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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2016

unterhaltsam

Dein perfektes Jahr
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Jonathan hat von seinem dementen Vater einen erfolgreichen Buchverlag übernommen. Die Leitung überlässt er aber lieber kompetenten Mitarbeitern. Er selbst verbringt seine Zeit meistens damit, altkluge ...

Jonathan hat von seinem dementen Vater einen erfolgreichen Buchverlag übernommen. Die Leitung überlässt er aber lieber kompetenten Mitarbeitern. Er selbst verbringt seine Zeit meistens damit, altkluge Leserbriefe an Zeitungen zu verfassen, in denen er die falsche Interpunktion in den Artikeln bekrittelt oder bei Behörden Verbesserungsvorschläge für deren ineffizientes Arbeiten zu machen. Sein Leben ist durchstrukturiert, langweilige und einsam, denn Jonathan ist einfach zu kühl und reserviert und ein fürchterlicher Besserwisser, um seine Mitmenschen für sich einzunehmen. Eines Tages findet er an seinem Fahrrad eine Tüte mit einem Filofax. In Tagebuchform werden hier Anleitungen und kluge Sprüche für ein perfektes Jahr gegeben. Und langsam und unmerklich nimmt das Schicksal seinen Lauf, als er anfängt, diese Sinnsprüche und Anweisungen zu überdenken und zu befolgen.

Währenddessen kämpft Hannah mit einigen erschütternden Dingen in ihrem Leben. Gerade hat sie ein neues Projekt mit ihrer Freundin in Angriff genommen und versucht, ihren arbeitslosen Freund Simon zu motivieren, der nach seiner Kündigung einen Durchhänger zu haben scheint. Aber Simon ist erkrankt und um ihm ihren Optimismus näher zu bringen schreibt Hannah ihm einen Leitfaden für ein perfektes Lebensjahr. Aber es kommt anders als von ihr erhofft.

Das Buch ist leicht lesbar und die Personen werden glaubwürdig und unterhaltsam mit einem Augenzwinkern geschildert. Man weiß natürlich schon bald, wo die Geschichte hinläuft. Aber die Autorin lässt sich viel Zeit für die Entwicklung der beiden Protagonisten, schreckt auch nicht vor Krankheit, Tod und Trauer zurück. Sie hat ein paar Überraschungen in den Plot eingebaut und schafft es, ein paar wichtige Wahrheiten angenehm verpackt dem Leser rüber zu bringen. Kein erhobener Zeigefinger, keine Besserwisserei. Einfach das ganz normale Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.

Ich wurde gut unterhalten. Hervorzuheben ist die grandiose Optik dieses kleinen Büchleins. Hochwertig und ein Schmaus für die Augen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannend

Mörderische Wahrheiten
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Die Ausgangslage für Carlotta Fiore und die Polizei ist denkbar schlecht.
Mehrere Kinder werde ermordet aufgefunden und bestimmte Merkmale deuten darauf hin, dass es sich um ein und denselben Täter handelt ...

Die Ausgangslage für Carlotta Fiore und die Polizei ist denkbar schlecht.
Mehrere Kinder werde ermordet aufgefunden und bestimmte Merkmale deuten darauf hin, dass es sich um ein und denselben Täter handelt und dass die Morde anderen gleichen, die vor 20 Jahren als eigentlich aufgeklärt abgeschlossen wurden.

Aber der damalige Ermittler, Carlottas Vater, erwacht nach 18 Monaten gerade aus einem Koma und kann sich erst mal an überhaupt nichts erinnern.
Und der damals verurteilte Täter stirbt, noch bevor man ihn genauer befragen kann.

Handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder wurde der falsche Mann eingesperrt?

Carlotta Fiore ist eigentlich Kaufhausdetektivin und keine offizielle Ermittlerin. Und eigentlich hat sie mit ihren eigenen Problemen genug zu tun. Aber natürlich ermittelt sie dann doch auf eigene Faust, bringt nicht nur sich in Gefahr hat aber auch ein Näschen dafür, was hinter all dem Stecken könnte. Zur etwas störrischen Heldin kommt noch eine Prise Wiener Flair.

