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Veröffentlicht am 16.04.2018

Zwölf mal Polt

Zwölf mal Polt
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Nach begeisterter Lektüre aller Bücher Alfred Komareks über den sympathischen Gendarmeriebeamten Simon Polt aus dem Wiesbachtal im Weinviertel war dieses Buch nach fünf Polt-Kriminalromanen ein wundervoller ...

Nach begeisterter Lektüre aller Bücher Alfred Komareks über den sympathischen Gendarmeriebeamten Simon Polt aus dem Wiesbachtal im Weinviertel war dieses Buch nach fünf Polt-Kriminalromanen ein wundervoller Abschluss. In den zwölf kurzen Kriminalgeschichten lässt der Autor einige Ereignisse aus seinen Polt-Krimis kurz angedeutet Revue passieren, ermöglicht dem eingefleischten „Polt-Fan“ ein Wiedersehen mit vielen Protagonisten aus seinen Büchern und vermittelt Details und Hintergründe, die man aufgrund der Lektüre der Polt-Krimis noch nicht wusste. Besonders beeindruckend empfand ich den ersten Tag, den Amtsantritt, des jungen Simon Polt, als er frisch von der Schule auf die Realität im Leben eines Dorfgendarmen traf. Wohltuend auch die kleinen Wiedersehen mit alten Bekannten und letztendlich die Befriedigung, endlich mehr über das „happy end“ mit seiner Lebensgefährtin Karin Walter zu lesen. Alfred Komarek verrät uns hier, wie es nach dem fünften und letzten Polt-Krimi weiter ging, was aus Simon Polt und seiner Karin wurde – und vor allen Dingen, wie es beruflich mit ihm weiter ging.

Der liebenswürdige Schreibstil, die atmosphärische Beschreibung der Kellergasse und der Presshäuser bilden zusammen mit einer wunderbaren Charakterisierung seiner handelnden Figuren den Kern dieser interessanten Kriminalgeschichtensammlung. Da es sich jedoch um Kurzgeschichten handelt, kann naturgemäß auf die Protagonisten eher nur oberflächlich eingegangen werden. Man sollte daher vor der Lektüre von „Zwölf mal Polt“ bereits die fünf Polt-Krimis gelesen haben, da im vorliegenden Abschlussband viele Personen und Hinweise auf diese früheren Werke enthalten sind. Für Fans von Alfred Komarek und Freunde seines sympathischen Protagonisten Simon Polt ist dieses Buch meines Erachtens ein „must have“ und bildet einen würdigen Abschluss einer charmanten, österreichischen Krimireihe. Ich habe dieses Wiedersehen mit Simon Polt aus dem kleinen Weinviertler Brunndorf und den aus seinen Krimis altbekannten Protagonisten sehr genossen und vergebe nur zu gerne fünf Bewertungssterne für diese „Krönung der Polt-Reihe“.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Tulpentanz

Tulpentanz
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Als die Karrierefrau und Inhaberin des Modeunternehmens „Saphir!“, Helena Eichenhaun, ihre Verlobung mit dem zwölf Jahre jüngeren Designer und Künstler Leonhard Bux verkündet, ist ihre Familie zutiefst ...

Als die Karrierefrau und Inhaberin des Modeunternehmens „Saphir!“, Helena Eichenhaun, ihre Verlobung mit dem zwölf Jahre jüngeren Designer und Künstler Leonhard Bux verkündet, ist ihre Familie zutiefst schockiert, und besonders die beiden Söhne echauffieren sich und stoßen Drohungen aus. Tatsächlich wird der junge Modedesigner nach der Verlobungsnacht tot im Tuplenbeet aufgefunden, und eine Sonderkommission unter der Leitung von Ole Strobehn und seiner Kollegin Monja Grundel nimmt sich des Falls an. Die Verdachtsmomente weisen allesamt auf Christian, einen der beiden Söhne der tief schockierten Unternehmerin. Doch was naheliegend scheint, erweist sich nach Sicherung aller Spuren und Befragung sämtlicher Familienmitglieder als zu wenig beweislastig. Als kurz darauf ein weiterer Mord passiert und der langjährige Vertraute von Helena durch Gewalteinwirkung sein Leben lassen musste, setzt Ole alles daran, die Identität des Mörders aufzudecken.

