aus ihrem Buch: „Denk dran: Ein einziger Mensch reicht aus, um dein Leben zu verändern. Sei du selbst dieser Mensch! Richte deinen Blick einfach fest auf das Ziel. Dieses Ziel lautet nicht, äußerliche wahnsinnig hübsch zu werden, sondern freundlich und liebevoll zu sein, einen Sinn im Leben zu finden und dich in deiner Haut wohlzufühlen – das ist echte Schönheit!

Hut ab vor dieser bewundernswerten, mutigen und positiven jungen Frau und ihren Einsatz für andere!