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Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Weisheit des Barkeepers

Die Weisheit des Barkeepers
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„Ein Theologiestudent, der von theologischen Gedankengängen spricht, jedoch nicht mehr genau weiß, ob er an Gott glaubt. Ein Mann, der in seinen Kneipenbekanntschaften Seelsorger findet, die Anteil nehmen ...

„Ein Theologiestudent, der von theologischen Gedankengängen spricht, jedoch nicht mehr genau weiß, ob er an Gott glaubt. Ein Mann, der in seinen Kneipenbekanntschaften Seelsorger findet, die Anteil nehmen und ihrerseits von ihren Geschichten, ihren Verletzungen und ihrem eigenen Unglauben erzählen. Menschen, durch die er seinen Glauben wiederfindet. Einen Glauben, der kompromisslos christlich, in der Bibel und in der Gemeinde verwurzelt ist. All dies ereignet sich in einer rauchgeschwängerten Kneipe durch Menschen, die sich ihrer Funktion selber gar nicht bewusst sind...“

Kapitel 1 – Albanien. Ein geografisch, politisch und durch seine muslimischen Wurzeln historisch isoliertes Land in einem vergessenen Winkel Europas wirkt Geheimnisse und Entdeckungen verheißend auf den jungen, kahlköpfigen Theologiestudenten Anfang Dreißig, und er macht sich auf, um sich als christlicher Missionar auf feindliches Terrain zu begeben, sich allein mit Nächstenliebe seinem religiösen Feind, dem Islam, zu stellen. Seine Vermieter in Albanien werden sehr rasch zu Freunden, die albanische Großmutter Fidnet zu seiner liebsten Gefährtin, und durch zwei raue Burschen aus einer abgelegenen kleinen Stadt lernt er die Bedeutung der Berührung kennen. Berührung, die lebenslanger Isolation und Ablehnung ein Ende macht. Berührung, die wertschätzt, die Liebe ausdrückt. Heilende und erlösende Berührung, die uns verloren gegangen ist: ein tröstender Klaps auf die Schulter, ein Anteil nehmender Händedruck, eine Mut machende Umarmung. In Albanien lernt Tony Kriz auch einen stolzen muslimischen Mann namens Lulezim kennen, der etwas über die Bibel wissen wollte und der bald zu Tonys treuem Freund und Lehrer wurde. Und er lernt einen Vater kennen, der ein hervorragendes Beispiel für innere Stärke ist, der für die Schwachen und Schutzlosen auftritt und ihm vor Augen führt, was Persönlichkeit ausmacht. Gott öffnet Tony Kriz durch Muslime die Augen für seine Wahrheit.


Kapitel 2 – Über Budapest nach Portland
Der Autor kommt in einem türkischen Bad in Budapest zur Ruhe und setzt seinen Weg schließlich in Oregon fort, wo er sich in Portland niederlässt und in einem Pub namens „Horse Brass“ auf Pope trifft, der ihn lehrt, dass Glaube keine Sache des Kopfes, sondern des Herzens ist und der ihm empfiehlt, sich angesichts seiner Zweifel von Gott führen zu lassen. Das „Horse Brass“ übt eine große Anziehungskraft auf Tony aus, er erfährt dort Heilung, findet Menschen, die ihm die Zeit schenken, die er zur Heilung nötig hat. Eine lebhafte jüdische Akademikerin spricht ihn auf seine religiöse Programmierung an und verändert Tonys Blickwinkel auf seinen Glauben, hilft ihm, Heilung von seiner Vergangenheit zu finden. In einem Obdachlosenheim lernt er einen tiefgründigen Mann „mit einem dicken Fell und einem großen Herzen“ kennen, der aus den Südstaaten stammt.

Kapitel 3 – Im Reed College
Am Reed College, dem heidnischsten Ort Portlands, kümmert Tony Kriz sich um den Physikstudenten Mitch, scheinbar der einzige Christ auf dem Campus. Ein Abend im Kaul Auditorium, wo er dem Vortrag Dr. Perkins lauscht, dessen Worte die Studenten zu stehenden Ovationen seine Botschaft und sein Leben betreffend veranlassen, wird zu einem unvergesslichen Erlebnis, das sein Leben veränderte. Tony lernt im College auch seinen Freund Jared kennen und die tiefgründige Erfahrung, dass Atheisten, Buddhisten, Juden, Heiden und Christen jeder Couleur sich ganz offen über den Geist und über Gott austauschen, prägt fortan seine Art zu glauben.

