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Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein komplex gestrickter Thriller der einen nicht loslässt- Love & Crime par excellence!

Todeskleid
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Paige Holden hat, nachdem sie vor einiger Zeit fast von einem Killer ermordet worden wäre, immer noch mit einem leichten Trauma zu kämpfen. Nichtsdestotrotz hat sie sich mit dem Ex-Cop Clay zusammengetan ...

Paige Holden hat, nachdem sie vor einiger Zeit fast von einem Killer ermordet worden wäre, immer noch mit einem leichten Trauma zu kämpfen. Nichtsdestotrotz hat sie sich mit dem Ex-Cop Clay zusammengetan und arbeitet nun als Privatermittlerin. Als sie eines Abends mit ihrem Hund Gassi geht, sorgen lediglich ihre Geistesgegenwart und ihre Schnelligkeit dafür, dass sie nicht von einem Auto, das direkt auf sie zusteuert, überfahren wird. Im Auto sitzt Elena Munoz, Frau eines Häftlings, die angeschossen und dabei schwer verwundet wurde. Während Paige versucht lebensrettende Maßnahmen bei Elena einzuleiten, bittet Elena, Paige innständig darum nicht die Polizei einzuschalten und lieber auf eigene Faust zu ermitteln und drückt Paige, die einst bereits versucht hatte Elenas Mann, der stets seine Unschuld an einem Mord beteuerte der vor Jahren begangen wurde vor dem Gefängnis zu retten, einen USB-Stick in die Hand.

Als Paige einen Moment zurückweicht, wird Elena durch einen Scharfschützen im Kopf getroffen und ist auf der Stelle tot. Schnell wird dieser Vorfall über die Landesgrenzen hinweg bekannt, da mehrere Bewohner der Straße mit ihren Kameras gefilmt und alles auf youtube online gestellt haben. So wird schließlich auch der Auftraggeber des Killers auf Paige aufmerksam und fürchtet, dass Elena sich Paige anvertraut hat. Er will sie ebenfalls aus dem Weg räumen und so schwebt Paige bald in Lebensgefahr. Derweil wendet sie sich auf Empfehlung an den Staatsanwalt Grayson Smith, da sie Elenas Befürchtung, dass auch gewisse Polizeimitglieder korrupt sind, teilt. Während Grayson und Paige nun den Beweis für die Unschuld von Elenas Mann auf dem USB-Stick finden und versuchen den abgeschlossenen Fall neu aufrollen zu lassen und Licht ins Dunkel zu bringen, geschehen weitere Morde. Doch welchen Zusammenhang gibt es?

„Todeskleid” ist eine ziemlich komplex konstruierte Story mit vielen losen Handlungssträngen; die aber dann am Ende alle miteinander verknüpft werden und noch mehr Akteuren die sich darin tummeln. Man sollte vielleicht nicht unbedingt mit „Todeskleid” beginnen, wenn man zuvor noch keine Romane der Autorin gelesen hat, denn es dürfte für Neueinsteiger etwas schwierig werden, die Akteure und ihre Beziehungen zueinander genau zu durchschauen, da manche Figuren bereits in anderen Büchern der Autorin in Erscheinung traten und man dort ihre “Geschichten” bereits erzählt bekommen hat. Wenn man es als Neueinsteiger dennoch wagen möchte, sollte man aber zumindest den direkten Vorgängerband “Todesherz” kennen (Dr. Lucy Trask & J.D. Fitzpatrick).

Allen anderen kann ich “Todeskleid” nur wärmstens ans Herz legen, denn der Roman ist ein echter Pageturner und auch das Heldenpaar Paige und Grayson fand ich sehr interessant. Paige hat mit einem Trauma zu kämpfen, seit sie von einem Killer, der aber stattdessen ihre Freundin erwischte, fast ermordet wurde. Sie bekämpft jedoch ihre Ängste und arbeitet nun als Privatermittlerin zusammen mit Clay dem ehemaligen Polizisten und ihre Kampfsportfähigkeiten kommen ihr dabei sehr zugute.
Sie ist eine sehr taffe Heldin, die kein Selbstmitleid kennt und stets versucht ihre Ängste zu überwinden, was sie sehr menschlich aber auch sympathisch für mich machte.
Grayson, der Staatsanwalt dagegen hat ein brisantes Geheimnis. Sein Vater war ein Serienkiller und Grayson hofft, durch seine Arbeit etwas Gutes zu tun; im Grunde seines Herzens befürchtet er jedoch, dass sein Vater ihm vielleicht mehr schlechte Gene vermacht hat, als erwünscht, wobei man als Leser eigentlich zu jeder Zeit weiß, dass Grayson ein richtig netter, charismatischer Kerl ist.

