Sympathische, authentische Charaktere machen den Roman von Nora Roberts zu einem unterhaltsamen, romantischen Lesevergnügen.
Ein Haus zum TräumenCilla ist die Enkelin einer berühmten Filmschauspielerin, die genau wie auch ihre Mutter eine ganze Zeit lang in diversen Hollywoodproduktionen mitwirkte. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, hat der ehemalige ...
Cilla ist die Enkelin einer berühmten Filmschauspielerin, die genau wie auch ihre Mutter eine ganze Zeit lang in diversen Hollywoodproduktionen mitwirkte. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, hat der ehemalige Kinderstar jedoch mit dem Thema Schauspielerei endgültig abgeschlossen und zieht eines Tages aufs Land. Cilla hat ihrer Mutter das Haus ihrer verstorbenen Großmutter abgekauft und plant es grundlegend zu renovieren um darin dann später auch zu leben. Cillas Lieblingsbeschäftigung ist das Handwerken und so lässt sie es sich nicht nehmen, sämtliche Änderungen am Haus selbst zu planen und mit anzufassen.
Die Renovierung des Hauses soll eine Art Hommage an ihre Großmutter sein, die schon sehr früh, angeblich durch Selbstmord, aus dem Leben schied und hier viele glückliche Zeiten erlebte und auch eine Art von Selbstfindung, denn Cilla wünscht sich mehr als alles andere eine Familie, Rückhalt und Liebe- drei Dinge, die sie in ihrem bisherigen Leben schmerzlich vermisste, da ihrer egozentrischen Mutter die Karriere stets wichtiger war, als alles andere.
Eines Tages lernt sie ihren Nachbarn Ford Sawyer, einen relativ berühmten Comicautor & Zeichner kennen. Ford ist nicht nur von Cillas zupackender Art gefesselt, sondern auch von ihrem attraktiven Äußeren. Sogleich reift in ihm eine Idee für eine neue Hauptfigur in seinem nächsten Comic heran- und Cilla soll die Vorlage zu dieser Figur sein. Als Ford der überraschten Cilla seinen Vorschlag unterbreitet, ist sie zunächst ziemlich überrumpelt doch auch ein wenig geschmeichelt. Nach einiger Überlegung stimmt sie seiner Bitte zu- denn zum einen interessiert sie seine Arbeit sehr und zum anderen findet sie Ford überaus sexy.
Bei gemeinsamen Abendessen auf der Terrasse stellen die Beiden schnell einige Gemeinsamkeiten fest und obwohl Cilla sich sehr zurückhaltend gibt und von sich behauptet, sie wäre beziehungsunfähig, gibt Ford nicht so schnell auf, denn er spürt sehr schnell, dass Cilla für ihn die Frau fürs Leben sein könnte. Als Ford ein paar Tage später Cilla besuchen möchte, ist ein fremder Mann in ihrem Haus, der sich jedoch in keinster Weise als Konkurrent entpuppt. Es ist Steve- Cillas Exmann, der vorbei gekommen ist, um Cilla mit dem Haus zu helfen.
Ford und Steve verstehen sich prächtig und sind beide sehr aufmerksame Männer, die eines Nachts Geräusche, die aus Cillas Schuppen kommen, vernehmen. Cilla nimmt Fords und Steves Warnung jedoch nicht ernst- bis sie einige Tage später auf der Suche nach Steve den Schuppen öffnet und ihren Exmann blutüberströmt dort vorfindet. Scheinbar muss Steve einen Einbrecher gestört haben. Cilla ist am Boden zerstört, denn wer kann Interesse an dem altem Trödel ihrer Großmutter gehabt haben und sogar dafür bereit gewesen sein, zu töten?
Ihre Pechsträhne reißt auch weiterhin nicht ab- kurze Zeit später wird ihr gerade renoviertes Badezimmer komplett zerstört. Immer wieder schlägt der Unbekannte zu und bringt Cilla an den Rand der Verzweifelung. Im Grunde ist sie schon so weit, das Haus ihrer Großmutter wieder abzugeben und sich woanders niederzulassen, wäre da nicht Ford, der der verunsicherten Cilla immer wieder Mut macht und sie dazu überredet, zu bleiben.
Cilla findet unvermutet zwischen alten Dingen ihrer Großmutter einen Packen Liebesbriefe.
Es scheint, als ob ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod einen heimlichen, verheirateten Verehrer hatte, der sie sogar schwängerte und dann im Stich ließ. Die Briefe machen Cilla neugierig und sie beschließt Nachforschungen anzustellen. Doch diese Nachforschungen bringen Cilla in große Gefahr...
Nachdem von Nora Roberts in letzter Zeit verstärkt Liebesromane mit starken paranormalen Einflüssen erschienen sind, hat es mich sehr gefreut, dass sie mit „Ein Haus zum Träumen“ wieder eher auf alten Liebesroman- Pfaden wandelt.
Der neue Roman ist ein typischer Nora Roberts Roman. Das Buch brilliert durch interessante, gut ausgearbeitete Charaktere.
Cilla, die weibliche Romanheldin ist eine junge von Selbstzweifeln geplagte Frau, die mit der Renovierung des Hauses ihrer Großmutter hofft, einen Neuanfang machen zu können- und das weit ab von Hollywood und ihrem ehemaligen Status als Kinderstar.
Sie sehnt sich im Grunde nach einer Familie und vermisst das Zusammengehörigkeitsgefühl, zu anderen Menschen, da sie nach der Scheidung ihrer Eltern allein bei ihrer Mutter aufwuchs, die sich jedoch mehr um Cillas Karriere sorgte, als um ihre Tochter selbst.
Während des Hausumbaus wünscht sich Cilla, so ihrer Großmutter näher zu kommen, von der sie mehr oder weniger regelmäßig träumt. Als sie Ford Sawyer kennen lernt, fühlt sie sich zunächst etwas überrumpelt von seiner offenen und sehr direkten Art, spürt jedoch zugleich, dass Ford ein herzlicher, sympathischer und verlässlicher Mann ist und baut langsam Vertrauen zu ihm auf. Ich fand besonders die Annäherung zwischen Cilla und Ford wunderbar einfühlsam beschrieben. Ford ist ein sehr sensibler Charakter, der gleich spürt, dass Cilla einige Zeit braucht, bis sie sich jemandem ganz öffnen kann und reagiert dementsprechend behutsam.
Die Dialoge zwischen Cilla und Ford sind mit sehr viel Herz, Witz und Charme geschrieben und im Gegensatz zu anderen Liebesromanen, hat die Autorin ihren Hauptfiguren sehr viel Zeit und Raum gegeben, um sich richtig kennen zu lernen, Nähe aufzubauen und sich ineinander zu verlieben.
So wirkt die Liebesbeziehung zwischen den Beiden gleich viel authentischer und man ist als Leser viel näher an die Story gefesselt, weil man Cilla und Ford schnell ins Herz schließen kann. Trotzdem habe ich bei diesem Roman keine Höchstbewertung gegeben, weil in der ersten Hälfte des Buches einige Längen gibt. Der Roman braucht meiner Meinung nach leider eine ganze Weile, bis er den Leser richtig fesseln kann. Ab der zweiten Hälfte des Buches, nachdem Cillas Ex-Mann fast ums Leben kommt, wird es jedoch immer spannender und auch Cillas Träume von ihrer Großmutter sind sehr interessant beschrieben und verleihen dem Buch ein gewisses Flair, einen Hauch von Hollywoods alten Glanzzeiten.
Kurz gefasst: Sympathische, authentische Charaktere machen den Roman von Nora Roberts zu einem unterhaltsamen, romantischen Lesevergnügen.