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Veröffentlicht am 17.04.2018

Als Fan von historischen Romanen fehlte mir ein wenig das historische Flair, dafür wurde ich aber mit einer interessanten Geschichte entschädigt.

Die Wundärztin
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Magdalena und Erics Wege kreuzen sich das erste Mal, als beide noch Heranwachsende sind. Nach einem verheerenden Brand, verliert Eric sowohl Haus und Hof als auch seine Familie und ist auf sich allein ...

Magdalena und Erics Wege kreuzen sich das erste Mal, als beide noch Heranwachsende sind. Nach einem verheerenden Brand, verliert Eric sowohl Haus und Hof als auch seine Familie und ist auf sich allein gestellt. Währenddessen irrt das kleine Mädchen Magdalena, nach einem Streit mit ihrer mutterlosen Cousine durch die brennende Stadt und wird von Eric gerettet und nach Hause gebracht.
Doch statt ihm für seine selbstlose Hilfe zu danken, reagiert Magdalenas Vater Eric gegenüber sehr ablehnend. Den Grund dafür verrät er seiner Tochter erst Jahre später, als Magdalena und Eric bereits heimlich ein Liebespaar sind.

Er ist gegen die Beziehung zwischen den Beiden was Magdalena und Eric in eine verzweifelte Situation bringt. Eines Tages verschwindet Eric plötzlich und die Wundärztin Magdalena, ist bereits schwanger. Die Wege des Liebespaares kreuzen sich aber erneut, als Eric, schwer verwundet auf einem Schlachtfeld vor ihr liegt und nur sie ihn heilen kann. Doch es scheint, als ob ihrer Liebe keine Zukunft beschienen ist, denn Eric soll nach seiner Genesung hingerichtet werden...

Die Autorin hat sich für ihren aktuellen Roman für die Zeit des dreißigjährigen Krieges entschieden- eine Epoche, die bisher recht selten als Hintergrund für einen historischen Unterhaltungsroman diente und somit ein noch erfrischend unverbrauchtes Thema ist.

Die Heldin des Buches ist eine charismatische, junge Frau, die zusammen mit Vater, Mutter und ihrer mutterlosen, intriganten Cousine zunächst als Söldnertochter und später als Wundärztin mit dem kurfürstlich bayrischen Heerestrosses durch Deutschland zieht.

Schon immer wurde Magdalenas Cousine Elsbeth von ihrer Mutter vorgezogen, doch da Magdalena eine starke Persönlichkeit ist, geht sie trotzdem ihren Weg und beharrt auch darauf, mit Eric zusammenbleiben zu wollen. Weil Erics Vater einst der Erzfeind von Magdalenas Vater war, türmen sich die Probleme bald meterhoch auf zwischen den Liebenden und Heidi Rehn schafft im Laufe der Geschichte weiterhin jede Menge Konfliktpotential, als Eric schließlich in Lebensgefahr gerät. So bleibt die Spannung bis zum Schluss gewahrt und auch der unterhaltsame eingängige Schreibstil macht diesen historischen Roman zu einem lesenswerten Erlebnis.

Die historischen Begebenheiten dieser Zeit werden zwar mit eingeflochten, allerdings steht im Vordergrund definitiv die Liebesgeschichte zwischen Eric und Magdalena.

Dieser Roman dürfte eher etwas für die Leser sein, die sich gerne von einer romantischen Liebesgeschichte und spannender Rahmenhandlung unterhalten lassen möchten, aber weniger wert auf akribisch authentische Beschreibungen von Schlachten etc. legen.

Als Fan von historischen Romanen fehlte mir ein wenig das historische Flair, dafür wurde ich aber mit einer interessanten Geschichte entschädigt.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Humoriges, aber nichts Besinnliches...

Lustig, lustig, tralalalala
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Der Klappentext gibt einen sehr guten Querschnitt der weihnachtlichen Kurzromane und Geschichten wieder, so spare ich mir eine detaillierte Inhaltsangabe und komme sofort zum Wesentlichen.

Alle 13 Erzählungen, ...

Der Klappentext gibt einen sehr guten Querschnitt der weihnachtlichen Kurzromane und Geschichten wieder, so spare ich mir eine detaillierte Inhaltsangabe und komme sofort zum Wesentlichen.

