Cover-Bild Die Burg der Könige
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 944
  • Ersterscheinung: 14.11.2014
  • ISBN: 9783548286808
Oliver Pötzsch

Die Burg der Könige

Historischer Roman | Eine mächtige Burg, eine alte Legende und der Kampf um die Krone

Eine mächtige Burg, eine alte Legende und der Kampf um die Krone


1524: Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. In den Wirren dieser Zeit stoßen Agnes, die Burgherrin der einst mächtigen Stauferburg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein altes Geheimnis. Schon bald wird ihnen bewusst, dass ihre Entdeckung nicht nur über ihr eigenes Schicksal, sondern auch die Zukunft der Krone entscheiden wird.


Bestsellerautor Oliver Pötzsch hat einen großen Roman über die legendäre Burg der Staufer geschrieben. Der Trifels: Hort vieler Legenden und Schlüssel zum Kaiserthron.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

dieses Buch ist einfach fantastisch

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" Die Burg der Könige " ist ein über 900 Seiten starkes Buch, mit anhängender Chronologie der Ereignisse und eine Aufführung der wichtigsten Protagonisten.
Normalerweise lese ich so dicke Wälzer nicht ...

" Die Burg der Könige " ist ein über 900 Seiten starkes Buch, mit anhängender Chronologie der Ereignisse und eine Aufführung der wichtigsten Protagonisten.
Normalerweise lese ich so dicke Wälzer nicht so gern, da oft die Gefahr besteht, dass Längen im Erzählfluss auftreten, die einen querlesen lassen. So aber nicht bei diesem Buch. Oliver Poetsch hat schon mit seinen Geschichten um den Schongauer Henker gezeigt, dass er schreiben kann und dies ist ihm auch mit diesem dicken Wälzer gelungen. Nicht eine einzige Seiten war langweilig, im Gegenteil, ich konnte gar nicht schnell genug lesen, weil die fantastische Kombination von geschichtlichen Fakten und fiktionaler Geschichte den Spannungsbogen permanent hoch hält.

Das Buch lässt den Leser eintauchen in das 16. Jahrhundert des Wasgau. Dort auf einer baufälligen Burg, dem Trifels, lebt Agnes mit ihrem mittlerweile verarmten Vater, der als Burgvogt eingesetzt ist. Seine Abgaben kann er nicht leisten, weil er seine Bauern nicht so ausbeuten will wie es viele hohe Herren und die Kirche tun. Seine Tochter Agnes wächst mutterlos auf und ist schon anders ,als viele andere Töchter ihres Standes. Sie liest sehr viel, ist an der Geschichte der Burg interessiert, die einst Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen war. Hohe Häupter wie Barbarossa, Kaiser Frdr. der I. und viele Staufer, haben diese Buch besucht und von dort aus regiert. Doch von dem Glanz alter Zeiten ist nicht viel geblieben. Aus diesem Grunde will Agnes Vater sie mit dem Grafen von Erfenstein verheiraten, der allerdings sehr eigennützige Gründe hat Agnes zu ehelichen. Er vermutet, dass der Normannenschatz auf der Burg vergraben liegt, der ihn von der Bevormundung seines Vaters befreien würde. Agnes allerdings geht einer ganz anderen Spur nach. Seitdem ihr Falke Parcival ihr einen Ring mit dem Bild Kaiser Barbarossas gebracht hat, hat sie nächtliche Träume, die sie verunsichern, aber auch neugierig machen. Mit ihrem Jugendfreund Mathis flieht sie aus den Fängen ihres Mannes und will der Herkunft des Ringes auf den Grund gehen. Dabei geraten sie nicht nur in viele Abenteuer, sondern müssen sich in einem Deutschen Reich bewegen, das durch die Bauernaufstände ein verwüstetes du blutgetränktes Land ist.

Oliver Poetsch versteht es wirklich fantastisch, Geschichte lebendig zu machen. Sein Roman zeigt eine gute Recherche, die er anhand einer Chronologie der Ereignisse am Ende des Buches zu finden ist. Seine lebendige Art zu schreiben und die Fähigkeit Geschichte mit Fiktion zu verbinden macht es zu einem besonderen Erlebnis, dieses Buch zu lesen. Es kommt keine Minute Langeweile auf und die Ereignisse, die durch Rückblicke bis ins 14.Jahrhundert zurückgehen lassen die Zeit der Welfen und Staufer, aber auch die Fehden zwischen diesen und den verhassten Habsburgern lebendig werden. Für diese Zeit habe ich mich eigentlich immer wenig interessiert, aber Oliver Poetsch schafft es auch hier, bei mir Interesse zu wecken.