Kapitel 4 – Nach Hause kommen
Im letzten Kapitel erzählt der Autor über den Weg zu geistlichem Wachstum und führt Gleichnisse aus dem Leben von Jesus an, zieht dabei Parallelen zur Gemeinschaft in seinem Viertel, dem Zentrum von Nord-Portland. Durch seine Begegnung mit Robbie, dem „barmherzigen Samariter“, der ihm und seiner Familie seine Zeit, seine Fähigkeiten, sein Geld, seinen Ruf und seine Zukunftspläne opfert, lernt er eine Menge über Großzügigkeit und Nächstenliebe. In der Geschichte vom „Verlorenen Kind“ veranschaulicht er anhand des Beispiels eines Schnäppchen-Kaufes die Hintergründe für die Ausbeutung von siebenundzwanzig Millionen Sklaven auf der Welt, verlorene Kinder, deren Leben durch unsere Schnäppchenjagd zu einer Horrorshow wird.

Die vielen Stationen seines Lebens werden vom Autor in eindrucksvoller Sprache und anhand vieler detaillierter Situationsbeschreibungen erzählt. Seine Offenheit auch Nichtchristen gegenüber ist faszinierend, seine Erfahrungen und Erkenntnisse regen zum Nachdenken an. Seine Bereitschaft, zuzuhören eröffnet ihm vollkommen neue Welten, bereichert ihn und lässt ihn vorgefasste Meinungen hinterfragen. Das in flüssigem Schreibstil und in vier Kapiteln verfasste Buch ist eine überaus interessante Lektüre, die eingefahrene Denk- und Verhaltensweisen möglicherweise zum Einsturz bringen könnte… lesen!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Der Soundtrack deines Lebens

Der Soundtrack deines Lebens
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„Du und ich sind auch nur zwei Suchende. Zwei Blinde, die sich gegenseitig führen. Aber ich will daran glauben, vielleicht an Liebe, vielleicht an Größe, vielleicht auch an die Ewigkeit“ Wenn ich an Cab ...

„Du und ich sind auch nur zwei Suchende. Zwei Blinde, die sich gegenseitig führen. Aber ich will daran glauben, vielleicht an Liebe, vielleicht an Größe, vielleicht auch an die Ewigkeit“ Wenn ich an Cab dachte, musste ich lächeln – das war schon immer so gewesen. Ich spürte die Wärme des bloßen Wissens, dass es ihn gab und dass er mein Freund war, und ich war froh, ihn zu kennen. Wenn mich etwas beschäftigte, ging ich damit zu Cab, und wenn ich einen Rat brauchte, fragte ich ihn. Wenn ich wütend oder traurig war, munterte er mich auf und mit seiner Musik berührte er mein Herz immer wieder aufs Neue“.

Lily, die stets in schwarze Klamotten gekleidete sechzehnjährige Schülerin mit dem langen, dunklen Haar erzählt von ihrer tiefen Freundschaft zur elfenhaften blonden Leonie und ihren beiden achtzehnjährigen besten Freunden Alex und Christian, „Cab“ genannt. Nach einem gemeinsamen Nachsitzen erwächst aus diesem zufälligen Zusammentreffen eine eingeschworene Gemeinschaft, deren Leidenschaft der Musik gehört. Besonders Cab, der alle mit seiner Leichtfertigkeit und Begeisterung anzustecken vermag und stets mit den verrücktesten Ideen ankommt, widmet sich mit großer Hingabe dem Spiel auf seiner Akkustikgitarre und dem Schreiben von Liedtexten, die er zusammen mit Alex in der von ihm gegründeten Rockband namens „Suneclipse“ darbietet. Sowohl Cab, als auch Alex, brechen gerne mal die Regeln und freuen sich auf den Abschluss ihrer Schulzeit nach dem Abitur im kommenden Schuljahr, auf eine verheißungsvolle Zukunft, die Cab mit einem langen Auslandsaufenthalt einleiten möchte. Lily hingegen sieht dem Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit bereits mit einer gewissen Wehmut entgegen, sie fürchtet eine Zeit, wo die Wege der eingeschworenen Freunde sich zwangsläufig trennen werden. Doch im Grunde halten sich Alex, Cab, Leonie und Lily für unsterblich und unbesiegbar, sie denken, ihre Freundschaft würde nie enden, die Band alles überdauern und all ihre Pläne und Träume wahr werden. Sie meinen, noch alle Zeit der Welt zu haben. Als aus der langen gegenseitigen heimlichen Verliebtheit zwischen Leonie und Alex mehr wird, und auch Cab und Lily nicht mehr nur die „allerbesten Freunde“ sein möchten, als ihre Welt voller Verheißungen für eine glückliche Zukunft scheint, bringt eine schreckliche Diagnose ihre heile Welt abrupt zum Einsturz.