Alle 13 Erzählungen, die eine etwas länger oder kürzer als die andere; behandeln die großen Themen "Weihnachten" oder auch "Weihnachtsvorbereitungen".
Im Grunde sind alle Geschichten sehr nett, doch natürlich, je nach Humor und Geschmack kristallisierten sich dennoch ein paar Favoriten heraus, die einfach noch einen kleinen Tick besser waren, bzw. mich nicht nur schmunzeln ließen, sondern zum Lachen animiert haben, wobei man schon einen etwas schrägeren, auch gerne schwarzen Humor besitzen sollte, wenn man an dieser Anthologie Gefallen finden möchte.

Es sind allesamt keine Weihnachtsgeschichten die herzerwärmende Besinnlichkeit hervorrufen sollen, in diesem Fall greift man definitiv zum falschen Buch!

Zwar regt die ein oder andere Geschichte durchaus auch einmal zum Nachdenken an, ist aber ist in keinem Fall allzu tiefschürfend. Und ganz wichtig, für meinen Geschmack dürften eher Frauen an diesem Buch Gefallen finden, als Männer, denn sehr oft ist die Heldin der Story eine entweder verlassene Frau, oder eine, die sich mit einem verheirateten Mann eingelassen hat und nun zu Weihnachten eine Sinnkrise im Chick-lit Stil durchlebt.

Zu meinen Favoriten in dieser Anthologie gehörten definitiv:

Mia Morgowski - Florians Weihnachtstagebuch (hier hat es mich beim Lesen richtig vor Lachen geschüttelt)
Hans Rath - Wir Weihnachtsmänner
Steffi von Wolff - Geliebte Weihnachten
Oliver Uschmann - Die Vorweihnachtsneurose (Geheimtipp! Herrlich schräg!)
Mirja Boes - Geschenkt

Außerdem finden sich in dieser Sammlung noch diese weiteren Kurzgeschichten:

Martina Brandl - Bärendienst
Dietmar Bittrich - Szenen aus dem Stadttheater
Roberto Capitonie - Krippenpleite in Balordo
Anne Hertz - Weg vom Fenster
Ruth Moschner - Die lange Nacht im Kaufhaus Nirgendwo
Horst Evers - Die Weihnachtswurst von Nordenham
Mischa - Sarim Verollet
Gabriella Engelmann - Sylter Weihnachtszauber

Veröffentlicht am 17.04.2018

Die Mittwochsliga lässt bitten...

Der Kuss im Kristall
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Als sie ihre Tante Henrietta ermordet auffindet, ist Alethea entsetzt. Henrietta hatte sich, um ihre Familie finanziell zu unterstützen, inkognito als Wahrsagerin unter dem Pseudonym "Madame Zoe" verdingt ...

Als sie ihre Tante Henrietta ermordet auffindet, ist Alethea entsetzt. Henrietta hatte sich, um ihre Familie finanziell zu unterstützen, inkognito als Wahrsagerin unter dem Pseudonym "Madame Zoe" verdingt und bevorzugt zahlungskräftigen Mitgliedern des "ton" die Zukunft vorausgesagt. Doch wenigstens einer Person muss sie dabei in die Quere gekommen sein- etwa weil sie zu viel wusste?

Alethea und ihre Freundinnen genannt "die Mittwochsliga" beratschlagen was zu tun ist und kommen schließlich zum dem Schluss den Mord an Henrietta wenigstens zwei Wochen geheim zu halten. So viel Zeit braucht Alethea um an Henriettas Stelle in die Rolle der Madame Zoe zu schlüpfen, um den Mörder aus der Reserve zu locken.

Doch die Zeit läuft gegen sie und außer dem Earl of Glenross scheint keiner ein Motiv gehabt zu haben, ihre Tante zu töten. Erschwerend kommt dazu, dass der Earl Knöpfe und Gegenstände mit dem Wappentier der Glenrosses trägt- dem Raben. Genau solche, wie bei den weiteren Opfern am Tatort gefunden werden, da der Mörder sich anscheinend nicht mit einer ruchlosen Tat zufrieden geben kann. Trotzdem fühlt sich Alethea magisch von dem Earl angezogen, sie will nicht an seine Schuld glauben und bewundert ihn für sein starkes Auftreten, obwohl er in jüngster Vergangenheit schreckliche Folterungen in einem orientalischen Gefängnis erdulden musste.

