Auf nach Cornwall!
Man stelle es sich so vor: Es ist ein kühler Abend im Februar. Im Kamin knistern die Holzscheite und Funken fliegen, wenn der Turm aus Brennholz in sich zusammenfällt. Eine dampfende Tasse Früchtetee steht ...
Man stelle es sich so vor: Es ist ein kühler Abend im Februar. Im Kamin knistern die Holzscheite und Funken fliegen, wenn der Turm aus Brennholz in sich zusammenfällt. Eine dampfende Tasse Früchtetee steht auf dem kleinen Beistelltischchen und man selbst liegt eingekuschelt in dem alten, flauschigen Lesesessel und eine warme Strickdecke wurde um die Beine gelegt. Mit verträumten Blick und stetigem Lächeln blättert man immer wieder Seite für Seite um.
Ja, das wäre der perfekte Rahmen gewesen, um Eve Chase‘ Black Rabbit Hall zu lesen.
Black Rabbit Hall stand bereits eine Weile auf meiner Wunschliste. Als Coverliebhaber sprang mir Eve Chase‘ Debütroman sofort ins Auge, denn der Buchumschlag ist für mich ein absoluter Blickfang und ich fühlte mich allein schon dadurch an den Ort des Geschehens versetzt, denn der Roman spielt fast ausschließlich auf dem herrschaftlichen Landsitz der Altons in Cornwall.
Amber ist mit ihren 14 Jahren die älteste Tochter der Altons. Seit sie denken kann, Black Rabbit Hall 2verbringt sie die Ferien zusammen mit ihren Eltern, ihrem Zwillingsbruder Toby, dem jüngeren Bruder Barney und ihrer kleinen Schwester Kitty auf Pencraw Hall, welches die Familie wegen der Kaninchen umgetauft hat. Wundervolle Stunden hat sie dort verbracht, bis ein schrecklicher Unfall die Familie auseinanderreißt und Amber keine andere Wahl hat, als sich um ihre Geschwister zu kümmern, während ihr Vater sich immer mehr in sich selbst und seine Arbeit zurückzieht. Doch das Schicksal meint es auch weiterhin nicht gut mit den Alton- Kindern und bald sehen sie sich weiteren unerwarteten Hindernissen gegenüber.
Lorna hingegen steht in der Blüte ihres Lebens. Sie und ihr Verlobter Jon verzweifeln praktisch an der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier, bis sie auf einen verwitterten Landsitz stoßen, dessen Charme Lorna sofort einnimmt. Entgegen Jons Einwänden und von dem Haus völlig verzaubert, begibt sich Lorna ohne Jon für ein paar Tage dorthin und wandelt nicht nur auf den Spuren ehemaliger Bewohner des Hauses…
Wer eine kurzweilige, aber gefühlsintensive Familiengeschichte sucht, hat mit Black Rabbit Hall genau das richtige Buch gefunden. Die Autorin malt mit ihren detailreichen Beschreibungen regelrecht Bilder vor dem Auge des Lesers und ich fühlte mich jede Sekunde so, als wäre ich eine stille Beobachterin am Rande des Geschehens mit einem Lächeln auf den Lippen und einer kleinen Träne im Augenwinkel.
Besonders bezaubernd fand ich den Umstand, dass das Buch wirklich sehr authentisch wirkt. Es hätte genauso gut auf wahren Begebenheiten beruhren können, denn ich hatte in keiner Sekunde das Gefühl, dass übertrieben wurde, Situationen unrealistisch wirkten oder dass es mir zu viel wurde. Auch die Charaktere versprühen jeder für sich ihren ganz eigenen Charme und mir wuchs jeder von ihnen binnen kürzester Zeit so unfassbar ans Herz und jede große oder kleine Tragödie ging mir direkt mit an die Nieren. Ich konnte mich einfach wunderbar leicht in das Buch hineinfühlen und dem ganzen alltäglichen Wahnsinn entfliehen. Für mich definitiv eins meiner Buchhighlights 2017 und ich möchte mich an dieser Stelle liebst bei Jellybooks.de und dem Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des eBooks bedanken!
Und, seid ihr bereits in Cornwall gewesen und habt die Altons besucht? Lasst mich wissen, was ihr von dem Buch haltet und ob ihr ähnliche Geschichten kennt! Ich freue mich über jeden Kommentar von euch!