Das Wunder auf vier Pfoten
Das Wunder auf vier Pfoten„Das Wunder auf vier Pfoten“ ist die Geschichte von Julia Romp, die nach der Geburt ihres Sohnes George den begründeten Verdacht hegt, dass mit ihrem Kind irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Seine Reaktionen ...
„Das Wunder auf vier Pfoten“ ist die Geschichte von Julia Romp, die nach der Geburt ihres Sohnes George den begründeten Verdacht hegt, dass mit ihrem Kind irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Seine Reaktionen sind völlig konträr zu jenen anderer Babys, George scheint auch kaum Schlaf zu brauchen. In ihrer Verzweiflung wendet Julia sich hilfesuchend an Ärzte, Therapeuten, erhält Beratungen im Kindergarten und später auch in der Schule. Doch bis die Diagnose „Autismus, kombiniert mit ASDL“ endlich gestellt wird, vergehen Jahre. Jahre, in denen Julia an den Rand ihrer Kräfte gerät. Als die Belastung für die Familie zu groß wird, beantragt die alleinerziehende Mutter eine Sozialwohnung. Ihre Ausbildung als Taxifahrerin, bei der sie stets mit der tatkräftigen Unterstützung und dem motivierenden Ansporn ihres Vaters rechnen durfte, bricht sie in jenem Moment ab, als ihr Vater stirbt. Zu den Existenzproblemen kommen die mit den Jahren immer massiver werdenden Schwierigkeiten ihres Sohnes George, der sich einfach nicht in die menschliche Gesellschaft, in eine Schulgemeinschaft oder auch nur in der Nachbarschaft integrieren kann. Er vermag es auch nicht, Emotionen zu zeigen. Der Streunerkater „Ben“ bzw. „Baboo“, wie er von der Familie liebevoll genannt wird, taucht genau zum richtigen Zeitpunkt im Leben von Julia und George auf. George, der zum ersten Mal in seinem Leben Blickkontakt aushält, sich mit einem Lebewesen – sei es auch nur ein Kater – zu unterhalten vermag und auf diese Weise Besorgnis, Beschützerinstinkt und Liebesbezeugungen artikulieren kann, blüht regelrecht auf. Für George ist Ben bald das wichtigste Lebewesen seines kleinen Universums, doch auch für Julia bedeutet er große emotionale Unterstützung. Der Kater beschäftigt Ben durch seine Spiele, beansprucht seine Aufmerksamkeit und wird ihm Freund und Partner. Bis er plötzlich verschwindet und George in einen schlimmen Zustand verfällt, in dem er weder reagiert, kaum noch isst oder trinkt. Und nun beginnt die verzweifelte Suche nach dem geliebten Tier …
Für Tierliebhaber, besonders für Katzenfreunde, ist dieses Buch eine wundervolle, zu Tränen rührende Lektüre. Julia Romp bringt dem Leser „Autismus“ nahe und beschreibt anhand ihres Sohnes George, wie das Verhalten, das Leben und die sozialen Kontakte durch diese tiefgreifende Entwicklungsstörung eingeschränkt werden. Ihr fesselnder Schreibstil und ihre warmherzige Art, die handelnden Personen darzustellen, nehmen den Leser unweigerlich gefangen. Man fühlt, leidet, fiebert und liebt mit ihnen mit und spürt ganz besonders die tiefe Verzweiflung, nachdem Julia feststellt, dass ihr Sohn nicht wie alle anderen Babys zu sein scheint. Die Autorin lädt ein, ihren Lebensweg mit ihrem autistischen Kind mit zu verfolgen und der tragische Höhepunkt, das Verschwinden des Katers, trifft alle Beteiligten tief. Die massiven Hilfsangebote, die nicht nur von Freunden und der Familie kommen, sondern auch von völlig fremden Personen, die ihren Part zum Wiederfinden von Ben beitragen möchten, sind überwältigend. Mit Tränen in den Augen verfolgte ich diese berührende Geschichte bis zur letzten Seite und möchte sie besonders jedem Liebhaber der Gattung Felidae sehr ans Herz legen. 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses wundervolle Buch!