Dieses Buch, das wie eine beiläufige Erzählung über vier beste Freunde beginnt, entpuppte sich sehr rasch als Geschichte, die so emotional und tiefgründig wurde, dass sie mich mehrfach zu überwältigen drohte. Die Autorin lässt ihre Leser die Ängste und Sorgen, die Hoffnung und Verzweiflung und manchmal auch die Hilflosigkeit und Resignation ihrer Protagonisten miterleben. Sie begleitet die drei Freunde ans Krankenbett von Cab und gibt eindrucksvolle Gespräche wieder, in denen sie sich gegenseitig Kraft und Stütze geben. Doch im Grunde ist und bleibt Cab die schillernde Hauptfigur dieses beeindruckenden Buches. Cabs Krankheit schafft es nicht, sein besonderes Lächeln, das eine Mischung aus Lebensfreude und Gleichgültigkeit war, zum Verschwinden zu bringen. Er blüht auch während der kräfteraubenden Chemotherapien auf, wenn er Musik macht, egal, wie elend er sich auch fühlt. Er vermag es, die anderen zu begeistern, ist dankbar für schöne Momente, trotz seiner Angst vor dem, was kommen mag, trotz seiner in manchen Situationen überwältigenden Sehnsucht nach Normalität. Im Krankenhaus trifft er auf Fiona, eine tiefgläubige junge Patientin, die ihm Verständnis und Trost vermittelt. Mit Fiona lernt er wieder zu beten, die Hoffnung nicht aufzugeben. Er glaubt fest an einen Plan Gottes hinter all dem Leiden, auch wenn er und seine Freunde den Sinn hinter allem im Moment nicht verstehen können. Seine Hoffnung strahlt regelrecht nach außen, sie scheint unerschütterlich und er vertraut auf Gott, egal, was geschieht. Er vertraut ihm sogar, obgleich er nicht weiß, ob es zu seinem Plan gehört, ihn zu heilen. Im Grunde ist Cab selber das Wunder, um das er gebetet hat.

„Und wir hielten uns für unsterblich, für unauslöschlich und mussten feststellen, dass wir zerbrechlich sind. Und wir hielten uns für unvergänglich, für unbesiegbar und mussten feststellen, dass wir nur Menschen sind. Sein Plan ist perfekt. Die Kämpfe dieses Lebens, sie waren – verkleidet und versteckt – nur Zeichen seines Segens.“

Dieses Buch, das mich dermaßen berührte, kann ich nur als „Perle“ bezeichnen, als außergewöhnliches Leseerlebnis, das mir von dieser Autorin „direkt ins Herz geschrieben“ wurde. Dringende Leseempfehlung und eindeutige Höchstbewertung!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Lebe dein Leben, sonst lebt dein Leben dich. Gott hat jedem von uns viel gegeben – machen wir etwas draus!

Frauengeflüster
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„Lebe dein Leben, sonst lebt dein Leben dich. Gott hat jedem von uns viel gegeben – machen wir etwas draus!“

Tamara Hinz wählt eine kleine Selbstbetrachtung als Einstieg zum vorliegenden Buch „Frauengeflüster“. ...

„Lebe dein Leben, sonst lebt dein Leben dich. Gott hat jedem von uns viel gegeben – machen wir etwas draus!“

