Ich beobachte Dich - toller Thriller mit ein paar Schönheitsfehlern
Ich beobachte dichEin Thriller, der sich wegliest wie nichts. Das schnelle Lesetempo, der hervorragende Schreibstil und die spannende Handlung sind die ideale Kombination um Lesevergnügen zu garantieren.
Von Beginn an ...
Ein Thriller, der sich wegliest wie nichts. Das schnelle Lesetempo, der hervorragende Schreibstil und die spannende Handlung sind die ideale Kombination um Lesevergnügen zu garantieren.
Von Beginn an kommt ein beklemmendes Gefühl auf, das sich, je weiter man liest, umso mehr intensiviert. Man spürt die Gefahr buchstäblich, auch wenn man sie nicht gleich benennen kann. Denn es scheint schon fast zu einfach, dass der Ex-Mann von Lindsey für die nun stattfindenden Psychospielchen tatsächlich verantwortlich sein soll.
Mit überraschenden Wendungen und einem explosiven und hochdramatischen Schlussakt hält die Autorin den Leser in einer Spannungskurve buchstäblich gefangen und führt einen so immer wieder in die Irre. Dabei zeigt Chevy Stevens auf unvergleichliche Weise, wie meisterhaft sie es versteht, den Leser zu manipulieren. Irgendwann hatte ich das Gefühl es kommen nur zwei infrage, die hier so teuflisch agieren, und lag doch total daneben. Was die Autorin dann am Ende als wahren Teufel präsentiert, hat mich kalt erwischt.
So toll ich diesen Thriller auch fand, ein paar Dinge waren mir doch zu einfach angelegt. Lindsey entpuppt sich als sportliche Blondine, ihre Tochter kann man locker als Punk bezeichnen und die Weise wie Männer hier gerne dargestellt werden ist zwar für den Thriller passend, was den roten Faden angeht, doch verallgemeinern möchte ich das lieber nicht.
Chevy Stevens hat ihre ganz eigene Art, das Böse in Menschen darzustellen. In diesem Buch sind zwar ein paar Stereotypen drin, aber am Gesamtbild stört das nicht. Gut, die eine oder andere Szene hätte ich nicht gebraucht, trotzdem ist es spannend mitzuverfolgen, wie Lindsey nach und nach begreift, dass sie und ihre Tochter völlig unterschiedliche Sichtweisen haben, wenn es um Andrew geht. Während die Mutter sich vor ihm fürchtet, auch nach all den Jahren noch, hat die Tochter dieses Problem nicht. Da herrscht eher Neugier.
Ein wunderbar gelungener Thriller, der mit den Ängsten zu spielen versteht und in einer Landschaft spielt, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Am Ende hat mich die Autorin überrascht und mit einem eigenartigen Gefühl in der Magengegend zurückgelassen. Für Fans der Autorin fast ein Muss. Für Thrillerfans allgemein eine sehr gute Empfehlung.