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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2018

Sächsischer Ladythriller

Blutspur
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Das Cover von Romy Fölcks Krimi "Blutspur" ziert zwar eine der großen Dresdner Sehenswürdigkeiten - der Fürstenzug, doch ansonsten kommen Ambiente, Atmosphäre wie auch die Historie der Stadt nur ganz am ...

Das Cover von Romy Fölcks Krimi "Blutspur" ziert zwar eine der großen Dresdner Sehenswürdigkeiten - der Fürstenzug, doch ansonsten kommen Ambiente, Atmosphäre wie auch die Historie der Stadt nur ganz am Rande vor. Es handelt sich nämlich um einen Ladythriller deutscher Provinienz, in dem Liebe und Erotik und die damit verbundenen Animositäten einen mindestens genauso hohen Stellenwert haben wie die Krimihandlung.... und die hat richtig Zündstoff!

Die junge, hübsche und bezaubernde Rechtsreferendarin Anne West wird tot aufgefunden, an ihr Spuren von Mißhandlung. Ihre Kommilitonin und beste Freundin Lissy Santhen leidet sehr unter dem Verlust und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt sie Tom, Annes in Amerika lebenden Bruder kennen und lieben und macht auch sonst einige überraschende Bekanntschaften aus Annes Umfeld und lernt einige vermeintlich bekannte Menschen ganz neu kennen. Sie erfährt, dass Anne etliche Geheimnisse hatte, dazu ist vieles anders, als sie bislang annahm...

Ein überraschender, spritziger Krimi mit viel erotischer Spannung und auch Sex... Lesern, die eine solche Mischung mögen, sei er wärmstens empfohlen. Ich selbst stehe mehr auf den klassischen Whodunnit und mag auch herkömmliche Regionalkrimis, weswegen hier mein persönlicher Geschmack nicht getroffen wurde. Doch spannend blieb es bis zum letzten Moment - schade nur, dass nicht alle Fäden entwirrt wurden.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Munterer Mode-Krimi

Bei Tränen Mord
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Auch wenn das Cover dramatisch bzw. tragisch wirkt, kommt "Bei Tränen Mord" ganz locker-leicht daher und offenbart sich als munterer Mode-Krimi mit ganz viel Herz und ein bisschen Schmerz. Lucy, Ich-Erzählerin ...

Auch wenn das Cover dramatisch bzw. tragisch wirkt, kommt "Bei Tränen Mord" ganz locker-leicht daher und offenbart sich als munterer Mode-Krimi mit ganz viel Herz und ein bisschen Schmerz. Lucy, Ich-Erzählerin und Schuhfreak, hat ihr Pädagogikstudium geschmissen und schlägt sich mehr schlecht als recht als Telefonistin in einem Call-Center durch - wahrlich ein harter und undankbarer Job: das Gehalt ist alles andere als rosig, der Chef ein absoluter Widerling und dann wird man noch regelmäßig von Kunden zusammengefaltet. Doch auf einmal kommen die fiesesten davon nacheinander ums Leben. Wie hängt das alles mit Lucy zusammen, hat sie am Ende selbst damit zu tun? Doch die Zeiten sind nicht nur hart, verhelfen die ganzen Morde und ihre Verknüpfung damit ihr doch zur Bekanntschaft mit dem smarten, attraktiven Kommissar und Fußfetischisten Frank Kraus, der Lucy mit ihrer Vorliebe für schicke Schuhe wie gerufen kommt. Aber natürlich ist alles nicht ganz so einfach, den schliesslich steht Lucy unter Verdacht und dazu kommen die nicht einfachen Familienverhältnisse beider Akteure...

Leichtfüßig kommt die Geschichte daher, ist mindestens genausoviel Chick-Lit wie Krimi, heitere Elemente sind im Vordergrund. Relativ schnell kristallisiert sich der Täter heraus, was Freunde "echter" Krimis wie mich ein wenig enttäuscht. Wer Tiefgang erwartet, für den ist dies nichts, wer jedoch locker-leichte Urlaubslektüre sucht, die viel Herz und Humor und ein bisschen Spannung beinhaltet undnicht traurig ist, dass die großen Überraschungen ausbleiben, der sollte zu diesem Buch greifen. Ihn erwartet ein recht atmosphärisches Stück Regionales aus dem Saarland gewürzt mit Humor und mit mehr als einer Prise Erotik. Genau das Richtige für den Strandkorb oder einen ruhigen, schattigen Platz iin der hintersten Ecke des Biergartens...

Veröffentlicht am 18.04.2018

Die Flora lebt!

Stulpen und Buschwindhöschen
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Wie genau, das erfährt der Leser von Gabriele Volkmanns Buch "Stulpen und Buschwindhöschen". Der Leser? Naja, er ist in diesem Buch vor allem auch ein Seher, denn Frau Volkmann hat dieses Buch eigenhändig ...


Wie genau, das erfährt der Leser von Gabriele Volkmanns Buch "Stulpen und Buschwindhöschen". Der Leser? Naja, er ist in diesem Buch vor allem auch ein Seher, denn Frau Volkmann hat dieses Buch eigenhändig liebevoll und ausgesprochen individuell illustriert.

Worum geht es hier - nun, wie es bereits der Untertitel verrät: es ist ein heiteres Pflanzenraten, auf das sich der Rezipient dieses Buches einlässt, Nicht nur Stulpen und Buschwindhöschen, nein, eine ganze Reihe weiterer geheimnisvoller Gewächse, von denen ich noch nicht zu viel verraten will, geben sich hier die Ehre.

Ein Geschenk, das unterhält und auch durchaus gesellig sein kann, kann man sich doch die Fragen in Form eines heiteren Fragespiels gegenseitig vorlesen. Ein nettes kleines Geschenkbüchlein für Pflanzenfreunde und solche, die es werden möchten. Der Humor der Autorin ist nicht immer ganz der meinige - ich fand es teilweise ein wenig zu betulich und nicht richtig witzig. Doch die herrlichen, liebevollen Bildchen haben mich bei der Stange gehalten und ich denke,für Leser, die den Sinn für Humor mit der Autorin teilen, ist dies eine runde Sache!

Veröffentlicht am 18.04.2018

Fiese Morde - Fiese Typen

Tödliche Fortsetzung
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und das merkwürdigerweise nicht nur unter den "Bösen"! Nein, in Marc-Oliver Bischoffs Frankfurt-Krimi "Tödliche Fortsetzung" kommt ausser dem integrativen, väterlichen Abteilungsleiter bei der Polizei ...

und das merkwürdigerweise nicht nur unter den "Bösen"! Nein, in Marc-Oliver Bischoffs Frankfurt-Krimi "Tödliche Fortsetzung" kommt ausser dem integrativen, väterlichen Abteilungsleiter bei der Polizei Hartmann sowie dem lieblichen kleinen Mädchen Luzie so gut wie jeder erstmal als ziemlicher Unsympath rüber. Nun, auch das Thema ist kein schönes: es geht um Morde im Prostituiertenmilieu, die gleichwohl nahtlos an eine Jahre zurückliegende Serie anschließen. Diese wurde vom Schriftsteller Kanther in seinem sensationellen, vielgepriesenen Debutroman "Drachentöter" akribisch beschrieben, doch die Morde konnte man ihm nie nachweisen. So iist er bei den neuen Morden wiederum der Hauptverdächtige, schreibt er doch offenbar die Fortsetzung zu seinem Erfolgsroman. Doch alles ist ein wenig anders - hier ermittelt Hartmanns Frankfurter Team, allen voran die Polizeipsychologin Nora, auf der ein schweres Schicksal lastet und der aus der Innenrevision hinzugezogene Gideon Richter, zwischen denen bald ein Konkurrenzkampf tobt - falllen diesem die sachorientierten Ermittlungen zum Opfer?

Alles in allem ein Krimi über ein interessantes, doch nicht allzu originelles Thema, in dem einiige ausserordentlich gute Ideen angerissen, doch oft nicht abgerundet werden, so auch die Charaktere der Figuren. Ein solider Krimi mit leider viel zu wenigen Alleinstellungsmerkmalen - ich jedenfalls habe wenige Tage nach dem Lesen vieles schon wieder vergessen. Aber die Grundlagen sind da - mit ein bisschen Pfiff ließen sich einige Figuren - vor allem das Kripoteam - zu veritablen und charismatischen Serienfiguren ausbauen, zu denen der Leser immer wieder gern zurückkehrt. Wobei - neue Krimis, die im Frankfurter Raum spielen, haben mit großen Vorbildern wie der wunderbaren Nele Neuhaus und dem nicht minder eindrucksvollen Jan Seghers zu tun - es sind nicht gerade kleine Fußstapfen, in die sie treten. So auch "Tödliche Fortsetzung": ein eher unauffälliger Krimi mit ganz viel Potential nach oben!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Ein bunter Hund

Eiskalter Hund
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Das ist Lebensmittelkontrolleur Berti Fellinger aus dem Bayerischen Wald, der sich eigentlich zu Höherem berufen fühlt. Er wollte nämlich eigentlich Polizist werden, hat aber nicht so recht hingehauen. ...

Das ist Lebensmittelkontrolleur Berti Fellinger aus dem Bayerischen Wald, der sich eigentlich zu Höherem berufen fühlt. Er wollte nämlich eigentlich Polizist werden, hat aber nicht so recht hingehauen. Und so stürmt er halt die lokalen Imbisse und Gaststätten - dort hat er inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt - und versucht, sich dort auszutoben. Bis er eines Tages beim Chinesen auf einen weiteren Hund trifft, einen gehäuteten nämlich - dort für den Eigenverzehr gelagert. Aus Versehen überfahren und dann eingesack. Aber was ist mit dem Frauchen? Dem sieht es nämlich gar nicht ähnlich, dem verschwundenen Liebling nicht nachzuspüren. Dazu gäbe es nur einen Grund: sie kann nicht.

Da niemand den Fellinger ernst nimmt, muss er selbst recherchieren.Und das tut er, auch wenn ihn zunächst keiner ernst nimmt. Sogar auf internationaler Ebene. Denn wenn es nicht beim Hund bleibt, dann - nicht auszudenken!

Sosehr ich bayerische Krimis - Franz Eberhofer ist mein Gott - und den Autor Oliver Kern auch schätze, diesmal konnte er mich leider nicht vom Hocker reißen. In der Tat nimmt sich Berti Fellinger wie ein etwas farbloser Cousin vom Eberhofer Franz aus. Irgendwie nahm die Geschichte aus meiner Sicht nur langsam Fahrt auf und so richtig warm wurde ich auch mit dem Berti nicht. Vielleicht ja im nächsten Fall - hoffentlich!