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Veröffentlicht am 16.04.2018

Manchmal machen wir unsere Pläne, aber Gott weiß es einfach besser.

Wie der Duft von Wasser
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„Mein Leben ist wie eine Webarbeit von mir und meinem Gott. Die Farben bestimme nicht ich; der Weber ist er. Oft webt er Traurigkeit hinein und Not. In meinem dummen Stolz vergesse ich: Er sieht die Oberseite ...

„Mein Leben ist wie eine Webarbeit von mir und meinem Gott. Die Farben bestimme nicht ich; der Weber ist er. Oft webt er Traurigkeit hinein und Not. In meinem dummen Stolz vergesse ich: Er sieht die Oberseite und ich sehe nur, was unten ist. Die dunklen Fäden sind für die geschickten Hände des Webers genauso wichtig wie die Fäden aus Gold und Silber, denn nur so wird das Bild richtig. Erst wenn der Webstuhl stillsteht und das Schiffchen sich nicht mehr rührt, zeigt Gott mir das ganze Bild und ich sehe: Er hat alles zum Guten geführt.“

Sam und Annie Truelove, zwei Menschen, die sich über alle Maßen geliebt, und doch auseinander gelebt haben. Ein Paar, das durch einen schweren Schicksalsschlag aufgegeben hat. Eine Liebe, scheinbar erloschen, ein gemeinsamer Lebensweg, der nicht weiter beschritten wird. Die schlimmen Ereignisse, die zur mittlerweile fünf Jahre währenden Trennung von Annie und Sam geführt haben, erschütterten das Ehepaar in ihren Grundfesten. Dr. Samuel Truelove, der brillante Herzchirurg der Kinderklinik in Knoxville, steht zwischen zwei verschiedenen Welten und führt ein Leben wie im Exil, liegt bereits seit fünf Jahren im Streit mit Gott. Schuld, Trauer, Schmerz, Verzweiflung und schleichende Hoffnungslosigkeit lähmen sein Innerstes und er vergräbt sich in seiner Arbeit. Annie Ruth Dalton Truelove, bis zu jenem Unglückstag vor fünf Jahren geliebte Ehefrau, beste Freundin und Seelengefährtin und Mutter seiner kleinen Tochter Margaret, lebt nun in Seattle, wo sie bei einer Zeitung als Journalistin tätig ist. Die Kommunikation zwischen dem Paar ist zum Erliegen gekommen, eine neuerliche Annäherung scheint in unerreichbare Ferne gerückt.

Linda Nichols erzählt in diesem einfühlsamen Buch die Lebens- und Leidensgeschichte von Annie und Sam. Sie berichtet von ihrem unendlichen Verlust, ihrem Scheitern, ihren Kämpfen und ihrer beider Hoffnungslosigkeit und Resignation. Sie erzählt aber auch die Geschichte ihrer großartigen Familien, die den beiden ein liebevolles Geflecht aus zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem aber aus aufrichtiger und bedingungsloser Liebe, geben, sie auffangen und mit ihrer Zuneigung und Warmherzigkeit zu umhüllen suchen. Die Autorin vermittelt in ihrem leisen Buch tiefe Gefühle, neben Schmerz und Verzweiflung, Bitterkeit und Trauer auch Zusammenhalt, Wärme und Liebe, die durch wundervoll gezeichnete und einprägsam ausgearbeitete Charaktere überwältigend wirken. Dabei schenkt sie nicht nur ihren Protagonisten, sondern auch den vielen Nebenfiguren große Aufmerksamkeit, ihr detaillierter, in die Tiefe gehender Schreibstil vermag es, den Leser auf einzigartige Weise zu berühren, in seinen Bann zu ziehen. Besonders beeindruckt haben mich die unaufdringlich, aber sehr häufig eingebauten Bibelzitate und die Gespräche mit Gott, die kursiv gedruckt die inneren Kämpfe und starken Emotionen der handelnden Personen dieses Buches einprägsam zum Ausdruck bringen. Die Geschichte eines Verlustes, einer Trauer, die so tief zu sein scheint, dass sie nicht mehr zu ertragen ist, hat mich tief berührt, die Art und Weise, wie Linda Nichols diese bittersüße Geschichte zu Papier bringt, kann ich nur als brillant bezeichnen. Ich darf „Wie der Duft von Wasser“ ruhigen Gewissens als eines meiner absoluten Lese-Highlights des heurigen Jahres bezeichnen, und möchte auf jeden Fall mehr von dieser wundervollen Autorin lesen. Dieses erstklassige Buch, dessen Lektüre ein wahres Erlebnis war, erhält meine uneingeschränkte Leseempfehlung und unbedingte fünf Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Tausend Geschenke

