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Veröffentlicht am 18.04.2018

Verführung zum Tod

Verführung zum Tod
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The Times“ preist im Klappentext dieses Hörbuch als „einer der 100 besten Krimis des 20. Jahrhundert“ an. Zu meiner großen Ernüchterung konnte ich davon rein gar nichts bemerken.

Der vollkommen unsympathische ...

The Times“ preist im Klappentext dieses Hörbuch als „einer der 100 besten Krimis des 20. Jahrhundert“ an. Zu meiner großen Ernüchterung konnte ich davon rein gar nichts bemerken.

Der vollkommen unsympathische und langweilige Protagonist agiert neben langweiligen Nebenfiguren in einem ebenso langweiligen Plot, und die Ermittlungen im Mordfall sowie die Art des Vortragens durch Hubertus Gertzen kann ich leider auch nur als langweilig bezeichnen.

In der Regel halten mich spannende Hörbücher im Auto davon ab, bei langen Fahrten in der Dunkelheit müde und Opfer des Sekundenschlafes zu werden. Dieses Hörbuch jedoch war prädestiniert dazu, mich aufgrund all der genannten Punkte dermaßen einzuschläfern, dass ich nach zwei Dritteln frustriert abbrach.

Ich kann „Verführung zum Tod“ keinesfalls weiter empfehlen und gehe sogar noch so weit zu behaupten, dass jeder Cent für diesen Kauf vergeudet war.

Einen Bewertungsstern dafür … und auch diesen nur äußerst ungern.


(Rezension zum Hörbuch)

Veröffentlicht am 18.04.2018

Angst in deinen Augen

Angst in deinen Augen
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Aufgrund vieler vorangegangener und durchwegs positiver Leseerfahrungen wählte ich ein Hörbuch von Tess Gerritsen in der Hoffnung, einige spannende Hörstunden im Auto erleben zu dürfen. Leider wurden all ...

Aufgrund vieler vorangegangener und durchwegs positiver Leseerfahrungen wählte ich ein Hörbuch von Tess Gerritsen in der Hoffnung, einige spannende Hörstunden im Auto erleben zu dürfen. Leider wurden all meine Erwartungen schrecklich enttäuscht.

Äußerst schwache, in ihren Handlungen unglaubwürdige Protagonisten, kaum skizzierte Nebenfiguren, und ein spannungsarmer, klischeebehafteter Plot ("armes, schwaches und hilfloses hübsches Frauchen trifft auf wortkargen Cop, der den harten Burschen mimt, aber insgeheim ein so weiches Herz hat") verleideten mir das Hörvergnügen.

Da ich mich zudem auch mit Gordon Piedesacks Stimme nicht anfreunden konnte, kann ich diesem Hörbuch beim besten Willen nicht mehr als einen Stern vergeben.

Wirklich schade, denn Tess Gerritsen kann es bei weitem besser!


Veröffentlicht am 17.04.2018

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
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Achtung - etwaige Spoiler!

Leider kann ich den Hype um dieses Buch bzw. in diesem Fall um dieses Hörbuch zum Roman von Jonas Jonasson nicht nachvollziehen. Und leider stand besagtes Hörbuch ganz oben ...

Achtung - etwaige Spoiler!

Leider kann ich den Hype um dieses Buch bzw. in diesem Fall um dieses Hörbuch zum Roman von Jonas Jonasson nicht nachvollziehen. Und leider stand besagtes Hörbuch ganz oben auf meiner Wunschliste.

Mit großen Erwartungen legte ich die erste CD ein und konnte anfangs noch über diesen schrulligen 100 Jahre alten Mann schmunzeln, der kurzerhand aus dem Fenster des Altenheimes stieg und mit seinen Pantoffeln davon schlurfte. Das anfängliche Amusement wich jedoch herber Enttäuschung, als die Ereignisse nicht nur immer unglaubwürdiger und skuriller, sondern auch langweiliger wurden.

