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Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Herz von Siena

Das Herz von Siena
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Marina Fiorato lässt den Leser tief in die Welt des Großherzogtums Siena im Jahre 1723 eintauchen. Als Mittelpunkt ihres Romans fungiert die zarte Liebesgeschichte zwischen Pia Tolomei und Riccardo Bruni. ...

Marina Fiorato lässt den Leser tief in die Welt des Großherzogtums Siena im Jahre 1723 eintauchen. Als Mittelpunkt ihres Romans fungiert die zarte Liebesgeschichte zwischen Pia Tolomei und Riccardo Bruni. Die Faszination dieses Buches begründet sich jedoch meiner Meinung nach auf der gründlich recherchierten Geschichte dieser stolzen Stadt, dem Refugium der Medicis. Nicht nur Intrigen und Machtkämpfe beherrschen die Reichen und Mächtigen dieser Zeit, sondern auch Leid und tragische Schicksalsschläge. Anfangs hatte ich den Eindruck, dass Fioratos Figuren blass und unpersönlich erscheinen. Dies änderte sich jedoch nach dem etwas zähen Einstieg in die Geschichte. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, fieberte regelrecht danach, zu erfahren, wie es mit den Machtbestrebungen Gian Gastones de Medici, der zu dieser Zeit herrschenden Regentin Violante de Medici und dem Schicksal Sienas weiter geht. Die Autorin schildert in farbenprächtigen Szenerien die Vorbereitungen und die Regeln der Palios und die Intrigen der um den Sieg konkurrierenden Stadtviertel. Ein glanzvolles Epos einer längst vergangenen Zeit – wieder lebendig gemacht durch Marina Fiorato. Dies wird mit Sicherheit nicht meine letzte Lektüre dieser grandiosen Autorin bleiben.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Lächeln der Fortuna

Das Lächeln der Fortuna
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Rebecca Gablé lässt in ihrem Epos über das England im 14. Jahrhundert zur Zeit der Ritter den Leser durch ihren Protagonisten, Robin of Waringham, den Zeitraum von 1360 -1399 hautnah miterleben. Wir begleiten ...

Rebecca Gablé lässt in ihrem Epos über das England im 14. Jahrhundert zur Zeit der Ritter den Leser durch ihren Protagonisten, Robin of Waringham, den Zeitraum von 1360 -1399 hautnah miterleben. Wir begleiten Robin beginnend von der Ermordung und Enteignung seines Vaters, dem Earl of Waringham und Robins Abstieg zu einem Stallknecht und lernen dadurch das Ausmaß des Elends und der Nöte der armen Bevölkerungsschicht dieser Zeit kennen. Die Geisel Pest rafft Reich wie Arm dahin, die Heilkünste der damaligen Zeit sind beschränkt und die Menschen ächzen unter der Last der Abgaben. Nicht nur die Adeligen, deren Leibeigenen sie sind, sondern auch die Kirche fordert regelmäßige Abgaben, die zu leisten sie bald nicht mehr imstande sind.

Die Autorin veranschaulicht im Gegensatz zur bitterarmen Landbevölkerung auch den Ruhm und den Prunk der Adelshäuser, allen voran des Hauses Lancester, dessen Oberhaupt John ein Förderer Robins war und mit dem dieser Zeit seines Lebens eng verbunden war. König Richard spielt eine bedeutende Rolle in diesem Buch und Gablé erläutert ausführlich die exzellent recherchierten historischen Ereignisse in ihrer chronologischen Reihenfolge bis hin zur Krönung Henrys of Lancaster, dem ersten vom Parlament erwählten König. Neben Robin, dem Earl of Waringham, wird in diesem Buch das Hauptaugenmerk auf John of Gaunt, dem Duke of Lancaster, gelegt, auf den in direkter Linie die Mitglieder des englischen Königshauses zurück verfolgt werden können.