Als auch ein Mordanschlag auf sie verübt wird, ist der Earl ihr Retter in letzter Minute. Da Alethea verschleiert ist, ahnt er jedoch nicht, dass "Madame Zoe", die Wahrsagerin ist, die er für den Tod seiner Frau und seines Sohnes verantwortlich macht und Alethea, die Frau die er begehrt ein und dieselbe Person sind...

Der aktuelle Historical von Gail Ranstrom ist zwar auf einer Seite ein unterhaltsamer, prickelnder Liebesroman, (sehr ansprechende, sexy Liebeszenen) wartet aber zudem auch mit einigen Krimielementen auf und dürfte so auch die Leser ansprechen, die ein wenig Spannung in ihrer Lektüre mögen.

Schade fand ich es ein wenig, dass zunächst der dritte Teil der Reihe übersetzt wurde- allerdings muss ich zugeben, dass man für diesen Roman keinerlei Vorwissen benötigt. Zwar kommen die weiblichen Hauptakteure der Vorgängerbände hier zu Beginn des Romans vor, haben aber keinen Einfluss auf die weitere Handlung und auch werden ihre Geschichten zu keiner Zeit zur Sprache gebracht. Wer die "Merry Widows" Reihe von Candice Hern verfolgt und für gut befunden hat, dürfte auch bei Gail Ranstroms Büchern richtig liegen. Ich fand ihren Schreibstil vergleichbar.

Die Ausgangssituation des Romans fand ich interessant- so will Lady Alethea den Mörder ihrer Tante finden und stellt sich für wenige Wochen somit selbst als Köder da. Dabei geht sie sehr vorsichtig zu Werke und setzt sich keinen unnötigen Gefahren aus, sieht man einmal davon ab, dass sie den Platz ihrer toten Tante einnimmt.
Sie ist nach dem Tod ihrer Eltern das Familienoberhaupt und demnach trägt sie auch einige Sorgen um das Wohlergehen ihrer Geschwister mit sich herum. Sie ist verantwortungsvoll, vernünftig und intelligent.

Der Held des Romans, Rob MacHugh ist ein "tortured hero". Zum einen will er Rache an der Frau, die er dafür verantwortlich macht, Schuld am Tod seiner Frau und seines Sohnes zu sein und zum anderen trägt er sowohl seelische als auch körperliche Narben, die ihm in einem Gefängnis zugefügt wurden. Trotzdem gelingt es Alethea ihn zu bezaubern- er schätzt ihre ungekünstelte offene Art und ich wiederum mochte ihre gemeinsamen Dialoge sehr, bei denen es ordentlich knisterte.

Nach meinem Geschmack zieht der Held sein "Rachefeldzug" eine Spur zu beharrlich durch- vielleicht überwindet er dagegen seine körperliche und seelische Pein ein wenig zu schnell um glaubhaft zu wirken. Außerdem stand er eine Spur zu lange auf der Leitung, bis er endlich begriff, dass Alethea nicht die "Madame Zoe" war, die seiner Frau die Zukunft weisgesagt hat- sieht man davon aber einmal ab, bietet der Roman jedoch unterhaltsame Lesestunden und ich würde mich freuen, wenn noch weitere Teile der "Mittwochsliga" übersetzt würden.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannende Krimielemente!

Rätselhafte Küsse
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Isabella O'Rourke ereilt eines Tages eine schreckliche Nachricht. Ihre Schwester Cora wurde schwer verletzt in London aufgefunden - zum Sterben zurückgelassen. Coras Körper ist durch starke Misshandlungen ...

Isabella O'Rourke ereilt eines Tages eine schreckliche Nachricht. Ihre Schwester Cora wurde schwer verletzt in London aufgefunden - zum Sterben zurückgelassen. Coras Körper ist durch starke Misshandlungen entstellt und so sehr geschwächt, dass sie, nachdem sie Isabella darum bittet ihren Mörder zu finden, in Isabellas Armen stirbt.
Isabella hat leider nur äußerst vage Hinweise zur Überführung des Täters von Cora bekommen. Der Mörder sei ein Gentleman der gehobenen Gesellschaftsschicht, dunkelhaarig, und besäße ebenso dunkle Augen. Seine ganz besondere Eigenart beim Küssen, ist es jedoch, die ihn schließlich überführen soll, wenn Isabellas Plan funktioniert.

