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Veröffentlicht am 16.04.2018

Wilde Wasser

Wilde Wasser
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„Sei gesegnet, meine liebe Bailey. Sei geliebt. Sei offen für alles, was Gott für dich bereithält. Und hab keine Angst, seine Geschenke zu genießen. Agnes“

Als die zielstrebige und bodenständige Universitätsdozentin ...

„Sei gesegnet, meine liebe Bailey. Sei geliebt. Sei offen für alles, was Gott für dich bereithält. Und hab keine Angst, seine Geschenke zu genießen. Agnes“

Als die zielstrebige und bodenständige Universitätsdozentin Bailey Craig vom Flugzeugabsturz erfährt, bei dem ihre geliebte Tante Agnes Grey ums Leben kam, scheint ihre kleine Welt still zu stehen. Die Schrecken der Vergangenheit holen sie mit einem Mal wieder ein und sie kehrt nur äußerst widerstrebend in ihre Heimat Yancey zurück, einem kleinen idyllischen Inseldorf in Alaska. Yancey bedeutet für Bailey die Konfrontation mit ihren folgeschweren Jugendsünden und sie schwört sich, nach dem Begräbnis und der Regelung des Nachlasses endgültig mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und nie wieder einen Fuß in ihren Heimatort zu setzen.

Cole McKenna, Baileys ehemals bester Freund und ihre erste Liebe, lebt immer noch in Yancey, wo er gemeinsam mit seinen Geschwistern Kayden, Piper und Gage eine eigene Firma namens „Last Frontier Adventures“ betreibt. Die gesamte Familie teilt seine große Leidenschaft für das Tauchen, und so bieten die McKennas neben dem Verkauf von Tauchzubehör auch Exkursionen für Kreuzfahrtpassagiere an und veranstalten Firmenseminare.

Es scheint in dem kleinen Ort beinahe unvermeidlich, dass Bailey und Cole sich bereits kurz nach ihrer Ankunft nach so vielen Jahren zum ersten Mal wiedertreffen, und Baileys Plan, das russisch-amerikanische Handelskontor ihrer Tante Agnes so rasch wie möglich zu verkaufen und aus Yancey zu verschwinden, gerät ins Wanken. Es tauchen Indizien auf, die auf Sabotage hinweisen, und der Unfall ihrer Tante scheint plötzlich zu einem Mordfall zu werden. Als Dozentin mit einem Doktortitel in Russischer Geschichte scheint Bailey die Einzige zu sein, die bestimmte Hinweise deuten kann, und ihre Abreise verzögert sich immer weiter…

Dani Pettrey ist mit dem ersten Teil der Reihe um die Familie McKenna eine gelungene Mischung aus Spannungs-, Familien- und Liebesroman gelungen. In einnehmendem Schreibstil stellt sie ihren Lesern zunächst Baileys Tante „Lady Grey“ vor, die eine ausgeprägte Leidenschaft für die russische Geschichte besitzt und mit ihrem Kater Butterscotch in ihrem geliebten Handelskontor lebt. In den darauffolgenden Kapiteln widmet sich die Autorin abwechselnd ihrer Protagonistin Bailey Craig und der Familie McKenna, wobei sie auf die verschiedenen Charaktere der Mitglieder dieser liebenswürdigen Familie eingeht. Nach dem frühen Tod der Eltern sorgte Cole als großer Bruder für den Zusammenhalt seiner vier Geschwister, und abgesehen von Reef McKenna engagieren sich alle im Familienunternehmen in Yancey. Die Autorin lässt zudem auch einige sympathische Nebenfiguren in ihrem Buch agieren, wobei im ersten Band Coles bester Freund Landon Grainger nach und nach eine immer wichtigere Rolle spielt.

Die Krimihandlung wird sehr geschickt ins Geschehen integriert und sorgt für ein Spannungsniveau, das bis zur letzten Seite anhält. Vertrauen, Freundschaft und Liebe sind ebenso wichtige Themen in diesem Buch wie der Glaube an Gott – speziell der Aspekt der „Vergebung“.

