Cover-Bild Der Letzte von uns
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 16.02.2018
  • ISBN: 9783352009082
Adélaïde de Clermont-Tonnerre

Der Letzte von uns

Roman
Amelie Thoma (Übersetzer)

Während der Bombennächte in Dresden bringt die schwer verwundete Luisa ihren Sohn zur Welt. Kurz darauf stirbt sie. Ihr letzter Wunsch ist es, ihn in Sicherheit zu wissen, denn sie ahnt: Er ist der Letzte von ihnen.
Manhattan, fünfundzwanzig Jahre später. Wern ist jung, ambitioniert und unsterblich in Rebecca verliebt, enfant terrible und Tochter einer reichen New Yorker Familie. Die beiden verbindet eine außergewöhnliche Liebe: leidenschaftlich, inspirierend und bedingungslos, so zumindest scheint es. Doch plötzlich bricht Rebecca ohne weitere Erklärungen den Kontakt zu ihm ab. Und Wern muss sich einer schmerzhaften Wahrheit stellen.
„Der Stoff, aus dem eine Saga gemacht ist!“ Elle

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2018

Leichte Längen

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Adélaïde de Clermont-Tonnerre begibt sich in ihren Roman „Der letzte von uns“ zum einen ins Jahr 1945, wo der Titelheld in den Wirren am Ende des zweiten Weltkrieges geboren wird. Seine Mutter überlebt ...

Adélaïde de Clermont-Tonnerre begibt sich in ihren Roman „Der letzte von uns“ zum einen ins Jahr 1945, wo der Titelheld in den Wirren am Ende des zweiten Weltkrieges geboren wird. Seine Mutter überlebt die Geburt nicht und er wächst bei Pflegeeltern auf, die nichts von ihm wissen, als seinen Namen. Er landet in den USA und ist ein angehender Immobilienmakler, als er die Tochter aus schwerreichem Hause, Rebecca, kennen lernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Aber die Mutter seiner Angebeteten hütet ein Geheimnis, welches die Verbindung zwischen den jungen Leuten scheinbar verbietet.

Die Geschichte springt zwischen zwei Zeitebenen hin und her. Ich gebe zu, dass ich das nur bedingt mag, weil es mir immer wieder so geht, dass ein Handlungsstrang mich mehr interessiert als der andere und deshalb das Lesen etwas zäh wird, weil ich immer auf die Fortsetzung des interessanten Teiles warte, während ich den anderen nur widerwillig lese. Leider ging es mir hier genauso. Und dieses Manko hielt auch zu zwei Dritteln des Buches an. Erst am Schluss kippt das Ganze etwas und auch in der „Gegenwart“ kommt Fahrt auf und man erkennt die Zusammenhänge und nähert sich der Auflösung des Geheimnisses mit einer gewissen Dynamik.

Das Setting war gut erzählt, die Zeit des zweiten Weltkrieges gehört zu einem meiner bevorzugten Beuteschemas, die Liebesgeschichte wird glaubhaft erzählt und es gibt sogar einige historische Personen, die die Fiktion unterfüttern. Dennoch hatte das Buch für mich Lägen und deshalb nur 3,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Hat mich nicht ganz überzeugt

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Dresden 1945: die Stadt versinkt im Bombenhagel. Inmitten dieses Infernos wird eine hochschwangere, schwerverletzte Frau aus den Trümmern gezogen. Sie bringt in ihren letzten Lebensminuten einen Jungen ...

Dresden 1945: die Stadt versinkt im Bombenhagel. Inmitten dieses Infernos wird eine hochschwangere, schwerverletzte Frau aus den Trümmern gezogen. Sie bringt in ihren letzten Lebensminuten einen Jungen zur Welt. „Der Letzte von uns“ sind ihre Worte und den Namen Werner Zilch kann sie noch nennen, dazu die Bitte ihre Schwägerin Martha zu finden und ihr das Kind zu übergeben.
Ein Vierteljahrhundert später in New York, Werner Zilch ist bei Adoptiveltern groß geworden, er kennt seine Familie nicht. Ein gut aussehender Mann, der bei Frauen „nichts anbrennen“ lässt. Auch geschäftlich befindet er sich auf der Erfolgsspur, als er Rebecca kennenlernt, eine kapriziöse junge Frau aus reichem Haus. Die beiden verlieben sich leidenschaftlich, aber Rebecca und ihre Familie hüten ein Geheimnis.
Im Wechsel der zwei Zeitebenen erzählt die Autorin eine Familiengeschichte mit gut gehüteten Geheimnissen, dramatische Ereignisse der Kriegszeit und Verbrechen der Nazizeit. Dabei haben mich anfangs die Ereignisse aus der Geschichte wesentlich mehr angesprochen, als die New Yorker Zeit. Ich fand aber beide Zeitebenen gut recherchiert und die Atmosphäre gut getroffen. Dagegen konnte mich die Liebesgeschichte nicht richtig berühren, erst im letzten Teil, wenn die Geschehnisse aus der Vergangenheit unmittelbar das Leben Werner Zilchs berühren und dramatisch verändern, war ich gefesselt.
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir ganz gut, eine klare, bildhafte und detailreiche Sprache, die ich gern gelesen habe. Bei den Figuren haben mich auch eher die Charaktere aus der Vergangenheit angesprochen. Deshalb bin ich auch bei der Gesamtbewertung des Romans etwas gespalten.
Ein starker Beginn und ein starkes und dramatisches Ende, der Mittelteil fiel für mich dagegen etwas ab. Insgesamt lohnen sich aber die Geduld und das Durchhalten.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Die Geheimnisse der Vergangenheit