Das Buch war zwar dick, aber es für mich ruhig noch mehr Seiten haben dürfen, denn dieser Roman ist einfach fantastisch.

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Veröffentlicht am 06.09.2019

Chapeau! Ein grandioses Epos!

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Hier war jemand mit Leidenschaft am Schreiben und Eintauchen in eine vergangene Zeit dabei, das merkt man sofort wenn man das "mit Liebe gemachte" Buch vom sich sebst als "hoffnungslos romantisch" bezeichnenden ...

Hier war jemand mit Leidenschaft am Schreiben und Eintauchen in eine vergangene Zeit dabei, das merkt man sofort wenn man das "mit Liebe gemachte" Buch vom sich sebst als "hoffnungslos romantisch" bezeichnenden Autor Oliver Pötzsch aufschlägt. Die Überschriften sind rot abgesetzt - der Buchstabe am Beginn jedes Kapitels ganz mittelalterlich hervorgehoben und eine Karte im Einband sowie der Anhang mit Erklärungen zur Protagonisten und Örtlichkeiten des Romans sowie einer Chronik zeugen von der Sorgfalt, mit der hier gearbeitet wurde.
Der Inhalt passt sich dann auch diesen paratextuellen Elementen an. Leidschaftlich wird die Geschichte der Burg Trifels und der Begehrlichkeiten erzählt, die sowohl von bäuerlicher als auch von adliger sowie vor allem von royaler Seite an sie herantreten. Wir schreiben die Jahre 1524/1525: Der Habsburger Kaiser Karl V ist 24 und plötzlich Herrscher über ein Weltreich, sein Thron steht allerdings auf wackligen Beinen, da auch andere Häuser Anspruch auf das Heilige Römische Reich erheben - allen voran der französische König Franz I. Nun tauchen auch noch Gerüchte auf, in deren Zentrum ein längst vergangenes und vermeintlich ausgestorbenes Geschlecht liegt und die Herrschaft Karls V bedroht: die Staufer.
Im Pfälzerwald liegt deren ehemalige Stammburg, der Trifels - wo auch die Geschichte von Agnes, der Vogtstochter beginnt. Die burschikose Sechzehnjährige dressiert lieber ihren Falken Percival und liest in der Bibliothek als sich einen Gatten zu suchen. Ihr Vater Philipp von Erfenstein, der Burgvogt des Trifels, ist Witwer und zwar stolz auf seine einzige Tochter, er hat aber Probleme die Burg finanziell über Wasser zu halten, da er die Bauern nicht noch mehr belasten möchte als ohnehin schon. Er hofft Agnes an einen Mann aus dem aufstrebenden Patriziertum verheiraten zu können oder an den Grafen von Löwenstein-Scharfeneck, der sein Auge auf die hübsche Agnes - und den Trifels - geworfen hat.
Agnes' Freund seit Kindertagen ist der Sohn des Burgschmieds, Mathis, der sich aber ebenfalls zum Unmut seines Vaters eher für Schießpulver und für demokratische Ideen als für die väterliche Schmiede interessiert.
Agnes und Mathis wissen, dass eine Ehe für sie beide ausgeschlossen ist - das Standesdenken verbietet eine solche Verbindung.
Das sind so die wesentlichen Konfliktfelder, die sich in "Die Burg der Könige" auftun. Oliver Pötzsch schafft es eine in historische Wirklichkeiten eingebaute Geschichte heraufzubeschwören, die auf 913 Seiten mitreissend und lebendig ist - ohne je langweilig oder dröge zu sein. Hier hat man es mit einem leidenschaftlichen Erzähler zu tun, der ein sehr szenisch aufgebautes Werk erschaffen hat. Man könnte sich den Roman perfekt auf der Kinoleinwand vorstellen. Allein die Dialoge zwischen Karl V. und Franz I. würden einen Schlagabtausch abgeben, der wunderbar verfilmt werden könnte. Die wenigen Figuren, die in der Handlung eine wichtige Rolle spielen, sind alle lebendig charakterisiert und haben dort wo sie sind auch ihren Platz - keine Nebenfigur ist überflüssig. Auch die vermeintlich "bösen" Figuren wurden nicht in ein schwarz-weiß-Schema gepresst, manche bleiben sogar bis zum Ende zwiespältig.
Ich musste beim Lesen oft an "Der Name der Rose" denken, denn Pötzsch folgt einem änhnlichen Schema - mit viel Mythos, Mord und Geheimnisträgereien.
Der Autor versteht es wundervoll die Spannung sehr lange aufrecht zuerhalten, indem er dem Leser die Geheimnisse nicht preisgibt und ihn mit den Protagonisten Agnes und Mathis mitfiebern lässt.
Alles in allem kann man wirklich sagen dass man es hier mit einem in sich perfekten Roman zu tun. Ich weiß jetzt mehr über die Bauernkriege, über die sagenumwobenen Staufer, den Zerfall des Rittertums und die Anfänge der Reformation und wurde dabei perfekt unterhalten - und der "Kleine Burgen- und Reiseführer durch meinen Roman" (den man natürlich erst nach selbigem lesen sollte ) regt auch noch dazu an auf den Spuren der Protagonisten zu wandeln - was will der gemeine Leser mehr? Chapeau Herr Pötzsch!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Burg der Könige