Sie gibt sich heimlich als lebenslustige Witwe namens Lady Lace aus und küsst sich zum Entzücken des männlichen "tons" durch London, bis sie eines Abends auf den gelangweilten Dandy Andrew Hunter trifft, der ihr einen leidenschaftlichen Kuss raubt und sie völlig durcheinander bringt.

Auch wenn Andrew zunächst fasziniert und amüsiert ist von "Lady Laces" Art sich einen neuen Gönner zu suchen, denn das vermutet er sehr stark, ändert ein plötzlicher Selbstmord in seinem engsten Freundeskreis, seine bisherige lockere Einstellung Lady Laces gegenüber und er will sie dazu zwingen von ihrem Vorhaben abzulassen.
Doch Isabella weigert sich entrüstet; schließlich ist Andrew ein Mann der sie für eine Frau mit lockerer Moral hält und sie nur zu seiner Mätresse machen will.

Die Zeit drängt den Mörder zu überführen, denn Isabellas Schwester Cora war nicht das einzigste Frauenopfer, das so entsetzlich zugerichtet wurde. Sowohl Isabella als auch Andrew ermitteln in dieser Sache ohne zunächst zu wissen, womit sich der jeweils andere beschäftigt. Die Spur führt schließlich zu einer satanistischen Sekte, die regelmäßig schwarze Messen zelebriert und bringt Isabella und Andrew in größte Gefahr...

"Rätselhafte Küsse" von Gail Ranstrom ist wieder einmal ein historischer Liebesroman mit starken Kriminalelementen, die sehr spannend aufbereitet sind.

Vor kurzer Zeit erschien im Cora Verlag bereits "Der Kuss im Kristall", der zur "Mittwochsliga- Reihe" der Autorin gehört. Der aktuelle Historical hier, gehört dagegen zu einer Duologie über die O‘Rourke Schwestern.

Der Plot ist recht originell; eine Heldin die sich küssenderweise durch London bewegt, um einen Mörder zu finden ist eigentlich erfrischend, doch auch ein wenig naiv. Aber Isabellas Gründe für ihre Ermittlungen sind plausibel dargestellt und man versteht, warum sie sich immer wieder der Gefahr aussetzt.

Andrew dagegen ist ein Liebesromanheld, bei dem ich ein wenig zwiegespalten war, da ich überdominante, ein wenig selbstherrliche männliche Akteure eigentlich nicht so wirklich mag. Meiner Meinung macht Isabellas es ihm eine Spur zu einfach und gibt sich ihm hin, obwohl er sie zuvor mit recht unschönen Bemerkungen bedachte.

Ebenso vermisste ich sowohl bei Isabella als auch bei Andrew mehr charakterliche Tiefe, das Umfeld der beiden Hauptakteure wird zu dürftig ausgeleuchtet; auch die "Kennenlernphase" kommt zu kurz, so dass außer der sexuellen Anziehungskraft kaum Gemeinsamkeiten zwischen den Protagonisten zu finden sind.

Dennoch vergebe ich eine 4.0 Bewertung, weil ich die Kriminalelemente in diesem Roman äußerst spannend inszeniert fand und ich den Roman erst zum Schluss aus den Händen legen konnte.
Wer sich mit überdominanten Akteuren a la Brenda Joyce arrangieren kann, wird sich mit "Rätselhafte Küsse" gut unterhalten fühlen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Was sich liebt, das neckt sich- Liebe, Action und Spannung in Konstantinopel!

Im Bann des Orients
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Major Bennett Prestwood will auf schnellstmöglichem Wege nach England zurückkehren, doch in Ostende fängt ihm sein Befehlshaber General Caruthers ab, der ihm einen brisanten Auftrag gibt den Prestwood ...

