Cover-Bild Tante Poldi und die Früchte des Herrn
Band 2 der Reihe "Sizilienkrimi"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 13.05.2016
  • ISBN: 9783732523559
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Mario Giordano

Tante Poldi und die Früchte des Herrn

Kriminalroman

Tante Poldi ist sauer: Zuerst wird ihr das Wasser abgestellt, dann auch noch der Hund ihrer Freundin um die Ecke gebracht. Kreizsacklzement! Erste Ermittlungen führen sie zum Winzer Avola. Und der ist auch noch so hammer-attraktiv, dass die Poldi nach einer heißen Nacht prompt ihre Ermittlungen vergisst.

Bis am nächsten Morgen die Polizei vor Avolas Tür steht. Denn zwischen seinen Reben wurde eine Leiche gefunden, und Commissario Montana ist alles andere als erfreut, dass ausgerechnet Poldi Avola ein Alibi geben kann. Außerdem bleibt die Frage: Wer hat Giuliana getötet - und warum?


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2017

Wenn sich die bucklige Verwandtschaft ankündigt, kann das schon mal zu Schweißausbrüchen und Tränen führen...

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...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

Auch ...

...Wenn Poldi zu Besuch kommt, sind es allerdings Tränen der Freude. Denn die Tante, die man einfach ins Herz schließen muss, sorgt neben ein bisschen Spannung auch immer wieder für einen Lacher.

Auch im zweiten Band „Tante Poldi und die Früchte des Herrn“ (2016) geht es in Donna Poldinas Leben turbulent weiter.

Nachdem zuerst das Wasser in ihrer Straße auf mysteriöse Weise versiegt, der Hund ihrer Freundin vergiftet wird und sie eine Verbindung zur Mafia vermutet, nimmt die rüstige Tante die Ermittlungen wieder auf. Sie will sich von der Cosa Nostra nicht einschüchtern lassen und braust auf ihrer neu erstandenen Vespa furchtlos nicht nur dem nächsten Fall, sondern auch ganz viel Amore entgegen. Getreu dem Motto: „Wenns ernst wird, immer Rock, immer Ausschnitt.“ Und auch diesmal ist die Geschichte gespickt mit kleinen Anekdoten aus dem glamourösen Leben, den Begegnungen mit dem Tod und Kommissar Zufall und vor allem den liebenswürdigen Lebensweisheiten der Isolde Oberreiter. Ihr Notfallplan: „Zum Wachwerden einen Prosecco, dann einen Espresso mit Schuss. Um Elf das erste Weizen und dann in Etappen so weiter.“

Mario Giordano, der Schriftsteller der zugleich als Neffe der Poldi in den Kriminalromanen auftritt, wurde als Sohn italienischer Einwanderer in München geboren und ist aktuell wohnhaft in Berlin. Mit seinem soziokulturellen Hintergrund ist er geradezu prädestiniert für eine Parodie auf die italienische Lebensart und die sizilianische Mafia.
Besonders gelungen ist, neben der herrlichen bayrischen Mundart und der bildhaften Metaphern, vor allem die ganz eigene Erzählstruktur des Romans, denn die Geschichte wird nicht aus Sicht der Protagonistin erzählt. Der Neffe, der sich ab und zu auf Sizilien aufhält, um in seinem kleinen Zimmer in der Via Baronessa an seinem eigenen Roman zu schreiben, berichtet von den Erlebnissen seiner Tante Poldi, die er aus Erzählungen während gemeinsamer Abende kennt.
Autor Giordano bedient sich einiger üblicher Klischees und bringt dem Leser so auf humorige Weise nicht nur La Dolce Vita näher, sondern zeichnet mit seinen detaillierten Beschreibungen auch ein authentisches Bild von Sizilien.

In der Hörbuchfassung liest Philipp Moog die Geschichten der Tante Poldi.
Dabei begeistert er mit seinem facettenreichen Duktus und dem wirklich gelungenen bayrischen Akzent. Es ist eine Freude ihm dabei zuzuhören, wie er verschiedene Stimmen imitiert und den einzelnen Charakteren damit noch ein bisschen mehr Leben einhaucht. Die humorvoll unterhaltsamen Krimihörbücher sind unbedingt empfehlenswert.

