Cover-Bild Irgendwas geht immer
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 08.06.2012
  • ISBN: 9783548283777
Dawn French

Irgendwas geht immer

Roman
Andrea Brandl (Übersetzer)

Niemand geht einem so sehr auf die Nerven wie die Familie. Und nichts ist unterhaltsamer, als festzustellen, dass es anderen genauso geht. So wie den Battles! Mutter Mo, eine Kinderpsychologin, steht fassungslos vor ihren pubertierenden Kindern. Tochter Dawn findet ihre Familie schrecklich peinlich. Sohn Peter ist in Oscar Wilde verliebt – und benimmt sich leider auch so. Und ja, einen Ehemann gibt es auch: Mo nennt ihn liebevoll »Ich-muss-noch-was-arbeiten!«. Keiner versteht den anderen oder redet vernünftig. Bis es hart auf hart kommt. Als sich ein fieser Betrüger in ihr Leben schleicht, halten alle zusammen – sogar der Hund.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Irgendwas geht immer

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Bereits die Leseprobe versprach Amüsement und Abwechslung. Das Buch selber hielt dieses Versprechen nicht, sondern übertraf es meiner Ansicht nach. Dawn French erzählt die Geschichte einer „Durchschnittsfamilie“ ...

Bereits die Leseprobe versprach Amüsement und Abwechslung. Das Buch selber hielt dieses Versprechen nicht, sondern übertraf es meiner Ansicht nach. Dawn French erzählt die Geschichte einer „Durchschnittsfamilie“ mit all ihren Problemen, Sorgen und Alltagserlebnissen. Sie erzählt es aber auf raffiniert-witzige Art und Weise und lässt jedes Familienmitglied – mit Ausnahme des Hundes, der scheinbar nur als „Aufhänger“ fungiert – zu Wort kommen. Jedes einzelne Kapitel wird mit dem Namen eines der Protagonisten in Fettdruck eingeleitet und die Autorin lässt jenen dann seine ureigene Sicht der Geschehnisse erzählen. Mo, die Mutter, in teilweise frustriertem, enttäuschten und gehetzten Schreibstil. Dora, die Tochter, frech-naiv-und oft auch mit unflätigen Worten. Peter, der es als Sakrileg empfindet, mit seinem Taufnamen angesprochen zu werden und auf seinen Wunschnamen „Oscar“ besteht, brilliert mit exzellenten und teilweise schon humoristisch-schwülstigen Wortwendungen. Zu guter Letzt kommt – zwar selten, aber dennoch – auch „Dad“ zu Wort. Der Vater, gutmütig, eher ruhig und zurückhaltend – doch stets präsent, wenn man Hilfe, Unterstützung und tatkräftiges Einschreiten benötigt. Alle Figuren dieses liebenswerten Romanes sind mir in kürzester Zeit ans Herz gewachsen. Mo’s Gefühlsturbulenzen kann ich nur allzu gut nachempfinden, sehr sympathisch und für mich realistisch auch die Erkenntnis, dass Psychologen/Innen auch keine Perfektionisten sind und in familiären Angelegenheiten selber ratlos sein können. Doras „Fäkaljargon“, der mich normalerweise bei Belletristik sehr abstößt, wurde so geschickt und teilweise kindlich-naiv dargestellt, dass ich ihn sogar als zu dieser Protagonisten passend empfand und Oscar war mein absoluter Favorit. Ihn empfand ich als aufrecht, direkt, gefühlsbetont, treuherzig und seine Wortspielereien als herrlich erfrischend. Nicht der Inhalt, sondern vielmehr der stilistische Aufbau und die Sprache haben mich vollends von diesem Buch überzeugt und ich genoss jede einzelne Sekunde dieser Lektüre.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Familiengeschichte(n)

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Dawn French´s "Irgendwas geht immer" berichtet recht amüsant vom Familienleben der Battles. Diese besteht aus Mutter Mo, einer Kindertherapeutin, ihrem Mann, dem Sohn Peter und Tochter Dora.

Die Kinder ...

Dawn French´s "Irgendwas geht immer" berichtet recht amüsant vom Familienleben der Battles. Diese besteht aus Mutter Mo, einer Kindertherapeutin, ihrem Mann, dem Sohn Peter und Tochter Dora.

