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Veröffentlicht am 18.04.2018

Und morgen bist du tot

Und morgen bist du tot
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Als ein Schiff zwei Jugendliche in Brighton aus dem Kanal fischt, deren lebenswichtigen Organe mit chirurgischer Präzession entnommen wurden, wird der Ermittler Detective Superintendent Roy Grace mit dem ...

Als ein Schiff zwei Jugendliche in Brighton aus dem Kanal fischt, deren lebenswichtigen Organe mit chirurgischer Präzession entnommen wurden, wird der Ermittler Detective Superintendent Roy Grace mit dem Fall betraut. Seine zunächst nur auf wenige Indizien beruhende Theorie erhält neue Nahrung, als ein ortsbekannter Krimineller bei den Docks gesichtet wurde und ein weiterer Mord geschieht.

Zeitgleich ringt die allein erziehende Mutter Lynn um das Leben ihrer Tochter Caitleen, deren schwere Lebererkrankung sich bereits in fortgeschrittenem Stadium befindet. Ohne die lebensrettende Transplantation bleiben dem Mädchen wohl nur noch wenige Wochen zu leben, doch die Warteliste auf ein Spenderorgan ist lang. Da reift in der verzweifelten Frau ein gefährlicher Plan: gemeinsam mit dem Freund ihrer Tochter kontaktiert sich nach Internetrecherchen eine deutsche Firma, die mit Organen rumänischer Straßenkinder handelt und diese auch transplantiert.

Peter James schockiert den Leser mit grausamen Details aus der Welt des Menschenhandels, die leider nur allzu realistisch ist.

In vier verschiedenen Handlungssträngen wird einerseits über die Ermittlungsarbeit der Polizei berichtet, andererseits erfährt der Leser auch ein wenig über das Privatleben des Protagonisten, Roy Grace.

Eine weitere Perspektive ist die Welt des organisierten Verbrechens, in dem in diesem Fall ein rumänischer Menschenhändler und seine deutsche Auftraggeberin die Hauptrollen spielen.

Und schließlich ist da die tragische Geschichte der Lynn Beckett, die in ihrer tiefen Verzweiflung den Kampf um das Leben ihrer Tochter aufnimmt und alles menschenmögliche versucht. Als sie schließlich keinen Ausweg mehr sieht, begibt sie sich auf kriminelles Terrain, beschafft die verlangte horrende Summe und lässt sich auf die mörderischen Machenschaften der Organisation ein.

Die Personenbeschreibung der Protagonisten erzeugt in mir ein klares Bild von Roy und Lynn, auf die Nebenfiguren wurde mir jedoch ein wenig zu oberflächlich eingegangen. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen über Roys Lebensgefährtin, über Caitleen und ihren Freund, und auch über Marlene, die Chefin des Transplantationsunternehmens, erhofft.

Die Handlung zeugte von einem durchgehenden Spannungsbogen, die Ermittlungsarbeiten gestalteten sich interessant und wurden gut beschrieben.

Durch die markante Stimme Hans Jürgen Stockerls erhielt dieser Kriminalroman eine ausgezeichnete Vertonung und ich kann „Und morgen bist du tot“ durchaus weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Hexengold

Hexengold
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Julia Fischer, die Frau mit der wunderbaren Hörbuchstimme, liest den Roman "Hexengold" von Heidi Rehn und entführt den Hörer in das Deutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Die Kaufmannsgattin Magdalena, ...

Julia Fischer, die Frau mit der wunderbaren Hörbuchstimme, liest den Roman "Hexengold" von Heidi Rehn und entführt den Hörer in das Deutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Die Kaufmannsgattin Magdalena, ihre Tochter Carlotta und ihre Base Adelaide reisen Magdalenas Ehemann Eric hinterher nach Königsberg und erleben turbulente Abenteuer.

Die Kriegsfront, tiefer Aberglaube mit Hexenverfolgungen, Misstrauen und geheime Machenschaften bilden die Kulisse für einige vergnügliche Stunden Hörgenuß. Magdalena erfährt am Ende ihrer Reise erstaunliche Dinge über ihre Familie, ihre Vergangenheit - und ihre große Liebe Eric.

Wunderschön, sehr interessant und berührend!


(Rezension zum Hörbuch)

Veröffentlicht am 18.04.2018

Sonne, Mord und Sterne

Sonne, Mord und Sterne
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Ein grandioses Hörbuch mit hoch spannendem Plot und Protagonisten, die einem den Atem anhalten lassen!

