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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2018

Die Geschichte einer willensstarken Frau und Heilerin

Die Arznei der Könige
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Wieder einmal ein spannender, gut recherchierter historischer Roman aus der Feder von Sabine Weiß.
Diesmal geht es um das Schicksal der jungen Jakoba, die von dem Wunsch beseelt ist, die Heilkunst zu erlernen, ...

Wieder einmal ein spannender, gut recherchierter historischer Roman aus der Feder von Sabine Weiß.
Diesmal geht es um das Schicksal der jungen Jakoba, die von dem Wunsch beseelt ist, die Heilkunst zu erlernen, um den Menschen zu helfen. Einiges hat sie schon in ihrer Zeit im Kloster erlernen können, aber da ist noch so viel, das sie nicht weiß.
Als sie fliehen muß, nachdem ihr brutaler zweiter Ehemann einen tragischen Unfall erleidet, ist dies ein Wendepunkt in ihrem Schicksal. Sie trifft auf den reisenden Händler Arnold und seine Frau Mona und schließt sich ihnen an. Hier kann sie viel lernen, denn als Theriak-Händler ist Arnold in der Ausübung des Heiler-Berufes sehr bewandert und verfügt auch über die sogenannte Arznei der Könige.
Brillant erzählte Lebensgeschichte inspiriert von der historisch verbürgten Figur der Medica Jakoba die Glückliche. Sehr authentische Charaktere, eine tolle Geschichte, eine spannende Zeit und eine facettenreiche Sprache begeistern den Leser.
Gerne spreche ich hier meine Leseempfehlung für den historisch interessierten Leser aus und vergebe 5 Sterne.


Veröffentlicht am 21.04.2018

Rätsel um den Tod eines Bestsellerautors

Die Morde von Pye Hall
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Mit diesem Krimi ist es Anthony Horowitz gelungen, ein Buch zu schreiben, das sich für mich beim Lesen zu einem echten Pageturner entwickelt hat – ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

Eine intelligente, ...

Mit diesem Krimi ist es Anthony Horowitz gelungen, ein Buch zu schreiben, das sich für mich beim Lesen zu einem echten Pageturner entwickelt hat – ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

Eine intelligente, toll konstruierte Geschichte um Mord und Eifersucht, Hass und Gier und das Besondere daran, es vereint zwei Krimis in einem.

Ein Bestsellerautor ist plötzlich verstorben ohne das Buch zu vollenden an dem er gerade schrieb. Die letzten Kapitel fehlen und die Lektorin eines kleinen, aber feinen Verlags steht vor einem Rätsel. Man geht von Selbstmord aus, da es einen geheimnisvollen Brief gibt, in dem diesbezügliche Andeutungen vorhanden sind.

Aber Susan Ryeland, die Lektorin die mit dem Autor Alan Conway schon seit Jahren zusammenarbeitet, kann die Angelegenheit nicht so einfach ad acta legen. Denn ohne das fertige Buch, immerhin handelt es sich um zwei Morde auf Pye Hall, die es aufzuklären galt, steht ihr Verlag vor der Pleite. Also beschließt sie, das Geheimnis um den Autor selbst aufzuklären. Unterstützung erhält sie dabei durch den Detektiv Atticus Pünd. Gemeinsam versuchen die beiden, dem Rätsel auf die Spur zu kommen und begeben sie auf die Suche.

Das Buch ist zwar als „Roman“ klassifiziert, aber für mich ergibt sich kein Zweifel. Hier handelt es sich um einen packenden toll erzählten Krimi mit einer Spannungskurve, die keine Wünsche offen lässt. In bester Agatha Christie Manier erzählt, eine wenig eine Reminiszenz an ihren belgischen Meisterdetektiv, mit überraschenden Wendungen und Hinweisen, die den Leser gekonnt auf falsche Fährten führen, ihn aber mitdenken und miträtseln lassen.

Kein Buch, dass man so nebenbei und für zwischendurch lesen kann, man muss schon sehr konzentriert und aufmerksam lesen, um die kleinen Hinweise und Puzzlessteinchen des Rätsels an die richtige Stelle zu setzen. Eine außergewöhnliche und facettenreiche Sprache, exzellent herausgearbeitete Charaktere, toll beschriebene Schauplätze führen den Leser zu einem überraschenden grandiosen Finale, das keine Fragen und Wünsche offenlässt.


Ein Buch für Leser, die subtiles Grauen nach englischer Tradition lieben, Gedankengänge abseits des alltäglichen schätzen und gerne miträtseln, wie denn nun man auf die Lösung des Falles kommt.

Beste Unterhaltung und 5 Sterne von mir.

Autor: Anthony Horowitz
Buch: Die Morde von Pye Hall

Veröffentlicht am 18.04.2018

Nun singt sie nicht mehr

Nur Gisela sang schöner
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Jupp Backes ist im beschaulich-langweiligen Hirschweiler Chef, Kommissar, Dorfpolizist und gleichzeitig Leiter des dortigen Polizeipostens.

Und damit wäre auch schon alles gesagt, wenn, wenn nicht ein ...

Jupp Backes ist im beschaulich-langweiligen Hirschweiler Chef, Kommissar, Dorfpolizist und gleichzeitig Leiter des dortigen Polizeipostens.

Und damit wäre auch schon alles gesagt, wenn, wenn nicht ein ganz plötzlich ein Mitglied des örtlichen Kirchenchors tot in einer Badewanne aufgefunden worden wäre.

Man spekuliert auf Selbstmord, doch Jupp nimmt, mitsamt Familie und Oma Käthe die Ermittlungen auf.

Dieser Krimi ist so herrlich schräg und voller Humor und Situationskomik dass man manchmal den ernsten Hintergrund vergessen könnte. Aber es gibt einige Verdächtige, viele Spuren und Hinweise und Jupp ist ganz in seinem Element.