Rebecca Gablé hat mich durch ihre bildhafte Art, die Geschichte lebendig zu machen, regelrecht gefesselt. Ich konnte nicht umhin, dieses Buch an einem Wochenende auszulesen … bei nahezu 1200 relativ eng beschriebenen Seiten eine zeitaufwändige und intensive Leseerfahrung. Der Spannungsbogen war durchgehend hoch, die hervorragend gezeichneten Charaktere verführten dazu, sich vollständig auf sie einzulassen. So lebte und bangte man mit den Protagonisten dieses Buches, freute sich über ihre Erfolge und litt unter ihren Niederlagen.

Die Aufstellung der wichtigsten Figuren in sinnvoller Anordnung von Stammbäumen der Häuser Plantagenet und Lancaster sowie eine Übersicht der historischen Ereignisse sind meines Erachtens eine unbedingte Notwendigkeit. Nicht selten ertappte ich mich dabei, auf diesen Seiten nachzuschlagen, mich über die handelnden Personen sowie deren Rang und Funktion zu informieren und auf diese Weise nicht den Überblick zu verlieren.

Die Schreckensszenarien des Krieges, die willkürlichen Verurteilungen und die rohe Gewalt gegen die arme, rechtlose Bevölkerungsschicht zeichnete ein realistisches Bild jener Zeit. Doch auch in Adelskreisen kam es vor, dass Günstlinge des Königs innerhalb kürzester Zeit denunziert, enteignet, aus dem Land verbannt – oder gar ermordet wurden. Der Aufstieg konnte rasch gelingen, der tiefe Fall jedoch gleichermaßen.

Es war faszinierend, sich in diese Epoche zu versenken und Geschichte auf diese Art und Weise zu erfahren. Fünf Bewertungssterne für das bislang beste Leseerlebnis im Genre „Historischer Roman“ und eine unbedingte Leseempfehlung für „Das Lächeln der Fortuna“.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Am Ufer der Träume

Am Ufer der Träume
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Thomas Jeiers Geschichte beginnt mit der großen Hungersnot in Irland im Jahre 1845, als die Kartoffelfäule unzähligen Menschen die Lebensgrundlage nimmt. Aufgrund der Missernten sind sie auch nicht mehr ...

Thomas Jeiers Geschichte beginnt mit der großen Hungersnot in Irland im Jahre 1845, als die Kartoffelfäule unzähligen Menschen die Lebensgrundlage nimmt. Aufgrund der Missernten sind sie auch nicht mehr dazu in der Lage, ihre Abgaben an die englischen Landherren zu bezahlen und werden zu Tausenden kurzerhand von ihrem Heim verjagt. Insgesamt sterben im Laufe der Hungersnot, die von 1845 – 1849 währte, eine Million Menschen. Erschöpfung, Hunger, Erkältungskrankheiten und gefährliche Seuchen rafften die arme Bevölkerung dahin und viele versuchten, ihrem Schicksal durch Emigration zu entrinnen. Das bevorzugte Ziel war Amerika, das Land der unendlichen Möglichkeiten. Thomas Jeier erzählt in diesem Buch vom Schicksal der Irin Rose Campbell, die mit ihren beiden Töchtern Molly und Fanny eben dieses Schicksal erleidet und mit nur wenigen Habseligkeiten im Gepäck von ihrer Farm vertrieben wird. Einzig das Aufeinandertreffen zwischen ihnen und dem jungen Iren Bryan Halloran, der Molly das Jagen und das Überleben in der Wildnis lehrt, rettet den Frauen das Leben. Als der strenge Winter sich mit einem Blizzard ankündigt, sucht die kleine Gruppe Zuflucht in einem Arbeitshaus und plant für das kommende Frühjahr den Aufbruch nach Amerika. Der Autor schildert in eindrucksvollen Bildern und drastischen Beschreibungen das elende Leben und die Ausbeutung der von Schicksalsschlägen gezeichneten irischen Landbevölkerung dieser Jahre und ihren Überlebenskampf nach ihrer Ankunft im „Land der ungeahnten Möglichkeiten“. Das New York ihrer Träume war ein vollkommen anderes, als Molly und Fanny es sich vorgestellt hatten. Nach dem Tod ihrer Mutter während der langen und entbehrungsreichen Überfahrt auf dem Schiff nach Amerika und dem rätselhaften Verschwinden Bryans von diesem Auswandererschiff heuerten die Mädchen als Näherinnen an und Fanny und Molly gehen ihren Weg.
Thomas Jeier hat mich mit seiner faszinierenden Erzählung über diese Frauenschicksale in den Bann gezogen. Der Großteil des Buches behandelt die Zeit in Irland, erst im letzten Drittel wird auf die Besiedelung Amerikas und auf die Probleme mit den Ureinwohnern eingegangen. Der flüssige Schreibstil und der interessante Plot machten diese Lektüre zu einem Vergnügen und die Ungewissheit der Ankunft des verschollenen Bryan am Ziel ihrer gemeinsamen Träume verlieh dem Buch die nötige Spannung. Die Liebesgeschichte zwischen Bryan und Molly spielt zwar eine herausragende Rolle, gleitet jedoch nie ins Klischeehafte oder Seichte ab. Die handelnden Personen erschienen durchaus glaubwürdig, wobei das größte Augenmerk auf die Protagonistin Molly gelegt wurde. Einzig die Tatsache, dass dieser Roman nicht lange nach der Ankunft Mollys in der wilden unendlichen Weite Amerikas endet, hat mich traurig gestimmt. Ich hätte gerne mehr über die Besiedelung des so genannten Wilden Westens gelesen, über die Kämpfe zwischen den weißen Einwanderern und den amerikanischen Ureinwohnern und dem Start in ein gemeinsames Leben von Molly und Bryan am Ziel ihrer Träume. Leider endete das Buch mit dem Auftauchen Bryans. Ich würde nur allzu gerne weitere Bücher von Thomas Jeier lesen und mehr über dieses raue, wilde Land lesen, das heute den zweitgrößten Kontinent der Erde darstellt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Hebamme von Wien