Ich durfte „Wilde Wasser“ als abenteuerlichen Ausflug nach Alaska erleben, ein wenig über die wunderschöne Landschaft, über das Tauchen und historische Fakten über die russische Geschichte der Zarenfamilie Romanow erfahren. Was mich jedoch am meisten für diesen Roman einnahm, waren die herzlichen geschwisterlichen Bande zwischen den McKennas, die liebevoll beschrieben und äußerst sympathisch dargestellt wurden. Ich freue mich bereits, die in diesem Buch unbeantwortet gebliebenen Fragen im nächsten Teil weiter verfolgen zu dürfen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wer über das Sterben nachdenkt, lebt intensiver

Das Zeitliche segnen
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Wer über das Sterben nachdenkt, lebt intensiver.

„Das ist wohl Klugheit: den Gedanken, dass wir sterben müssen, nicht zu verdrängen und dafür umso bewusster zu leben. Dankbar sein für jeden Tag. Unsere ...

Wer über das Sterben nachdenkt, lebt intensiver.

„Das ist wohl Klugheit: den Gedanken, dass wir sterben müssen, nicht zu verdrängen und dafür umso bewusster zu leben. Dankbar sein für jeden Tag. Unsere Beziehungen behutsam gestalten, weil wir um die Endlichkeit wissen. Zu fragen, wie ich anderen begegne, weil ich im Blick habe, wie sie mich in Erinnerung behalten werden. Natürlich kann das niemand ständig und jeden Tag. Aber es ist eine Lebenshaltung, denke ich, die auch immens dabei helfen kann, Wichtiges und Unwichtiges voneinander zu unterscheiden. Margot Käßmann“

Im Grunde hat Margot Käßmann gleich zu Beginn ihres Buches sehr viel über ihre Einstellung zum Thema Sterben verraten. Durch „Das Zeitliche segnen“ möchte sie die Menschen zum Nachdenken und miteinander reden anregen, bewusst machen, dass eine Begegnung vielleicht die letzte sein könnte, das plötzliche schwere Krankheit oder Unfall einen geliebten Menschen von einem Tag auf den anderen aus unserer Mitte reißen könnte. Viele wünschen sich zwar einen raschen, plötzlichen Tod ohne lange Krankheit oder Leid, eine Konsequenz eines solchen ist aber auch die Unmöglichkeit, sich bewusst zu Verabschieden. Es bleibt Ungesagtes zurück, Ungeregeltes. Menschen, die nach einer schweren Diagnose erkennen, dass ihre Zeit nur noch begrenzt ist, können sich noch mit existenziellen Fragen beschäftigen, wie beispielsweise bestimmte Menschen und Orte noch einmal zu besuchen, Konflikte beizulegen, und Dinge zu klären und zu regeln. Margot Käßmann beschreibt in diesem Buch eine Menge davon. Bei einem plötzlichen Todesfall bleibt jedoch keine Zeit, eine Entscheidung zu äußern, in welchem Umfeld man sterben möchte, oder etwa für das Aufsetzen einer Patientenverfügung oder eines Testaments.

Die Autorin erzählt vom Schmerz, das Leben und die geliebten Menschen loslassen zu müssen und der Angst und Trauer der Angehörigen, die zurück bleiben. Sie plädiert aber in behutsamen, einfühlsamen Worten dafür, eine Balance zwischen diesen starken Emotionen und dem offenen Umgang mit dem Sterben zu finden. Die Sprachlosigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen, wenn es um den Tod geht, ist uns allen wohl bekannt. In einigen ihrer Buchkapiteln weist sie auf die professionelle Hilfe hin, die Sterbende und deren Angehörige hier jedoch unterstützen und begleiten können. Das Thema Altersheim und Hospiz waren für mich bislang ein Schreckensszenario, wenn es um den Tod ging. Nach Lektüre dieses Buches betrachte ich diese Einrichtungen ein wenig mit anderen Augen. Margot Käßmann beleuchtet die Vorteile eines Abschieds zuhause, in den eigenen vier Wänden, aber auch jene in liebevoller fachmännischer Begleitung in Hospizen durch gut geschultes Personal. Ihre Ausführungen empfand ich jedoch nicht als idealistisch, sie erwähnt durchaus auch die Probleme berufstätiger Angehöriger oder die Überforderung mit einer 24h-Pflege, spricht über den Zeitdruck des Pflegepersonals in den verschiedenen Einrichtungen und unterstreicht in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit ehrenamtlicher Helfer oder Hilfe von Nachbarn und Freunden. Die breite Themenvielfalt in diesem Buch beinhaltet unter anderem auch die die Bestattungskultur oder Einzelheiten der Beerdigung, wie zum Beispiel die Trauerfeier, die Lieder, Texte und Gebete, und all die verschiedenen Rituale die uns Halt geben können.