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Agnes, die Tochter des Trifelser Burgvogts, wird bereits in jungen Jahren Halbwaise und liebt es, bekleidet mit Beinlingen in den Wäldern der Burg unterwegs zu sein. Ihren Falken Parcival, den sie selber ...

Agnes, die Tochter des Trifelser Burgvogts, wird bereits in jungen Jahren Halbwaise und liebt es, bekleidet mit Beinlingen in den Wäldern der Burg unterwegs zu sein. Ihren Falken Parcival, den sie selber liebevoll aufgezogen und abgerichtet hat, stets an ihrer Seite, pflegt sie zudem eine innige Freundschaft mit Mathis, dem Sohn des Dorfschmieds – eine Freundschaft, die mit den Jahren zu tiefer Verbundenheit und schließlich Liebe wird. Doch Philipp Schlüchterer von Erfenstein hat andere Pläne für seine Tochter. Einer Heirat mit einem einfachen Handwerker würde der Burgvogt niemals zustimmen, und so plant er eine Verbindung mit einem wohlhabenden, mächtigen Mann. Als plötzlich Graf Friedrich von Löwenstein-Scharfeneck sich um Agnes bemüht, den benachbarten Stammsitz seines Geschlechts restaurieren lässt und großes Interesse an der sagenumwobenen Legende um König Barbarossa und seinen im Trifels verborgenen Schatz zeigt, scheint der Traum von einer Verbindung mit ihrer Jugendliebe Mathis zunichte. Doch auch zwei eigenartige Fremde interessieren sich lebhaft für die alten Geschichten, denen Agnes als Kind so gerne gelauscht und von denen der gütige alte Pater Tristan ihr in der großen Bibliothek des Trifels vorgelesen hat. Das Auftauchen eines Siegelrings, dessen Existenz zu verheimlichen die Aufgabe einer geheimen Bruderschaft war, lässt die Situation eskalieren. Schon bald werden die Nachforschungen der mysteriösen Fremden offensichtlicher, ihre Vorgehensweisen dabei brutaler. Nachdem Mathis sich kurz darauf einem Bauernhaufen unter Führung des rebellischen Schäfer-Jockels anschließt und für vogelfrei erklärt wird, verlieren sich die beiden für einige Zeit aus den Augen. Die Not der Bauern wird immer größer, die Ausweglosigkeit ihrer Lebensumstände immer drastischer. Die Situation eskaliert und überall im Land kommt es zu Aufständen. Wie die Geschichte von Agnes und Mathis weiter geht, inwiefern die seltsamen Visionen und intensiven Träume von Agnes betreffend ihre Vorfahren eine Rolle spielen, und welche politischen Mächte im Hintergrund ihre Fäden spinnen, erzählt uns dieses faszinierende Buch.