Tamara Hinz wählt eine kleine Selbstbetrachtung als Einstieg zum vorliegenden Buch „Frauengeflüster“. Im Passus „Ich bin ich“ stellt die Autorin anhand der Temperamentenlehre des griechischen Arztes Hippokrates die darin erwähnten vier unterschiedlichen Typen kurz vor: den Sanguiniker, den Melancholiker, den Choleriker und schließlich den Phlegmatiker. Sie pflückt die verschiedenen Bereiche des eigenen „Ich“ auseinander, in dem sie die Persönlichkeitsstruktur, die Begabungen und die Biografie durchleuchtet. Zudem weist sie auf die besonderen Fähigkeiten hin, die dem Menschen bereits durch seine Gene mitgegeben wurden und regt an, seine eigenen individuellen Begabungen zu erkennen, zu entfalten und weiterzuentwickeln. Hierbei werden wichtige Impulse weitergegeben, um mit sich selbst „rund“ zu werden, sich mit sich selbst zu beschäftigen, und einen guten Umgang mit der eigenen Person zu pflegen. Nett und angepasst sein, das ewige Dilemma des Alterns, der Umgang mit Neid und Eifersucht, die Balance zwischen Selbstbewusstsein und Treue, das Erleben und Überwinden von Krisen, der Umgang mit Menschen, die einem das Leben schwer machen und die Gestaltung von Veränderungsprozessen im Leben sind die Hauptthemen dieses Buches, denen Tamara Hinz sich auf beinahe zweihundert Seiten lang ausführlich widmet. Ihr flüssiger, sehr sympathischer Schreibstil und der interessante Inhalt machten es mir als Leser schwer, das Buch überhaupt wieder aus der Hand zu legen. Anhand vieler Beispiele konnte ich Parallelen zu persönlichen Erfahrungen ziehen, die Autorin driftet niemals ins trocken-sachliche ab, sie bleibt bei ihren Ausführungen stets praxisbezogen. Bei den einzelnen Themenbereichen zeigt sie Probleme auf, geht darauf ein, und liefert dem Leser zugleich Lösungsansätze, die zwar eine Reflektion und Veränderung des eigenen Verhaltens sowie eine Portion Mut und eine gewisse Konsequenz erfordern, in ihrer Schlichtheit und Geradlinigkeit jedoch absolut durchführbar sind. Was dieses Buch für mich zu einer ganz besonderen Lektüre machte ist die Tatsache, dass Tamara Hinz nicht nur Andeutungen und Empfehlungen liefert, sondern sich intensiv mit der gesamten Situation beschäftigt. Sie veranschaulicht den Ursprung, die Entstehung bestimmter Probleme, schlägt einen Weg aus der Sackgasse vor, geht bei der Umsetzung auf eigene Widerstände und Ängste ein, zeigt Konsequenzen auf und verschweigt dem Leser dabei auch nicht die möglichen Reaktionen der Umwelt auf die herbeigeführten Veränderungen. Alte Muster und Opferrollen abzulegen ist nicht leicht, die Autorin macht jedoch mit ihren Ausführungen Mut, es zu versuchen, sich selbst neu kennenzulernen, sich langsam vorwärts zu tasten, sich Zeit zu lassen, neue Wege zu gehen. Das Thema „Veränderungen“ nimmt viel Raum in diesem Buch ein, wo es darum geht, ungute Reaktionsweisen aufzuspüren und durch lebensförderliche Denk- und Verhaltensmuster zu ersetzen. Und allzu oft streben wir Veränderungen erst dann ernsthaft an, wenn wir ganz unten, am Ende unserer Kraft, angelangt sind, wenn der Leidensdruck höher als unsere Bequemlichkeit und unsere Angst vor Neuem ist. Auch der Glaube an Gott spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle. Tamara Hinz sieht ihn als Ursprung aller Lebendigkeit und verdeutlicht, dass Gott jeden Menschen wertvoll und einzigartig geschaffen hat und es ihm wichtig ist, dass diese Einzigartigkeit gelebt und die Begabungen und Fähigkeiten eingesetzt werden. Gott möchte, dass wir frei seiner Bestimmung gemäß, und nicht von anderen Menschen fremdbestimmt, leben. Ich kann dieses ermutigende Buch uneingeschränkt weiter empfehlen und möchte es jeder Frau ans Herz legen, die den ersten Schritt zu Veränderungen wagen möchte. Fünf Bewertungssterne für dieses inspirierende, Mut machende Buch!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Glaube, der die Furcht vertreibt

Glaube, der die Furcht vertreibt
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„Wenn Ihnen von all meinen Gedanken nur einer in Erinnerung bleibt, dann hoffe ich, ist es folgender: Sie haben einen Gott, der sich danach sehnt, der Friede und die Herrlichkeit Ihres Lebens zu sein. ...