Die Autorin nimmt in einem der insgesamt zehn Kapitel dieses Buches auch zum umstrittenen Thema Sterbehilfe Stellung, und hält auch einige Empfehlungen für den Umgang mit Kindern bereit, denen man den bevorstehenden Tod eines lieben Angehörigen behutsam und einfühlsam beibringen muss.

Sehr viele ihrer Ausführungen werden mit Gebeten, Gedichten oder Passagen aus der Bibel unterlegt, die allesamt kursiv hervorgehoben sind. Vielfach werden auch Zitate von Martin Luther in den Text eingebracht, und Margot Käßmann äußert sich auch zum Auferstehungsglauben sowie zu ihrer Sicht des jüngsten Gerichts und der Existenz des Fegefeuers und der Hölle.

Ein beträchtlicher Teil dieses Buches ist auch ihren persönlichen Erfahrungen gewidmet, wo die Autorin ihre Leser an ihren Emotionen und Erfahrungen hinsichtlich des Todes ihrer Mutter oder aber ihrer eigenen Krankengeschichte teilhaben lässt.

Fazit: Die Erkenntnis, verletzbar und sterblich zu sein oder gar an die Endlichkeit unseres Lebens zu denken, all das verdrängen wir nur zu gerne. Dieses Buch hat mir persönlich ein wenig geholfen, die Tabuisierung des Todes aufzulockern. Es hat mich nachdenklich zurück gelassen und meine Einstellung zu Trauerritualen ebenfalls ein wenig in ein anderes Licht gerückt. Ich empfinde „Das Zeitliche segnen“ als hilfreichen kleinen Leitfaden, wenn man sich bislang kaum oder gar nicht mit diesem Thema beschäftigt hat.

Als schönste Passage in diesem Buch erschienen mir folgende Worte der Autorin:

„Nicht, dass ich den Verlust eines lieben Menschen kleinreden will. Er tut weh und hinterlässt Spuren. Aber doch auch eine Spur der Liebe. In einer kleinen Erinnerung, die plötzlich aufblitzt, wenn wir etwas sehen, das wir geteilt haben. Beim Anblick eines Fotos, das eine Situation vor unserem inneren Auge lebendig werden lässt. Bei einer Träne, die sich nicht zurückdrängen lässt, weil uns ein Gedanke an die Tote erreicht. Manchmal wurde ich gefragt, ob wir mit den Toten in Verbindung treten können. Nein, das glaube ich nicht. Die Toten dürfen ruhen und wir sollen leben und dazwischen gibt es eine fundamentale Grenze. Aber wo wir die Liebe erinnern, spüren, ihr nachempfinden, da geht ein Band über diese Grenze hinweg. Das ist tröstlich, das ist Glaubenserfahrung.“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Als das Leben stehen blieb

Als das Leben stehen blieb
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„Mama, was willst du ändern, wenn du am Mittwoch gesund aufwachen darfst? Welche Wünsche sind noch offen in deinem Leben?“

„Als das Leben stehen blieb“ – Dr. med. Ute Horn gab dem Buch über die Zeit nach ...