Das Leben der Tante Poldi ist eine Soft-Krimireihe, die mit viel Charme und Humor daherkommt und für wahres Lese-/Hörvergnügen sorgt. Und bei all der Schwermut der Poldi empfindet der Leser mit ihr gemeinsam doch neue Lebenslust und kommt schlussendlich immer wieder zu dem Ergebnis: „Mei, schauts halt her, es is doch schee, das Leben.“

2018 sorgt Tante Poldi mit ihrem dritten Abenteuer „Tante Poldi und der schöne Antonio“ wieder für Abwechslung, denn „Langeweile hat Alkohol im Handgepäck“ und dem Alkohol wollte die Tante in Zukunft ja abschwören, gell?

Namaste Welt, leckts mi alle am Arsch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein Wasser, ein toter Hund und eine Leiche in den Weinbergen

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Tante Poldi, die eigentlich Isolde Oberreiter heißt, hatte bereits im ersten Band um die sizilianischen Löwen ihren Umzug ins schöne Torre Archirafi überstanden. Mit Hilfe ihres Neffen, der sie fortan ...

Tante Poldi, die eigentlich Isolde Oberreiter heißt, hatte bereits im ersten Band um die sizilianischen Löwen ihren Umzug ins schöne Torre Archirafi überstanden. Mit Hilfe ihres Neffen, der sie fortan eine Woche im Monat besucht, hat sie sich in der Via Baronessa schon heimisch eingerichtet. Doch nun hat ihr jemand das Wasser abgestellt, was im heißen Sizilien eine Katastrophe ist. Gleich am Anfang wird obendrein auch noch der Hund ihrer Freundin vergiftet, was für Aufregung sorgt. Ein neuer Fall wartet aber, als in den Weinbergen die Leiche einer Staatsanwältin gefunden wird, die gegen die Mafia vorging. Sie wurde – wie passend - mit einer Weinflasche ermordet. Schnell finden sich ein paar Verdächtige wie der Winzer, ein Wahrsager und sogar Poldi selbst. Kommissar Montana hat also wieder alle Hände voll zu tun, beruflich sowie mit Poldi, die weiterhin von seinen hübschen Unterarmen fasziniert ist.

Mit der urbayerischen Poldi hat Mario Giordano eine Ermittlerin geschaffen, die zum einen spannende Fälle löst, mit ihrer Art aber auch Gemütlichkeit vermittelt, die im Kontrast zur Handlung steht. Der 60-jährigen purzeln die Verbrechen wie zufällig vor die Füße. Als Leser kann man lange miträtseln, was nun hinter dem Mord steckt. Da Poldi sowieso ein Faible für den attraktiven Kommissar Montana hat, ist man ganz nah am Geschehen. Die beiden kommen sich auch in diesem Teil der Serie wieder näher und leben auf Sizilianische Art ihr Temperament aus. Das Ambiente und vor allem die Mentalitäten sind fein beobachtet und bildhaft wiedergegeben. Es macht Spaß, den eigenwilligen Charakteren zu folgen.

Der Kriminalfall an sich tritt manchmal etwas in den Hintergrund, wenn Poldi im Rückblick erzählend vom Thema abschweift. Sie hat in ihrem Leben viel erlebt und gibt hier auch wieder Anekdoten mit Prominenten wieder. Als Neffe kann man da wirklich nur staunen. Poldi ist lebenslustig, aber manchmal auch melancholisch und stellt sich oft die Frage, ob eine Flasche Grappa nicht besser wäre, um der Schwermut zu entfliehen. Ihre drei Schwägerinnen haben da jedoch ein ausgeklügeltes System, um über sie zu wachen. Dabei wird jede Menge Lokalkolorit versprüht und Sympathie für die Geschichte aufgebaut.

Der Schreibstil ist passend leicht und doch unterhaltsam gewählt, sodass sich das Buch förmlich als Urlaubslektüre aufdrängt. Der Humor kommt beim Ermitteln nicht zu kurz. Mit einem gepflegten Rotwein und anderen Leckereien würde das sicher auch Poldi begeistern. Jedoch sei vor dem Cliffhanger am Ende gewarnt. Eine neue Figur erscheint auf der Bildfläche und möchte am liebsten gleich weiterlesen. Bei einem solchen Ende beruhigt es zumindest, dass es bestimmt noch mehr von der vespafahrenden Seniorin zu lesen gibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

„Zwei Engel für Poldi“- Poldi kriminalisiert zum zweiten Mal mit viel Herz, Neugier und großer Klappe. Herrlich!

