Manchmal ein bisschen zu viel "Die Schöne und das Biest" - aber sonst ziemlich klasse!
Das Reich der sieben Höfe – Dornen und RosenProtagonisten
Feyre – anscheinend Fey-ra ausgesprochen, von mir meist Fire genannt – trägt die Last ihres Haushalts, auch wenn sie das niemals wollte. Aber sie hat ihrer Mutter ein Versprechen gegeben ...
Protagonisten
Feyre – anscheinend Fey-ra ausgesprochen, von mir meist Fire genannt – trägt die Last ihres Haushalts, auch wenn sie das niemals wollte. Aber sie hat ihrer Mutter ein Versprechen gegeben und sie kann ja auch nicht einfach zulassen, dass ihre Familie verhungert. Sie ist ein kleines bisschen erleichtert, dieser Pflicht zu entkommen, hat aber Schuldgefühle und macht sich weiterhin Sorgen. Sie ist einerseits stolz aber andererseits auch bereit, ihre Meinung zu ändern, wenn sie gute Argumente zu hören bekommt. Mit Tamlin bin ich leider nicht ganz warm geworden. Er ist groß und stark und gut und beeindruckend, aber ich fand seinen Charakter leider ziemlich flach. Ich finde er hatte keine überzeugenden Auftritte, die ihn dem Leser näher bringen. Rhysand fand ich dafür umso besser. Ich hab von Anfang an auf seinen Auftritt hingefiebert (dank Instagrams Spoiler auf Band 2), und dann taucht er erst nach der Hälfte des Buche auf! Jedenfalls fand ich ihn viel interessanter - sein Verhalten, seine Motive, seine Gedanken … und er ist geheimnisvoll und mysteriös, also genauso wie ich meine Book-Boyfriends mag ;)
Andere Charaktere
Schlimmer als den Bösewicht des Buches fand ich Feyres Familie. Na gut, vielleicht nicht schlimmer, aber auch sehr sehr unsympathisch! Ihr Vater ist gebrochen nachdem er Wohlstand und seine körperliche Tüchtigkeit verlor und ist zu nichts zu gebrauchen. Er kümmert sich weder finanziell noch emotional um seinen Töchter. Dann ist da die älteste Schwester Nesta, die Oberzicke. Sie überlässt Feyre nicht nur die Jagd und somit das Einkommens, sie macht auch keine Hausarbeiten und gibt das schwer verdiente Geld gern aus – für sich selbst, nicht für den fast verhungernden Haushalt. Elain war noch die angenehmste, aber das ist bei der Konkurrenz ja nicht schwer. Sie ist ebenfalls egoistisch, aber nicht im gleichen Maßstab wie Nesta. Sie scheint sich aber auch nicht besonders schlecht dabei zu fühlen, wenn Feyre sich ganz allein um alles kümmern muss. Ihre Familie hat sich nach Feyres Abreise verändert, darauf will ich jetzt nicht näher eingehen, aber ich war von manchen enttäuscht und von anderen angenehm überrascht. Ich fand, dass in diesem Buch die fieseren Charaktere besser ausgearbeitet sind was ihr Wesen und ihre Motive betrifft.
Handlung
Die Handlung hat einige Parallelen zu „Die Schöne und das Biest“: Eine arme Familie, Töchter, die Tochter muss für ein Verbrechen bei einem großen, „bösen“ Fremden leben und mit der Zeit kommen noch weitere Punkte hinzu. Aber das sind so viele, dass die Absicht offensichtlich ist, daher stört es nicht weiter. Ein paar Dinge konnte man daher erahnen – oder wissen, aber ich weiß ja nicht, was der Autor vom Original übernimmt und was nicht – doch vielleicht hätte man auch ohne die Märchenvorlage darauf kommen können. Trotzdem hat die Autorin ihre Idee großartig umgesetzt und die neuen Elemente waren echt klasse! Ich fand es ziemlich spannend, nur der Anfang mit den vielen Ähnlichkeiten und die einsame Zeit auf Tamlins Grundstück waren ein bisschen öde.
Fazit
„A Court of Thorns and Roses“ hat mir insgesamt recht gut gefallen, aber vielleicht wäre ich nicht so gespannt gewesen auf die Fortsetzung, wenn ich im Internet nicht so viel darüber erfahren hätte (danke, Instagram). Jedenfalls freue ich mich schon sehr drauf ^^