„Tulpentanz“ ist mein erstes Buch von Eva-Maria Bast, das mir von einer Freundin, die meinen Lesegeschmack sehr genau kennt, empfohlen wurde. Aus diesem Grund war es nicht verwunderlich, dass dieser Krimi meiner großen Erwartungshaltung voll und ganz gerecht wurde. Die Handlung ist geschickt konstruiert, einige Spuren bringen den Leser auf falsche Fährten. Die handelnden Personen wirken glaubwürdig und sympathisch, der einnehmende und flüssige Schreibstil sorgte dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, ohne es bis zur letzten Seite ausgelesen zu haben. Der Spannungsbogen bleibt konstant hoch, und die zarte Liebesgeschichte zwischen Alexandra und Ole mit einigen zu bewältigenden Partnerschaftsproblemen bereichert das Buch und gesteht dem klugen Ermittler auch eine private Seite zu.

Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den Titel und das Coverfoto des Buches, das meines Erachtens einfach nicht zum Inhalt passt. Ich liebe gelbe Tulpen, und den Anblick der zarten Blüten auf dem wolkenverhangenen Einband mit dem hellblau strahlenden Himmel im Hintergrund kann man nur schwer mit Mord und Totschlag in Verbindung bringen. Das fröhliche, in leuchtenden Farben gehaltene Buchcover hätte besser zu einem Roman, in dem es um Liebe, Sommer und Urlaub geht, gepasst. Wenn ich beim Betreten einer Buchhandlung einen Krimi ins Auge gefasst hätte, wäre meine Wahl daher kaum auf „Tulpentanz“ gefallen. Aus diesem Grund freue ich mich umso mehr, dass ich es als Geschenk meiner Freundin erhalten habe, und auf diese Weise eine großartige neue Krimiautorin entdecken durfte. Ich werde Eva-Maria Bast auf alle Fälle im Auge behalten und freue mich bereits darauf, in Kürze ihr Vorgängerbuch „Vergissmichnicht“ zu lesen.

FAZIT: Dieses Buch wurde all meinen Erwartungen an einen Kriminalroman gerecht und bereitete mir sehr großes Lesevergnügen. Ich vergebe nur zu gerne die höchste Anzahl an Bewertungspunkten und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen!


Veröffentlicht am 16.04.2018

Vergiss mich nicht

Vergissmichnicht
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Neulich durfte ich aufgrund eines Buchgeschenkes einer lieben Freundin die Autorin Eva-Maria Bast und ihr Werk "Tulpentanz" kennen lernen. Ich war dermaßen begeistert vom Schreibstil und Inhalt dieses ...

Neulich durfte ich aufgrund eines Buchgeschenkes einer lieben Freundin die Autorin Eva-Maria Bast und ihr Werk "Tulpentanz" kennen lernen. Ich war dermaßen begeistert vom Schreibstil und Inhalt dieses Kriminalromans, dass ich mir umgehend auch das Erstlingswerk "Vergiss-michnicht" kaufte. Nach Beendigung der Lektüre möchte ich anmerken, dass es beinahe noch besser ist als "Tulpentanz". Die Autorin erzählt in diesem Buch über die Versetzung des Kommissars Ole Strobehn nach Überlingen. Der sympathische Ermittler geriet bei einem Banküberfall zwischen die Fronten und musste damals mit ansehen, wie ein alter, um Gnade flehender Greis sowie ein Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben stolz sein Sparschwein zur Bank bringen durfte, brutal erschossen wurden. Da Ole dies emotional nicht verkraften konnte und sich zum Teil auch Schuld an diesen Ereignissen gab, bat er, an einen ruhigen Ort versetzt zu werden, wo er alles hinter sich lassen und neu anfangen konnte. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Überlingen wurde jedoch die Leiche einer alten Dame entdeckt, er beginnt seine Ermittlungen in Begleitung seiner ruppigen neuen Kollegin Monja Grundel.
Als Ole die junge Reporterin Alexandra Tuleit vernehmen möchte, die sich mit der Pensionistin in dem abgelegenen Park treffen wollte, ist es sowohl für den Polizisten, als auch für die Journalistin, Liebe auf den ersten Blick. Sie nähern sich behutsam an und gemeinsam beginnen sie, in einem Mordfall zu ermitteln, der zunächst sehr einfach erscheint, dessen Motive jedoch sehr weit in der Vergangenheit zurück liegen. Eine Vergangenheit, die das junge Paar gemeinsam aufrollt - und sich dabei in große Gefahr begibt.