Oliver Pötzsch hat mich mit diesem beinahe tausend Seiten umfassenden Schmöker eine überwältigende Reise ins Mittelalter, in die Zeit der Ritter und Burgfräulein, unternehmen lassen. Der legendäre Trifels als trutzige Stauferburg hoch oberhalb von Anweiler ist der Ausgangspunkt für die Geschichte einer jungen Frau, deren geheimnisumwobene Vergangenheit für turbulente Abenteuer sorgt. In einnehmendem Schreibstil fesselt der Autor seine Leser bereits auf den ersten Seiten dieses Buches, und lässt ihn bis zum Ende nicht wieder los. Der hochspannende Plot wird in rasantem Tempo erzählt, die fantasievolle Geschichte um die Herrin des Trifels birgt viele Geheimnisse, und die Sage um Kaiser Barbarossas legendären Schatz lockt gefährliche Gestalten an, die nichts Gutes im Schilde führen. Die aufregende Reise durch die Vergangenheit erzählt jedoch auch von den deutschen Bauernkriegen, bei denen sich die ausgebeuteten Bauern, die im Grunde nichts mehr zu verlieren hatten und keinen Ausweg mehr sahen, zusammenrotteten. Unter der Führung von Florian Geyer und Götz von Berlichingen werden das Zusammenrotten der einzelnen „Haufen“ und die blutige Schlachten geschildert, die abertausenden Bauern das Leben kosteten.
Die handelnden Personen waren derart lebendig gezeichnet, dass man auch nach Beendigung der Lektüre noch lange Zeit gedanklich bei ihnen verweilte. Der durchgehend hohe Spannungsbogen erhöht sich gegen Ende des Buches zu einem beinahe unerträglichen Ausmaß, das fulminante Finale lässt den Leser fieberhaft Seite um Seite blättern. Ich möchte zudem auch die exzellente Aufmachung dieses Buches hervorheben. Nicht nur die edle Optik der Titelseite, mit den großen, metallischen Lettern und einem Ornament auf samtrotem Hintergrund, sondern auch die vielen liebevollen Details im Inneren des Buches sind erwähnenswert. Auf der ersten, wie auch auf der letzten Innenseite ermöglicht der Autor es dem Leser, sich anhand einer genauen Landkarte zu orientieren, auf der die wichtigsten strategischen Punkte und Orte der Handlungen eingezeichnet sind. Der Buchtitel und der Beginn eines jeden Kapitels warten mit wunderschön geschwungenen Lettern und Farbdruck auf. Was ich an Büchern besonders schätze, was jedoch kaum vorkommt, ist eine Beschreibung der Protagonisten im Anhang. Oliver Pötzsch hat nicht nur dafür gesorgt, sondern zugleich auch eine detaillierte Orientierungshilfe – eine Art Burgen- und Reiseführer durch seinen Roman – mit geliefert.

Fazit: ein Buch, das nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine einzigartige Aufmachung punktet. Selten hat ein Werk mich derart gefesselt, wie dieser historische Roman es tat. Selten kam es vor, dass ich ein Buch mit beinahe eintausend Seiten einfach nicht aus der Hand legen konnte. Und noch niemals kam es vor, dass historische Fakten Kriege betreffend mich dermaßen in ihren Bann zogen. Oliver Pötzsch hat mir mit „Die Burg der Könige“ definitiv DAS Lesehighlight des ganzen heurigen Jahres beschert.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Das Geheimnis des Ringes

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Dies war mein erstes Buch von Oliver Pötzsch, aber sicher nicht mein letztes.

In meisterhafter Manier erzählt er die Geschichte der sechzehnjährigen Agnes, die als Tochter des Burgvogts der Reichsburg ...

Dies war mein erstes Buch von Oliver Pötzsch, aber sicher nicht mein letztes.

In meisterhafter Manier erzählt er die Geschichte der sechzehnjährigen Agnes, die als Tochter des Burgvogts der Reichsburg Trifels ein relativ freies Leben führt. Doch ihre Welt droht aus den Fugen zu geraten. Zum einen ist ihr Vater hoch verschuldet, sodass der einstmals bedeutende Trifels vor dem Verfall steht, den scheinbar nur Agnes baldige Heirat mit einem spendablen Kandidaten abwenden kann. Zum anderen gelangt auf seltsamen Wegen ein alter Ring in ihren Besitz, der ihr verwirrende Träume beschert und offenbar ein gefährliches Geheimnis birgt, das tief in die Vergangenheit reicht und an dem selbst der Kaiser persönlich interessiert ist.
Das alles findet vor dem Hintergrund einer zunehmenden Unzufriedenheit der einfachen Leute statt, die letztlich in die Bauernkriege mündet.

