Cover-Bild Hoffnung, vergangen. Aber.
17,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Klöpfer & Meyer
  • Themenbereich: Belletristik - Moderne und zeitgenössische Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 156
  • Ersterscheinung: 18.02.2010
  • ISBN: 9783940086488
Stefan Daniel

Hoffnung, vergangen. Aber.

Collage eines Lebens.
Die zwei Buchstaben, die das Leben von Stefan Daniel urplötzlich umschreiben: MS. Multiple Sklerose. Chiffre einer menschlichen Tragödie. Mit fünfundzwanzig!
Langsam hat sich die Krankheit in sein Leben geschlichen. Zunächst in nur leisen, ganz vagen Andeutungen. Dann aber, als die Krankheit ausbricht, läuft der Sportler vor ihr weg. Bis sie ihn einholt, überrennt und
um Lebenslängen schlägt. Stefan Daniel kämpft gegen ihre Wirklichkeit an: gegen den zermürbenden Kreislauf von Chemotherapien, phasenweisem Stillstand der Krankheit – und die immerneuen Schübe. Stefan Daniel kämpft um Hoffnung, Normalität und Zukunft – im Wissen, dass sie vergangen sind. Sein Buch handelt von einer Krankheits- und Leidensgeschichte, es erzählt von Schmerz, Angst, Wut, von zerschlagenen Lebensträumen.
Es erzählt von der Konfrontation mit dem Tod. In einer Offenheit und einer radikal-genauen Sprache, die unter die Haut geht – und die ganz zweifellos »literarisch« ist.
Indes, sein Buch ist nicht »bloß« dunkel. Es ist vielmehr ein Buch über das Leben, ist die Collage eines Lebens. Die existenzielle Ausnahme- und Extremsituation hat Stefan Daniel den Blick dafür geschärft, was es
ausmacht und zusammenhält: Hoffnung und Verzweiflung, Sehnsüchte und Abstürze, Liebe und Leid, Wille und Ohnmacht, Weg und Kreis.
Leben und Sterben.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei libri-amici in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2018

Hoffnung. Vergangen. Aber

0

„Hoffnung, vergangen. Aber.“.

Allein der Titel dieser Autobiographie besagt viel. Er deutet bereits an, wie viel Kraft es dem Autor gekostet haben mag, wie viel enttäuschte Hoffnung er verkraften musste ...

„Hoffnung, vergangen. Aber.“.

Allein der Titel dieser Autobiographie besagt viel. Er deutet bereits an, wie viel Kraft es dem Autor gekostet haben mag, wie viel enttäuschte Hoffnung er verkraften musste und wie unsagbar schwer es sein muss, eine solche Diagnose mit all ihren Konsequenzen zu akzeptieren.

Umso mehr berührte mich der darauf folgende, schonungslos ehrliche Lebensbericht dieses starken Stefan Daniel. Ein Lebensbericht mit allen Höhen und Tiefen. Der Autor erzählt nicht nur von der Zeit des Ausbruchs der Krankheit MS, den ersten Anzeichen, der Diagnose, sondern er auch von den schönen Momenten in seinem Leben. Er berichtet von Ereignisse und Menschen, die Spuren in seinem Leben hinterlassen haben, Momenten unauslöschlichen Glücks. Doch auch der unsäglichen Wut auf die Ungerechtigkeit bzw. der Gleichgültigkeit oder oftmals sogar Unverständnis und Ignoranz der Mitmenschen und der Gesellschaft an sich verleiht er in diesem Werk Ausdruck. Er tut dies jedoch auf offene und berührende Art – niemals anklagend versteht er es, den Spiegel vorzuhalten … wie oft hetzen wir von einem Ort zum anderen, versuchen, pünktlich zu einem Termin zu kommen und hasten vorbei … vorbei am Leben und an den Menschen? Übersehen Menschen, deren Einsamkeit wir mit ein paar Minuten fröhlichem Geplauder lindern könnten, wo wir mit unserem aufrichtigen Interesse an ihrer Person nicht nur deren, sondern auch unseren Tag schöner, heller machen könnten? Übersehen unsere Mitmenschen, die unsere Hilfe nötig haben – und sei es nur bei so einfachen Dingen wie dem Einkaufen in einem nicht-barrierefreien Laden?

Tausend Kleinigkeiten, die wir in der Hektik des Alltags immer und immer wieder übersehen … nicht böswillig, jedoch zutiefst gedankenlos. Allein schon das Bewusstwerden dieser Dinge verdanke ich Stefan Daniel. Das ein wenig mehr „Augenöffnen“ im Alltag, das „sich in eine Situation eines Mitmenschen hineinversetzen können“ – auch das ist eines der positiven Aspekte dieses Buches. Nämlich, mir jeden Tag aufs Neue die Frage zu stellen, was Menschlichkeit im Grunde ausmacht. Nicht Mitleid, sondern Mitgefühl. Keine Hilfeleistungen aus ebendiesem Mitleid heraus, sondern aus dem Antrieb, den eigenen Sinn des Lebens auch darin zu suchen, dem Nächsten das Leben leichter, schöner zu machen. Denn ist es im Grunde nicht das, was unser Leben lebenswert macht? Sind es nicht die Dinge, die man nicht kaufen kann, die dem Leben wirklichen Wert geben? Werte wie Liebe, Freundschaft und Anerkennung? „Ein Lächeln kostet nichts und kann den Tag erhellen“ – wie oft lesen wir solche Aussagen – und wie selten leben wir danach?

Stefan Daniel – hier an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank für dieses Buch, das dem Leser das Leben und seine wahren Werte ins rechte Licht rückt. Meinen aufrichtigen Dank – und auch meinen allergrößten Respekt vor Ihrer Stärke.