Um dem interessierten Leser nicht zu viel zu verraten, möchte ich auf den weiteren Verlauf dieses Kriminalromans nicht näher eingehen. Das Buch entspricht all meinen Anforderungen, die ich an einen guten Krimi stelle: er beginnt mit einem rätselhaften Einstieg, der den Leser für den Hintergrund des Mordes interessiert. Der Spannungsbogen wird konstant hoch gehalten, wobei die Ereignisse gegen Ende der Geschichte noch zusätzlich an Tempo gewinnen. Die Ermittlungen werden sehr gut beschrieben, die Person des Täters kristallisiert sich erst spät heraus. Die handelnden Personen vermochten es, mich zu fesseln, ich fand sie sehr gut gezeichnet. Die gut konstruierte Geschichte war logisch aufgebaut und endete in einem Finale, das den Leser nicht nur den Atem anhalten ließ, sondern ihm auch ein paar Tränen entlockte. Ich vergebe daher für "Vergiss-michnicht" eine uneingeschränkte Leseempfehlung sowie fünf Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Grand cru

Grand Cru
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Martin Walker hat mich bereits mit seinem ersten Band „Bruno. Chef de police“ für sich eingenommen. Meine großen Erwartungen betreffend des zweiten Bandes „Grand cru“ wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. ...

Martin Walker hat mich bereits mit seinem ersten Band „Bruno. Chef de police“ für sich eingenommen. Meine großen Erwartungen betreffend des zweiten Bandes „Grand cru“ wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Der Kriminalroman, der in der malerischen Kleinstadt Saint Denis, im Perigord in Frankreich gelegen, spielt, wartet wieder mit spannenden Ermittlungen auf. Interessante Fährten und viele Verdachtsmomente, doch bis zuletzt tappte ich hinsichtlich des Übeltäters im Dunkeln. Martin Walker lässt den chef de police, Bruno Courrèges, nach einem Brand eines Holzschuppens in Aktion treten. Der Leser trifft viele bekannte Figuren aus seinem ersten Roman wieder, beispielsweise den Vorgesetzten Brunos, Bürgermeister Gérard Mangin, Philippe Delaron von der Lokalzeitung in Saint Denise, den Ermittler Capitaine Duroc, Brunos Freund, den Baron und Unternehmer im Ruhestand sowie Pamela Nelson, die „verrückte Engländerin“, die sich charmant und liebenswürdig ins Leben dieses Städtchens integriert hat. Doch auch die attraktive Freundin Brunos, Isabelle, spielt in dieser Folge eine Rolle. Der Brand, auf den ein anonymer Anrufer hingewiesen hat, ist erst der Anfang tragischer Verwicklungen. Der alte Francois Pontillon Cresseil adoptiert Maximilien Alphonse Vannes, einen der Protagonisten dieses Buches. Als der Fall um den Brandanschlag geklärt scheint, gibt es plötzlich zwei Leichen – und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Bruno führt sie jedoch auf seine Art und Weise – mit viel Gefühl für die ihm anvertrauten Menschen in seinem Wirkungsbereich Saint Denise und mit einem hervorragenden Gespür für Situationen.

