Die falsche Herrin
Nach der Lektüre des zweiten Buches der Schweizer Autorin wurde mein erster Eindruck bestätigt: Margrit Schriber ist eine außergewöhnliche Schriftstellerin, der es gelingt, eine historische Begebenheit ...
Nach der Lektüre des zweiten Buches der Schweizer Autorin wurde mein erster Eindruck bestätigt: Margrit Schriber ist eine außergewöhnliche Schriftstellerin, der es gelingt, eine historische Begebenheit sowohl authentisch wiederzugeben als auch künstlerisch auszuschmücken und dadurch den Leser so sehr ins Geschehen mit einzubeziehen, dass er sich kaum noch vom Buch lösen kann.
Die Geschichte der bettelarmen Magd Anna Maria Iniderbitzin, die aus einer unterpriveligierten Schicht durch Täuschung und Betrug in höchste Kreise aufsteigt, die Einflechtung historischer Details und die bildhafte Beschreibung der Lebensweise der Menschen dieser Zeit – all das ist Frau Schriber in exzellenter Weise gelungen.
Die Charaktere der Protagonisten sind eindrucksvoll geschildert, in klarer Sprache und Emotionen weckend.
Ein Buch, das tief beeindruckt, zum Nachdenken anregt und mit dem uns Frau Schriber wieder ein paar „Perlen“ auf unseren Lebensweg mitgibt: „Es muß etwas geben, das unseren Schriftzug trägt, sonst müssen wir uns am Ende der Tage fragen, was zum Teufel wir hier gemacht haben, wozu es uns gegeben hat. Oder gar, ob es uns überhaupt je gegeben hat.“