„Mama, was willst du ändern, wenn du am Mittwoch gesund aufwachen darfst? Welche Wünsche sind noch offen in deinem Leben?“

„Als das Leben stehen blieb“ – Dr. med. Ute Horn gab dem Buch über die Zeit nach ihrer Erkrankung einen ganz besonders zutreffenden Titel. Denn das Leben der Autorin und siebenfachen Mutter stand im Juni des Jahres 2012 im Alter von 58 Jahren tatsächlich unvermittelt still, als eine gutartige Gefäßanomalie in ihrem Kopf zu bluten begann und Ute Horn daraufhin mit einem epileptischen Anfall und vorübergehenden Sprachverlust konfrontiert wurde. In ihrer Neuerscheinung berichtet sie über ihre Ängste bis zum Eintreffen des Notarztes, der sie ins Krankenhaus brachte, über die Reaktionen ihrer Familie und Freunde, über die Zeit ihres Krankenhausaufenthaltes und die Vorbereitungen zur Kopfoperation mit ungewissem Ausgang. Ute Horn versammelte daraufhin all ihre sieben Kinder und ihr Pflegekind noch einmal um sich, um Unausgesprochenes und Ungeklärtes zu bereinigen.

Als gläubige Christin erwähnt sie in ihren Ausführungen auch das rege Gebetsleben ihrer Familie und Gemeinde sowie ihre Gotteserfahrungen. Nachdem der Verdacht auf einen möglichen Gehirntumor sich nicht bestätigte, konnte das Kavernom in ihrem Kopf in einer mehrstündigen Operation durch einen Neurochirurgen entfernt werden, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

In ihrem Buch lässt die Ich-Erzählerin Ute Horn ihre Leserschaft an ihren persönlichsten Erfahrungen teilhaben, beginnend mit der Diagnosestellung, über den Krankenhausalltag sowie die Anschlussheilbehandlung während eines Rehabilitationsaufenthalts bis hin zur Rückkehr in ihr turbulentes Leben als Ehefrau eines Mediziners, Hausfrau, siebenfache Mutter, Referentin und Buchautorin.

„Als das Leben stehen blieb“ wird mit berührenden Worten ihres Sohnes eingeleitet, tituliert als „Gedanken des ältesten Sohnes“. In insgesamt 33 Kapiteln schildert die Autorin anschließend den Krankheitsverlauf und die Auswirkungen, die dieser schwere Schicksalsschlag auf ihr gesamtes Umfeld hatte. Zwischendurch lässt sie abwechselnd Familie, Freunde oder Bekannte durch Briefe oder selbst verfasste Gedichte zu Wort kommen. Letztendlich verleiht sie im „Nachklang“ ihrer großen Dankbarkeit Gott gegenüber Ausdruck, der sie „berührt hat, ihr Hoffnung schenkte“ und schließt mit ihrem Leitsatz „Nicht „Hauptsache gesund“, sondern „Hauptsache in seiner Hand“.

Eine beeindruckende Lebensgeschichte über eine Frau, die ihren Optimismus und ihr Gottesvertrauen auch in den schlimmsten Stunden ihres Lebens nicht verlor.

„Im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben, sondern auch mit einem schlechten Blatt gut zu spielen“… eine weise Lebenseinstellung!

Veröffentlicht am 16.04.2018

GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

Die Duck Commander Familie
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GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

„Mann, du hast die Enten nicht angelockt. Du hast sie kommandiert.“ Und so wurde das Familienunternehmen „Duck Commander“ geboren.

Die Familie Robertson aus West Monroe in ...

GLAUBE – SIPPE - ENTENJAGD

„Mann, du hast die Enten nicht angelockt. Du hast sie kommandiert.“ Und so wurde das Familienunternehmen „Duck Commander“ geboren.

Die Familie Robertson aus West Monroe in Louisiana war mir bereits aus dem Vorgängerbuch „Happy, happy, happy“ ein Begriff. Umso neugieriger war ich nun natürlich auf dessen Fortsetzung, in dem der 43jährige Sohn des Firmengründers Willie Robertson und dessen Ehefrau Korie zu Wort kommen. Der Buchtitel könnte kaum passender gewählt sein – „Die Duck Commander Familie – Glaube, Sippe, Entenjagd“. Genau das sind jene Werte, die bei den Robertsons hoch gehalten werden. Da für die Robertsons der Esstisch eine äußerst wichtige Rolle spielt und als zentraler Ort der Zusammenkunft der Familie gilt, dreht sich neben dem Glauben und der Familie auch alles stets um das gemeinsame Essen. Die Zeit am Tisch gilt bei den Robertsons als Familienzeit. Am Esstisch lernten die Kinder der Robertsons wichtige Lektionen für ihr Leben, wie beispielsweise Respekt, Dankbarkeit, sich für seine Überzeugungen und Träume einzusetzen, Zufriedenheit, Motivation, und vor allen Dingen Gastfreundschaft.