Eine ziemlich spannende Idee der Autorin war es, ausgerechnet Paige und Grayson aufeinander loszulassen und ich fand hier auch die Mischung zwischen Love & Crime sehr ausgewogen, so dass dieser Roman hier eher in Richtung Romantic Suspense tendiert, als nur reiner Thriller zu sein, wie man es von vielen anderen Romanen der Autorin bislang gewohnt war.
Die Autorin beweist dabei ein echtes Händchen, denn die Love Story entwickelt sich nicht Knall auf Fall- man kann sehr gut nachvollziehen, wieso sich beide ineinander verlieben und Paige als auch Grayson sind dabei Figuren mit Ecken und Kanten, bei denen die Chemie auf Anhieb stimmt. Karen Rose verzichtet dabei gottlob auf die ewigen Missverständnisse zwischen Held und Heldin, wie es in anderen Romantic Suspense Romanen oft der Fall ist und legt ihr Hauptaugenmerk dagegen auf reichlich Spannungselemente, wobei auch dem Leser genügend Zeit zum Austüfteln bleibt, denn natürlich werden einige falsche Fährten gelegt.

Kurz gefasst: Ein komplex gestrickter Thriller der einen nicht loslässt- Love & Crime par excellence!

Veröffentlicht am 08.05.2018

Berührend, humorvoll, unter die Haut gehend, schockierend und spannend zugleich. Mein Lesetipp!

Der Tag, an dem wir verschwanden
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Annie:

Annies traumatische Erlebnisse vor ein paar Jahren haben sie geprägt. Überaus vorsichtig ist sie geworden und vertraut eigentlich nur ihrer Familie und ihrem „Le Clöbb“, einer Gemeinschaft, die ...

Annie:

Annies traumatische Erlebnisse vor ein paar Jahren haben sie geprägt. Überaus vorsichtig ist sie geworden und vertraut eigentlich nur ihrer Familie und ihrem „Le Clöbb“, einer Gemeinschaft, die aus guten Freunden besteht.

Le Clöbb, zu dem auch Annies Schwester gehört, ist auch vertraut mit Annies Problemen und Bindungsängsten. Umso mehr wundert es alle Leute in Annies Umkreis, als diese sich plötzlich ausgerechnet in ihren neuen, reichen Chef verliebt, der ihr erst kurz zuvor, einen High Tech- Massagesalon in seinem Bürokomplex hat einräumen lassen. Annie hat sich Hals über Kopf in Stephen verliebt und auch er scheint es ernst zu meinen. Doch nicht alle Freunde von Annie mögen ihn und beobachten ihn daher äußerst argwöhnisch…

Kate:

Kate will sich eine Auszeit nehmen und nimmt daher einen unbezahlten Job in einem Reitstall an, der der Frau des Olympiasiegers Mark Waverley gehört. Obwohl sie keinen blassen Schimmer vom Pferdesport, Pferden oder deren Pflege hat, hofft sie, sich irgendwie durchmogeln zu können. Becca, eine Angestellte auf dem Hof hat Mitleid mit Kate, weil sie ahnt, dass Kate den Job dringend benötigt. Sie hilft ihr, wo sie nur kann und tatsächlich fruchten Beccas Bemühungen. Kate lebt sich schnell ein und leistet hervorragende Arbeit, was auch Mark nicht verborgen bleibt.