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Tante Poldis Neffe ist immer noch schwer mit seinem Buchprojekt beschäftigt und so kommt ihm die erneute Anfrage seiner besorgten weiblichen Verwandten gerade recht, die ihn gen Italien zitieren, damit ...

Tante Poldis Neffe ist immer noch schwer mit seinem Buchprojekt beschäftigt und so kommt ihm die erneute Anfrage seiner besorgten weiblichen Verwandten gerade recht, die ihn gen Italien zitieren, damit er Tante Poldi beisteht, die mental eine nicht so günstige Phase durchlebt. Doch als er am Ziel angelangt ist, überrascht ihn Poldi mit einer neuen Geschichte, die sich jüngst ereignet hat und in der Poldi mal wieder schwer kriminalisiert hat.

Alles begann mit dem Mord an einem unschuldigen, kleinen Hund, den Tante Poldi unbedingt aufklären wollte, da es der Hund ihrer Freundin war. Doch ehe sie sich versah, pflasterten weitere, diesmal menschliche Leichen, ihren weiteren Ermittlungsweg und so kam sie wieder einmal ihrem Lieblings-Commissario Montana in die Quere, der es verständlicherweise gar nicht gut aufnahm, dass Poldi erneut die Hobby-Detektivin spielen wollte. Auch die schwierige, aber leidenschaftliche Affäre zwischen Poldi und Montana stand plötzlich auf sehr dünnem Eis, als Poldi fürchten musste, dass sie sich „im Suff“, auf eine heiße Nacht mit einem anderen Mann eingelassen hatte. Doch Poldi wäre nicht Poldi, hätte sie sich von diesen kleinen Nichtigkeiten abhalten lassen zu kriminalisieren und so brachte sie sich plötzlich in große Gefahr, obwohl ihre beiden Mitstreiter beim Ermitteln; ein gottesfürchtiger Pfarrer und eine nette alte Dame, Poldi tatkräftig unterstützten. Konnte Poldi dennoch Licht ins Dunkel bringen und die verzwickten Mordfälle aufklären?

Und gelingt es ihrem Neffen schließlich doch, sein Buch fertig zu stellen?

Nach dem vergnüglichen ersten Teil um die schrullige Tante Poldi mit bajuwarischen Wurzeln, die es über alles liebt Kriminalfälle zu lösen, einen über den Durst zu trinken, tiefschürfende Lebensweisheiten von sich zu geben und strammen Mannsbildern; möglichst in Uniform, nachzustellen, geht es nun weiter mit Poldi, ihrem Neffen und all den anderen, zum Teil auch recht schrägen Nebenfiguren, die sich in Poldis Nachbarschaft tummeln. Einmal mehr lässt Mario Giordano seine Leser teilhaben, an der sizilianischen Lebensweise, aber auch an den liebeswerten Schrullen seiner Romanfiguren und in solchen Momenten fand ich diesen humorigen Cosy Krimi besonders unterhaltend. Aber auch bei Poldis Begegnung mit dem Tod (ein mürrischer Mitarbeiter der Jenseitsfraktion, der jedoch eine Schwäche für Poldis grantige Art zu besitzen scheint) blieb bei mir, beim Lesen dieser Romanpassagen, kein Auge trocken.

Jedoch, so sehr ich Tante Poldi und ihre verrückte Art mag, umso weniger kann mich mittlerweile ihr Neffe erreichen. Seine schriftstellerischen Ergüsse, die er zwischenzeitlich zum Besten gab, trafen leider nicht meinen persönlichen Lesernerv und ansonsten blieb er in diesem zweiten Teil recht blass. Überhaupt fungierte er lediglich noch als Stichwortgeber, wenn Poldi ihren jüngst erlebten Kriminalfall schilderte, was ich sehr schade fand. Auch der Kriminalfall als solcher, entpuppte sich als recht gemütliche Angelegenheit; ab und an hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Spannungselemente gewünscht, auch wenn jedem Leser, der zu diesem Roman greift, klar sein sollte, dass es sich hier in erster Linie um einen humoristischen Roman handelt und man hier keine beinharten düsteren Mordszenarien erwarten kann.
Und dennoch täte der Serie, meiner Meinung nach, ein klein wenig mehr „Action“ nur gut. Klasse hingegen fand ich jedoch, dass Poldis Liebesleben mehr in den Fokus gerückt wurde und ich bin schon gespannt darauf, wie sich Poldis Liebschaft mit Montana weiterentwickeln wird, bzw. ob sie sich überhaupt weiterentwickelt, denn der Cliffhanger gegen Ende des Romans lässt viel Raum für Spekulation diesbezüglich.