Die Tatsache, dass ein 100jähriger sich in der kalten Jahreszeit mit Pantoffeln und wenig Bargeld, ohne jegliches Gepäck, auf einen Weg ohne bestimmtes Ziel macht, könnte man noch seinem Alter zusprechen. Dass jedoch ein junger, hartgesottener Verbrecher einem 100jährigen Greis in Pantoffeln einen Koffer mit einem Geldbetrag in Millionenhöhe anvertraut, nur weil er „mal scheißen“ muss, fand ich schon etwas fragwürdig. Er und auch seine kriminellen Kumpane wurden als komische Figuren dargestellt, und die Verfolgungsjagd auf den Alten sowie deren Methoden ins Lächerliche gezogen. Dass Allan sich nun mit einem älteren Kriminellen zusammen tut, die beiden den jungen Kriminellen überwältigen und einfach in einem Kühlraum „vergessen“ - ihn regelrecht einfrieren -, wird seitens Allan lapidar als „Pech“ aufgefasst und recht rasch wieder zum Tagesthema übergegangen. Die Liaison mit einem Imbissbudenbesitzer sowie „der schönen Frau“ und ihrem Elefanten (!), die nun alle zusammen fortan mit einem Bus (!) durch die Lande fahren, gipfelte in der Tatsache, dass besagter Elefant auf dem Hof „der schönen Frau“ lebte und sich auf Kommando auf den nächsten Verbrecher draufsetzt, ihn auf diese Weise tötet.

Und wieder wird diesem Vorfall nicht unbedingt viel Aufmerksamkeit beigemessen. Die Leichen werden elegant entsorgt, die Fahrt geht weiter.

Ich hoffte Minute zu Minute auf interessante Wendungen, die jedoch ausblieben.

Besonders die Rückblenden in Allans 100jährigen Erfahrungsschatz betreffend Politik und Krieg waren für mich nur mühsam durchzuhalten. Und dass dieser alte Schwede beispielsweise trotz mangelhafter Schulbildung plötzlich Spezialist im Sprengen von Brücken wurde, kann man noch auf „gut angelernt und exzellente Lehrmeister“ zurückführen. Dass er aber den führenden Köpfen der Atomindustrie, den Gelehrten, den Weg weisenden Tipp betreffend den Bau einer Atombombe gibt und somit klüger als alle Wissenschaftler zu sein scheint, driftet bereits ins Lächerliche ab.

Die Verbrüderung mit Harry Truman und die schicksalhafte Begegnung mit führenden Köpfen der Weltgeschichte (damit verbunden brenzlige Situationen, aus denen er stets unbeschadet herausgeht), sind zu viel des Guten. An jener Stelle, als Alan sich mit Lenin trifft und dieser ihm das Lied „Auf Kameraden, hoppsassa“ vorsingt (!), legte ich das Hörbuch entnervt zur Seite und brach ab.

Ehrlich gesagt kann ich mich nicht dazu überwinden, auch die letzten beiden CD’s zu hören und muss auch gar nicht erfahren, wie es mit Allan Jonasson denn nun weiter gegangen ist. Den letzten negativen Beigeschmack gab mir die Stimme Otto Sanders, die zwar markant, aber sehr monoton und langweilig anmutete.

Wirklich schade. Ich hatte mir von diesem Hörbuch so viel versprochen …


Veröffentlicht am 17.04.2018

Der Menschenmacher

Der Menschenmacher
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Verwöhnt von den bisherigen Thriller-Meisterwerken dieses Autors war erlag ich der Versuchung, mir dieses Hörbuch zu kaufen. Nach bisherigen großartigen Thriller-Erfahrungen seitens Cody McFadyen war ich ...

Verwöhnt von den bisherigen Thriller-Meisterwerken dieses Autors war erlag ich der Versuchung, mir dieses Hörbuch zu kaufen. Nach bisherigen großartigen Thriller-Erfahrungen seitens Cody McFadyen war ich sehr enttäuscht vom Inhalt. Als das Hörbuch jedoch auch noch nach der Hälfte weder Spannung aufweisen konnte, noch mein Interesse weckte, gab ich nach der dritten CD frustriert auf.