Tausend Geschenke
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„Wir können das, was vor unseren Augen ist, nicht verändern. Aber wir können es mit anderen Augen sehen. Ich zähle seine tausend Geschenke, danke ihm hundert Mal am Tag. Ich genieße seine Gegenwart zwischen ...

„Wir können das, was vor unseren Augen ist, nicht verändern. Aber wir können es mit anderen Augen sehen. Ich zähle seine tausend Geschenke, danke ihm hundert Mal am Tag. Ich genieße seine Gegenwart zwischen den Wäschebergen, in der Küche, im Krankenhaus, auf dem Friedhof, der Autobahn, den Nebenstraßen, Arbeitswegen und auf allen Umlaufbahnen der Sterne. Seine Gegenwart erfüllt mich. Das ist ein erfülltes Leben.“

Ann Voskamp, die als kleines Mädchen ihre Schwester durch einen tragischen Unfall verlor, kämpft Jahre später immer noch mit den psychischen Folgen des Todes der kleinen Aimee, der ein Loch in die Leinwand ihres Lebens gerissen hat. Die Trauer verdunkelt ihre Tage, verändert ihre Wahrnehmung. Ihr Grundvertrauen und ihr Glaube an Gott werden auf eine harte Probe gestellt, wenn sie daran denkt, „DANKE“ zu sagen – und zwar für alles, was ihr in diesem Leben widerfahren ist. Danke auch in Augenblicken der Wut und der Verzweiflung sagen zu können, bei persönlichen Katastrophen, die einem scheinbar den Boden unter den Füßen wegziehen, im Wissen um das schreckliche Leiden der Armen, der Hungernden, der Waffen des Krieges. Die Autorin schreibt von einer Dankbarkeit, die man üben muss, bis sie zur „wahren Natur des eigenen Ichs geworden ist“ und bezieht sich dabei immer und immer wieder auf das „eucharisteo“, den Grund, dem Vater zu danken. Die sympathische Ehefrau eines Farmers und Mutter von sechs Kindern versucht jedoch unermüdlich, auch das „harte eucharisteo“ zu lernen, wie sie es nennt. Sie möchte die Gnade auch im Hässlichen sehen, das Hässliche als Gnadengabe zählen, um es mit ihrem Dank in Schönheit zu verwandeln. Sie fragt sich, was sie in diesem kurzen Leben anfangen, welchen Weg sie einschlagen soll, wie sie ein Leben in Fülle führen kann, und was wirklich wichtig ist. Als sie beginnt, jene Dinge in einem Notizbuch aufzulisten, für die sie dankbar ist, merkt sie erst, dass sie in Wahrheit nur für sehr wenige Dinge wirklich dankbar ist. Und so versucht sie, Achtsam zu sein auf die kleinen Dinge, bremst das Tempo ihres Alltags und verharrt dabei in Raum und Zeit, legt ihr ganzes Gewicht in den Augenblick. Und sie erkennt, dass Glaube kein einmaliges Erlebnis, sondern eine Sichtweise, ein Suchen nach Gott in allem, ist. Dieses Buch bietet eine große Fülle von solchen Augenblicken, die wir wohl täglich erleben, aber wenig beachten. Sie schärft meines Erachtens den Blick für die tausend Dinge, die uns jeden Tag begegnen, für die wir unendlich dankbar sein sollten. Doch tun wir es? Wie auch Ann Voskamp hatte ich nach Beendigen dieser Lektüre das Gefühl für viel zu wenige Gaben dankbar zu sein, ja sie als Gaben nicht einmal erkannt zu haben. Durch Anns eindringliche Worte und festgehaltenen Gedanken wurde auch meine Sicht auf die Dinge in Frage gestellt, und ich bemerkte bereits während des Lesens, wie ich begann, alles in einem anderen Licht zu betrachten. Obgleich ich zunächst große Schwierigkeiten hatte, mich mit einem für mich äußerst unangenehmen Schreibstil (Kombination Präsens und Ich-Form) anzufreunden, bin ich nun unendlich dankbar, dieses Buch gelesen zu haben. Es regt zum Nachdenken an, lässt den Leser die eigene Sicht auf die Dinge hinterfragen, und bereichert durch Anns Fülle von Erfahrungen, die sie für uns festgehalten hat. Ein wunderschönes Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte. „DANKE“ möchte auch ich für dieses Buch sagen, das mir sehr intensive Momente geschenkt hat.