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Der Bombenhagel auf Dresden im Februar 1945 ist fürchterlich. Der Chirurg Victor Klemp hat seit Tagen nicht mehr geschlafen, um mit ein paar Rote-Kreuz-Helfern den Verletzten zu helfen. Doch es ist hoffnungslos, ...

Der Bombenhagel auf Dresden im Februar 1945 ist fürchterlich. Der Chirurg Victor Klemp hat seit Tagen nicht mehr geschlafen, um mit ein paar Rote-Kreuz-Helfern den Verletzten zu helfen. Doch es ist hoffnungslos, denn Medikamente gibt es nicht mehr. Dann wird eine schwer verletzte, hochschwangere Frau gebracht. Sie verlangt von dem Arzt, das Baby zu holen und gibt Anweisung, was mit dem Kind geschehen soll, denn sie ist sich gewiss, dass sie nicht überleben wird: „Er ist der letzte von uns“. So kommt der kleine Werner zu seiner Tante Martha, die dafür sorgt, dass er überleben kann und sie bringt ihn zu seinem Vater.
Ein Vierteljahrhundert später erleben wir Werner Zilch in New York. Er hat mit einem Freund zusammen ein Unternehmen und eine Schlag bei Frauen. Aufgewachsen ist er bei Adoptiveltern. Da begegnet er Rebecca und um ihn ist es geschehen. Rebecca ist die Tochter einer reichen und angesehenen New Yorker Familie. Werner und Rebecca verbindet eine leidenschaftliche Liebe, doch dann beendet Rebecca die Beziehung ohne eine Erklärung.
Der Schreibstil von Adélaïde de Clermont-Tonnerre ist anschaulich und gut zu lesen. Mit jedem Abschnitt wechseln Zeit und Handlungsort; die Kapitelüberschriften zeigen an, wo man sich gerade befindet. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt.
Nachdem ich das Buch begonnen hatte, hätte ich es am liebsten wieder beiseitegelegt, denn diese Liebesgeschichte war nicht so meine Sache. Doch mit dem nächsten Kapitel ging es zurück in die Vergangenheit und ich konnte die dramatischen Vorfälle in Dresden miterleben. Damit fing die Geschichte an interessant zu werden.
Mit Werner wurde ich zunächst nicht richtig warm, denn er erschien mir zu oberflächlich. Die Frauen fuhren auf ihn ab und er ließ wohl nichts anbrennen. Dann begegnete er der lebensfrohen und unkonventionellen Rebecca und schon war es um ihn geschehen. Selbst sein Freund Marcus konnte das erst mal nicht ernstnehmen. Aber es war Wern sehr ernst. Ich bekam dann immer mehr Einblick in sein Gefühlsleben und so konnte er mich dann auch gewinnen.
Packen konnte mich das Buch aber erst viel später, als Werner Geschichte eine Verbindung zu Rebeccas Familiengeschichte bekam. Immer wieder wurde Neues aufgedeckt und die Beziehung zwischen den Liebenden einer großen Belastungsprobe ausgesetzt. Das unerwartete Ende dieser Geschichte hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Der Letzte von uns

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Wir schreiben das dunkle Jahr 1945. Hitler ist noch an der Macht. Dresden wird in zwei Nächten im Februar fast dem Erdboden gleich gemacht. In diesen Nächten bringt die schwer verwundete Luisa ihren Sohn ...