Er findet die junge rothaarige Irin, mit dem trockenen Humor erfrischend, zumal er in seinem Leben ansonsten nicht viel zu lachen hat. Denn mit Marks Ehe steht es nicht zum Besten, doch würde er seine Frau verlassen, würde diese seine Tiere; also auch sein geliebtes Turnierpferd Stumpy mitnehmen und er müsste den Reitstall ganz aufgeben. Mark und Kate freunden sich miteinander an, doch beide wissen genau, dass nicht mehr zwischen ihnen beiden sein kann, oder?

Selten ist es mir so schwer gefallen, den Inhalt des Romans kurz anzureißen, ohne zuviel zu verraten, denn die Autorin hält für den Leser im letzten Drittel des Romans eine große Überraschung bereit, die sie bis dato geschickt verborgen hat und die für viele Spannungselemente sorgt. Überhaupt kommt „Der Tag an dem wir verschwanden“ ein wenig wie ein Überraschungsei daher, denn man bekommt so viel mehr geboten, als man im Vorfeld, rein vom Klappentext her, überhaupt für möglich halten würde. Der Roman ist also eine Mischung aus New Adult Romance, Selbstfindungs- und Spannungsroman und alle Facetten dieser Geschichte wurden mit so viel Tiefgang und Sensibilität geschildert, dass Annies Werdegang auch nach dem Lesen noch lange in einem widerhallt und beschäftigt.

Annie ist eine junge Frau, die nach und nach lernt, sich ihren Ängsten zu stellen; natürlich gibt es Rückschläge, doch diese sorgen auch dafür, dass man sich gut in die Romanheldin hineinversetzen kann. Auch die anderen Haupt und Nebenakteure in diesem Roman sind wunderbar vielschichtig beschrieben und dass Kates Story in Pferdesportmilieu spielt, hat mir besonders gut gefallen, weil ich mich beim Lesen an meine guten alten Pferdejugendbücher erinnert gefühlt habe. Doch man sollte nicht glauben, dass „Der Tag, an dem wir verschwanden“, lediglich für jüngere Leser geeignet ist. Tatsächlich ist es eher ein Roman für Leser ab 18- Ende offen. Denn der Roman fordert vom Leser viel Aufmerksamkeit und ist so viel mehr, als nur ein normaler Liebesroman. Da ich nicht spoilern möchte, muss ich mich leider an dieser Stelle etwas schwammig ausdrücken, es sei mir hoffentlich verziehen.

Eine absolute Leseempfehlung möchte ich an alle Leser aussprechen, die mehr von einem Liebesroman erwarten und Geschichten, die unter die Haut gehen und viel Tiefgang haben, lieben. Für mich bislang mein Lesefavorit in 2016. Könnte ich mehr als 5 von 5 Punkten vergeben, würde ich es hier auf jeden Fall machen.

Kurz gefasst: Berührend, humorvoll, unter die Haut gehend, schockierend und spannend zugleich. Mein Lesetipp!

Veröffentlicht am 27.04.2018

Nicht nur für Fans erotischer Lektüre zu empfehlen! Eine tolle Liebesgeschichte erwartet Euch!

Deep Love (1)
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Zwölf Jahre zuvor:

Wyatt, ist der Spross einer berühmten Familie, die regelmäßig in Hollywoods Klatschblättern zu finden ist. Die Bekanntheit seiner Familie und sein gutes Aussehen, sorgen dafür, dass ...

Zwölf Jahre zuvor:

Wyatt, ist der Spross einer berühmten Familie, die regelmäßig in Hollywoods Klatschblättern zu finden ist. Die Bekanntheit seiner Familie und sein gutes Aussehen, sorgen dafür, dass die Mädchen praktisch Schlange stehen, um ihn daten zu können.
Doch Wyatt verguckt sich stattdessen in die Tochter eines Gärtners. Kelsey ist zwar attraktiv, aber sehr schüchtern und gibt ihm einen Korb nach dem anderen, was ihn besonders anstachelt.
Eines Tages gelingt es ihm dennoch, sie zu ködern, mit Tickets für eine Tanzveranstaltung, denn Kelsey liebt das Tanzen sehr. Von diesem Abend an, sind sie unzertrennlich, doch sie dürfen sich nur heimlich daten, da Kelsey Vater sehr streng ist und es nicht duldet, dass Kelsey sich mit Jungs trifft.
Als Wyatt Kelsey zu einer Party bei einem Freund einlädt, erhofft er sich mehr als nur Küssen und auch Kelsey möchte einen Schritt weiter gehen in ihrer Beziehung. Doch nach dem ersten Mal, als Wyatt wieder in den Raum kommt, ist Kelsey spurlos verschwunden. Auch Tage später kann er sie nicht mehr erreichen und es heißt plötzlich, sie und ihre Familie wären fortgezogen. Wyatt ist verwirrt und verletzt…