Die Hebamme von Wien
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Wien im Jahre 1683. Es herrscht eine Zeit, in der die Rechte der Frauen dürftig und der Aberglaube groß waren. Außergewöhnliche Fähigkeiten oder auch nur ungewöhnliches Geschick in der Ausübung einer Tätigkeit ...

Wien im Jahre 1683. Es herrscht eine Zeit, in der die Rechte der Frauen dürftig und der Aberglaube groß waren. Außergewöhnliche Fähigkeiten oder auch nur ungewöhnliches Geschick in der Ausübung einer Tätigkeit werden besonders bei Frauen nicht gerne gesehen und sehr rasch mit Hexerei und Teufelswerk in Verbindung gebracht. Beate Maly erzählt in ihrem historischen Roman „Die Hebamme von Wien“ von Theresa Zapf, die gemeinsam mit ihrer Nichte Anna Stöckl viel Gutes bewirkt und trotz striktem Verbots seitens der Kirche bei Problemgeburten eine neue Erfindung einsetzt: die Geburtszange. Durch diesen Einsatz riskieren die Frauen ihr Leben, wagen es aber aus Mitleid mit den Gebärenden und ihren Kindern dennoch. Ein zweiter Erzählstrang bringt dem Leser die Geschichte des aus der Toskana stammenden Juristen Lorenzo Martecelli, der im Dienste Graf Starhembergs steht, nahe. Lorenzos Vater, der vor seiner Emigration als Karl Kaltenberg in Wien lebte, besitzt ein großes Weingut in Italien und die Tatsache, dass er den sehnlichsten Wunsch seines Sohnes, das Weingut zu übernehmen, ignorierte und ihn zur Ausbildung als Jurist zwang, vergrößerte die Distanz zwischen Vater und Sohn. Eine arrangierte Verehelichung mit einer verarmten Adelstochter trieb Lorenzo letztendlich in die Flucht – und er landete ausgerechnet in der Geburtsstadt seines Vaters. In Wien kreuzen sich auch die Wege von Anna und Lorenzo, denen im Roman das Hauptaugenmerk gilt. Die Autorin zeichnet ein höchst authentisches Bild vom Alltagsleben der Wiener Bevölkerung in dieser Zeit und veranschaulicht deutlich das Grauen des Krieges. Die Stadt steht kurz vor der großen Türkenbelagerung und die Geschichte umfasst den langen Weg von der Belagerung, dem standhaften Ausharren des militärischen Führers Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg bis hin zur Befreiung durch das polnische Entsatzheer unter der Führung von König Johann III Sobieski in der Schlacht von Kahlenberg. Beate Maly lässt ihre Protagonisten einen geheimen Weg, einen Tunnel unter der Stadtmauer, frequentieren, den die Hebamme Anna und einige ihrer Freunde dazu benutzen, um in das türkische Lager zu kommen. Auf diese Weise erzählt sie von Kara Mustafas Zeltlager und erwähnt unter anderem auch den Siegeszug der Kahvebohne, die in dieser Zeit den Weg in die Stadt fand, und die Entstehung des „Wiener Nusskipferls“. Besonders interessant sind einige historische Tatsachen, die die Autorin in Romanform wiedergab, wie beispielsweise die Entstehung der großen Glocke des Stephansdoms