Die Zeit des Wartens auf das Fest verkürzen
Voll WeihnachtenDie Zeit des Wartens auf das Fest verkürzen
Ich erinnere mich nur allzu gut an die Vorweihnachtszeit in meiner Kindheit, wo die Vorfreude auf den Heiligen Abend enorm war, und wir Geschwister uns die ...
Die Zeit des Wartens auf das Fest verkürzen
Ich erinnere mich nur allzu gut an die Vorweihnachtszeit in meiner Kindheit, wo die Vorfreude auf den Heiligen Abend enorm war, und wir Geschwister uns die Tage und Stunden bis dahin vertreiben mussten. Wenn die Mutter beim Backen, der Vater am Arbeitsplatz, die Schule jedoch bereits geschlossen war, kam manchmal Langeweile auf. Das Buch „Voll Weihnachten für Kinder“ ist hierbei ein ganz toller Ansatz, Kindern eine Fülle von Möglichkeiten vorzustellen, um sich diese Zeit des Wartens zu verkürzen.
Sehr gut gefallen haben mir beispielsweise das Spiel „Buchstabensalat“, aber auch die diversen Quiz-Spiele. Überaus originell und vor allen Dingen genussreich empfand ich das Weihnachtsplätzchen-Memory, ein Spiel, welches ich als Kind vermutlich geliebt hätte. Die Weihnachtsgeschichten haben mir ebenfalls gefallen, Erzählungen und Reime zum Vorlesen, und sogar ein paar Witze, passend zur Weihnachtszeit, bildeten eine bunte Abwechslung zwischen den einzelnen Vorschlägen. Auch der „Geschenke-Parcours“ ist eine gute Idee, die ich bereits aus meiner Jungschar-Zeit kenne und seither mehrfach umgesetzt habe.
Es ist zudem schön, dass in diesem Buch biblische Informationen vermittelt werden, und zwar durch das Einbinden der Bibel in dieses Ideenbuch. Die Kinder werden dazu animiert, sich mit dem Inhalt der Ereignisse zu Jesu Geburt im Neuen Testament zu beschäftigen.
Was mich an diesem Buch jedoch massiv gestört hat, sind die zahlreichen Spiele und der großzügige Umgang von Kindern mit brennenden Kerzen. Ich würde einem Kind niemals erlauben, brennende Kerzen mit einem Strohhalm auszupusten. Noch viel weniger würde ich einem Umgang mit Streichhölzern und brennenden Kerzen zustimmen, wenn dem Kind darüber hinaus auch noch die Augen verbunden sind. Da sogar bei mir als Erwachsene trotz guter Sicherheitsvorkehrungen einmal bereits ein Adventkranz lichterloh in Flammen aufging, empfinde ich das Spiel mit dem Feuer als völlig inakzeptabel. So sehr ich die Arbeit des Autors beim Sammeln der verschiedenen Ideen und der übersichtlichen und gefälligen Gestaltung dieses Buches auch schätze, würde ich das Ausprobieren vieler Vorschläge in diesem Buch einem Kind auf jeden Fall strikt verbieten. Noch weit besser ist es aus meiner Sicht allerdings, sie gar nicht erst auf solche Ideen zu bringen.
Beim Spiel „pfeifen und gleichzeitig Plätzchen essen“ wäre vor einigen Jahren in meinem Umfeld der betroffene Junge beinahe erstickt. Ich finde diesen Vorschlag daher weder witzig, noch würde ich irgendeinem Kind eine Nachahmung empfehlen.
FAZIT: Grundsätzlich betrachte ich dieses Buch als eine abwechslungsreiche und kreative Anleitung für Kinder, um sich die Wartezeit im Advent zu verkürzen. Besonders die weihnachtlichen Geschichten und Gedanken, aber auch die Texte in Reimform sowie die kindgerechten Witze mit dem Thema Weihnachten empfand ich als Bereicherung. Aus genannten Gründen steht es für mich jedoch vollkommen außer Frage, „Voll Weinachten für Kinder“ zu verschenken oder Kindern auch nur zu empfehlen. Die Gefahr, dass Inhalte daraus irgendwann einmal auch ohne Aufsicht eines Erwachsenen umgesetzt werden und die Kinder dabei sich selbst oder andere verletzen, ist aus meiner Sicht einfach viel zu groß.