Cover-Bild Das Lächeln der Toten
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 01.08.2011
  • ISBN: 9783499253362
Phil Rickman

Das Lächeln der Toten

Ein Merrily-Watkins-Mystery
Nicole Seifert (Übersetzer)

Wenn die Toten die Lebenden rufen.
Von der Burgruine des idyllischen Städtchens Ludlow stürzen wiederholt Teen-ager zu Tode. Die Großmutter eines Opfers behauptet, auch weiterhin Kontakt mit ihrem Enkel zu haben, und so schaltet man Exorzistin Merrily Watkins ein. Selbstmörderclub oder Ruf aus dem Jenseits? Auf jeden Fall scheinen alle Todesfälle mit Belladonna in Verbindung zu stehen, einer verblichenen Gothic-Pop-Ikone aus den Achtzigern, die sich ebenfalls Ludlow als Alterssitz ausgesucht hat. Dem Vernehmen nach liebt es die Dame, nachts mit einem Leichenhemd bekleidet durch die Stadt zu wandern. Merrily ahnt: Einfach ist dieser Fall nicht zu lösen. Dass gegen sie selbst eine Verschwörung im Gange ist, bemerkt sie aber fast zu spät.
'Ein erstklassiger Thriller der besonderen Art.' (Guardian)

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2018

Sehr starker Band der Watkins/Robinson Reihe!

0

Nachdem Lol seine neue Wohnung bezogen hat, die praktisch gegenüber des Pfarreihauses liegt, kann er sich öfters mit Merrily treffen. Doch irgendjemand scheint es auf das Liebespaar abgesehen haben, denn ...

Nachdem Lol seine neue Wohnung bezogen hat, die praktisch gegenüber des Pfarreihauses liegt, kann er sich öfters mit Merrily treffen. Doch irgendjemand scheint es auf das Liebespaar abgesehen haben, denn Lol bekommt immer wieder anonyme Briefe zugestellt, in denen der Verfasser böse Worte über die beiden verliert.
Auch beruflich hat es Merrily zur Zeit alles andere als leicht. Es wurden ihr gleich drei weitere Mitarbeiter in spirituellen Grenzfragen zur Seite gestellt und es kristallisiert sich dabei immer mehr heraus, dass diese Personen eigentlich nur einen Plan verfolgen- an Merrilys Stuhl zu sägen.
Um so schwerer ist es für die Pfarrerin und Exorzistin, sich von ihrem neuen Team unbemerkt loszueisen, um einem neuen Fall nachzugehen, in denen ihr Bekannter, der frisch in den Ruhestand getretene Polizist Andy Mumford, Merrilys Unterstützung benötigt.

Andys Neffe, der geschichtsfanatische und stille Robbie Walsh, ist im beschaulichen Dörfchen Ludlow vom Turm des Schlosses gestürzt und tödlich verunglückt. War es ein Unfall, Mord oder gar Selbstmord?
Während Andy auf eigene Faust ermittelt, versucht Merrily zusammen mit Lol, ihrer Tochter Jane und Eirion einen anderen Weg, denn eine undurchsichtige Gothic-Sängerin aus den 80er Jahren, die sich Belladonna nennt, hatte einen engen Kontakt zu dem Jungen und ihre Spur führt zudem auch zu einer Internetplattform für selbstmordgefährdete Jugendliche.

Dennoch kann es Merrilys „Team“ nicht verhindern, dass noch ein weiterer Teenager stirbt- wieder ein Sturz vom Schlossturm. Kann es wirklich sein, dass ein jahrhundertealter Geist sein Unwesen im Schloss treibt und unglückliche Jugendliche dazu bringt, sich in den Tod zu stürzen oder ist des Rätsels Lösung doch eher irdischer Natur?

Normalerweise spielt in Phil Rickmans klerikaler Mystery Reihe der Dorfklatsch immer eine große Rolle, doch in „Das Lächeln der Toten“ wird dieser Aspekt diesmal zur völligen Nebensache und auch wenn ich besonders die schrulligen Dörfler in der Watkins Reihe schätze, habe ich im neuen Band der Reihe dennoch nichts vermisst. Im Gegenteil- die besondere Langsamkeit, die den Bänden normalerweise anhaftet, ist diesmal kaum zu spüren, der Roman lässt sich wie im Flug lesen und auch der Fall um die toten Jugendlichen ist sehr spannend; fast bis zum Ende hin undurchsichtig und interessant gestaltet.

Merrily, Lol, Jane und Eirion sind mittlerweile eine feste Einheit in den Romanen geworden und entwickeln sich stets weiter, was ich gespannt mitverfolgt habe, wobei mir abgesehen von Lol, besonders Jane und Eirion immer mehr ans Herz wachsen.
Natürlich haben auch Huw Owen und Gomer Parry einige Auftritte, doch diese sind in „Das Lächeln der Toten“ eher bescheiden.
Es geht für „Rickmansche Verhältnisse“ recht zügig voran und diesmal hat eine seiner bisherigen Nebenfiguren, Andy Mumford, einen größeren Auftritt. Sehr authentisch schildert der Autor Andys widerstrebende Gefühle in Bezug seiner Frühpensionierung und es gelingt ihm zudem Andys Gefühlswelt sehr transparent für den Leser darzustellen, so dass man auch in Zeiten, in denen er Merrily mit ins Boot zieht, was nicht unbedingt fair ist, seine Beweggründe nachvollziehen kann.

Die Auflösung kann mit einigen Überraschungen aufwarten, der „Showdown“ am Ende ist jedoch nicht mörderisch spannend- vielmehr ist man als Leser gebannt von Lols Einsatz und wie er seine Schüchternheit und Unsicherheit diesmal völlig ad acta legt, ohne an dieser Stelle zuviel verraten zu wollen. Eigentlich müsste die Reihe mit diesem Band von Merrily Watkins Reihe in Lol Robinson Reihe umbenannt werden; denn Lol entwickelt sich immer mehr zur Hauptfigur dieser Serie!

Die paranormalen Elemente beschränken sich diesmal auf das absolute Minimum und sind eigentlich gar nicht erwähnenswert, was ich ein wenig schade fand, aber nicht unbedingt sehr vermisst habe, da der Roman ansonsten atmosphärisch sehr dicht geschrieben ist.

Kurz gefasst: Sehr starker Band der Watkins/Robinson Reihe!