in Wien, der Vorgängerin der Pummerin. Diese wurde aus über eintausend Kanonenkugeln, die in der Zeit der Türkenbelagerung im Dom einschlugen, gegossen und im Südturm aufgehängt, damit die Wiener niemals den glorreichen Sieg über die Muslimen vergessen sollten. Auch dem katholischen Prediger Abraham a Santa Clara wird eine gewissen Aufmerksamkeit zuteil – er versucht, Anna und Theresa aufgrund der Verwendung der Geburtszange und einer verbotenen Amputation anzuklagen, bezichtigt sie der Hexerei und sein Plan geht dabei beinahe auf. Viele weitere Persönlichkeiten der damaligen Zeit kreuzen den Weg des Lesers und als Kenner der Region wurde ich immer wieder von bekannten Orts- und Straßenbezeichnungen überrascht. Um die Spannung, die in diesem Buch erstaunlich groß ist, nicht vorweg zu nehmen, möchte ich auf die Geschichte von Anna und Lorenzo nicht näher eingehen, kann dieses Buch jedoch jedem Interessenten des Genres nur ans Herz legen. Beate Maly beherrscht die Kunst, Geschichte lebendig zu machen, sie mit interessanten und authentisch gezeichneten Personen dem Leser nahe zu bringen. Sie veranlasst dazu, ihre Werke nicht mehr aus der Hand zu legen, bevor die letzte Seite umgeblättert ist. Ich vergebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 Bewertungssterne für „Die Hebamme von Wien“!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Sündenbuch

Das Sündenbuch
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Der Wissenschaftler Marek hat den Tod seiner Gattin niemals überwunden und die Ähnlichkeit seiner kleinen Tochter Jana mit der geliebten Frau ist so groß, dass er täglich aufs Neue an sie erinnert wird, ...

Der Wissenschaftler Marek hat den Tod seiner Gattin niemals überwunden und die Ähnlichkeit seiner kleinen Tochter Jana mit der geliebten Frau ist so groß, dass er täglich aufs Neue an sie erinnert wird, die schmerzhafte Wunde nie zu verheilen scheint. Er entschließt sich daher, Jana in Prag, bei seinem Bruder Karel und dessen Familie, in Obhut zu geben und geht nach Deutschland. Marek unterrichtet an der Universität in Heidelberg und trifft an einem kalten, unwirtlichen Abend in einer Schenke einen geheimnisvollen Fremden, der ihm ein kostbar aussehendes Amulett und ein dazu gehörendes Buch verkauft. Zunächst zögernd vertieft Marek sich mit wachsender Neugier in die Lektüre und erkennt schließlich begeistert, dass es sich um ein großes Geheimnis handelt, dem er hier auf der Spur ist. Das Buch, das er in Händen hält, ist ein Teil davon, das Amulett das zweite. Marek ist bewusst, dass seine Suche nach dem zweiten, fehlenden Buch, brisant und höchst gefährlich ist. Er fertigt daher eine Kopie des Buches an und sendet das Original nach Prag, zu seiner Tochter Jana. Und er tut gut daran, denn die Verfolger sind ihm bereits dichter auf den Fersen, als er ahnt …

