Unterwegs mit Freunden
In dem Buch "Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer" beschreibt die Autorin Melissa C. Feurer wie die Schülerin Nele sich eines Tages mit Lars ihrem Mitschüler und dem geheimnsivollen Noah und seinem Hund ...
In dem Buch "Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer" beschreibt die Autorin Melissa C. Feurer wie die Schülerin Nele sich eines Tages mit Lars ihrem Mitschüler und dem geheimnsivollen Noah und seinem Hund aufmacht, um aus dem süddeutschen Karlstadt zur Nordesse zu gelangen. Mit ein paar Klamotten im Rucksack und kaum Geld in der Tasche machen sie sich zu Fuß auf den Weg.
Natürlich nicht einfach so. Neles Vater hat die Familie verlassen und Lars, der unter der Gewalttätigkeit seines alkoholkranken Vaters leidet, bittet sie mit zukommen. Sie, die sonst kaum Freunde hat und von den anderen Mitschülerinnen gehänselt wird. Eigentlich würde Nele soetwas nicht tun, nicht ihre kleine Schwester und ihre alleinerziehende Mutter einfach so zurücklassen und sich auf ein unebkanntes Abenteuer einlassen. Aber ihr Mutter hatte ihr angekündigt, dass in der nächsten Woche im Religionsunterricht das Thema Mobbing dran wäre. Initiiert von der Lehrerin, die Neles Tante ist. Dem möchte sie sich auf keinen Fall aussetzen und lässt sich auf das Abenteuer ein. Sie will ihren Vater in Glückstadt finden und wieder anch Hause holen.
Auf dem Weg lernen sich die Jugendlichen Stück für Stück besser kennen und als dann noch Angel zu ihnen stößt, Noahs frühere Freundin, wird klar, jeder von ihnen hat ein großes Paket zu schleppen. Wie werden sie es schaffen? Kommen sie am Ziel an und bewältigen sie dabei ihre Last? Nele ist gläubig aufgewachsen, hilft der Glaube in solchen schwierigen Situationen und Lebenskrisen? Wird sie ihren Vater finden und was wird dann geschehen?
Mir hat der Jugendroman sehr gut gefallen. Die Themen betreffen viele von uns und jeder hat etwas anderes mit dem er sich auseinandersetzen muss. DIe Autorin beschreibt sehr schön die widerstrebenden Gedanken und Gefühle der vier Ausreisser und als Leserin und Mutter frage ich mich wieviel wir als Eltern oder Erwachsene wohl von den Sorgen unserer Kinder mitbekommen und ob wir es durch unser gutgemeintes Eingreifen nicht manchmal noch schlimmer machen, wie in Neles Fall.
Wie können wir für sie da sein, so wie Nele es sich wünscht: "Aber das ist genau das was sie sich wünscht: Jemanden der sie auch dann tröstet, wenn sie selbst schuld ist. Wie bei dem Schaf in Noahs Geschichte". Noah hatte die Geschichte vom verlorenen Schaf aus der Bibel erzählt. So bringt die Autorin den christlichen Glauben mit ins Spiel, der uns einen Gott zeigt, der seine Geschöpfe so liebt wie sie sind. Auch wenn sie von sich aus weg laufen geht er ihnen nach und sucht nach ihnen, um sie wieder in seine shcützende Geborgenheit zu holen.
Eine sehr nachdenklich machende Geschichte, bei der einem die Protagonisten ans Herz wachsen und man mit ihnen bangt und für sie hofft, dass alles gut ausgeht.
Empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren.