Als das Wünschen noch geholfen hat
Nalia, Tochter der Elemente - Der JadedolchNalia ist eine Dschinn. Allerdings keine gewöhnliche ihrer Art, denn Nalia ist die Thronfolgerin von Ardjinna, der Heimat der Dschinn. Durch einen Putsch aus ihrer Heimat vertrieben, lebt sie nun auf der ...
Nalia ist eine Dschinn. Allerdings keine gewöhnliche ihrer Art, denn Nalia ist die Thronfolgerin von Ardjinna, der Heimat der Dschinn. Durch einen Putsch aus ihrer Heimat vertrieben, lebt sie nun auf der Erde bei ihrem Meister Malek Alzahabi. Zwei Wünsche hat er schon verbraucht und Nalia hofft sehnlichst, dass er bald seinen dritten Wunsch äußert und sie eine freie Dschinn wird. Allerdings rückt Malek mit seinem dritten Wunsch nicht heraus und Nalia beginnt sich nach anderen Wegen umzusehen, wie sie sich von ihrem Meister lösen kann. Schließlich trifft sie auf Raif, einen Rebellen aus ihrem Heimatland Ardjinna, der eine Möglichkeit weiß, ihr zu helfen. Allerdings hat Nalia noch ein ganz anderes Problem: Die Ifrit, die nach dem Sturz der Herrscherfamilie, die Geschicke in Ardjinna übernommen haben, sind ganz und gar nicht damit einverstanden, dass Nalia den Putsch überlebt habt.
Heather Demetrios verknüpft in „Nalia, Tochter der Elemente – Der Jadedolch“ zwei verschiedene Handlungsstränge miteinander. Die Haupthandlung dreht sich klar um Protagonistin Nalia und um ihr Leben bei ihrem Meister. Im zweiten Handlungsstrang folgt der Leser Nalias Widersacher Haran rund um die ganze Welt. Dadurch, dass die Geschehnisse um Nalia im Präteritum erzählt werden, die von Haran aber im Präsens, wird die von ihm ausgehende Gefahr umso deutlicher. Im Gegensatz zum Leser ahnt Nalia jedoch nicht, wie nah ihr Verfolger ihr schon gekommen ist, was den Wettlauf gegen die Zeit noch stärker hervorhebt.
In Rückblenden erfährt der Leser außerdem etwas über Nalias Vergangenheit und über ihre Ausbildung durch andere Dschinn. Und obwohl man versucht hat, sie auf jegliche Eventualitäten vorzubereiten, benimmt sich Nalia oft wie ein gewöhnliches achtzehnjähriges Mädchen. Mitunter führt das zu naiven und leichtsinnigen Entscheidungen. Für den Leser ist das frustrierend, da man weiß, dass Nalia sich ihrer bedrohlichen Lage bewusst ist. Die zahlreichen Verweise auf ihre Ausbildung suggerieren außerdem, dass sie es eigentlich besser wissen müsste.
Heather Demetrios weiß Spannung zu schaffen. Das hilft auch über manche Schwächen der Handlung und der Charaktere hinweg. Der lockere Sprachstil sorgt zudem dafür, dass sich „Nalia, Tochter der Elemente – Der Jadedolch“ flüssig lesen lässt, wobei hier natürlich auch die Leistung der Übersetzerin gewürdigt werden muss, diese Leichtigkeit zu übertragen.