Die Kinder haben die typischen Teenieprobleme, abgesehen davon, dass Peter eine Obsession für Oscar Wilde hat. Teilweise erkennt man das eigene Familienleben ganz gut wieder, aber Dawn French´s "Vorbildung" als Comedian kommt natürlich immer wieder durch, so dass Vieles doch ein wenig überspitzt wirkt.

Die abwechselnde Erzählweise gibt dem Buch noch etwas mehr Schwung - als Leser fühlt man recht hautnah mit.

Im Großen und Ganzen ist das Buch recht witzig, aber ich hatte mich dann doch etwas mehr versprochen, daher nur drei Sterne, die aber sind nett gemeint.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Die liebe Familie...

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Englischer Humor: man mag ihn oder man mag ihn nicht. Ich gehöre zu denen die ihn vergöttern. Da habe ich natürlich sofort gedacht dass das Buch von Dawn French etwas für mich wäre, immerhin ist sie eine ...

Englischer Humor: man mag ihn oder man mag ihn nicht. Ich gehöre zu denen die ihn vergöttern. Da habe ich natürlich sofort gedacht dass das Buch von Dawn French etwas für mich wäre, immerhin ist sie eine britische Komikerin (und Schauspielerin) und auch der Klappentext hörte sich nach einer bissigen Komödie aus dem Bereich „Chick-lit“ mit Familienfokus an.

Ob das Buch von Dawn French eins zu eins mit dem typisch bitterbösen, oftmals politisch unkorrekten Humor gleichzusetzen ist? Nein, es ist eher eine abgemilderte Version, aber man kann zu jeder Zeit den kulturellen Background der Autorin erahnen. Laut gelacht habe ich eigentlich kaum, höchstens geschmunzelt, was auch daran gelegen hat, dass sich das Buch – gerade in der Schlussphase – etwas zu ernst nimmt und die satirischen Elemente durch einen Mantel von Sentimentalität zugedeckt werden.

Es handelt sich bei „Irgendwas geht immer“ um einen Tagebuchroman, also die Handlung ist in Ich-Erzählung von unterschiedlichen Personen verfasst – den Mitgliedern der Familie Battle – und umfasst einen chronologisch nachvollziehbaren Zeitabschnitt (ca. Silvester der Gegenwart – das kann man an Angaben im Buch (z.B: es sind 18 Jahre seit dem „annus horribilis“ der Queen 1992 vergangen) festmachen – bis zum 50. Geburtstag von Mo Battle, der Mutter der Familie). In dieser Zeit entwickeln sich die Charaktere und es passieren einige Sachen, die die Battles beschäftigen.

Die Battles bestehen aus der gerade erwähnten Mo Battle (49). Sie ist neben ihrem Dasein als Ehefrau und Mutter noch ausgebildete Psychotherapeutin für Kinder- und Jugendtherapie. Darin liegt auch schon viel von der Ironie der Geschichte, denn: obwohl sie ein Buch mit dem Titel „Teenager-ein Handbuch“ schreibt ist sie mit ihren eigenen Kindern (16/18) mehr als überfordert. Die Verständnislosigkeit für das Verhalten ihrer Tochter Dora ist symptomatisch. Auch für das exaltierte Dandytum des Sohnes hat sie nur ein Kopfschütteln übrig, weshalb sie ihm demnächst einen Termin bei ihrem überheblichen Praxiskollegen George machen will, damit dieser herausfindet warum er so ist wie er ist.

Dieser Sohn heißt eigentlich Peter, nennt sich aber „Oscar“ nach seinem großen Vorbild, dem Dichter Oscar Wilde. Dass er sich gerne gut kleidet (was ihm aber angesichts seiner bescheidenen finanziellen Möglichkeiten und dem fehlenden Angebot mitunter sehr schwer gemacht wird) und im amourösen Bereich dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist wird schnell klar.

