Alex Kava wählt als Einstieg in ihren Thriller eine hoch spannende Szene: am umsatzstärksten Tag des Jahres, dem so genannten „Black Friday“, gehen im luxuriösen Einkaufszentrum „Mall of America“ in Bloomington, Minnesota, drei Bomben hoch. Im allgemeinen Chaos verschwindet nicht nur der Drahtzieher dieser Aktion, sondern auch zwei der beteiligten Jugendlichen, die nichts ahnende Träger der tödlichen Rucksäcke waren und dies für einen bösen Streich gehalten hatten. Zwei der drei Jugendlichen wurden getötet, das FIB und eine Sonderkommission hinzu gezogen. Die Jagd auf den Mörder beginnt.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in zweiundachtzig sehr kurzen, meist nur zwei bis drei Seiten langen Kapiteln und aus verschiedenen Perspektiven. Sie beginnt dabei mit den Studenten, die sich im Coffee shop des großen Einkaufscenters treffen.
Dixon Lee, einer der Rucksackträger, möchte bei seinen Freunden Chad Hendricks und Tyler Bennet Eindruck schinden und erklärte sich bereit, bei dieser Aktion mit zu machen. Als ein Notruf seines Großvaters Henry Lee aus dem Krankenhaus eintrifft, ersucht er kurzerhand seine Studienkollegin Rebecca Cory, den Rucksack für ihn zu übernehmen. Der Freund der beiden, Patrick Murphy, hat kein gutes Gefühl bei dieser Sache, äußert sich jedoch nicht dazu. Als sich die Ereignisse danach überstürzen, verdankt Rebecca einem glücklichen Zufall das Leben: sie hatte den Rucksack in der Damentoilette abgenommen und auf diese Weise die schreckliche Detonation überlebt. Chad und Tyler hingegen hatten weniger Glück.
Die zweite Erzählperspektive von Alex Kava erzählt von der FBI-Profilerin, Special Agent Margaret O’Dell, die mit ihren Freunden und Kollegen R.J. Tully, Benjamin Platt, Julia Racine und Gwen Patterson bei einem gemeinsamen Essen ist und unverzüglich zu der Tragödie berufen wird. Die Autorin verdeutlicht in ihrem Roman, dass Alex bereits in früheren Büchern eine gewichtige Rolle spielte – der Leser würde also gut daran tun, ihre Werke chronologisch zu lesen. Die Differenzen der Profilerin mit ihrem direkten Vorgesetzten, Assistant Director Ray Kunze, scheinen auf einem Ereignis in der Vergangenheit zurück zu gehen, das aber nur kurz angedeutet wird. Maggies private Lebenssituation bzw. ihre Beziehung zum Militäroberst, Armeearzt, Wissenschaftler und Soldat Benjamin Platt wird ebenso angesprochen, jedoch nie klar definiert. Es scheint zudem eine Vorgeschichte mit dem hinzugezogenen Nick Morrelli zu geben, doch auch hier gibt es lediglich Andeutungen. Nick Morrelli wird im Buch recht gut charakterisiert, sein von der Dominanz seines Vaters Antonio überschattetes Leben umrissen. Nick studierte auf Wunsch seines Vaters Jura, weigerte sich aber, in dessen Kanzlei einzutreten und als Anwalt zu arbeiten. Seine Karriere als Bezirksstaatsanwalt in Suffolk und als Bezirkssheriff in Nebraska scheint ebenfalls nur sehr kurz gewesen zu sein. Im Augenblick des Geschehens arbeitet er als Wachschutz der United Allied Security, einer hochrangigen Sicherheitsfirma, die für die Bewachung des „Mall of America“ verantwortlich ist. In dieser Funktion wird auch er zu diesem Fall berufen und trifft erneut auf die junge FBI-Profilerin.
Der dritte Erzählstrang schildert die Ereignisse aus der Sicht des so genannten „Projektmanagers“ Robert Asante, dem Verantwortlichen für die Attentate. Asante ist als geschickter Verwandlungskünstler nicht zu fassen, in seiner Studienzeit in Tel Aviv wurde er zugleich als Terrorist ausgebildet und tarnt sich seither als Geschäftsmann.
"Blutiger Freitag" war mein erstes Buch dieser Autorin. Ich war sehr gespannt darauf, und der interessante Klappentext trug erheblich dazu bei, meine Neugier zu wecken. Leider erwies sich der Inhalt als enttäuschend. Die Protagonisten waren zwar gut gezeichnet, ich schaffte es aber dennoch nicht, mich für einen von ihnen zu erwärmen. Sie wirkten keineswegs authentisch, ihre Handlungsweisen erschienen mir nicht immer logisch und nachvollziehbar und zu viele fehlende Hintergrundinformationen und mangelnde Erklärung betreffend die Motive ihrer Handlungen verleideten mir den Lesegenuss. Auch die Tatsache, dass der Spannungsbogen gering gehalten wurde, missfiel mir an diesem Buch. Das eindrucksvolle Cover und der Klappentext stehen in deutlichem Widerspruch zum Inhalt und ich kann hier leider nur 2 Bewertungssterne vergeben.