Cover-Bild Wir sehen uns am Meer
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 11.08.2016
  • ISBN: 9783462048612
Dorit Rabinyan

Wir sehen uns am Meer

Roman
Helene Seidler (Übersetzer)

Romeo und Julia heute: Von der unmöglichen Liebe zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser

Die Tel Aviverin Liat lernt in New York den Maler Chilmi kennen, der aus Ramallah stammt. Die beiden verlieben sich, wohl wissend, dass ihre Liebe keine Zukunft hat: Wenn die Zeit in New York vorbei ist, wird auch die Beziehung, die eigentlich nicht sein darf, zu Ende gehen. Doch Liat und Chilmi haben die Rechnung ohne ihre Gefühle gemacht …

In der Heimat hätten sie sich nie kennengelernt, aber durch einen Zufall treffen die Israelin Liat und der Palästinenser Chilmi in New York aufeinander und verlieben sich. Liat kämpft mit sich, denn weder ihre Eltern noch ihre jüdischen New Yorker Freunde dürfen von der Beziehung erfahren, die ein klares Enddatum hat: Wenn Liat zurück nach Israel geht, ist Schluss. Doch Gefühle lassen sich nicht einfach abstellen, und die Herkunft der beiden sowie die Perspektivlosigkeit belasten ihre Gegenwart – eine Zukunft scheint unmöglich. Gibt es einen Ausweg, oder ist das private Glück vor dem Hintergrund des Konflikts der beiden Völker unmöglich?

Ein Roman, der mit großer Wucht und in einer bildreichen, emotionalen Sprache von einer aussichtslosen Liebe erzählt. Das Buch wurde von der israelischen Erziehungsministerin im Januar dieses Jahres von der Lektüreliste der Oberstufe gestrichen, was auch in Deutschland ein starkes Presseecho hervorrief.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine tolle Geschichte zweier vollkommen unterschiedlicher Menschen

0

Das Buch „Wir sehen uns am Meer“ erzählt die Geschichte von 2 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können... die israelische Studentin Liat und der palästinische Künstler Chimi. Die beiden lernen ...

Das Buch „Wir sehen uns am Meer“ erzählt die Geschichte von 2 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können... die israelische Studentin Liat und der palästinische Künstler Chimi. Die beiden lernen sich in New York kennen und lieben!

Eine sehr emotionale, einfühlsame Geschichte über eine kurze Beziehung zweier Menschen. Zwei verschiedene Charakatere und Welten prallen hier aufeinander! Liat ständig in Angst wegen Terroranschlägen, Chimi hat eine Flucht hinter sich!
Zwei verschiedene Religionen, Weltanschauungen und Glauben treffen aufeinander!

Das Buch ist aus der Sicht von Liat geschrieben, hierdurch ist man als Leser vollkommen im Geschehen intergriert, wir erfahren ein auf und ab an Gefühlen, Liebe, Hass, Rivalität...
Aber auch Vorurteile werden dem Leser vor Augen geführt!
Die beiden Hauptfiguren sind sehr bildhaft dargestellt.
Der Schreibstil der Autorin ist ein wenig poetisch, aber gut zu lesen und verständlich!

Fazit: Ich erwartete hier einen Liebesroman... aber eigentlich ist dies nur ein kleiner Teil der Geschichte! Es geht vielmehr um Konflikte zwischen den verschiedenen Völkern, Vorurteile und Religionsunterschiede!

Schade, dass die Geschichte der beiden kein gutes Ende hat, aber nur so kommt sie glaubwürdig rüber, etwas anderes hätte vermutlich nicht gepasst!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Liebe mit Verfallsdatum

0

"Das ist nur ein langer Traum, den ich mit dir träume. Die Wahrheit ist, dass ich nicht mutig genug bin."

Inhalt

Als sich Liat und Chilmi fernab von zu Hause treffen, entflammt zwischen ihnen eine intensive, ...

"Das ist nur ein langer Traum, den ich mit dir träume. Die Wahrheit ist, dass ich nicht mutig genug bin."

Inhalt

Als sich Liat und Chilmi fernab von zu Hause treffen, entflammt zwischen ihnen eine intensive, alles vereinnahmende Liebe. Aus einer zufälligen Begegnung wird eine wunderbare Liebesnacht und daraus eine erfüllende Beziehung. Doch über ihren Köpfen schwebt ein Damoklesschwert, denn schon in wenigen Monaten wird Liat wieder nach Israel zurückkehren und dorthin kann sie den Araber Chilmi nicht mitnehmen, denn eine Liebe oder Beziehung zwischen den beiden wäre ein Eklat. Liat ist sich dieser Differenz vom ersten Moment an bewusst, doch sie hält an ihren Gefühlen fest, solange sie kann.

Meinung

Mich hat dieser Roman sehr fasziniert, weil er bereits im Klappentext von einer Liebe spricht, die keine Zukunft hat und so wollte ich unbedingt wissen, warum das so ist. Tatsächlich verbreitet die Autorin eine intensive Atmosphäre, geprägt von starken Gefühlen, bitteren Wahrheiten und ernsthaften Problemen.
Der Nahost-Konflikt wird auf die persönliche Ebene übertragen und wirkt dadurch viel näher und akuter. Schwer vorstellbar für unseren Kulturkreis, existiert zwischen den beiden Liebenden tatsächlich eine Kluft in ihren Gedanken, Zukunftswünschen und politischen Ansichten. Immer wieder führen sie Streitgespräche und versuchen dabei den anderen von der Richtigkeit ihrer eigenen Ansichten zu überzeugen, doch vergebens scheint die Mühe ...

Eine poetische Erzählweise, viel Einfühlungsvermögen und eine Ich-Erzählerin, die auch ihr eigenes Gedankengut, sehr stark reflektiert, machen den Roman zu einem interessanten und ansprechenden Schmöker. Dorit Rabinyan vereint in ihrer Erzählung die Geschichte eines Landes mit dem Leben in der Gegenwart und zeigt, wie schwer es sein kann, eine Beziehung, deren Grenze zu allererst in den Köpfen der Menschen existiert, aufzubauen.

Meine Kritikpunkte beziehen sich zum einen auf den fehlenden Erzählstrang, den ich mir in Form des männlichen Parts erhofft hatte. Leider bleiben dadurch viele Beweggründe und Ansichten von Chilmi im Ansatz stecken, weil seine Sichtweise nur aus zweiter Hand erlebbar wird. Und zum anderen enttäuscht mich die Handlungsweise der Liebenden, die mir für meinen Geschmack einfach viel zu wenig kämpfen, die sich nicht gegen ihre Familien und Freunde stellen wollen, die es einfach so hinnehmen, das ihre Gefühle füreinander vergehen werden und deren Perspektivlosigkeit mich auf allen Seiten des Romans begleitet hat. Oft stellte sich mir die Frage, ob es wirklich nur der Konflikt zwischen ihren Völkern war, oder ob diese Liebe auch unter normalen Umständen gescheitert wäre.

Fazit
Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für diesen intensiven, vielschichtigen Roman, der sich unter gegebenen Umständen mit den verfeindeten Ansichten ganzer Völker auseinandersetzt und dadurch den Nahost-Konflikt sehr dramatisch und beklemmend wirken lässt. Abstriche verzeichne ich in Sachen Liebesgeschichte und Rebellion gegen die Allgemeinheit, da hätte ich mir persönlich mehr erhofft.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe mit Verfallsdatum!?

0

Die Israelin Liat lernt während eines Aufenthalts in New York zufällig den Palästinenser Chilmi kennen und lieben. Doch ihre Liebe ist unmöglich. Liat wird wieder nach Tel Aviv, zu ihrer Familie, ihren ...

Die Israelin Liat lernt während eines Aufenthalts in New York zufällig den Palästinenser Chilmi kennen und lieben. Doch ihre Liebe ist unmöglich. Liat wird wieder nach Tel Aviv, zu ihrer Familie, ihren Freunden und ihrem "normalen" Leben gehen (müssen) und in Israel haben die Jüdin und der Araber keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft. Ihre Liebe hat ein Verfallsdatum, wie ein Karton Cornflakes, doch gibt es vielleicht doch eine Chance für die beiden? Oder kann man Liebe einfach nach Belieben "ausschalten", weil kulturelle und politische Zwänge ihre Wirkung entfalten?

Die Geschichte beginnt sehr spannend und ziemlich überraschend. Mit einem Schrecken kommt unsere Protagonistin davon, doch dann spielt der Zufall ihr den jungen Chilmi zu. Sofort können die beiden nicht mehr voneinander lassen, obwohl sie wissen, dass eine Beziehung keine Zukunft hat. Sie lieben sich innig, trotz unterschiedlicher Auffassungen des Konflikts in ihrer Heimat. Liat, die Erzählerin, schloss ich direkt in mein Herz, auch wenn ich zwischendurch immer wieder bei ihren Argumenten pro Israel den Kopf schütteln musste oder ihren Umgang mit ihrem Freund fragwürdig fand. Jedoch zeigte sich schnell, dass diese "Aussetzer" auf Unsicherheit und innere Zerrissenheit fußten, die Liat nicht ablegen konnte, so sehr sie sich auch bemühte. Chilmi hingegen, obwohl er aus meiner Sicht die besseren Argumente in Hinblick auf den politischen Konflikt hatte und deutlich liberaler eingestellt war, blieb mir über weite Strecken verhältnismäßig fremd. Verständnis für seine Reaktionen hatte ich durchaus, aber keinen richtigen Zugang. Keine Ahnung, ob es vielleicht daran liegen könnte, dass beide im Schatten ihrer jeweiligen Kultur stehen und für diese gegeneinander ankämpfen bei aller Liebe?! Die meiste Zeit fieberte ich mit den beiden mit, hoffte auf eine Art positives Ende und trotzdem, vor allem gegen Ende, könnte mich die Geschichte nicht mehr so ganz packen. Das Paar hat seine Konflikte - klar in der Situation, aber zwischendurch war es doch etwas zu viel Alltag, der da bis ins letzte Detail beschrieben wurde und mich etwas langweilte. Zu nennen ist hier beispielsweise die Veränderung des jungen Künstlers, die bis ins Detail ausgestaltet wird, jedoch die "Rückverwandlung" keinen Platz findet.

Positiv ist, dass man sehr viel über den Konflikt erfährt, sich die Situation besser vorstellen kann. Es sind Schicksale, wie das beiden ungleichen Liebenden , die durch die Mauern in den Köpfen und vor Ort, wohl häufiger vorkommen, aber verdeckt bleiben. Die Autorin scheint für mehr Toleranz und Akzeptanz zu werben - umso schlimmer, dass das Buch aus der Literaturliste der Oberstufe gestrichen wurde.

Letztlich bin ich nach der Lektüre zerrissen, wie die Protagonisten im Buch. Wer sich für die Thematik interessiert, wird begeistert sein, aber wer sich weniger für den Konflikt interessiert, könnte sich doch recht schnell langweilen. Da ich zur ersten Kategorie gehöre, erhält das Buch von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat diese Liebe eine Zukunft

0



Meine Meinung zur Autorin:
Dorit Rabinyan, hat ein wundervolles Buch geschaffen. In leisen, einfühlsamen Tönen und mit viel Fingerspitzengefühl, erzählt sie das Leben der Israelin Liat und dem Palästinenser ...



Meine Meinung zur Autorin:
Dorit Rabinyan, hat ein wundervolles Buch geschaffen. In leisen, einfühlsamen Tönen und mit viel Fingerspitzengefühl, erzählt sie das Leben der Israelin Liat und dem Palästinenser Chilimi. Zwei Glaubenswelten die hier aufeinander prallen und nicht unterschiedlicher sein könnten. Sehr deutlich kommen hier die Konflikte dieser zwei Religionen und Völker herüber. Von den Problemen, Vorurteilen, der Rivalität und dem Hass. Ihre Protagonisten sind sehr schön gezeichnet und alles ist sehr Bildhaft beschrieben. Ihr Schreibstil ist, Klar , Kraftvoll und sehr flüssig. Sie versteht es ihre Leser mit in die Geschichte mit ein zu beziehen. Auch die einzelnen Charaktere und Emotionen kommen sehr glaubhaft und real rüber. Schade das dieser Roman in Israel von der Lektüre liste für Oberstufen gestrichen wurde. Wirbt doch dieses Buch für ein Miteinander der Menschen und ihrem Glauben.