Ich kannte den ersten Teil nicht und habe es so empfunden, dass man den vielleicht schon vorher lesen sollte, einfach weil die Entwicklung der Heldin in chronologischer Reihenfolge interessanter gewesen wäre. Der Krimi war gut durchdacht und leicht lesbar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

schöne Geschichte

Für einen Sommer und immer
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„Für einen Sommer und immer“ war mein erstes Buch der Autorin Julie Leuze. Titel, Cover und Inhaltsangabe lassen einen leichten, luftigen Liebesroman erahnen mit einem positiven Ausgang einer unterhaltsamen ...


„Für einen Sommer und immer“ war mein erstes Buch der Autorin Julie Leuze. Titel, Cover und Inhaltsangabe lassen einen leichten, luftigen Liebesroman erahnen mit einem positiven Ausgang einer unterhaltsamen Geschichte.

Man bekommt als Leser genau das aber man bekommt es auf eine höchst angenehme und gut zu lesende Art und Weise und keineswegs flach oder trivial. Annika, die Hauptdarstellerin in diesem Buch, ist eine erfolgreiche Frau, beruflich angespannt und etwas überarbeitet. Deshalb nimmt sie sich eine Auszeit, als sie erfährt, dass ihre Mutter schwer erkrankt ist. Da sie schon beim Tod des Vaters wenig Zeit hatte, fühlt sie sich schuldig und weiß nicht, wie sie mit der Krankheit ihrer Mutter umgehen soll. Den Frauen fehlt es an der Nähe, die man in so einer Situation haben muss.

Durch den Urlaub in den Bergen und durch den Bergführer Samuel wird Annika schließlich neu geerdet und aus ihrem Alltagsstress herausgeholt. Und sie hat endlich die Zeit für ihre Gefühle und die Muße sich über ihr Leben und ihre Zukunft gründlich Gedanken zu machen.

Das Buch ist weder spektakulär spannend noch erschütternd. Es besticht aber mit Authenzität und realistischen Zwischentönen und man kann für die Charaktere durchaus Empathie entwickeln. Ein schönes Buch wenn man mal etwas Ruhiges für die Seele sucht. Gute 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Ende der Trilogie

Das Versprechen der australischen Schwestern
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„Das Versprechen der Australischen Schwestern“ ist der Abschluss der historischen Trilogie über die Familien de Kloot. Im ersten Teil lag der Schwerpunkt auf Emilia und ihrem Mann Carl, die nach Jahren ...

„Das Versprechen der Australischen Schwestern“ ist der Abschluss der historischen Trilogie über die Familien de Kloot. Im ersten Teil lag der Schwerpunkt auf Emilia und ihrem Mann Carl, die nach Jahren auf See endgültig nach Australien auswanderten. Ihre 9 Kinder und die Enkelkinder sind die Großfamilie, um die es in den zwei Folgebänden geht. Im vorliegenden Band ist die jüngste Generation nun in den Mittelpunkt gerückt.
Mina möchte endlich Pfarrer William heiraten. Elsa hofft auf eine Ehe mit Cousin Otto und entwickelt sich zu einer selbstständigen, beruflich erfolgreichen Frau. Und zu guter Letzt Carola, die von ihrem Vater als einziges seiner Kinder nach Deutschland zurückgeschickt wurde, wo sie nur durch Briefe Kontakt zu ihrer leiblichen Familie hat.