Major Bennett Prestwood will auf schnellstmöglichem Wege nach England zurückkehren, doch in Ostende fängt ihm sein Befehlshaber General Caruthers ab, der ihm einen brisanten Auftrag gibt den Prestwood nicht ablehnen kann. Er soll nach Konstantinopel reisen und dort eine mutige junge Dame schützen, die für die Briten arbeitet, Verteidigungsanlagen der Osmanen ausspioniert und davon Zeichnungen anfertigt die so kunstvoll angefertigt werden, dass man keinerlei weiteren Nutzen dahinter suchen würde.

Da sich zu Hause seine Schwester in großer Not befindet, da diese von ihrem Ehemann regelmäßig verprügelt wird und jüngst zu dem brutalen Schläger zurückgekehrt ist, möchte Major Prestwood seinen Auftrag so schnell wie möglich abschließen. Doch als er in Konstantinopel auf die schöne Mari Sinclair trifft, die Tochter eines britischen Archäologen und einer Griechin, ist er wie verzaubert von der jungen Dame, die ihm jedoch eröffnet, dass sie mit ihrer Spionagetätigkeit aufhören möchte. Doch Major Prestwoods Cousin, Lord Henry Daller, der gleichzeitig auch der Botschafter von Konstantinopel ist, besteht darauf, dass Mari unter allen Umständen weitermacht. Auch wenn sie sich dabei in große Gefahr begibt. Was Bennett nicht ahnt, ist, dass Daller sogar so weit geht, Mari zu erpressen. Doch auch Bennett ist hin und hergerissen. Auf der einen Seite muss er seinen Befehlen gehorchen, auf der anderen Seite möchte er Mari um jeden Preis beschützen. Wie soll er sich nur entscheiden und wie kann er Mari aus dieser gefährlichen Situation retten?

„Im Bann des Orients“ von Anna Randol ist der Debütroman der Autorin und stellt eine Mischung aus spannendem historischen Roman mit Spionageplot versehen und einer typischen, wenn auch züchtigen Historical Romance dar. Allein vom Titel und vom Cover des Romans her, hätte ich eigentlich eher einen Haremsroman oder zumindest eine Geschichte, die während der elisabethanischen Zeit spielt erwartet und war daher ganz überrascht, dass es sich hier trotz des exotischen Settings um einen Regency handelt, was in dieser Konstellation ja doch eher recht selten vorkommt.

Die Autorin hat sich sehr viel Mühe damit gegeben, ihren beiden Hauptfiguren Leben einzuhauchen und hat ihnen zudem auch gewisse Probleme, die sie mit sich herumtragen auf den Leib geschrieben. So hat die Halbwaise Mari einen opiumsüchtigen Vater, der nicht mitbekommt, das Mari unter seinem Verhalten leidet und Bennett ist dagegen noch stark von seinen Kriegserlebnissen traumatisiert, die er mit selbst verfassten Gedichten versucht zu kompensieren. Und obwohl beide sich zunächst nicht grün sind und sich in einigen Wortgefechten ergehen, ist die Anziehungskraft zwischen dem Paar für den Leser beinahe spürbar, was für die nötige romantische Komponente sorgt.

Anna Randols Geschichte hätte rein vom Inhalt her auch gut ein Roman von Meredith Duran sein können, denn Durans Hang zu exotischen Settings und Plots gewürzt mit der nötigen Ernsthaftigkeit kommt auch hier zum Tragen, doch leider gibt es bei Anna Randols Roman einen kleinen Wermutstropfen- die recht moderne Ausdrucksweise. Ob diese nun schon im Original vorhanden war oder durch die Übersetzung entstand, kann ich leider an dieser Stelle nicht sagen, da ich das englische Original nicht kenne.
Wer jedoch nicht so einen großen Wert auf eine zeitgemäße Ausdrucksweise legt, wie ich und spannende und abenteuerliche Spionageplots mag, wird sicherlich viel Lesevergnügen mit „Im Bann des Orients“ haben und das Heldenpaar in sein Herz schließen, auch wenn die Autorin gegen Ende ihrer Geschichte für meinen Geschmack dann doch zu viel auf nur noch wenigen Seitenzahlen erzählen wollte. Für ein Debütroman ist Anna Randols Buch jedoch durchaus beachtenswert.

Kurz gefasst: Was sich liebt, das neckt sich- Liebe, Action und Spannung in Konstantinopel!