Das Hörbuch wurde durch die für meinen Geschmack perfekt dazu passende Stimme von Dietmar Wunder ...

Ein grandioses Hörbuch mit hoch spannendem Plot und Protagonisten, die einem den Atem anhalten lassen!

Das Hörbuch wurde durch die für meinen Geschmack perfekt dazu passende Stimme von Dietmar Wunder vertont. Der Spannungsbogen bleibt konstant hoch, der Hörer wird dermaßen an das Buch gefesselt, dass er regelrecht begierig darauf ist, die Lösung dieser beiden geschickt konstruierten Fälle zu erfahren.

Die Ermittlungen von Alex Cross finden diesmal auf höchster Ebene statt und eine Überraschung jagt die andere.

Meines Erachtens ein Thriller der Spitzenklasse ... wäre da nicht dieses Ende. Ein Ende, das mich als Fan des Genres Thriller maßlos enttäuscht. Ein Ende, das für mich persönlich einfach kein "Ende" ist ... und ich HASSE offene Geschichten. Wirklich schade.

"Sonne, Mord und Sterne" wäre an sich ein Fünf-Sterne-Kandidat gewesen. Der für mich jedoch völlig unbefriedigende Schluss trübte mein Hörvergnügen - und daher auch nur vier Sterne von mir.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Das Glücksbüro

Das Glücksbüro
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Albert Glück ist ein Beamter, wie er im Buche steht. Penibel, überaus korrekt und mit einem umfassenden Wissen, über das kein anderer seiner Kollegen auch nur im Geringesten verfügt fristet er sein geordnetes ...

Albert Glück ist ein Beamter, wie er im Buche steht. Penibel, überaus korrekt und mit einem umfassenden Wissen, über das kein anderer seiner Kollegen auch nur im Geringesten verfügt fristet er sein geordnetes und von jeglicher Aufregung freies Leben. Albert hält sich in jeglicher Hinsicht strikt an sämtliche Dienstvorschriften und Regeln, sowohl im behördlichen, als auch im sozialen Umfeld.

Was jedoch keiner seiner Kollegin bislang herausgefunden hat ist die Tatsache, dass Albert bereits über dreißig Jahre das Gebäude des Amtes für Verwaltungsangelegenheiten nicht mehr verlassen hat. In einem kleinen, versteckten Raum im Archivbereich lebt Albert mit seinen wenigen Habseligkeiten, mit denen er sich mit Hilfe der Einkaufsmöglichkeiten via Internet ein eigenes kleines Heim eingerichtet hat.

Wenn nach Dienstschluss die Schritte verklingen und der letzte Angestellte das Amt verlassen hat, beginnt das „geheime Leben“ des Albert Glück. Er kennt jeden Zentimeter der Büros, der Gänge, der Aufenthaltsräume; er verfügt über einen unerschöpflichen Vorrat an Nahrungsmitteln in der Küche der Betriebsverpflegung und er vergnügt sich abends mit der Lektüre der Gesetzbücher und Verordnungen sowie mit seiner Lieblingsfernsehserie. Albert, der viele Menschen um sich, hektisches Treiben und jegliche Unregelmäßigkeit im Leben nicht vertragen kann, scheint seine persönliche Nische im Leben gefunden zu haben.

Bis eines Tages ein mysteriöser Antrag auf seinem Schreibtisch landet. Zum ersten Mal in seinem Leben gibt es ein Formular, das er nicht identifizieren, nicht bearbeiten, und auch nicht wieder loswerden kann. In seiner tiefen Verzweiflung verlässt er zum ersten Mal seit Jahrzehnten das Verwaltungsgebäude, um die Antragstellerin persönlich aufzusuchen.

Dieser Moment der Entscheidung verändert nicht nur das Leben des Albert Glück, sondern bereichert auch das Leben vieler anderer Menschen. Anna Sugus, die chaotisch-liebenswerte Künstlerin, zeigt Albert, was LEBEN eigentlich sein kann – und Albert ist rettungslos verloren…

Um interessierten Lesern inhaltlich nichts vorweg zu nehmen, beschränke ich mich auf diesen kleinen Einblick ins Buch. Eher unspektakulär begonnen, steigert sich Andreas Izquierdos Geschichte des Albert Glück von Seite zu Seite. Das anfängliche Staunen und die Ungläubigkeit über die Lebensweise seines Protagonisten werden nach und nach durch immer größeres Verständnis ersetzt. Jeder, der bereits Erfahrungen betreffend die Tätigkeiten in Ämtern und Behörden sammeln durfte, wird oftmals schmunzeln und zustimmend nickend vieles wieder erkennen. Izquierdos Schilderungen des Beamtendaseins sind in hohem Maße realistisch.