„Wenn Ihnen von all meinen Gedanken nur einer in Erinnerung bleibt, dann hoffe ich, ist es folgender: Sie haben einen Gott, der sich danach sehnt, der Friede und die Herrlichkeit Ihres Lebens zu sein. Er wünscht sich eine Beziehung zu Ihnen. Er wünscht sich Ihren Gehorsam und Ihr Vertrauen. Er will nicht, dass Sie in Angst leben. Aber Sie werden ihm nur richtig glauben können, wenn Sie das tun, was unmöglich scheint.“

Die Autorin und Entwicklungspsychologin Angie Smith, die in den USA bereits mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht hat und als Referentin auf Frauenkonferenzen aktiv ist, beschäftigt sich im vorliegenden Buch „Glaube, der die Furcht vertreibt“ mit den verschiedenen Arten von Angst.

Die Hauptthemen ihres zehn Kapitel umfassenden Buches sind beispielsweise in Kapitel eins die Angst vor dem „Was, wenn“, wo wir uns vor dem fürchten, was in der Zukunft passieren könnte bzw. die Angst, dass wir in der Vergangenheit eine schlechte Entscheidung getroffen haben und unser Leben anders hätte verlaufen können. Sie rollt das Problem mit dieser Angst vorsichtig auf und liefert dann stets Beispiele aus ihrem persönlichen Umfeld. Bibelstellen sowie ein abschließendes, von der Autorin verfasstes Gebet in kursiver Schrift vervollständigen das jeweilige Kapitel.

In den weitere neun Kapiteln geht es um die Angst, abgelehnt, verlassen und verraten zu werden, um die Angst, ertappt zu werden, um jene vor dem Versagen und dem Tod, der Angst, von der Vergangenheit eingeholt zu werden, unbedeutend zu sein, der Angst, vor Gottes Plan für das Leben und zu guter Letzt der Angst vor Gott selber bzw. dass Gott nicht real ist. Obgleich Angst „das“ zentrale Thema dieses Buches ist, macht die Autorin mit ihren Worten zugleich auch Mut, in dem sie über Dinge schreibt, die wir nicht fürchten sollten.

Vor allem der laufende Praxisbezug unter Einbeziehung ihrer persönlichen Lebenserfahrungen macht diese Lektüre sympathisch, geben dem Leser in gewisse Situationen Einblick, die man selber wohl schon erlebt hat bzw. womit man sich identifizieren kann. Angie Smith schreibt nämlich frei heraus von ihren Sorgen und zahlreichen Ängsten, und sie verheimlicht dabei auch keineswegs ihre eigenen Zweifel, die ihr manchmal wie Steine vor den Füßen liegen und sie lähmen. Durch ihren flüssigen und einfühlsamen Schreibstil versucht sie dazu beizutragen, diese Konfrontation mit den eigenen Ängsten als Chance zu betrachten. Angie Smith vermittelt die tiefe Erkenntnis, dass der Austausch über seine eigenen Ängste durchaus auch viel Befreiendes mit sich bringen kann – und sei es nur zu erfahren, dass man mit bestimmten Ängsten gar nicht so alleine ist, dass es viele andere gibt, die mit ähnlichen oder gleichen Dingen zu kämpfen haben. Sie empfindet es auch als wichtig, den Unterschied zwischen lähmender Angst und Angst, die uns zum Handeln anspornt, zu kennen. Ihre beeindruckenden Bibelzitate vermitteln einen tiefen Eindruck davon, wie Gott die Ängste von Menschen benutzt, um sie in etwas Wunderbares zu verwandeln.

Ich freue mich, durch „Glaube, der die Furcht vertreibt“, ein Werk dieser Autorin kennen gelernt zu haben, die mir als Leserin mit ihrer offenen und einnehmenden Art beim Lesen das Gefühl einer Unterhaltung mit einer Freundin vermittelte. Aus meiner Sicht ein bereicherndes, ehrliches und direktes Buch, dessen Lektüre ich nicht missen möchte. Fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Leben kann so glücklich sein

Das Leben kann so glücklich sein
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In diesem Buch habe ich mich getäuscht! Wo ich anhand des beschwingten Coverfotos und des Klappentextes zunächst eher ein leichtes-lockeres Sammelsurium von Zitaten und Aussagen über das Glück erwartet ...