„Das habe ich für dich gemacht. Das Lächeln des Geliebten am Morgen, das Lachen der Kinder auf der Rutsche, der gelassene Blick des alten Menschen zur Abendzeit: Das habe ich alles für dich gemacht. Auch die Erde unter deinen Füßen, den Regen, der auf das zum Himmel erhobene Gesicht fällt, die Sterne, die sich rund um den Planeten drehen: Das habe ich alles für dich, für dich, für dich gemacht! Das sind meine Geschenke für dich, meine Gnade für dich!“

Veröffentlicht am 16.04.2018

Zwei Jahre für immer… Wie eine Buchhandlung alles veränderte

Zwei Jahre für immer
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„Ich würde alles für Sie tun, Sir. Alles, was gut und richtig ist.“

Als ich Karen Kingsbury durch das Buch „Der Löwenzahnjunge“ kennen lernen durfte, katapultierte sie sich sofort an die Spitze meiner ...

„Ich würde alles für Sie tun, Sir. Alles, was gut und richtig ist.“

Als ich Karen Kingsbury durch das Buch „Der Löwenzahnjunge“ kennen lernen durfte, katapultierte sie sich sofort an die Spitze meiner favorisierten Autoren. Daher stand für mich außer Frage, dass ich mir auch diese Neuerscheinung zu Gemüte führen wollte. Obgleich es sich bei „Zwei Jahre für immer“ um ein eher dünnes Buch mit geringer Seitenanzahl handelt, steht es in seiner Aussagekraft meinem ersten Buch der Autorin in keiner Weise nach. Die Herz erwärmende Geschichte einer Buchhandlung namens „Die Brücke“, das Lebenswerk des liebenswerten älteren Ehepaares Charlie und Donna Barton, bildet das Zentrum des Geschehens. „Die Brücke“ ist Dreh- und Angelpunkt von Menschen, deren Liebe den Büchern gilt, die sich bei Charlie treffen, und deren Leben von ihm berührt und zum Teil sogar verändert wurden.

Wie bereits der Klappentext erzählt, geht es hier aber auch um die bittersüße Liebesgeschichte zwischen Lisa und Ryan, zwei Studienkollegen an der Universität von Belmont, deren tiefe Freundschaft letztendlich zu einer starken Chemie zwischen den beiden und einer ebensolcher Verbindung ihrer Herzen führt. Die Zusammenfassung erzählt aber auch, dass die Familien der beiden Liebenden gegen diese Verbindung sind, und letztendlich eingegriffen wird. Ob es den jungen Menschen gelingt, zueinander zu finden, und wie das alles in Zusammenhang mit einer Buchhandlung steht, beschreibt dieses einzigartige, gefühlvolle Buch von Karen Kingsbury.