Dora hingegen, die fast achtzehnjährige Tochter der Battles, steht kurz vor ihrem Schulabschluss und muss sich mit dem Unverständnis ihrer Mutter für ihre Probleme, ihrer Figur (die sie hasst) und dem Wunsch auseinandersetzen, gern eine berühmte Sängerin zu sein. Am liebsten hängt sie auf Facebook herum und chattet mit Jungs, manchmal mit solchen, die sie gar nicht kennt.

Es werden Konflikte auf- und wieder abgebaut. Dabei spielen u.a. Noel, der Therapeut aus Neuseeland, der ein Praxisjahr bei Mo und George macht sowie Lottie, die beste Freundin von Dora und Luke Wilson, Mitglied in Oscars elitärem „Club der Verzauberten“ und Patient von Mo eine Rolle. Außerdem noch der am Titel präsente Hund Poo, der ein Stelldichein mit Folgen hatte.

Der Vater der Familie kommt nur ein einziges Mal in Ich-Form zu Wort, gegen Ende des Buches. Von diesem Eintrag war ich sehr irritiert und muss sagen, dass er eigentlich nicht in das allgemeine Gefühl des Romans hineingepasst hat. Was Frau French sich bei dieser Handlungsführung gedacht hat wird mir ein Rätsel bleiben.

Durch seine Multiperspektivität hat mir das Buch unterschiedlich gut gefallen, denn die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Familie sind einem auch unterschiedlich sympathisch und ihre Sichtweise je nach dem ebenfalls. Die von Peter aka. „Oscar“ erzählten Stellen fand ich sehr köstlich, seinen an Wilde angelehnten, elaborierten Sprachgebrauch fand ich erfrischend amüsant, von Dora und ihrem anstrengenden „Ich bin fast erwachsen und weiß alles besser“-Gerede war ich stellenweise sehr angeödet. Bei Mo war es so mittendrin: ich kann mich einfach nicht genug in eine 49 (bald 50)jährige Kinder- und Jugendtherapeutin hineinversetzen, der die eigenen Kinder ein Rätsel sind. Dennoch war es mitunter ganz amüsant wie sie ihr Leben kurz vor der Menopause beschreibt. Zum Ende hin wird aber alles sehr sentimental und anstrengend, so dass ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen kann.

Vom haptisch-optischen Aspekt ist dieses Buch hingegen ein echtes Erlebnis. Ich finde es toll dass Verlage immer mehr dazu übergehen den Schnitt eines Taschenbuchs (bisher habe ich das nur bei Taschenbüchern gesehen) mit Motiven zu verzieren. Das ist ein Highlight für alle bibliophilen Menschen und verleiht dem Kulturgut Buch einen echten Mehrwert, den das schnöde digitale Dokument eben nicht bieten kann. Auch den erhabenen Titel und die Umrandung finde ich sehr schön, ich habe während der Lesepausen ziemlich oft das Cover gestreichelt J. Entzückend sind auch die Rezepte für Backwaren aus dem Text, die im Anhang zum Nachkochen wiedergegeben werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hatte mir mehr erhoft

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Nach der LP waren meine Erwartungen schon hoch. Leider lies es zum Ende hin nach. Als wenn die Luft raus war. Aber die ewigen Streiterein sind schon sehr realistisch. Da wir auch so eine Tochter in ihrer ...

Nach der LP waren meine Erwartungen schon hoch. Leider lies es zum Ende hin nach. Als wenn die Luft raus war. Aber die ewigen Streiterein sind schon sehr realistisch. Da wir auch so eine Tochter in ihrer Rebellenzeit (Pupertät genannt) nur zu gut kennen lernen durften. Das ist sehr Kraftaufbringend und stressig. Unser Sohn hyperaktiv und ADS, also ich hatte auch das volle Programm. Ich kann Mo da gut verstehen. Als Kinderpsychologin konnte ich mir schon fast denken, das sie damit überfordert gewesen ist. So etwas gibt es ja nur in anderen Familien !!!!! Nun hat es sie selber erwischt. Und ihr Mann ist auch keine sonderliche Hilfe.

Ich finde das Buch flüssig geschrieben, ich hab so manches mal in mich hinein geschmunzelt. Nur schade, dass das Ende nicht so gut war, wie der Anfang. Darum hab ich drei Punkte nur gegeben.