Burn Case
Burn CaseBevor ich auf die Handlung dieses Romans eingehe, möchte ich aufgrund meiner gegensätzlichen Vorgehensweise noch anmerken, dass es sich hierbei um den ersten Teil einer Serie um Agent Pendergast handelt ...
Bevor ich auf die Handlung dieses Romans eingehe, möchte ich aufgrund meiner gegensätzlichen Vorgehensweise noch anmerken, dass es sich hierbei um den ersten Teil einer Serie um Agent Pendergast handelt und es für das bessere Verständnis der Vorgänge im zweiten Band „Darc Secret“ fast schon verpflichtend ist, diese beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Nun zur Handlung: Der aus vielen Büchern des Autorenduos bekannte schrullige FBI-Agent Aloysius Pendergast holt sich in diesem packenden Thriller wieder seinen alten Partner Vincent D’Agosta an seine Seite. Mit seiner Unterstützung jagen sie einen grausamen Mörder, der seine Opfer von innen her zu verbrennen scheint. Viele Hinweise deuten jedoch auf eine okkultische Vorgehensweise, auf religiösen Wahn und dem legendären Bund mit dem Teufel. Pendergast und D’Agosta gehen wie gewohnt akribisch vor und bringen Licht ins Dunkel … ein Dunkel, das undurchdringlich scheint und Angst und Schrecken verbirgt.
Preston und Child haben es wieder einmal geschafft: ein fulminanter Thriller, höchstspannend und mit einem ausgeklügelten Plot, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite bei der Stange hält. Ausgezeichnete Recherchen, detailliertes Eingehen auf Mordpläne und deren Umsetzung und das Aufdecken skrupelloser Strategien zeichnen diesen Roman aus. Als bekennender Fan dieses Autorenteams kann ich bestätigen, dass meine Erwartungen vollends erfüllt wurden, dass mit diesem Thriller wieder einmal ein Bestseller von Preston und Child geliefert wurde.
Preston und Child glänzen auch hier wieder mit wundervoll gezeichneten Charakteren, wobei wir den altbekannten Aloysius Pendergast als undurchsichtigen, vielfältig überraschenden und etwas schrulligen FBI-Agenten wieder treffen. Der hochintelligente Ermittler glänzt durch sein kluges Durchschauen der Machenschaften in diesem Buch, ganz besonders angetan war ich von seinem kulturellen Wissen und seiner Extravaganz. Preston und Child haben in diesem Buch wohl auch ihre eigenen Vorlieben eingeflochten, nicht nur Beethovens Streichkonzerte werden als exquisit und unübertrefflich hervorgehoben, sondern auch ihr Lieblingsautor und geistiger Vater der Preston/Child-Romane Wilkie Collins („Die Frau in Weiß“). Dahingehende Bemerkungen im Buch und die Randnotiz auf der letzten Seite haben mich dazu bewogen, sowohl die Streichkonzerte als auch besagtes Buch käuflich zu erwerben.
Was den Schreibstil dieser beiden Autoren angeht, kann ich nur wieder bestätigen, dass es sich hierbei um pure Spannung, akribischer Recherchearbeit mit detaillierten und ausgeklügelten Sachverhalten handelt. Die Geschichte wird aus Sicht des Autors wiedergegeben, der als Erzähler fungiert. Dieser geht auf viele Dinge ein, erwähnt aber durch Agent Pendergast immer wieder Hinweise, die den Leser neugierig machen und ihn an den Plot fesseln. Das Buch ist in rasantem Tempo geschrieben und das Ermittlerduo Pendergast/D’Agosta lebt im ständigen Auf und Ab, ein Höhepunkt jagt den anderen und erzeugen eine atemlose Spannung. Ein großartiger Schreibstil von Preston/Child, den ich immer wieder aufs Neue genieße.
Wie bereits erwähnt verstehen es Douglas Preston und Lincoln Child meisterhaft, ihre Protagonisten durch bildhafte Zeichnung und viele Details lebendig erscheinen zu lassen. Man wird durch seine Beschreibungen der Figuren dieses Buchs regelrecht in den Bann gezogen und blättert fieberhaft die Seiten, um deren Schicksal mit zu verfolgen. Doch die beiden Autoren beschränken sich bei den Charakteren nicht nur auf die beiden Protagonisten, sie kümmern sich auch liebevoll um die Nebenfiguren, denen sie ebenfalls Leben einhauchen. Lediglich das geheimnisumwitterte Mündel Pendergasts, Constanze, bleibt bis zum Ende hin rätselhaft und undurchsichtig. Da dies jedoch auch im zweiten Band „Darc Secret“ der Fall war, gehe ich davon aus, dass dies einen geplanten und ausgeklügelten Schachzug Preston/Childs darstellt.
Es handelt sich hierbei um ein Taschenbuch mit einem exzellent gewählten Coverbild. Schwarz und düster ragt das unheimliche Schloss des Grafen Fosco zwischen Zypressen und schwelendem Feuer auf, Vögel kreisen am Wolken verhangenen Himmel und verheißen Grauen und Unheil. Der Roman selber ist in achtundachtzig Kapitel eingeteilt, gefolgt von einem Epilog und besagter Randnotiz für die Leser, in der Preston und Child sich auf den Autor Wilkie Collins konzentrieren. Letzteres erwies sich vor allem für meine Person als außerordentlich inspirierend.
Fazit: Dieser hoch spannende Thriller des Autorenduos Preston/Child stellt den Beginn einer Trilogie dar, die mit dem zweiten Band „Darc Secret“ fortgesetzt wird. Ein fesselndes Leseerlebnis, das den Freund des Genres Thriller über alle Massen befriedigen wird.
Ich kann dieses Buch vorbehaltlos empfehlen und vergebe hier sehr gerne 5 Sterne.