Natürlich ist die Brutalität, mit der der Protagonist seine drei Adoptivkinder "erzogen" hat, Haare sträubend, natürlich auch mitleiderweckend. Ebenso erschreckend wie das Thema der Kinderprostitution, denen immerhin beinahe die ganze erste CD gewidmet ist. Und dennoch fragte ich mich im Verlauf der Geschichte immer mehr, was das alles eigentlich soll...
Es ist möglich, dass es Leser/Hörer gibt, denen dieser Thriller von Cody McFadyen, durchaus gefällt - mein Fall war es jedenfalls nicht.

"Der Menschenmacher" war bislang eines der langweiligsten Hörbücher, die ich mir zu Gemüte führte (daran konnte leider auch der tolle Synchronsprecher nichts ändern).

Veröffentlicht am 17.04.2018

Das Spiel

Das Spiel
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Die Bibliothekarin Jane wagt aufgrund einer mit 50 Dollar dotierten Aufforderung den Einstieg in ein mysteriöses Spiel, dessen Regeln ausschließlich der Spielemeister, der so genannte MOG (Master of Game) ...

Die Bibliothekarin Jane wagt aufgrund einer mit 50 Dollar dotierten Aufforderung den Einstieg in ein mysteriöses Spiel, dessen Regeln ausschließlich der Spielemeister, der so genannte MOG (Master of Game) kennt. Anfangs noch relativ harmlos steigert sich das Ganze bis zu einem Bereich, wo Grenzen sich verschieben und es keine Tabus mehr zu geben scheint. Gleich zu Beginn gesellt sich der Bibliotheksbesucher Brace zu Jane und die beiden gehen im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle.

Die Grundidee an sich ist brillant, deren Umsetzung jedoch mehr als mangelhaft. Richard Laymon reiht die gefährlichen Aufträge des Psychopathen in immer kürzeren Abständen aneinander, die vielen Logikfehler im Plot machen den guten Einstieg jedoch sehr rasch zunichte. Kein Handeln, keine Geschehnisse werden hinterfragt, es gibt niemals Augenzeugen bzw. Personen, die versuchen, einzugreifen. Die Anweisungen an die Protagonistin werden dieser in schriftlichen Botschaften mittels Rätseln bzw. durch Andeutungen überbracht – jedoch wird auch hier weder die Vorgehensweise noch die Selbstverständlichkeit in Frage gestellt, mit der Jane die Zielobjekte ansteuert. Intuition? Irgendein Bezug zu besagtem Ort?

Weiterer zutiefst befremdlicher Aspekt: die Hauptperson ist beinahe jede Nacht in gefährlichen Missionen unterwegs, hat zugleich aber eine Vollbeschäftigung … sie hat weder Urlaub noch eine Karenzierung beantragt und scheint keinen Schlaf zu brauchen. Nach einem harten Kampf am ganzen Körper von Verletzungen verunstaltet werden ihr in einem Jagdgeschäft problemlos Schusswaffen und Messer verkauft. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen haben mich auch die lebensbedrohlichen Verstümmelungen einiger Opfer sprachlos gemacht: obgleich jede ihrer Wunden tödlich sein müsste, fristen sie in Gefangenschaft ihr Dasein, ihre Peiniger werden grotesk und lachhaft dargestellt.

Der beinahe schon peinliche Ausgang dieser Geschichte erscheint mir so fern ab jeglicher Realität, dass ich dieses Buch vielmehr dem Genre Science Fiction oder Fantasy zuordnen würde als der Kategorie Thriller.