Was mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, war die Neugier auf die restlichen Familienmitglieder der Robertsons, auf weiterführende Informationen zu deren Leben, deren Alltag, Plänen und Träumen. Obgleich „Die Duck Commander Familie“ ein Nachfolgebuch über die berühmte Familie ist, kann es durchaus auch eigenständig gelesen werden. Die wichtigsten Meilensteine aus der Jungend, Kindheit, dem Lebensweg und der Geschichte der Firmengründung bis hin zur Gegenwart werden hier noch einmal zusammengefasst, diesmal jedoch aus der Sicht von Willie Robertson. Abwechselnd mit seiner Ehefrau Korie, deren Erzählungen im Gegensatz zu jenen ihres Mannes in kursiver Schrift gedruckt sind, und die einiges aus ihrer eigenen Kindheit preisgeben, berichten die beiden auch von ihrem Unternehmen, bei dem Willie als Geschäftsführer fungiert und Produkte für die Entenjagd herstellt. Gemeinsam mit Korie gründete Willie auch Buck Commander, wo nicht Enten, sondern Wild die Jagdbeute darstellt.

„Duck Commander“ begann unspektakulär mit einem Mann namens Phil Robertson, der einen großen Traum hatte. Und was als kleines Familienunternehmen begann, wurde mittlerweile durch den Vertrieb von Entenlockpfeifen, DVDs sowie durch eine eigene Reality-Fernseh-Show zu einer Firma mit Millionenumsätzen. Sowohl Willie mit seiner Ehefrau Korie und den fünf gemeinsamen Kindern, als auch die anderen Geschwister, Eltern und viele nahe Verwandte leben und arbeiten gemeinsam in diesem Unternehmen.

Korie bezeichnet ihren Ehemann als „starke, charismatische Persönlichkeit, als einen Mann, der das große Ganze im Blick hat, der große Ideen und tiefe Überzeugungen hat.“ Die beiden stellen jedoch nicht nur die Firma und deren Mitarbeiter vor, sie geben in ihrem Buch auch Ratschläge für das Gelingen einer guten und funktionierenden Ehe. Freimütig gestatten sie ihren Lesern in insgesamt 17 Kapiteln Einblicke in ihr Alltagsleben, ihren Job, die Familie, die Ernährungsgewohnheiten, ihre Träume und Ziele. Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelvers im Fettdruck, und endet mit einem Kochrezept aus dem Hause Robertson, in dem Miss Kay für ihre legendären Kochkünste bekannt ist. Die Zutatenliste der Rezepte sowie Phil Robertsons Slogan „Rise, kill and eat“ sind wohl für Vegetarier nicht ganz so geeignet, zarten Gemütern könnte die Beschreibung des Inhalts der alten Tiefkühltruhe, bestehend aus Unmengen überfahrener Katzen, Hunden, Hirschen, Enten usw. als Fleischvorrat für die Familie, oder die teilweise recht eigentümliche Jagdgewohnheiten des Clangründers, einer erlegten Ente noch einmal in den Kopf zu beißen um zu prüfen, ob sie auch tatsächlich tot ist, ein wenig auf den Magen schlagen. Bestimmte Detail-Beschreibungen hinsichtlich der Koch- und Essgewohnheiten oder der Zubereitung von beispielsweise Fröschen habe ich aus diesem Grund – man möge mir dies nachsehen – teilweise überlesen.

Im Vergleich zum Vorgängerbuch „Happy, happy, happy“ fand ich den zweiten Teil dieser Familiengeschichte aufgrund der vielen Wiederholungen nun nicht ganz so interessant, erfuhr aber dennoch wieder Neues aus dem „Robertson-Alltag“. Ein eigenwilliger, individualistisch lebender Clan, dessen Prioritäten der familiäre Zusammenhalt, der Glaube, das Essen, - und natürlich der Entenjagd – gelten. Eine unterhaltsame, teilweise amüsante Geschichte über eine Familie, die in den USA bereits Kultstatus hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Jennifer

Jennifer
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„Manchmal denke ich, es war ein Fehler, dass ich Ärztin geworden bin.“ (Jennifer) . . . „Nur an solchen Abenden, an denen dir das Herz bricht“ (Tom)

„Jennifer“, der „Auftakt“ zur O’Malley-Serie von Dee ...