Wem könnten die „Tante Poldi“ Krimis gefallen? Auf jeden Fall Lesern, die schräge, sehr humorige Romane mögen, sich nicht am bajuwarischen Dialekt stoßen und womöglich ein Faible für Serien wie „Hubert und Staller“ oder Pfarrer Braun“ haben. Serien, die humoristisch ebenfalls auf meiner Wellenlänge liegen, so dass ich mich, trotz erwähnter kleiner Kritikpunkte wieder prächtig mit Poldis zweitem Fall amüsiert habe.

Kurz gefasst: „Zwei Engel für Poldi“- Poldi kriminalisiert zum zweiten Mal mit viel Herz, Neugier und großer Klappe. Herrlich!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Irgendwie.... anders :)

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Eins hat dieses Buch auf jeden Fall geschafft: Es hat mich sprachlos gemacht :) Tante Poldi ist irgendwie so skurril und ihre Handlungen so unkonventionell, dass ich das ein oder andere Mal mit offenem ...

Eins hat dieses Buch auf jeden Fall geschafft: Es hat mich sprachlos gemacht :) Tante Poldi ist irgendwie so skurril und ihre Handlungen so unkonventionell, dass ich das ein oder andere Mal mit offenem Mund da saß. Aber von Anfang an.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Cosy-Krimi und dem bereits zweiten Fall für Tante Poldi. Das erste Buch habe ich noch nicht gelesen, aber ich kam trotzdem gut zurecht, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.
Allerdings wurde ich dann doch völlig unvermittelt in das Buch hineingeworfen. Tante Poldi entpuppt sich nämlich nicht als die liebe Omi von Nebenan, als die ich sie eingeschätzt habe. Nein, den Leser erwartet eine bayrisch fluchende, mit sizilianischen Blut ausgestattete, alkoholsüchtige alte Dame, die es in sich hat. Sie ist eben anders.
Und so ist auch der ganze Krimi am besten zu beschreiben: Anders. Denn es gibt nicht diesen klassischen Krimiaufbau. Erzählt wird das Buch nämlich von Poldis Neffen, der sich auch mal direkt an den Leser wendet. Er wiederum hat die Geschichte auch nur von Tante Poldi erzählt bekommen. Die eigentliche Handlung wird also immer wieder dadurch unterbrochen, dass Poldi und ihr Neffe sich unterhalten. Das fand ich total witzig und eine sehr originelle Idee, allerdings gab es einen Wermutstropfen: Mein Lesefluss wurde gerade in diesen Passagen immer ganz schön unterbrochen. Das lag daran, dass die beiden zum größten Teil Bayrisch miteinander reden, wobei ich mich immer sehr konzentrieren musste, um zu verstehen, worum es geht.
Leider war das aber auch in den Krimipassagen öfter der Fall. Es wurden viele italienischen Begriffe verwendet, mit denen ich nichts anfangen konnte und die ich dann einfach überlesen habe. Leider. Natürlich spielt der Krimi in Sizilien und es ist irgendwie auch sehr authentisch, dann italienische Bezeichnungen zu wählen, doch teilweise waren es so viele, dass ich kaum noch durchgeblickt habe.
Die Personen wiederum fand ich ziemlich gut, da alle das gewisse Etwas hatten und dadurch nicht blass oder langweilig herüberkamen. Am meisten sticht natürlich Poldi selbst raus. Mit ihrem Aussehen und natürlich auch mit ihrem Verhalten. Eine Sache finde ich aber gar nicht gut: Tante Poldi ist eindeutig alkoholsüchtig und meiner Meinung nach wird das in dem Buch ein bisschen heruntergespielt. Natürlich lesen vor allem Erwachsene dieses Buch, die wissen, wie sie damit umzugehen haben - aber dieser Zug an Poldi hat mich wirklich gestört.
Schön wiederum fand ich die Atmosphäre: Das Buch macht - trotz Mord und Totschlag - Lust auf Urlaub in Italien, das leckere Essen, die Sonne, und und und...
Insgesamt fand ich das Buch schön für zwischendurch, es konnte mich jetzt aber auch nicht, aufgrund der angesprochenen Kritikpunkte, komplett begeistern. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne, aber ich werde Poldi treu bleiben und auch ihren ersten Fall lesen!