Richard Laymon schreibt in kurzen Sätzen, wobei man manchmal das Gefühl einer „langweiligen Aneinanderreihung“ beim Lesen bekommt. Die Gedanken der Protagonistin sind kursiv geschrieben, die Dialoge zwischen Jane und Brace sind in sehr kurzen und knappen Sätzen gehalten. Die vielen Logikfehler im Plot werfen Fragen auf, auf deren Beantwortung man vergeblich bis zum letzten Kapitel dieses Buches hofft. Laymon schafft es zwar, durch seine teilweise sehr brutalen Konfrontationen der Protagonistin mit gefährlichen Gegnern einen hohen Spannungsbogen beizubehalten, dies macht jedoch die fehlenden Inhalte kaum wett.

Da er immer wieder Höhepunkt an Höhepunkt reiht, wird das Lesen mit der Zeit trotz allem langweilig und verdeutlicht den Versuch, so viele Gräueltaten und Ereignisse wie nur irgend möglich in seinen Thriller einzubringen. Dies führt meines Erachtens zu einer Umkehrung – seine Geschichte wird nicht mehr mit höchster Spannung verfolgt, der Leser hat vielmehr den dringenden Wunsch, dieses Buch endlich zu beenden.

Richard Laymon hat sich mit Jane und Brace zwei unsympathische und zugleich unglaubwürdige Protagonisten geschaffen. Die Charaktere sind sehr flach, man erfährt kaum etwas über die beiden Personen und deren Vergangenheit bleibt völlig im Dunkeln. Jane, die „ängstliche mollige graue Maus“, mutiert innerhalb von zwei bis drei Wochen zu einer knallharten, schlanken, muskelgestählten und sehr sportlichen Amazone, die kaum etwas in Frage stellt und ohne Wimpernzucken mordet. Jede noch so brutale Forderung des Gamemasters wird erfüllt, Jane scheint ihr Gewissen in kürzester Zeit vergessen zu haben. Im Gegensatz zu ihrem erwachten Jagdinstinkt schlummert sie jedoch des Nachts, wenn der mysteriöse MOG sie aufsucht, sie selber oder Brace verunstaltet, friedlich in ihrem Bett weiter und erscheint dadurch ein wenig mehr unglaubwürdig. Brace wird als orientierungslos, verweichlicht und als Mann ohne Rückgrat dargestellt und auch hier ist es mir nicht gelungen, mich mit ihm als Person zu identifizieren. Man wartet als Leser ständig auf ein energisches Einschreiten seinerseits, es ist jedoch immer wieder Jane, die alle Aufgaben erledigt und ihn letztendlich sogar noch retten muss.

Der psychopathische Spielemeister selbst bleibt bis zuletzt im Dunkeln – über ihn erfährt der Leser lediglich, dass er sehr reich und völlig skrupellos ist. Es werden zwar noch vereinzelt Namen genannt (der eines Penners beispielsweise), jene aber als Nebenfiguren zu bezeichnen, würde wohl zu weit gehen. So wenig Laymon sich seiner Hauptfiguren annimmt – Nebenfiguren scheint es gar keine zu geben.


Es handelt sich hierbei um ein Taschenbuch mit beeindruckendem Cover. Blutrote, erhobene Buchstaben, Badezimmerfliesen und einen mit Blutflecken bespritzten Abfluss. Durchaus für sich einnehmend und Spannung und Thrill versprechend. Die achtundvierzig Kapitel sind meist nur einige Seiten lang. Der Klappentext – meines Erachtens nach das Beste an diesem Buch – nimmt den Leser sofort gefangen und verführt ihn zum Kauf.

Fazit: Richard Laymon schaffte es zwar, eine gewisse Spannung ins Buch zu bringen, konnte mich aber trotz allem keine Sekunde an diesen Plot fesseln. Ich empfand „Das Spiel“ als grotesken Abstecher in den Bereich Fantasy, unglaubwürdig und sämtliche Ereignisse keinesfalls nachvollziehbar. Nach „Die Insel“ ist dies nun das zweite Buch dieses Autors, das mich maßlos enttäuscht hat und ich kann es keinesfalls weiter empfehlen.