Gegenwart:

Die Tanzlehrerin Kelsey, fällt aus allen Wolken, als sie den Starfotografen W. Royce aufsucht, der für eine Fotoserie ein unverbrauchtes, neues Model sucht. Denn es handelt sich bei ihm um Wyatt, ihre Jugendliebe. Sie glaubte, ihn nie wieder zu sehen, doch nun steht er plötzlich vor ihr und verlangt Antworten. Die sie ihm jedoch nicht geben möchte. Dennoch, sie braucht den Job unbedingt, denn das Geld benötigt sie für eine wichtige OP ihres Bruders, die schon bald ansteht. Wyatt zögert damit, Kelsey den Job zu geben und sie wieder in sein Leben zu lassen. Und auch Kelsey fürchtet sich davor, sich abermals in Wyatt zu verlieben….

Es ist bereits mein zweiter Versuch mit einem erotischen Roman von J. Kenner. Nach dem Lesen von „Dirtiest Secrets“, der mich nicht richtig überzeugen konnte, hatte ich die Nachfolgebände erstmal außer Acht gelassen. Doch ich wollte der Autorin dennoch eine weitere Chance geben und griff daher nun zum ersten Teil ihrer neuen „Wicked“ Reihe. Und ich bin sehr froh darüber, denn „Deep Love“ kann mit einer tollen, romantischen Liebesgeschichte punkten, die mich diesmal auf ganzer Linie begeistert hat.

Nicht nur sind Wyatt und Kelsey zwei interessante Akteure, sie haben beide auch eine interessante, teils tragische Vergangenheit. Beide müssen lernen loszulassen; Kelsey allerdings mehr als Wyatt und lernen, wieder Vertrauen zueinander aufzubauen. Das gelingt gottlob nicht durch viel Sex allein, wie man es in einem erotischen Roman vermuten mag, sondern durch eine behutsame Annäherung und Sensibilität im Allgemeinen. Zwar gibt es bei Kelsey durchaus Rückschritte diesbezüglich, doch sind diese nachvollziehbar beschrieben worden und man kann sich gut in das Heldenpaar hineindenken.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig gehalten, so dass die Lesezeit wie im Fluge vergeht und Leser, die normalerweise einen großen Bogen um hocherotische Lektüre machen, sollten hier definitiv mal einen Blick ins Buch riskieren, denn sie werden mit einer wunderschönen Liebesgeschichte belohnt. Es ist kein Roman, der in die Richtung SoG geht, die Liebesszenen wurden zwar deutlich ausformuliert, doch darf man hier keine ausgefallenen Spielarten der Lust erwarten. Allerdings, und da kommen wir zu meinem einzigen Kritikpunkt; ich fand die Liebesszenen recht kurz und unspektakulär gehalten und manche Übersetzungen von Geschlechtsteilen, auch wenn sie durchaus gängig sein mögen, passten für meinen Geschmack, irgendwie nicht zu jeweiligen Situation.
Sehr geschmackvoll und edel fand ich die neutrale Covergestaltung und hoffe, dass die Nachfolgebände ähnlich hochwertig erscheinen werden.

Kurz gefasst: Nicht nur für Fans erotischer Lektüre zu empfehlen! Eine tolle Liebesgeschichte erwartet Euch!

Veröffentlicht am 21.04.2018

Wunderschöner, romantischer fünfter Teil der Survivor’s Club Reihe, der dazu sehr gut übersetzt wurde.