In Prag, bei Onkel Karel, trifft das Paket seines Vaters gleichzeitig mit der Mitteilung über seinen Tod ein. Jana fällt aus allen Wolken, war doch der Vater ihr einziger Strohhalm, an den sie sich klammert, um aus der kurz bevorstehenden arrangierten Ehe mit ihrem Cousin Tomek zu entkommen. Jana durfte das Privileg erfahren, eine exzellente Ausbildung zur Apothekerin zu genießen und die Übernahme der Apotheke ihres Onkels nach der Hochzeit war bereits geplant. Das Eintreffen der Todesnachricht und die Ankunft des jungen Forschers und Arztes Dr. Conrad Pfeiffer ändern jedoch die scheinbar aussichtslose Lage der jungen Frau und Jana bricht aus ihrem Leben aus. Sie begleitet Conrad Pfeiffer auf der abenteuerlichen Suche nach dem fehlenden Buch …

Um die Spannung nicht vorweg zu nehmen, möchte ich nun nicht näher auf die Handlung eingehen. Beate Maly hat mit diesem historischen Roman eine Spannungslektüre der besonderen Art geliefert. Die interessante Geschichte um das von der Kirche so titulierte „Sündenbuch“ wird mit gut recherchierten historischen Hintergründen bereichert. Der fesselnde Schreibstil zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann, und auch wichtige geschichtliche Ereignisse finden in diesem Buch Erwähnung. Beate Maly geht auf das Leben der Bevölkerung und die Rolle der Frau in der Gesellschaft im Jahre 1618 genauso ein, wie sie auch den Kampf zwischen Katholiken und Protestanten und die ungebrochene Macht der Kirche beschreibt. Die geheime Bruderschaft des Papstes, die „Fraternitas Secreta“, ist wohl ein Ausbund der Fantasie der Autorin, nichtsdestotrotz bereichert sie die Geschichte mit gefährlichen und unheimlichen Elementen. „Dieses Buch ist Sünde - und wer es besitzt, ist dem Tode geweiht!“ Mit dieser Aussage versucht die Kirche, das Buch, oder besser gesagt die Bücher, in seine Gewalt zu bringen. Und sie tut dies mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln …

Die Protagonisten dieses Romans wirken authentisch und sind sehr glaubwürdig dargestellt. Jana, als unerschrockenes, rebellisches Mädchen, das sich gegen einengende Konventionen zur Wehr setzt, trifft auf den Freigeist und Forscher Conrad, ein Paar, das prädestiniert erscheint, die Welt zu erobern. Als die abenteuerliche Reise losgeht, werden sie durch den verschmähten Verlobten Tomek und seinen Freund Jendrik hartnäckig verfolgt. Auch diesen beiden Figuren schenkt Maly viel Aufmerksamkeit und auch hier glänzt die Autorin mit vielschichtigen Charakteren. Auf der langen Reise zu den vermuteten Aufbewahrungsorten der fehlenden Teile des großen Geheimnisses treffen Jana und Conrad auf weitere interessante Personen, die ins Geschehen eingeflochten werden. Ein permanent hoher Spannungsbogen führt letztendlich zu einem fulminanten Finale, das auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Dies war mein erstes Buch von Beate Maly, und es wird mit Sicherheit nicht mein letztes sein. Ich bedanke mich von Herzen beim Vorablesen-Team, das es mir ermöglicht hat, dieses Buch testlesen und auf diese Art und Weise diese Autorin kennen lernen zu dürfen. „Vorablesen“ ist es daher zu verdanken, dass ich mich seit heute zu den Fans von Beate Maly zähle und mir in Kürze das Buch „Die Zeichenkünstlerin von Wien“ zu Gemüte führen werde. Durch „Das Sündenbuch“ wurde ein Feuer der Begeisterung für diese österreichische Autorin geweckt.

Fazit: Großartiges Buch, für das ich gerne 5 Bewertungssterne vergebe und das ich Liebhabern des Genres „Historischer Roman“ gerne weiter empfehle.