Dem Autor ist es zudem vortrefflich gelungen, dem Leser die Motivationen, die Hintergründe und vor allem die Charakterisierung seiner handelnden Figuren nahe zu bringen. Der stille Bürokrat Albert entwickelt sich zu einem liebenswürdigen Einzelkämpfer, ohne etwas von der Aufregung in seinem Umfeld zu ahnen, die er auslöst. Seine Begegnung mit Anna verwandelt ihn und macht ihn zu einem glücklicheren, besseren Menschen.

Alberts Aussage: „Dinge sind nicht immer so, wie sie zu sein scheinen“ würde ich als Leitthema des gesamten Buches bezeichnen, das Andreas Izquierodo in flüssigem Schreibstil und mit viel Humor verfasst hat. Das Buch hat keinen hohen Spannungsfaktor, vermittelt jedoch sehr viel über zwischenmenschliche Beziehungen und Gefühle.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Der Duft des Regens

Der Duft des Regens
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Den Mittelpunkt dieses Romans von Frances Greenslade bildet das Geschwisterpaar Jenny und Maggie Dillon, die innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verlieren. Der Vater stirbt an den Folgen eines Arbeitsunfalls, ...

Den Mittelpunkt dieses Romans von Frances Greenslade bildet das Geschwisterpaar Jenny und Maggie Dillon, die innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verlieren. Der Vater stirbt an den Folgen eines Arbeitsunfalls, die Mutter verschwindet nach einem Streit mit ihrer Freundin Rita von einem Tag auf den anderen spurlos. Wie die beiden minderjährigen Mädchen und ihr Umfeld damit umgehen und wie es in ihrem Seelenleben aussieht, ist Thema dieses Buches.

Frances Greenslade erzählt diese traurige und sehr berührende Geschichte in einnehmendem Schreibstil und baut auch einige Dialoge ins Geschehen ein. Besonders die Briefe der älteren Schwester Jenny an Maggie tragen viel zum Verständnis bei.

Bis zuletzt lebt das Buch von der Spannung um das Geheimnis der verschollenen Mutter, ob, wie und wo sie gefunden wird und was ihre Beweggründe für das Verlassen der beiden Teenager gewesen sein könnten. Das Buch vermag es auch ohne actionreiche Szenerien, den Leser an das Buch zu fesseln und brilliert mit ausgezeichnet vermittelten tiefen Emotionen.

Besonderes Augenmerk wird in dieser Geschichte auf die beiden Protagonisten Jenny und Maggie gelegt. Doch auch Nebenfiguren wie beispielsweise Verne und sein Onkel, aber auch Ted, wirken auf den Leser sehr authentisch und sympathisch. Lediglich Bea war mir ein wenig zu dürftig gezeichnet, auch über die Geschichte der beiden Freundinnen Irenes, Agnes und Rita, hätte ich gerne mehr erfahren.

Es handelt sich hierbei um die gebundene Ausgabe mit dem Coverfoto eines Mädchens in einem roten Rock, violetter Bluse und grünen Strümpfen, dazwischen färbige Punkte. Für meine Person eher gewöhnungsbedürftig. Wie groß war dann meine Überraschung beim Aufschlagen dieses Romans: Nicht nur ein zum Cover passendes Lesezeichen, sondern auch noch ein Lesebändchen erfreuen das Herz einer jeden Leseratte. Die einzelnen Seiten sind von erstklassiger Qualität: ich habe nie zuvor, bei keinem einzigen Buch, derart hochwertiges Papier in Händen gehalten. Das Papier ist seidenglatt, von starker Konsistenz und vermittelt die Hochwertigkeit dieses Produkts. Ich ertappte mich unzählige Male dabei, mit meinen Händen über die Seiten zu streichen. Nicht nur der Inhalt, auch die Aufmachung dieses Buches garantieren höchsten Lesegenuss.

Fazit: Für meine Person war die Empfehlung dieses Buches eine Bereicherung für meine Bibliothek und ich kann „Der Duft des Regens“ durchaus weiter empfehlen.


(Rezension zur Printausgabe)