Die drei Schwestern erleben Ähnliches. Die große Liebe, der Wunsch nach Ehe und Kindern, die Suche nach Erfüllung im Beruf oder der Berufung. Eingebettet in ein gut funktionierendes soziales Umfeld, behütet und geliebt von Großmutter, Geschwistern und Tanten, finde die jungen Frauen für sich einen Weg zu privatem Glück. Jede auf ihre Weise. Jede etwas anders. Auf unaufgeregte Weise erzählt Ulrike Renk vom Leben im ersten Drittel des 20.ten Jahrhunderts. Auch wenn die Handlung auf zwei verschiedenen Kontinenten spielt, so sind doch die Träume und Hoffnungen der drei Schwestern ähnlich und die lebhaft Korrespondenz lässt sie am Leben und Lieben der anderen teilhaben . Neben kleinen liebevollen Details des Alltags wie z.B. der neuen Kochmaschine, werden auch viele historische Ereignisse, allen voran der erste Weltkrieg, in die Handlung eingebunden. Auch Australien und die Aboriginies spielen eine Rolle in dieser Geschichte und werden vor allem durch zwei Haushälterinnen vertreten, anhand deren Leben die Autorin einen Einblick in die Welt der Ureinwohner und deren Probleme mit den „Weißen“ gibt.

Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und die Protagonisten sind fast zur Gänze liebenswert. Das würde ich vielleicht auch als kleinen Kritikpunkt anmerken, dass es kaum nennenswerten Streit und keine wirklich dramatischen Entwicklungen gibt. Es gibt nur eine Person, an der ich mich wirklich reiben konnte, die aus dem Rahmen dieser netten Darsteller etwas herausfällt. Es ist natürlich ein Buch, welches sich reale Geschehnisse zum Hintergrund genommen hat. Deshalb sollte man keinen richtigen Spannungsroman erwarten, es ist einfach die Lebensgeschichte der Frauen einer Auswanderer-Familie. Ruhig erzählt und ohne wirkliche „Action“ außer der, die aus einem ziemlich normalen Alltag entsteht.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es liest sich schnell, da man gerne erfährt, wie es mit den drei Mädels weitergeht. Am Ende findet die Geschichte der Australierinnen einen gelungenen Bogen zu Carola in Deutschland. Betrachte ich die gesamte Trilogie, dann hat mir der erste Teil am Besten gefallen, aber ich bin froh, dass ich die Familie noch zwei weitere Bücher begleiten durfte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Facetten der Liebe

Die vier Jahreszeiten des Sommers
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„Die vier Jahreszeiten des Sommers“ sind ein schmales Büchlein. Sein Cover verlockt zum Kauf vor allem jetzt, wo man selber am Strand liegt, wo man sich auf das Meer freut und den Sommer genießt. Der Titel ...

„Die vier Jahreszeiten des Sommers“ sind ein schmales Büchlein. Sein Cover verlockt zum Kauf vor allem jetzt, wo man selber am Strand liegt, wo man sich auf das Meer freut und den Sommer genießt. Der Titel des neuen Buches von Grégoire Delacourt hätte nicht treffender gewählt sein können. Mit dem Sommer ist allerdings vor allem die Liebe gemeint. Es ist auch kein durchgängiger Roman sondern hier werden vier unterschiedliche Liebesgeschichten erzählt. So unterschiedlich wie die Jahreszeiten.


Den Frühling der Liebe erlebt ein Junge, der in die gerade erblühende Nachbarstochter verliebt ist und nach Möglichkeiten sinnt, um ihr Herz zu gewinnen. Den Sommer der Liebe erlebt man mit einer alleinerziehenden jungen Frau, die zufällig nach Jahren der Einsamkeit ihre Jugendliebe wiedertrifft. Der Herbst der Liebe ist ein langjährig verheiratete Ehefrau, die den brennenden Wunsch verspürt auszubrechen und noch einmal die junge leidenschaftliche Liebe zu erleben. Und zu guter Letzt ein altes Ehepaar zeigt den Winter der Liebe.

Der Autor schreibt lyrische Prosa, gibt seinen Erzählungen eine Wärme und Tiefe, die auch in den kurzen Geschichten schnell zum Leser durchdringt. Melancholie und eine leicht bittere Süße verspürt man beim Genuss dieses Büchleins. Keine der Liebesgeschichten kommt leicht und banal daher. Vielmehr sind sie etwas sperrig und erwarten, dass man sich damit intensiver beschäftigt, darüber nachdenkt. Erst dann entfalten sie ihre ganze Sinnlichkeit und Intensivität.

Ein schönes Leseerlebnis über die verschiedenen Facetten der Liebe.