Ich habe die ersten Seiten gespannt verfolgt, erfuhr Einzelheiten aus dem Leben von Ryan Kelly, dem sportlichen jungen Mann mit den durchdringenden blauen Augen, dessen großer Traum es war, Gitarre spielend mit einer Countryband durch die Welt zu ziehen. Und ich las von Lisa Allen, der blonden Schönheit aus begütertem Elternhaus, die davon träumte, in der Philharmonie zu spielen, von ihrem dominanten Vater jedoch dazu bestimmt war, in naher Zukunft seine ehrgeizigen Pläne umzusetzen und sein Firmenimperium zu leiten. Ich durfte die Sehnsüchte der beiden, aber auch die Schatten kennenlernen, die ihre junge Liebe bedrohten, ich durfte tief eintauchen in die Geschichte von Charlies Buchladen, eine Geschichte, die mir zeitweise sogar den Atem stocken ließ und mich oftmals zu Tränen rührte. Um nicht allzu viel zu verraten und potenziellen Lesern dieses wunderschöne Leseerlebnis nicht zu schmälern, möchte ich in meiner Buchbeschreibung nicht weiter ins Detail gehen, diesen Roman aber jedem empfehlen, der Büchern von Herzen zugetan ist und eine berührende Liebesgeschichte zu schätzen weiß.

Ich freue mich, auf eine weitere Kostbarkeit aus der Feder von Karen Kingsbury gestoßen zu sein und sehe weiteren Werken dieser Autorin bereits mit großer Freude entgegen. Uneingeschränkte fünf Bewertungssterne für ein zutiefst berührendes Leseerlebnis!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Blinde Erinnerung

Blinde Erinnerung
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Im Prolog beschreibt Mirjam Schweizer eine Szene, die sofort unheimliche Stimmung aufkommen lässt, indem sie einer mysteriösen Person das Wort erteilt, deren Identität geheimnisumwoben ist.

Sofort danach ...

Im Prolog beschreibt Mirjam Schweizer eine Szene, die sofort unheimliche Stimmung aufkommen lässt, indem sie einer mysteriösen Person das Wort erteilt, deren Identität geheimnisumwoben ist.

Sofort danach steigt sie in ihre Geschichte ein und beginnt mit der Alltagsbeschreibung eines Pastorenhaushalts, wo Mirjam Schweizer dem Leser die extrem geforderte und mit einer belastenden Schuld beladenen Pastorenfrau Andrea sowie ihren Ehemann, den gutaussehenden, lässig-lockeren Jugendpastor Lukas, vorstellt. In vielen, oftmals auch nachdenklich stimmenden Details, erzählt sie von einem Paar, das seine Aufgaben und Pflichten sehr gut koordinieren muss, um sowohl der Rolle als Ehepaar und Elternteil, wie auch der Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde, gerecht zu werden.

Die größte Aufmerksamkeit in diesem Buch wird Carol Peterson zuteil, einer 36jährigen Sozialpädagogin des Jugendamts Zürich. Die alleinstehende, gut aussehende Frau mit den dunklen, geheimnisvollen Augen und der unbändigen Lockenmähne ist zwar sehr anspruchslos und stets für andere da, in ihrem Privatleben aber auch gerne mal für sich allein. Als sie bei einem Klassentreffen plötzlich auf eine große Lücke in ihrem Gedächtnis stößt, einen dunklen Fleck in ihrer Erinnerung, und ihr kurze Zeit darauf auch noch anonyme Nachrichten zugespielt werden, beginnt sie nach Informationen zu suchen. Sie konzentriert sich dabei im Speziellen auf ihren ehemaligen Jugendfreund Peter Müller, mit dem sie als Kind eine innige Freundschaft pflegte und der ihr so vertraut war, wie ein Bruder. Doch der gutaussehende, verschlossene Junge von damals scheint wie vom Erdboden verschluckt, nicht nur Carol, sondern auch ihre ehemaligen Klassenkameraden, haben bei ihrer Suche keinen Erfolg. Die verzweifelte Carol setzt nun all ihre Hoffnungen auf ihre frühere Schulfreundin Andrea, doch all ihre Bemühungen scheinen vergebens. Bis Carol plötzlich das Gefühl hat, verfolgt zu werden…

Obgleich dieses Buch über 450 Seiten dick ist, schien es mir unmöglich, es zur Seite zu legen. Der bereits früh in die Geschichte eingebaute Spannungsbogen wurde dermaßen hoch gehalten, dass man als Leser dazu verführt ist, die Auflösung möglichst noch am selben Tag zu erfahren, sich dermaßen in den Inhalt zu vertiefen, bis auch die letzte Seite umgeblättert ist.