Wir schreiben das dunkle Jahr 1945. Hitler ist noch an der Macht. Dresden wird in zwei Nächten im Februar fast dem Erdboden gleich gemacht. In diesen Nächten bringt die schwer verwundete Luisa ihren Sohn zur Welt was sie leider nicht überlebt. Sie wird ihren Sohn nie aufwachsen sehen. Ihr letzter Wunsch ist es, ihn in Sicherheit zu wissen, denn sie ahnt: Er ist der Letzte von ihnen. Manhattan, fünfundzwanzig Jahre später. Beginn der 1970er Jahre. Wern ist jung, ambitioniert und unsterblich in Rebecca verliebt, enfant terrible und Tochter einer reichen New Yorker Familie. Die beiden verbindet eine außergewöhnliche Liebe: leidenschaftlich, inspirierend und bedingungslos, so zumindest scheint es. Doch plötzlich bricht Rebecca ohne weitere Erklärungen den Kontakt zu ihm ab. Die Frage ist nur warum? Und Wern muss sich einer schmerzhaften Wahrheit stellen...ist er diesen gewachsen? Adélaïde de Clermont-Tonnerre hat eine Familien-Saga geschaffen. So steht es zumindest auf dem Buchcover. Nur muss ich leider feststellen, das dem nicht so ganz stimmt. Zu einer Saga gehören neben der unaufhörlichen Spannung und den Irrungen und Wendungen, auch ein offenes Ende und auch eine Fortsetzung...und danach sieht es momentan nicht aus. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Was zum einen nicht schlecht ist aber die inhaltliche Struktur das Ganze doch irgendwie langatmig und langweilig wirken lässt. Ab und an war ein wenig Spannung dabei aber ich musste mich dazu zwingen es zu Ende zu lesen. Das Problem waren auch die ewig langen Monologe. Es fehlt diesem Buch eindeutig an Dialogen! Diese ständigen Selbstgespräche lassen dieses Buch nur bedingt gut nachverfolgen. Da es irgendwann einfach nur zum gähnen ist. Die Story hat viel Potential was hier leider nicht ausgeschöpft wurde....leider wie gesagt. Es wäre hier so viel möglich gewesen aber die Autorin hat es nicht auf den Punkt gebracht...Schade! Von diesem Buch und dieser Story habe ich mir eindeutig mehr versprochen!

Veröffentlicht am 19.04.2018

Zwei Themen, die nicht zueinander passen

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Das Positive vornweg: Das Buch ist schnell zu lesen, es ist leicht zu lesen, die große Schrift macht es dem Leser leicht, die 450 Seiten zügig zu konsumieren.
Zwei Zeitstränge öffnen sich dem Leser: 1945, ...


Das Positive vornweg: Das Buch ist schnell zu lesen, es ist leicht zu lesen, die große Schrift macht es dem Leser leicht, die 450 Seiten zügig zu konsumieren.
Zwei Zeitstränge öffnen sich dem Leser: 1945, die Bombennacht von Dresden. Luisa bringt ihren Sohn Werner zur Welt und stirbt wenige Stunden danach. Die Schwester von Luisa und eine fremde Frau als Amme nehmen sich des Neugeborenen an. 1969 in Manhattan: Wern, jung, erfolgreich, bei den Frauen beliebt, trifft auf Rebecca, eine exaltierte Künstlerin. Er umwirbt sie nach allen Regeln der Kunst, sie bricht jedoch nach einem Zusammentreffen der Mutter von Rebecca mit Wern den Kontakt ab. In der Folge wird – immer wieder wechselnd zwischen den Handlungssträngen – sowohl über die weitere Geschichte von Werner während der Kriegszeit als auch über Wern und Rebecca in den siebziger Jahren in Manhattan erzählt, bis sich zum guten Schluss die beiden Handlungsbögen dramatisch schließen.
Warum kann ich diesem Buch so wenig abgewinnen? Weil hier zwei Themen zusammengewürfelt werden, die sich gegenseitig stören, weil sie in der Kombination dem Ernsten die Tiefe nehmen und dem Leichten das Frohe zerstören. Weil Menschen geschildert werden, mit denen ich nichts anfangen kann, sie werden oberflächlich, wenig greifbar und wenig nachvollziehbar in ihrem Handeln geschildert. Weil mich das ewige Hin und Her zwischen Rebecca und Wern nach einer Weile nur noch nervt. Und weil ich wenige Tage zuvor einen Roman über den Zweiten Weltkrieg gelesen habe, der von so überragender Qualität war (Ein Held in dunkler Zeit), dass mir die Schwächen von „Der Letzte von uns“ leider ganz besonders deutlich wurden.