Die Schreibweise von Danny R. Wood finde ich sowieso schon einmalig, aber in diesem Roman nimmt auch die kriminalistische Ermittlung den ihr zustehenden Raum ein und verbindet sich perfekt zu einem Ganzen.

Dieser Krimi hat mich bestens unterhalten und ich wünsche mir mehr davon. Allzugerne vergebe ich hier 5 Sterne und meine Empfehlung.

Autor: Dany R. Wood

Veröffentlicht am 18.04.2018

Wenn das Geld stimmt bleiben Ethik und Moral auf der Strecke

Mercenary
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»Carter ist übrigens nicht mein richtiger Name.«
SO ENDET die Inhaltsangabe und spiegelt die Tonart des ganzen Romans wider. Erzählt wird in der Ich Form aus der Sicht Carters, spannend, actionreich und ...

»Carter ist übrigens nicht mein richtiger Name.«
SO ENDET die Inhaltsangabe und spiegelt die Tonart des ganzen Romans wider. Erzählt wird in der Ich Form aus der Sicht Carters, spannend, actionreich und nervenaufreibend.
Der Auftrag, den der Söldner erhält scheint ein ganz normaler Auftrag zu sein, aber weit gefehlt: dieser Fall bringt selbst den hartgesottenen Carter an seine Grenzen und jagt ihn quer durch die ganze Stadt, bringt selbst ihn als abgebrühten Profi das eine oder andere Mal in Lebensgefahr.

Felix A. Münter hat mit Carter einen Charakter erschaffen, der den Leser unweigerlich in seinen Bann zieht. Einen selbstbewussten, selbstsicheren Mann, der genau weiß, wer und was er ist und vor allen Dingen, was er will.
Einen Charakter, dem der kühle, emotionslose Schreibstil gut zu Gesicht steht und der dadurch sehr glaubhaft und authentisch wirkt – aber nicht ganz und gar unsympathisch in seiner Art, was vor allem an seinem trockenen Humor liegt, der immer wieder durchblitzt.
Mich hat vor allem die Art und Weise, wie er sich und seine Taten vor sich selbst rechtfertigt, regelrecht fasziniert und für diese Charakterisierung seines Hauptakteurs zolle ich dem Autor meinen Respekt. Der Schreibstil ist klar und prägnant, auf den Punkt gebracht, und ohne irgendwelche Schnörkel geht es geradewegs auf ein so nicht vorhersehbares Ende zu, welches mich dann wirklich überrascht hat.

Ein wirklich beeindruckender Thriller, der den Leser glaubhaft in die Welt eines Söldnerlebens entführt und eine Geschichte, wie man sie nicht alle Tage zu lesen bekommt.
Dieser Einstiegsband in die „Akten Carter“ hat mir sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen, in der Hoffnung, recht bald mehr von diesem coolen Carter zu lesen.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Herzerwärmend schön

Eine Liebe auf Guernsey
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Plötzlich steht alles Kopf und in Kates beschaulicher Welt als Touristenführerin auf der Insel Guernsey ist von einem Tag auf den anderen nichts mehr so, wie es einmal war.

Brian, ihr Exfreund, eigentlich ...

Plötzlich steht alles Kopf und in Kates beschaulicher Welt als Touristenführerin auf der Insel Guernsey ist von einem Tag auf den anderen nichts mehr so, wie es einmal war.

Brian, ihr Exfreund, eigentlich eine stete Größe in ihrem Leben möchte heiraten und bittet sie, seine Trauzeugin zu sein, was Kate vor die Frage stellt, ob sie noch tiefere Gefühle für ihn hegt. Dann verstirbt ihre liebenswerte blinde Nachbarin und sie muss sich um deren Blindenhund Amy kümmern. Ihre Stiefmutter hat zu all dem Chaos auch noch einen Unfall, und sie muss in deren Souvenirshop aushelfen.

Wie, um Himmels Willen, soll sie das alles schaffen, und von Hunden, geschweige denn ausgebildeten Blindenhunden, hat sie schon gar keine Ahnung.

Irgendwie kommt sie zu der Erkenntnis, dass sie, trotz all der freundichen Menschen um sie herum, doch keine nähergehenden Bindungen hat, richtig gute Freunde, die ihr zur Seite stehen könnten.

In dieser Situation lernt sie den sympathischen Matthew, einen ausgebildeten Hundetrainer und dessen blinden Sohn Alfie kennen, der schreckliche Angst vor Hunden hat. Matthew musste aus diesem Grund seinen Beruf aufgeben und arbeitet nun als Übersetzer von zu Hause aus.

Langsam entwickelt sich aufgrund der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Alfi und den beiden Erwachsenen eine wunderschöne, leise anwachsende Liebesgeschichte, die sich sehr schön liest, weil sie von der Autorin, Pippa/Mirjam (unter diesem Namen habe ich schon einige wunderbare Bücher von ihr gelesen) sehr sensibel und subtil beschrieben wird. Nicht verkitscht, sondern herzerwärmend liebevoll in Szene gesetzt.

Und das zeichnet die Autorin vor allem anderen aus. Die liebevolle, detailgenaue und lebensnahe Entwicklung ihrer Charaktere, mit welchen man mitleben und mitfühlen kann, sich den Emotionen voll hingeben kann. Natürlich ist es vor allem Amy, die Blindenhündin, die der Leser sofort ins Herz schließt und ihre bedingungslose Liebe zu ihren Menschen.

Über dreihundert Seiten Lektüre, die entspannt und das Herz erwärmt, haben mir so manche schöne Lesestunde beschert, die ich allen Lesern sehr gerne ans Herz legen möchte, mit vollen 5 Sternen.



Autor: Pippa Watson