Der Roman besticht nicht nur durch die fundierte historische Recherche, sondern auch durch seine fesselnde Handlung, welche auf Grund der geschickten Verknüpfung verschiedener Handlungsstränge sowie der häufigen überraschenden Wendungen von der ersten bis zur letzten Seite spannend bleibt.
Auch sind die handelnden Figuren sehr gut ausgestaltet, sodass sie beim Lesen richtig lebendig werden und man gut mit ihnen mitfühlen kann. Zwar ist Agnes für eine Frau dieser Zeit vielleicht etwas zu selbstbewusst und freiheitsliebend, damit muss man bei diesem Genre allerdings eben rechnen. Gut gefallen hat mir aber jedenfalls, dass hier jeder Protagonist eine nachvollziehbare Geschichte hat. Es gibt keine Menschen, die einfach nur böse sind, sondern man kann immer verstehen, wodurch sie zu ihrem Handeln veranlasst wurden.

Abgerundet wird das Buch dann sogar noch durch einen kleinen Reiseführer, in dem der Autor Tipps für den Besuch der vorkommenden historischen Stätten gibt.

Alles in allem also ein hervorragender Schmöker, den ich Fans historischer Romane nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Trifels - ein alter historischer Mythos

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Klappentext: 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, ...

Klappentext: 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird.

Der Autor nimmt den Leser mit auf eine spannende Zeitreise ins Jahr 1524 in die Gegend Wasgau zur Burg Trifels. Im ganzen Land toben die Bauernkriege, die Menschen hungern, Adelige und Klerus versuchen immer noch mehr Geld zu erpressen. Die ehemals reiche Stauferburg Trifels ist verarmt und in vielen Teilen baufällig. Der Vater der Protagonistin Agnes, ist der Burgvogt, doch er spricht nach dem Tod der Mutter mehr dem Alkohol zu, als ihm gut tut und kümmert sich nicht um das alte Gemäuer. Agnes wächst – gerade für diese Zeit – sehr ungebunden auf. Sie jagt mit ihrem Falken, reitet aus, hat lesen und schreiben gelernt und pflegt die untypische Freundschaft mit Mathis, Sohn des Schmieds. Außerdem rankt ein uraltes Geheimnis um Burg Trifels, hinter dem verschiedene Mächte her sind. Als Mathis sich auf die Seite der Bauern schlägt, muss Agnes aus Geldnot den Grafen Friedrich von Scharfenberg heiraten, der allerdings weniger an ihr, sondern ebenfalls nur am legendären Normannenschatz, der auf Trifels versteckt sein soll, Interesse hat…
„Die Burg der Könige“ ist mit über 900 Seiten ein richtiger Historien-Schmöker, flüssig und leicht geschrieben. Der Autor vermischt sehr geschickt historische Begebenheiten mit Legenden und Sagen, mit einem „es hätte so sein können“ und mit Hauptfiguren, die sympathisch und recht authentisch wirken. Er vermeidet größere Aufzählungen von Jahreszahlen und Beschreibungen diverser Könige, sondern konzentriert sich auf einzelne Personen, die man so näher kennen lernt. In diesem Zusammenhang erzählt der Autor auch viel über die Sitten und Bräuche in dieser Zeit, der Leser erfährt viel über die Intrigen und Ränke der herrschenden Adeligen, die bittere Not der Bauern, die immer mehr Abgaben zahlen müssen, keinerlei Rechte, nur Pflichten haben und sich aus ihrer Not heraus zusammenrotten, um gegen das unmenschliche System zu kämpfen. Der zu Beginn des Romans entstandene Spannungsbogen bleibt bis zur letzten Seiten bestehen und fesselt.
Gut gefallen haben mir am Ende die Wandertipps zu den Orten der Geschehnisse sowie eine historische Übersicht bzw. Chronik zu den deutschen Bauernkriegen.