Mirjam Schweizer hat die Gabe, ihre Protagonisten – wie auch sämtliche Nebenfiguren – lebendig und sehr realistisch zu beschreiben. Sämtliche Figuren wirken authentisch und laden förmlich dazu ein, sich mit ihnen zu identifizieren, oder aber zu versuchen, hinter ihre Fassade zu blicken. Auch die persönlichen Entwicklungen, die besonders die Hauptfiguren durchleben, wurden sehr ausdrucksvoll dargestellt. Die geschickt gelegten Fährten führten mich einige Male in die Irre, das große Rätsel aus Carols Vergangenheit endlich aufzulösen wurde mein erklärtes Ziel.

Fazit: Ich habe die Lektüre dieses interessanten Romans einer mir bislang unbekannten Autorin sehr genossen und bedaure lediglich, dass nach einem so langen, ausgeklügelten Spannungsaufbau die Auflösung dann doch relativ rasch abgehandelt wurde. Ich vergebe dennoch die volle Bewertungszahl von fünf Sternen für dieses Buch und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wer braucht schon einen Mann...

Wer braucht schon einen Mann?
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Ida Sinclair, die zweiundzwanzigjährige, ehrgeizige junge Frau mit dem scharfen Verstand möchte nach ihrer Ausbildung an der Handelsschule Merton in der Geschäftswelt Fuß fassen. Ihr unkonventionelles ...

Ida Sinclair, die zweiundzwanzigjährige, ehrgeizige junge Frau mit dem scharfen Verstand möchte nach ihrer Ausbildung an der Handelsschule Merton in der Geschäftswelt Fuß fassen. Ihr unkonventionelles Verhalten und ihre freimütige, direkte Art stoßen nicht bei allen Menschen auf Gegenliebe. Doch Ida beschließt, ihren Weg trotz aller Hindernisse zu gehen. In Cripple Creek, wo zwei ihrer Schwestern verheiratet sind, bewirbt sie sich um eine Anstellung bei einer cleveren Geschäftsfrau namens Mollie O’Bryan. In Cripple Creek trifft sie auch auf zwei interessante Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bereits während ihrer Anreise im Zug rettet sie der smarte Rechtsanwalt Colin Wagner aus einer misslichen Situation und scheint sofort Gefallen an Ida gefunden zu haben. Kurz darauf begegnet sie dem Pastor und Wanderprediger Tucker Raines, der Cripple Creek aus familiären Gründen aufsucht. Der tiefgründige Mann berührt Idas Herz, während zugleich Colin Wagners Charme sie zu vereinnahmen scheint. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Ida sich entscheiden muss…

Die bereits der Klappentext andeutet, handelt es sich hierbei um einen historischen Liebesroman, bei dem der Glaube an Gott eine umfassende Rolle spielt. Sympathische Protagonisten agieren in einem Plot, der den interessierten Leser nach Colorado, Ende des neunzehnten Jahrhunderts, zurück versetzt. Die Gleichberechtigung der Frauen steckt in den Kinderschuhen, die Ressentiments deren Geschäftstüchtigkeit gegenüber sind ebenso groß wie die Vorurteile gegenüber den Schwarzen. Mona Hodgson versteht es, ihre Geschichte in flüssigem Schreibstil zu verfassen, zieht ihre Leser durch die liebevoll beschriebenen Charaktere dieses Buches in den Bann und lässt sie dabei mitfiebern, wer letztendlich die Hand der Protagonistin gewinnen wird.
Ich habe erst nach Beendigung dieser Lektüre erfahren, dass es sich hierbei um einen zweiten Band, einem Nachfolgebuch, handelt, was meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tat. „Wer braucht schon einen Mann“ ist ein Garant für einen unterhaltsamen, wunderschönen Liebesroman, für den ich gerne fünf Bewertungssterne vergebe.