Eine skandalöse Saison
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Chloe hasst das Gerede der Gesellschaft, denn es führte dazu, dass sie ihre Saison in London abbrechen musste. Es wurde gemunkelt, dass sie doch eine außergewöhnliche Ähnlichkeit mit einer anderen jungen ...

Chloe hasst das Gerede der Gesellschaft, denn es führte dazu, dass sie ihre Saison in London abbrechen musste. Es wurde gemunkelt, dass sie doch eine außergewöhnliche Ähnlichkeit mit einer anderen jungen Dame des tons besäße. Und in der Tat hatte Chloes, mittlerweile verstorbene Mutter, vor der Heirat mit Chloes Vater, tatsächlich eine kurzfristige Liebschaft mit dem Vater der Dame. Chloe wurde daraufhin von den Damen des tons gemieden und nahm sich fortan vor, nie wieder nach London zu reisen.
Doch zu ihrem Vater zurück, wollte sie ebenso wenig, denn sie befürchtete, dass an den Gerüchten um ihre Geburt, tatsächlich etwas Wahres sein könnte.
Eine Patentante ihrer Mutter, die Duchess of Worthingham, war allerdings so freundlich und gewährte Chloe ihre Gastfreundschaft auf Manville Court. Und so hatte Chloe endlich einen Ort, wo sie zur Ruhe kommen konnte.

Nun, einige Zeit später, hat sich Chloe mit dem ruhigen Leben auf dem Land arrangiert und würde es auch ungern ändern. Als Ralph, der Enkel der Duchess, zu Besuch kommt, da es seinem Großvater gesundheitlich nicht so gut geht, begreift Chloe schnell, dass Ralph ein gebrochener Mann ist. Er schleppt seelische Narben mit sich herum, kann es immer noch nicht verwinden, dass er einst seine drei besten Freunde dazu überredete, mit ihm in den Krieg gegen Napoleon zu ziehen, die kurz darauf den Tod im Kampf fanden.
Doch der kritische Zustand seines Großvaters, bringt ihn in eine unangenehme Lage. Ralph muss sobald wie möglich heiraten und einen Erben zeugen. Er glaubt jedoch, nie wieder Liebe für jemanden empfinden zu können, da in ihm nur Leere herrscht. Chloe macht ihm daraufhin einen Heiratsantrag. Sie will zwar nicht in die Gesellschaft zurück, wünscht sich aber doch später einmal Kinder. Mit der Liebe hat auch sie, nach einer Enttäuschung, bereits abgeschlossen. Ralph ist überrascht, stimmt allerdings nur wenige Tage zu, denn Chloes Vorschlag erscheint ihm überaus vernünftig. Nur kurz nach ihrer Eheschließung, stirbt Ralphs Großvater und plötzlich begreift Ralph, dass er sich seiner Verantwortung stellen muss. Beide, sowohl Chloe als auch Ralph, müssen zurückkehren nach London, um sich dort ihren Ängsten zu stellen…

Der fünfte Band der Survivors’ Club Reihe, erzählt die Geschichte, des noch ledigen Mitglieds, Ralph, der, abgesehen von einer Narbe im Gesicht, auf den ersten Blick, eher unversehrt erschien. Doch seine seelischen Narben reichen tief, auch wenn er seine anfänglichen Selbstmordgedanken verworfen hat.
Mit Chloe, hat Mary Balogh ihrem, eher nüchternen, ruhigen Romanhelden, eine Protagonistin auf den Leib geschrieben, die sehr abgeklärt wirkt. Dass aber auch Chloe diverse Ängste mit sich herumträgt, ahnt Ralph zunächst nicht. Ob aus einer Vernunftehe, schließlich Liebe erwachsen wird, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, das müsst ihr schon selbst nachlesen, doch im Fokus steht vor allem die seelische Heilung des Heldenpaars. Mir hat es besonders gut gefallen, wie sich Chloe und Ralph gegenseitig unterstützen. Und auch die Liebesgeschichte an sich, entwickelt sich sehr glaubwürdig, da die Autorin mit sensibler Hand vorgeht. Freunde ausgiebiger Liebesszenen, sollten sich hier im Klaren darüber sein, dass besagte Szenen eher züchtig daher kommen, doch mich hat das nicht weiter gestört, da Mary Baloghs Bücher, sowieso für mich eher in den Bereich der klassischen Regencyromanze fallen.
Über weite Teile, ist „Eine skandalöse Saison“ ein „Zwei-Personen-Stück“, das aber zu keinem Zeitpunkt langweilig wird, weil die Haupt- und Nebenakteure sehr vielschichtig charakterisiert wurden und immer mal wieder für eine Überraschung gut sind. Besonders mochte ich die „Auftritte“ von Chloes friedliebendem Bruder Graham und dessen tiefschürfende Gedankengänge.
Auch die übrigen Survivors’ Club Mitglieder haben in diesem Teil, nochmals kleine Auftritte, was die Serienfans sicherlich freuen wird.