Meine Meinung zum Inhalt:
Sehr schön beschrieben hat sie die Israelische Studentin Liat und den Charmanten Künstler und Palästinenser Chilimi. Wie sich beide durch Zufall in New York kennen lernen. Ihre erste Verliebt- heit, die zarten Bande, die sich da langsam anschleichen. Man spürt auch wie Liat sich gegen diese Liebe wehrt, ihre innere Zerrissenheit, diese Selbstzweifel und das schlechte Gewissen der Eltern gegenüber, wenn sie mit ihnen Telefoniert. Sie dürfen von dieser Liebe nie etwas Erfahren, er bleibt ein Geheimnis. Chilimi dagegen ist dagegen sehr Liberal und Locker eingestellt. Liat, ist bewusst das diese Liebe keine Zukunft haben kann. Bald ist ihr Jahr in New York vorbei und sie muss zurück nach Israel. Dieser Druck lasset ihr auf der Seele, und es belastet sie schwer. Man hofft innig das sie sich noch anders besinnt, zu ihrer Liebe steht und über den eigenen Schatten springt. Ob Sie es schafft und den Eltern von ihrem Freund zu erzählen , scheint Aussichtslos. Gibt es ein Happy End oder trennen sich ihre Wege. Das muss jeder Leser selbst heraus finden.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Ein bisschen wie bei den Königskindern

0

die nicht zueinander finden konnten - so ist es auch bei Liat und Chilmi. Auch ihnen sind schier unüberwindbare Grenzen gesetzt, die eigentlich nur durch die Liebe (zueinander) und durch Verzicht (auf ...

die nicht zueinander finden konnten - so ist es auch bei Liat und Chilmi. Auch ihnen sind schier unüberwindbare Grenzen gesetzt, die eigentlich nur durch die Liebe (zueinander) und durch Verzicht (auf die Zuneigung anderer) zu überwinden wären. Doch ist das zu bewältigen?

Ein junges Paar aus zwei verschiedenen Ländern, die sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in New York kennen- und liebenlernen. Was soll da das Problem sein, in unserer so globalen Welt passiert das doch ständig. Naja, die Voraussetzungen sind doch ein wenig ungewöhnlich, denn in ihrer Heimat leben die Israelin Liat und der Palästinenser Chilmi nur wenige Kilometer auseinander - sogar die telefonische Ortsvorwahl ist identisch. Aber sie leben in vollkommen unterschiedlichen Welten, die voneinander sowohl real als auch ideologisch komplett abgetrennt sind. Sie sprechen noch nicht einmal dieselbe Sprache, müssen sich auf Englisch unterhalten. Und auch im übertragenen Sinne sind es oft unterschiedliche Sprachen, die sie sprechen.

Dennoch ist dieser Roman in weiten Teilen komplett unpolitsch, eine mehr oder weniger banale Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die durch Zufall - wie es ja bekanntlich meist der Fall ist - zueinander finden.

Von vornherein ist klar, dass dies eine Liebe auf Zeit ist. Zumindest sieht Liat, aus deren Perspektive - sie ist die Ich-Erzählerin des Romans - die Ereignisse geschildert werden. Sie ist diejenige, die die Liaison vor ihren Eltern und den alten Freunden in der Heimat verbirgt, nur die ältere Schwester ist eingeweiht und steht der Beziehung ausgesprochen kritisch gegenüber.

Chilmi hingegen ist offener, möglicherweise auch naiver und es trifft mich wieder und wieder hart, was für Grenzen den beiden gesetzt sind. Diese werden auch eindringlich und durchaus schlüssig geschildert, auch gewisse Situationen, die schwierig sind für das junge Paar, ergeben sich. Aber dann rückt dieser Aspekt wieder für lange Zeit in den Hintergrund, viel zu lange, wie ich finde. Denn genau dieser Aspekt ist es, der den Roman von anderen Liebesroman absetzt, ihn einzigartig macht. Naja, machen könnte, wenn das Konzept kontinuierlich durchgezogen würde.