Die Schmetterlingsinsel
Die SchmetterlingsinselEin Herrenhaus in England, dessen alte Besitzerin Emmely Woodhouse, und ihr treu ergebener Butler Mr. Green bilden den ersten Schauplatz dieses Romans. Der zweite Schauplatz, der prachtvolle Wohnsitz der ...
Ein Herrenhaus in England, dessen alte Besitzerin Emmely Woodhouse, und ihr treu ergebener Butler Mr. Green bilden den ersten Schauplatz dieses Romans. Der zweite Schauplatz, der prachtvolle Wohnsitz der Familie Tremayne auf der Teeplantage Vannattuppucci in Ceylon, spielt in der Vergangenheit, und stellt das Zentrum des Geschehens dar. Der dritte Erzählstrang widmet sich schließlich den Ereignissen der Gegenwart und seiner Protagonistin Diana Wagenbach, einer Berliner Anwältin, deren Ehe in Scherben liegt und die von ihrer im Sterben liegenden Tante Emmely nach England gebeten wird. Der Tod der geliebten Tante aus England löst nicht nur Trauer in Diana aus, sondern veranlasst sie auch, sich ihrer Vergangenheit zu widmen. Es scheint ein großes Geheimnis um ihre Urahnin Grace Tremayne zu geben, das niemals gelüftet, sondern stets eisern totgeschwiegen wurde. Mit Emmely Woodhouse starb die letzte Person, die um diese mysteriösen Ereignisse wusste. Und Emmely war es auch, die ihrer geliebten Nichte nicht nur Traymore House in England, sondern auch einige Hinweise hinterließ, die es ihr ermöglichen sollten, das Rätsel zu lösen. Diana begibt sich auf eine abenteuerliche Reise nach Ceylon, und kommt schließlich unglaublichen Dingen auf die Spur…
Corina Bomann versteht es, die drei Erzählstränge geschickt miteinander zu verbinden, erzählt abwechselnd über die Ereignisse in England, Berlin und Ceylon. Zu Beginn eines jeden der insgesamt achtzehn Kapitel verrät die Autorin den Ort und die Zeit des Geschehens. So entsteht eine Übersichtlichkeit, die es dem Leser ermöglicht, sich bequem zu orientieren und den Faden nicht zu verlieren. Ich hätte mir jedoch anfangs ein kleines Personenregister gewünscht, um die Verwandtschaften der Familien übersichtlicher vor Augen zu haben und während der Lektüre gegebenenfalls nachschlagen zu können.
Aus Rücksicht auf etwaige Spoiler möchte ich auch nicht näher auf den Inhalt dieses Romans eingehen, der mich anfangs zugegebenermaßen nicht sehr stark fesselte. Doch als ich bereit war, mich auf Graces Geschichte einzulassen, durchlebte ich an Dianas Seite die abenteuerliche und aufregende Suche nach der Wahrheit – und ich durfte an einer unendlich großen Liebesgeschichte, und einer sehr dramatischen Familiengeschichte teilhaben. Das Buch weist einen geringfügigen Spannungsbogen auf, der sich im letzten Drittel erheblich steigert. Der flüssige Schreibstil und interessante, geheimnisumwobene Protagonisten trugen dabei zu meinem Lesevergnügen bei.
Fazit: Ich kann „Die Schmetterlingsinsel“ durchaus weiter empfehlen und vergebe vier Bewertungssterne für einen Roman, der mich emotional in seinen Bann zog und gedanklich in die duftende Welt der Teeplantagen nach Ceylon entführte.