Kurz gefasst: Wunderschöner, romantischer fünfter Teil der Survivor’s Club Reihe, der dazu sehr gut übersetzt wurde.

Survivors’ Club:

1. Teil: Überleben für die Liebe
1.5: The Suitor (Kurzroman/ noch nicht übersetzt)
2. Teil: Wie ein Herz in dunkler Nacht
3. Teil: Wildes Verlangen in Wales
4. Teil: Ein adeliger Herzensbrecher
5. Teil: Eine skandalöse Saison
6. Teil: Only a Kiss
7. Teil: Only Beloved


Veröffentlicht am 17.04.2018

Zurück auf Anfang; eine Frau geht ihren Weg-Spannung und Romantik pur im neuen Roman von Nora Roberts; ein wahrer Pageturner!

Ein Leuchten im Sturm
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Als Shelby erfährt, dass ihr Mann Richard, mit dem sie fünf Jahre lang verheiratet war und eine gemeinsame Tochter hat, bei einem Unfall auf hoher See tödlich verunglückt ist, weiß sie nicht, ob sie traurig ...

Als Shelby erfährt, dass ihr Mann Richard, mit dem sie fünf Jahre lang verheiratet war und eine gemeinsame Tochter hat, bei einem Unfall auf hoher See tödlich verunglückt ist, weiß sie nicht, ob sie traurig oder erleichtert sein soll, denn in ihrer Ehe stand es nicht zum Besten. Und nach Richards Tod, wird sie von seinem immensen Schuldenberg, den er angehäuft hat, beinahe erschlagen. Richard, der ein luxuriöses Leben liebte, hat ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen, die Shelby nun abtragen muss. So wandert nicht nur die komplette Designer Garderobe in die Secondhand- Läden der Stadt, sondern auch alle Möbel, Schmuck und anderer beweglicher Besitz. Zuletzt auch das Haus, in dem sich Shelby und ihre kleine Tochter sowieso nie zu Hause fühlten. Als Shelby in einer Jacke von Richard einen Schlüssel findet, der zu einem Bankschließfach gehört, geht sie der Sache auf den Grund und findet in besagtem Schließfach nicht nur reichlich Bargeld, sondern auch eine Waffe mit Munition vor. Sie fragt sich langsam, was für einen Mann sie einst geheiratet hat und kehrt der Stadt den Rücken, um zurückzugehen, in ihre Heimat.

Dort wird sie von ihrer Familie sehr herzlich aufgenommen und es gelingt ihr auch weiterhin durch diverse Jobs, die Schulden zu verringern. In dem Handwerker Griffin findet sie einen möglichen neuen Partner, doch dann holt sie ihre Vergangenheit mit Richard ein, als eine Frau im Ort ermordet wird, die angeblich ebenfalls mit Shelbys Ehemann verheiratet war…

Zugegeben, früher gab es kaum einen Roman von Nora Roberts, den ich mir entgehen lassen wollte, doch mittlerweile finde ich viele ihrer aktuellen Bücher nicht allein von der Story, sondern auch von den Charakteren her, recht beliebig gestrickt, so dass ich nur noch ausgewählte Bücher der Autorin lesen möchte. Einzige Ausnahme: Nora Roberts Romantic Suspense Romane, die also Romantik und Liebe mit einem Krimiplot verbinden. „Ein Leuchten im Sturm“, ist ein solcher Roman und bereits der Klappentext hat mich diesmal so sehr angesprochen, dass ich nicht auf die Taschenbuchausgabe warten wollte.

