Dass die junge Journalistin und Tochter eines Richters, Nikki Gillette, eine Schlüsselrolle in diesem Hörbuch spielt, wird einem nach kurzer Zeit klar. Lisa Jackson widmet ihrer Protagonistin die meiste Aufmerksamkeit und ihr berufliches und privates Umfeld, wie auch ihre Vorlieben, Hobbies und ihr Charakter werden ausführlich beschrieben. Ein Serienkiller, der Menschen betäubt und sie zu verwesenden Leichen in den Sarg legt, sie lebendig begräbt, treibt sein Unwesen in Savannah. Seine sadistische Vorgehensweise kündigt er aus zunächst unerfindlichen Gründen stets durch kryptische Nachrichten an Detective Pierce Reed an. Als auch Nikki Gillette solche Briefe des Mörders erhält, erklärt sich die Polizei widerstrebend zur Zusammenarbeit mit der jungen Frau bereit. Doch der „Überlebende“, wie der Mörder sich selber bezeichnet, scheint ihnen stets einen Schritt voraus zu sein, die Ermittlungen scheinen in eine Sackgasse zu verlaufen. Als er schließlich Nachrichten in Nikki Gillettes Wohnung deponiert, nimmt diese die drohende Gefahr endlich ernst. Doch es scheint bereits zu spät zu sein, denn das drohende Unheil nimmt bereits seinen Lauf.
Lisa Jackson schockiert den Leser anfangs durch die detaillierte Beschreibung der Vorgehensweise dieses eiskalten Mörders. Er wählt seine Opfer akribisch aus, studiert ihre Gewohnheiten und deren Gefangennahme und Entführung bleibt in den meisten Fällen vollkommen unbemerkt. Als die betäubten Menschen erwachen, befinden sie sich bereits nackt in einem verschlossenen, dunklen Sarg, der langsam in die Erde gesenkt und zugeschüttet wird. Im Sarg liegt jedoch zudem noch eine verwesende Leiche – und ein Mikrofon, mit dem ihr Peiniger ihren Todeskampf, ihr Betteln um das Leben, erregt mitverfolgt. Die erste Szene hat mich vollkommen aus der Fassung gebracht und mir einen kalten Schauer bereitet. Als Jackson jedoch dieses Szenario auch mit allen weiteren Entführungsopfern genauso detailliert beschreibt, begann es mich zu langweilen. Im Verlauf des Hörbuchs tauchen immer wieder einige Längen auf und bei einigen der handelnden Personen hätte ich nach Erklärungen betreffend ihr Verhalten gesucht. Insgesamt wurde mir viel zu wenig auf die Nebenfiguren eingegangen, die ich gerne näher kennen gelernt hätte.
Die Autorin konzentriert sich im letzten Teil auf Nikki, Pierce und den „Überlebenden“ und treibt die Geschichte in rasantem Tempo voran.
Auf der letzten CD dann das adrenalingeladene Finale, dessen Spannung jedoch durch die jämmerliche Haltung des Killers für meine Begriffe verdorben wurde. „Ewig sollst du schlafen“ war zwar kein schlechter Unterhalter für ein paar Stunden, ich würde es jedoch kein weiteres Mal hören.
(Rezension zum Hörbuch)