Martin Walker hat einen ruhigen, atmosphärischen Kriminalroman mit wundervollem Lokalkolorit geschrieben. Man taucht sofort tief ein in die französische Lebensart, genießt die detaillierten Beschreibungen des Autors und verliebt sich mit jeder Seite ein wenig mehr in Land und Leute. Martin Walker zu lesen bedeutet für meine Person exzellente Krimikunst und Hochgenuss – ich freue mich bereits darauf, weitere Bücher dieses Autors zu lesen und den sympathischen Protagonisten Bruno bei seinen Ermittlungen zu begleiten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Menschensöhne

Menschensöhne
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Der Kriminalfall um einen Mord an einem Grundschullehrer und der Selbstmord eines seiner ehemaligen Schüler zur gleichen Zeit lassen in Kommissar Erlendur Zweifel aufkommen. Er zweifelt, ob es sich tatsächlich ...

Der Kriminalfall um einen Mord an einem Grundschullehrer und der Selbstmord eines seiner ehemaligen Schüler zur gleichen Zeit lassen in Kommissar Erlendur Zweifel aufkommen. Er zweifelt, ob es sich tatsächlich bloß um lapidaren Zufall handeln könnte und seine Zweifel werden durch unvermutet auftauchende Zeugenaussagen und Beweise verstärkt. Es folgt eine akribische Untersuchung mit erstaunlichen Ergebnissen und führt zu einem Finale, das den Leser atemlos zurück lässt.

Arnaldur Indridason gelingt es in diesem ersten Fall des Ermittlerduos Erlendur Sveinsson und Sigurdur Oli, einen vorerst wie Selbstmord aussehenden Fall aufzurollen und er bringt nicht nur einen hohen Spannungsbogen, sondern auch zahlreiche überaus interessante Aspekte in seinen Krimi ein. Indridason malt zugleich auch ein Bild der isländischen Gesellschaft, berichtet von den wirtschaftlichen und sozialen Problemen und wirft Themen auf, die mehr als brisant sind. Ich verzichte in dieser Rezension jedoch ganz bewusst darauf, näher auf sie einzugehen, um jegliche Art des Spoilers zu vermeiden. Es sei jedoch hingewiesen, dass sich sehr viel mehr hinter dem Tod des Lehrers Halldor verbirgt, als der Leser jemals vermuten mag. Der Autor glänzt mit einer eindrucksvollen, klaren Sprache und erzählt mit einer Liebe zum Detail die Geschichte einer Tragödie. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite hoch und das überraschende Finale birgt Hintergründe, die man sich bis dato nicht einmal auszumalen wagte.

Indridasons Charaktere sind sehr glaubwürdig ausgearbeitet und gut gezeichnet. Seine Protagonisten wirken authentisch und sympathisch, verführen den Leser dazu, sich leicht in die eine oder andere Figur hinein zu versetzen. Weder die Ermittler noch die eindeutig „guten Jungs“ werden idealisiert dargestellt, sondern weisen auch menschliche Fehler und Schwächen auf … die ihrerseits wieder Verständnis und Sympathie erzeugen. Bereits beim ersten Werk dieses beachtlichen Autors war mir die Darstellung seiner handelnden Personen überaus sympathisch, „Menschensöhne“ liefert mir nun ein wenig mehr über die Hintergründe der Zusammenarbeit Erlendurs mit Sigurdur Oli. Indridason begnügt sich mit einigen wenigen Hauptfiguren und bedient sich einiger Nebenfiguren, konzentriert sich dann auf diese und geht im Laufe des Romans immer tiefer auf sie ein.

Es handelt sich hierbei um ein Taschenbuch mit faszinierender Optik: mitten in einer grünen Landschaft mit tiefblauem Hintergrund steht ein weiß getünchtes Haus, umringt von einer kleinen alten Steinmauer. Ganz vorne im Bild ein Wegweiser mit isländischen Ortsbezeichnungen … malerisch schön und verwirrend idyllisch. Blutrot der Titel, in glänzend weißen Lettern der Name des Autors. Allein dieses Cover hätte mich schon dazu verführt, das Buch zu kaufen. Der Inhalt übertrifft die Optik jedoch noch bei weitem.

Fünf Sterne für einen komplexen und faszinierend aufgebauten Kriminalfall aus Island. Ein Buch, das ich jedem Liebhaber dieses Genres weiter empfehlen kann.