Und es hat sich wirklich gelohnt. Diesmal kommen nicht nur Freunde des romantischen Romans auf ihre Kosten, sondern auch die Krimifreunde, da die Autorin beiden Komponenten sehr viel Zeit und Raum in ihrer Geschichte gewährt, so dass man neben reichlich Spannung auch eine süße, glaubwürdig verpackte Liebesgeschichte serviert bekommt.

Zugegeben, Shelby mag nicht das hellste Licht auf der Torte sein und ich meine das gar nicht negativ. Sie hat halt früh geheiratet und sich naiv in eine Beziehung mit einem ihr eigentlich unbekannten Mann gestürzt; vielleicht auch anfangs, um der ländlichen Idylle der Kleinstadt Rendezvous Ridge/Tennessee zu entkommen. Doch im Laufe der Zeit, während sie sich von Richard entliebt, spürt sie immer mehr, wie sie die Geborgenheit innerhalb der Familie und auch ihre Freunde vermisst, zumal sich Richard Shelby gegenüber nicht wirklich liebevoll verhält. Auch ihre Selbstständigkeit, die sie für Richard völlig aufgab, da er allein in der Beziehung bestimmte, wo es lang ging, muss sie nun, nach seinem Tod, wieder finden. Dazu hat ihr Selbstbewusstsein ebenfalls einen Knacks bekommen, da ihr Ehemann leider nicht viel von ihr hielt.

Ich fand es spannend geschrieben, wie die Autorin ihre Romanheldin in ein Wechselbad der Gefühle, Chaos und in große Schwierigkeiten stürzt, aus welchen sie sich selbst wieder herausmanövrieren muss. Shelby gelingt das dann auch recht geschickt, selbst wenn ich fand, dass manche Dinge sich vielleicht schon etwas zu happyendlastig einfach für sie fügten und auch Shelbys Familie ist eigentlich zu gut gestrickt, um wahr zu sein; dazu ein zuckersüß klingender Ort wie Rendezvous Ridge, eine Kosmetikerin namens Maybeline; also im Erfinden von Namen darf sich die Autorin meiner Meinung nach gerne noch ein wenig üben.

Dennoch mochte ich besagte Familie, besonders Shelbys Bruder Forrest, den Polizisten sehr, was genauso für Shelbys beste Freundin Emma galt, mit der sie sich nach ihrer Rückkehr erst einmal aussprechen musste.Der Roman lebt besonders von seinen lebhaften Dialogen der Haupt und Nebenfiguren, die dem Leser das Gefühl geben, als wäre man „live“ dabei in Rendezvous Ridge. Auch der männliche Hauptcharakter, Griffin ist ein sympathischer, einfühlsamer Zeitgenosse, der Shelby aus ihrer innerlichen Erstarrung reißen möchte. Ihn und die sich langsam entwickelnde Love Story, gefiel mir sehr. Das gilt auch für den Krimiplot, selbst wenn ich bereits früh eine gewisse Vermutung diesbezüglich hatte, wie sich am Ende alles fügen würde, aber seht es mir nach, dass ich an dieser Stelle mich dazu nicht näher auslassen möchte.

Trotzdem ist es Nora Roberts gelungen, auf 576 Seiten eine atmosphärisch dichte Story zu schreiben, die mir nicht nur gut gefallen hat, sondern auch meiner Meinung nach zu den besten „dicken“ Schmökern der Autorin gehört, die sie in den vergangenen Jahren geschaffen hat. Nur noch etwas zum Romantitel- ich fand den englischen Originaltitel einfach passender und hätte mir gewünscht, wenn der Verlag ihn 1: 1 übernommen hätte. Optisch macht die gebundene Ausgabe jedoch einiges her.

Kurz gefasst: Zurück auf Anfang; eine Frau geht ihren Weg-Spannung und Romantik pur im neuen Roman von Nora Roberts; ein wahrer Pageturner!