In diesem Buch habe ich mich getäuscht! Wo ich anhand des beschwingten Coverfotos und des Klappentextes zunächst eher ein leichtes-lockeres Sammelsurium von Zitaten und Aussagen über das Glück erwartet hätte, traf mich bereits nach wenigen Seiten die Erkenntnis, dass ich mich grundlegend geirrt hatte.

Cornelia Mack definiert zunächst sehr treffsicher „Glück“ und beginnt, diesen Begriff zu beschreiben. Glück und Gemeinschaft, das, was gelingende Beziehungen ausmacht, wo Menschen Wertschätzung erfahren und sich sicher aufgehoben wissen.

Bereits im nächsten Abschnitt, dem Hauptteil des Buches, erzählt sie über das Zusammenspiel von Glück mit den Faktoren „Dankbarkeit, Gemeinschaft, Aufgaben, Stille, Genuss, Reichtum, Gesundheit, Leid und Tod“. Zu jedem einzelnen Begriff in dieser Aufzählung liefert die Autorin fundierte Argumente, bei denen sie stets auch die Bibel und den Glauben mit einbezieht. Sie geht bei ihren Beschreibungen in die Tiefe und baut auch Erlebtes mit ein. In eindrucksvollen Beispielen lässt sie andere Menschen zu Wort kommen, die von ihren Erfahrungen berichten – beginnend vom Grundproblem hin zum Kern der Sache, bis schließlich zur Auflösung und Heilung. Die vielen eingebauten Bibeltexte werden anschaulich erklärt, und ganz besonders der Abschluss, die Erläuterung der zehn Gebote, hat mich vollkommen für dieses Buch eingenommen. Cornelia Mack bezeichnet sie als „Leitlinien für gelingendes Leben und zugleich Kennzeichen des befreiten Lebens“, als „Hilfestellung zum Leben, das sie mit einem Geländer vergleicht, das Halt gibt und vor Abgründen schützt“. Besser und treffender hätte man das wohl kaum auszudrücken vermocht. Höchst interessant war für meine Person die Begründung der Streichung des zweiten Gebots durch die meisten Kirchen aus der Reihe der Zehn Gebote, doch auch generell kann ich behaupten, dass ich die zehn Gebote nie zuvor dermaßen exakt definiert und erklärt sah.

Auszüge aus diesem Buch zu nennen, die mich ganz besonders beeindruckt haben, wäre wohl Rahmen sprengend. Daher belasse ich es dabei, jene vier Zitate anzuführen, die mich dazu verleitet haben, die betreffenden Passagen mit Randmarkierungen zu versehen, um mich immer wieder darin vertiefen zu können.

„Die menschliche Sehnsucht nach Glück ist im Tiefsten die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, nach der ungetrübten Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel, die Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe, die Sehnsucht danach, angenommen und gewollt zu sein. Diese Sehnsucht wird in den Armen des Vaters gestillt. Das Glück, das dabei erlebt werden kann, reicht viel weiter, geht viel tiefer als kurzfristige Glückserlebnisse im Leben.“

„Gott möchte Menschen nicht im Unglück lassen, sondern aus den bitteren, bedrückenden oder Angst machenden Erfahrungen herausführen. Aber er benützt das Unglück auch, um uns Wesentliches zu zeigen, um uns Weisheit, Demut und Dankbarkeit zu schenken oder auch, um uns wachzurütteln und uns von falschen Wegen zurückzuholen.“

„Bei manchen Beziehungen lohnt es, sich intensiv zu engagieren, bei anderen muss es nicht unbedingt sein. Wir können nicht mit allen Menschen eine Freundschaft pflegen, aber es ist gut, wenn wir die Grundwürde der anderen nicht verletzen.“

„In der Hingabe an eine Aufgabe, im vollen Einsatz entsteht Glück. Auch und gerade die manchmal mühevollen Aufgaben bringen – spätestens im Rückblick – eine große Zufriedenheit mit sich. Wer sich der Hingabe verweigert, hat zwar weniger Anstrengung, aber damit auch weniger Glückserfahrungen.“


Mit „Das Leben kann so glücklich sein“ habe ich eine wahre Perle unter den Sachbüchern über das Glück entdecken dürfen. Ein Buch, dessen flüssiger Schreibstil den Leser so neugierig auf den Inhalt macht, dass man es kaum aus der Hand geben mag. Ich vergebe uneingeschränkte fünf Bewertungssterne für diese außergewöhnliche Lektüre, die ich nur zu gerne weiter empfehle!