„Manchmal denke ich, es war ein Fehler, dass ich Ärztin geworden bin.“ (Jennifer) . . . „Nur an solchen Abenden, an denen dir das Herz bricht“ (Tom)

„Jennifer“, der „Auftakt“ zur O’Malley-Serie von Dee Henderson, war für mich das erste Buch dieser Autorin, und wird wohl nicht mein letztes sein. Die Tochter eines Pfarrers war zunächst Finanzbeamtin, ehe sie ihren Beruf aufgab, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Im vorliegenden Buch erzählt sie in sehr einnehmendem Schreibstil, wie sich aus einer gegenseitigen Sympathie zwischen zwei Ärzten im Laufe der Zeit eine innige Freundschaft, und schließlich sogar Liebe entwickelt.

Mit Jennifer O’Malley bringt Dee Henderson eine sympathische Protagonistin ins Spiel, die in ihrem Beruf als Kinderärztin aufgeht. Die ihr anvertrauten krebskranken Kinder liegen ihr sehr am Herzen und Jennifer verbringt einen Großteil ihrer Zeit in der Onkologie der Kinderstation des Krankenhauses Dallas. Jennifer ist Vollwaise, hat jedoch eine große Wahlfamilie und insgesamt sechs Geschwister, mit denen sie sich glänzend versteht. Als sie in der Notaufnahme zufällig Tom Peterson, einen charmanten Chirurg mit tiefblauen Augen und einem netten Lächeln trifft, geht ihr der humorvolle Mann mit dem großen Herzen nicht mehr aus dem Sinn. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen Jennifer und Tom eine tiefe Freundschaft. Für Tom ist der Glaube ein elementarer Bestandteil seines Lebens. Jennifer hingegen hat mit der Kirche nichts am Hut und alles, was damit auch nur im Entferntesten zu tun hat, macht ihr eine Riesenangst.

Werden Jennifer und Tom einen Weg zu einander finden? Werden sich ihre unterschiedlichen Einstellungen zum Glauben als Hindernis ihrer zart entflammten Liebe entpuppen? Oder gibt es für diese junge Liebe trotz allem eine Chance?

Das vorliegende Buch hat mir kurzweiliges Lesevergnügen beschert. Die Romanze zwischen Jennifer und Tom driftete niemals ins Banale ab, im Gegenteil. Durch das Vertrauen zwischen ihren beiden Protagonisten bringt die Autorin tiefsinnige Gespräche zu den Themen ins Buch, die für Jennifer und Tom von Bedeutung sind. Und Jennifer beginnt dank Tom, sich mit der Bibel auseinander zu setzen, sie gibt dem Glauben an Gott eine Chance. Zudem macht der Hinweis auf die O’Malley-Geschwister, die jeweils Protagonist einer der nachfolgenden Bücher der gleichnamigen Serie sind, neugierig. Bereits in „Jennifer“ wurde auf deren drei Brüder Marcus, Jack und Stephen, sowie die drei Schwestern Kate, Lisa und Rachel hingewiesen, und ich brenne nun darauf, jeweils mehr über diese interessanten Figuren aus der O’Malley-Serie zu lesen.

Der einzige Kritikpunkt an diesem Buch war die Tatsache, dass es sich um eine Geschichte mit offenem Ende handelt, was ich im Grunde nicht so gerne mag, was aber aus dem Klappentext leider nicht hervor geht. Wer erfahren möchte, wie es mit Jennifer und Tom weiter geht, wird sich die O’Malley-Serie zulegen und sie in der richtigen Reihenfolge lesen müssen: „Die Vermittlerin“, „Der Beschützer“, „Die Gerichtsmedizinerin“, „Der Lebensretter“, „Die Psychologin“, und „Der Aussteiger“. Ich freue mich, erstmals ein Buch dieser Autorin gelesen zu haben und bin schon gespannt, wie es mit den O’Malleys weiter geht.